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Der Schwarzkopf Uakari Cacajao melanocephalus ist eine Affenart aus der Gattung der Uakaris innerhalb der Familie der Sakiaffen Pitheciidae Das Verbreitungsgebiet der Art liegt im nordwestlichen Brasilien im sudostlichen Kolumbien und umfasst auch ein kleines Gebiet im sudlichen Venezuela Es liegt nordwestlich der Mundung des Rio Negro in den Amazonas und wird im Norden in Brasilien vom Rio Negro und in Kolumbien vom Rio Guaviare im Osten vom Rio Casiquiare und im Suden vom Rio Japura begrenzt 1 Schwarzkopf UakariAlte Darstellung aus den Proceedings of the Zoological Society of London von 1880SystematikTeilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie Sakiaffen Pitheciidae Unterfamilie PitheciinaeGattung Uakaris Cacajao Art Schwarzkopf UakariWissenschaftlicher NameCacajao melanocephalus Humboldt 1812 Gelblich das Verbreitungsgebiet des Schwarzkopf Uakaris Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Systematik 4 Gefahrdung 5 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Kopfrumpflange des Schwarzkopf Uakaris betragt 36 bis 55 5 Zentimeter der Schwanz ist wie bei allen Uakaris deutlich verkurzt und misst 14 bis 15 5 Zentimeter Das Gewicht betragt 1 9 bis 2 6 Kilogramm Das Fell ist lang und dick Die Haare der Schulterregion sind verlangert und bilden einen deutlich sichtbaren Mantel Kopf Bart Nacken Schultern Arme und Hande sowie die Fusse sind schwarz Goldgelbe Haare im Schulterbereich liegen als dunner Uberzug bis auf den hinteren Mantelbereich Der mittlere und hintere Ruckenbereich und die Oberschenkel sind rotlich Die Brust ist schwarz mit wenigen goldgelben Haaren dazwischen der Bauch ist rotbraun Die Ohren sind vollstandig von Haaren bedeckt 1 Verglichen mit den zwei anderen schwarzen Uakariarten hat der Schwarzkopf Uakari das bunteste Fell und kann dadurch gut von diesen unterschieden werden 1 Lebensweise BearbeitenDer Schwarzkopf Uakari lebt in saisonal uberfluteten Tieflandregenwaldern Igapo Wald an den Ufern von Schwarzwasserflussen in Terra Firme Waldern und in Trockenwaldern Campinarana o Campina Amazonica mit ahnlicher Vegetation wie in der Caatinga Die Affen nutzen alle Hohenschichten des Baumbestandes und gehen gelegentlich auf auf den Erdboden Sie leben in grossen Gruppen von bis zu Exemplaren mit zahlreichen Mannchen und Weibchen Grosse Gruppen teilen sich wahrend des Tages und kommen am Tagesende wieder zusammen um gemeinsam zu schlafen Bei ihren taglichen Wanderungen bewegen sie sich uber eine Distanz von 50 bis 5000 Metern Insgesamt verbrachte eine naher untersuchte Gruppe im Nationalpark Jau 48 der Tageszeit mit der Nahrungssuche und dem Fressen 42 mit der Fortbewegung und 5 mit Ausruhen Schwarzkopf Uakaris ernahren sich vor allem von den Samen hartschaliger Fruchte die in ihrem Lebensraum vor allem bei Flugelsamengewachsen Hulsenfruchtlern Palmengewachsen Sapotengewachsen Topffruchtbaumgewachsen und Wolfsmilchgewachsen zu finden sind Bei einer Untersuchung im Nationalpark Jau wurde festgestellt dass die Affen zu 68 unreife Fruchte und Samen frassen wahrend reife nur einen Anteil von 11 hatten Blatter und Knospen machten 9 der Nahrung aus zu 8 waren es Bluten und zu 4 Gliederfusser Schwarzkopf Uakaris fassen auch nach im Wasser treibenden Fruchten oder gehen auf den Erdboden um keimende Samen und Kaferlarven zu finden In einem Fall wurde beobachtet dass sie die Gelege von Susswasserschildkroten plunderten und die Eier frassen Schwarzkopf Uakari ziehen ihre Jungen zur Yeit des grossten Fruchtangebots in den Igapo Waldern auf Das ist in Brasilien von Marz bis Mai in Kolumbien von Januar bis Marz 2 Systematik BearbeitenDer Schwarzkopf Uakari wurde 1812 durch den deutschen Forschungsreisenden Alexander von Humboldt unter der Bezeichnung Simia melanocephala erstmals beschrieben 3 1823 beschrieb der bayerische Zoologe Johann Baptist von Spix eine weitere Uakariart mit goldgelbem Ruckenfell als Brachyurus ouakary 4 Die Gattung Cacajao wurde 1840 durch den franzosischen Naturforscher Rene Primevere Lesson eingefuhrt Lange Zeit wurde Spix Uakari dem Schwarzkopf Uakari als Unterart zugeordnet 5 2008 synonymisierten der Primatologe Jean Boubli und seine Mitarbeiter Brachyurus ouakary mit Cacajao melanocephalus 1 Boubli u a fuhrten an dass Humboldt sein Typusexemplar das spater verlorengegangen ist deutlich mit gelblichem Ruckenfell beschrieb und dass die Fundstelle nicht bekannt sei da Humboldt das Tier von einem Einheimischen erwarb der es als Haustier hielt 2014 widersprachen Ferrari und Kollegen dieser Auffassung 6 konnten sich damit aber nicht durchsetzen Die IUCN listet ihn seit 2021 nur noch Cacajao melanocephalus als valide Art 7 und auch in anderen taxonomischen Datenbanken wird so verfahren 8 9 10 Gefahrdung BearbeitenDie IUCN listet den Schwarzkopf Uakari als ungefahrdet Least Concern 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Jean P Boubli Maria Nazareth F da Silva Manuella V Amado Tomas Hrbek Francisco Boavista Pontual Izeni P Farias A Taxonomic Reassessment of Cacajao melanocephalus Humboldt 1811 with the Description of Two New Species International Journal of Primatology Bd 29 3 S 723 741 2008 DOI 10 1007 s10764 008 9248 7 Stephen F Ferrari Liza M Veiga Liliam P Pinto Laura K Marsh Russell A Mittermeier amp Anthony B Rylands Family Pitheciidae Titis Sakis and Uacaris Seite 482 u 483 in Russell A Mittermeier Anthony B Rylands amp Don E Wilson Handbook of the Mammals of the World Volume 3 Primates Lynx Editions 2013 ISBN 978 8496553897 Alexander von Humboldt Recueil d observations de zoologie et d anatomie compare faites dans l ocean atlantique dans l interior du nouveau continent et dans la mer du sud pendant les annees 1799 1800 1801 1802 et 1803 Part 2 Levrault Schoell Paris 1811 1812 Erstbeschreibung von Cacajao melanocephalus Johann Baptist von Spix Simiarum et vespertilliarum brasiliensis species novae ou histoire naturelle des especes nouvelles des singes et de chauve souris observee et recueilies pendant le oyage dans l interieur du Bresil Munchen 1823 Erstbeschreibung Philip Hershkovitz 1987 Uacaris New World monkeys of the genus Cacajao A preliminary taxonomic review with a description of a new subspecies American Journal of Primatology 12 1 53 doi 10 1002 ajp 1350120102 Stephen F Ferrari Patricia G Guedes Wilsea M B Figueiredo Ready amp Adrian A Barnett Reconsidering the taxonomy of the Black Faced Uacaris Cacajao melanocephalus group Mammalia Pitheciidae from the northern Amazon Basin Zootaxa 3866 3 S 353 370 September 2014 doi 10 11646 zootaxa 3866 3 3 a b Boubli J P Palacios E Urbani B Mittermeier R A amp Bezerra B M 2021 Cacajao melanocephalus The IUCN Red List of Threatened Species 2021 e T160875418A191697842 doi 10 2305 IUCN UK 2021 1 RLTS T160875418A191697842 en Abgerufen am 20 Juni 2022 Cacajao melanocephalus mammaldiversity org Cacajao melanocephalus itis gov Primates of the Neotropics IUCN SSC Primates Specialist Group Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzkopf Uakari amp oldid 239074152