www.wikidata.de-de.nina.az
Der Spitzschnabel Grundfink Geospiza difficilis ist eine auf den Galapagosinseln heimische Singvogelart aus der Familie der Tangaren Thraupidae Er gehort zu den nach Charles Darwin benannten Darwinfinken Geospizini Die Art bewohnt relativ hochgelegene Walder und ernahrt sich sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Nahrung Der Spitzschnabel Grundfink gilt derzeit als nicht konkret gefahrdet Spitzschnabel GrundfinkMannlicher Spitzschnabel Grundfink Geospiza difficilis aus der Sammlung des Hessischen Landesmuseums DarmstadtSystematikUnterordnung Singvogel Passeri Familie Tangaren Thraupidae Unterfamilie Coerebinaeohne Rang Darwinfinken Geospizini Gattung Grundfinken Geospiza Art Spitzschnabel GrundfinkWissenschaftlicher NameGeospiza difficilisSharpe 1888 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau und Aussehen 1 2 Stimme 2 Habitat und Lebensweise 3 Verbreitung und Gefahrdung 4 Systematik 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenKorperbau und Aussehen Bearbeiten Der Spitzschnabel Grundfink erreicht ausgewachsen eine Grosse von etwa 11 bis 12 cm und ein Gewicht zwischen 12 3 bis 20 g Der Korperbau ist gedrungen der Kopf dabei recht gross und der Schwanz verhaltnismassig kurz Der namensgebende Schnabel ist spitz zulaufend und deutlich langer als breit Die Geschlechter zeigen bei der Gefiederfarbung einen deutlichen Sexualdimorphismus Mannliche Vogel sind uberwiegend schwarz gefarbt die Steuerfedern und die Konturfedern des Oberflugels neigen jedoch eher zu einem dunklen Braun An den Federn der Unterschwanzdecken finden sich schmale weisse Saume Zu Beginn der Brutzeit wechselt der Schnabel seine Farbung von einem Orange gelb zu braun mit oranger Basis Bei den Weibchen sind Kopf Nacken Mantel und Kehle Olivbraun mit braunlichen bis graulichen Federsaumen die dem Bereich ein leicht schuppiges Aussehen verleihen Das Auge wird von einem hell abgesetzten Augenring umgeben An den Flugeln finden sich eine dunkelbraune Grundfarbung und zimtfarbene Saume die zu den Handschwingen hin immer schmaler werden Die Steuerfedern sind dunkelgrau mit hellgrauen Spitzen Die Unterseite ist deutlich gemustert die dortigen Federn besitzen eine dunkelbraune Grundfarbung und hellere leicht gelbliche Saume An Brust und Kehle sticht die Musterung am deutlichsten hervor wird jedoch in Richtung Bauch immer verwaschener und verschwindet an den Unterschwanzdecken schliesslich ganz wo sie von einem einheitlichen gelblichen Weiss abgelost wird Die Farbung des Schnabels durchlauft dieselbe Wandlung wie bei den Mannchen ausserhalb der Brutzeit besitzt er beim Weibchen allerdings ausserdem eine gelbe Spitze Bei beiden Geschlechtern zeigen die unbefiederten Laufe ein mattes Schwarz die Iris des Auges ist sehr dunkel braun bis schwarzlich gefarbt 1 Stimme Bearbeiten Vom Gesang der Art existieren bislang nur wenig Tonaufnahmen er wird jedoch als recht komplex sowohl hinsichtlich der Notenstruktur als auch des Tempos beschrieben Ein regelmassig gehorter Ruf dessen genaue Funktion bislang unklar ist ist ein sehr hohes und langgezogenes tzeeeewwww 1 Habitat und Lebensweise BearbeitenDer Spitzschnabel Grundfink bewohnt vergleichsweise feuchte und hochgelegene Waldformen mit komplexer Struktur die in der Regel von Rautengewachsen der Gattung Zanthoxylum dominiert werden Ganzjahrig auf den jeweiligen Inseln anzutreffen wandern die Populationen allerdings wahrend der Brutzeit tendenziell in tiefergelegene trockenere Gebiete Die Ernahrung ist omnivor und besteht unter anderem aus Bluten Blattern dem Fruchtfleisch von Kaktusfeigen sowie verschiedenen kleinen Gliederfussern An Nestlinge werden neben Insekten und kleinen Fruchten vor allem Samereien verfuttert Die Fortpflanzung erfolgt monogam das Nest wird vom Mannchen allein errichtet Dabei handelt es sich um eine kugelformige Konstruktion aus trockenen Grasern und Pflanzenteilen mit seitlichem Eingang Nach der Fertigstellung legt das Weibchen normalerweise vier weisse Eier mit rosafarbenen oder braunlichen Flecken und Tupfern Diese werden fur circa 12 Tage bebrutet bis die Jungvogel schlupfen Nach weiteren etwa 13 bis 15 Tagen verlassen diese erstmals das Nest 1 Verbreitung und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Spitzschnabel Grundfinken auf den GalapagosinselnDer Spitzschnabel Grundfink ist ein endemischer Bewohner der zu Ecuador gehorenden Galapagosinseln wo er heute noch auf den Inseln Pinta Fernandina und San Salvador vorkommt Fruhere Populationen auf Santa Cruz und Floreana gelten mittlerweile als erloschen Die verbliebenen Vorkommen gelten allerdings als weitestgehend stabil obwohl keine genauen Bestandszahlen vorliegen Die IUCN stuft die Art mit Stand 2017 entsprechend auf der niedrigsten Gefahrdungsstufe least concern nicht gefahrdet ein 2 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung des Spitzschnabel Grundfinken stammt aus dem Jahr 1888 und geht auf den englischen Ornithologen Richard Bowdler Sharpe zuruck Der der Beschreibung zugrundeliegende Holotyp war auf der Insel Pinta gesammelt worden Als wissenschaftlichen Namen der neuen Art vergab Sharpe das Binomen Geospiza difficilis wobei das Artepitheton aus dem Lateinischen stammt und in etwa schwierig bedeutet Es nimmt Bezug auf die fur Sharpe unklare taxonomische Stellung der Art im Verhaltnis zu den ubrigen Darwinfinken 1 In der Vergangenheit wurden neben der Nominatform in der Regel noch drei weitere Unterarten als gultig betrachtet Phylogenetische Untersuchungen Mitte der 2010er Jahre fuhrten jedoch zur Abspaltung des Vampir G septrentionalis und des Genovesagrundfinken G acutirostris als eigenstandige Arten wahrend die bisherige Unterart G d debilirostris von der Insel San Salvador mit der Nominatform synonymisiert wurde Die Art gilt folglich derzeit als monotypisch Des Weiteren kamen die Forscher zu dem Ergebnis dass der Spitzschnabel Grundfink vermutlich nicht in die Gattung der Grundfinken gehort da er mit diesen offenbar entfernter verwandt ist als es die Vertreter der Baumfinken Camarhynchus zu sein scheinen Stattdessen sollte er taxonomisch wahrscheinlich eher in eine eigene monotypische Gattung gestellt werden 3 4 Dieser Auffassung ist jedoch mit Stand 2023 noch keine der massgeblichen Autoritaten gefolgt 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spitzschnabel Grundfink Geospiza difficilis Sammlung von Bildern Spitzschnabel Grundfink Geospiza difficilis bei Avibase Spitzschnabel Grundfink Geospiza difficilis auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Spitzschnabel Grundfink Geospiza difficilis Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Alvaro Jaramillo and Jeffrey S Marks Sharp beaked Ground Finch Geospiza difficilis version 1 0 In J del Hoyo A Elliott J Sargatal D A Christie E de Juana Hrsg Birds of the World 2020 doi 10 2173 bow shbgrf3 01 Geospiza difficilis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2022 Eingestellt von BirdLife International 2017 Abgerufen am 28 Marz 2023 Heather L Farrington Lucinda P Lawson Courtney M Clark Kenneth Petren The evolutionary history of Darwin s finches speciation gene flow and introgression in a fragmented landscape In Evolution Band 68 Nr 10 2014 S 2932 2944 doi 10 1111 evo 12484 Sangeet Lamichhaney et al Evolution of Darwin s finches and their beaks revealed by genome sequencing In Nature Band 518 Nr 7539 2015 S 371 375 doi 10 1038 nature14181 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spitzschnabel Grundfink amp oldid 236496905