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Das Speyerer Evangeliar auch Codex Aureus Spirensis oder Codex Aureus Escorialensis ist die Pergamenthandschrift eines Evangeliars die im Auftrag des Kaisers Heinrich III 1046 wahrscheinlich im Kloster Echternach fur den Speyerer Dom angefertigt wurde Der Codex zahlt zu den Hauptwerken der ottonischen Buchmalerei und ist auch unter den Bezeichnungen Salisches Kaiser Evangeliar oder Goldenes Evangelienbuch Heinrichs III bekannt Heute wird er in der Bibliothek des Escorial verwahrt El Escorial Real Biblioteca Cod Vitrinas 17 Codex Aureus Speyerer Evangeliar 1043 1046 DedikationsbildAus dem Kloster Echternach bekannt fur seine Buchkunst gingen eine Reihe bedeutender Werke hervor von denen zehn liturgische Bilderhandschriften die stilistisch ikonographisch und ornamental engstens zusammengehoren noch erhalten sind Das Speyerer Evangeliar gehort mit dem Perikopenbuch Heinrichs III und dem Codex Caesareus Upsaliensis von 1051 zu den drei Werken die im Auftrag Heinrichs III geschaffen wurden Der Anlass zur Stiftung des Evangeliars 1046 war die Weihe des Hochaltars des Speyerer Doms Das Werk besteht aus 340 2 Seiten 170 1 Blatt 21 Lagen im Grossformat 500 350 mm mit 13 ganzseitigen und 43 etwa halbseitigen Bildern 12 Kanontafeln 44 prunkvollen Zierseiten 18 Seiten mit zwei Zierkolumnen und 11 Seiten mit einer Zierkolumne insgesamt 141 Schmuckseiten dazu 124 Ranken Initialen jede Textseite der Evangelien mit Kolumnentitel davon 50 mit zusatzlicher Tragerfigur Atlant Schrift Karolingische Minuskel in zwei Kolumnen zu je 36 Zeilen mit dem vollig in Goldtinte geschriebenen Text Schriftspiegel 370 235 mm Einband Rotes Leder goldgepragt im Pointille Stil mit Messingbeschlagen Das Dedikationsbild fol 3r zeigt Maria Patronin des Domes im Zentrum links im Bild Heinrich III rechts seine Frau Kaiserin Agnes Die Medaillons zeigen die vier Kardinaltugenden Klugheit Massigkeit Starke und Gerechtigkeit In der oberen Bildhalfte ist der Speyerer Dom abgebildet Die Handschrift gelangte spater in den Besitz von Kaiser Maximilian I seiner Tochter Margarete von Osterreich 1480 1530 und seiner Enkelin Maria von Ungarn Von ihnen erbte sie Philipp II der sie in seine Konigliche Bibliothek im Escorial einfugte Nicht zu verwechseln ist dieser Codex mit dem Speyerer Evangelistar Dieses Evangelienbuch liess Konrad von Tann als Kustos des Cyriakusstiftes in Worms um 1220 fertigen und fugte es dem Domschatz bei als er in Speyer Bischof wurde Es befindet sich heute auch unter der Bezeichnung Codex Bruchsaliensis 1 in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe Literatur BearbeitenAlbert Boeckler Das goldene Evangelienbuch Heinrichs III Deutscher Verein fur Kunstwissenschaft Berlin 1933 Lukas Grunenwald Die Goldene Handschrift von Speyer ein Geschenk des Kaisers Heinrich III von 1046 In Albert Pfeiffer Von Pfalzerkunst Kaiserslautern 1924 Manfred Leube Evangeliar Heinrichs III Das Speyerer Evangeliar Geschichte Gehalt Gestalt Pilger Freiburg i Br 1989 ISBN 3 87637 039 6 Johannes Rathofer Hrsg Das salische Kaiser Evangeliar Der Codex aureus Escorialensis Coleccion scriptorium Bd 5 Faksimile Ausgabe Testimonio Bibliotheca Rara Madrid Munster 1994 ISBN 978 3 928518 14 7 Kommentar zur Faksimile Ausgabe Bd 1 1998 ISBN 3 928518 13 5 Kommentar zur Faksimile Ausgabe Bd 2 2001 ISBN 3 928518 13 5 Ingo F Walther Norbert Wolf Codices Illustres die schonsten illuminierten Handschriften der Welt 400 bis 1600 Taschen Koln 2001 ISBN 3822860239 S 132 135 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Speyerer Evangeliar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausstellung Das Speyerer Evangelistar Ein Meisterwerk der Buchmalerei als Meisterwerk der Faksimilierung vom 15 Mai 2013 bis 6 Juli 2013 in der Badischen Landesbibliothek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Speyerer Evangeliar amp oldid 205591733