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Das Spatelblattrige Aschenkraut 1 Tephroseris helenitis auch Spatel Aschenkraut Spatelblattriges Greiskraut oder Alant Greiskraut 2 genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Aschenkrauter Tephroseris innerhalb der Familie der Korbblutler Asteraceae 3 Spatel AschenkrautSpatelblattriges Aschenkraut Tephroseris helenitis SystematikOrdnung Asternartige Asterales Familie Korbblutler Asteraceae Unterfamilie AsteroideaeTribus SenecioneaeGattung Aschenkrauter Tephroseris Art Spatel AschenkrautWissenschaftlicher NameTephroseris helenitis L B Nord Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Vorkommen und Gefahrdung 3 Systematik 3 1 Taxonomie 3 2 Botanische Geschichte 4 Quelle 4 1 Literatur 4 2 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Habitus mit Laubblattern und Gesamtblutenstand nbsp Blutenkorb im Detail mit Strahlen und Scheibenbluten nbsp Spinnwebartig behaarte BlattunterseiteVegetative Merkmale Bearbeiten Das Spatelblattrige Aschenkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 20 bis 70 selten bis zu 80 Zentimetern erreicht 2 3 4 Es hat einen kurzen senkrechten oder schragen Wurzelstock Die oberirdischen Pflanzenteile sind durch dunne spinnwebartige Trichome behaart 2 Der steif aufrechte rippige Stangel ist im unteren Teil oft rot uberlaufen 4 oder meist mit rotlichen purpurfarbenen Linien sparlich bis dicht weiss spinnennetzartig behaart 3 und meist im unteren Bereich nicht verzweigt Die Laubblatter sind am Stangel von der Basis an ziemlich dicht aber im oberen Teil lockerer wechselstandig angeordnet 3 Die grundstandigen Laubblatter sind zur Blutezeit schon abgestorben 5 Die Blattflachen sind dicht grau bis weiss spinnwebartig wollig bis flockig behaart wobei die Blattunterseite deutlich dichter spinnwebartig behaart ist 3 4 und die oberseite ist kaum behaart 2 Indument Der Blattrand ist meist leicht nach unten eingerollt zumindest bei den unteren Laubblattern 3 4 Die grundstandigen Laubblatter sind klein ei spatelformig oder langlich eiformig im Umriss meist schwach gekerbt an der Spreitenbasis plotzlich in einen geflugelten Stiel verschmalert 2 4 Die unteren Laubblatter sind bei einer Lange von 4 5 bis 30 Zentimetern deutlich in Blattstiel und spreite gegliedert wobei ihr Blattstiel viel langer als ihre Blattspreite und deutlich geflugelt ist 3 Die Blattspreite der unteren Laubblatter ist bei einer Breite von 1 5 bis 5 Zentimetern elliptisch bis eiformig manchmal mit gestutzter bis herzformiger Spreitenbasis und einfachen gewellten gewellt gesagtem oder weniger oft fein gezahntem bis gesagtem Rand 3 Die Blattoberseite ist oft etwas runzelig zwischen den klar erkennbaren Blattadern 3 Die Stangelblatter sind nach oben hin zunehmend weniger lang gestielt bis sitzend 3 Die mittleren Stangelblatter sind schmal verkehrt eiformig bis lanzettlich ganzrandig oder entfernt gezahnelt 5 gegen den Grund stielartig verschmalert oder oft stangelumfassend sitzend 3 Die oberen Stangelblatter sind langlich bis linealisch 4 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Marz oder Mai bis Juli 2 3 In einem endstandigen schirmtraubigen Gesamtblutenstand sind meist sechs bis zwolf 3 bis 20 korbchenformige Teilblutenstande locker angeordnet manchmal stehen die Blutenkorbe einzeln auf langen Korbschaften oder zu zweit bis dritt in zusatzlichen seitlichen scheindoldigen Blutenstanden 3 Die Korbschafte sind immer relativ lang 2 Die Blutenkorbe weisen einen Durchmesser von 2 bis 2 5 Zentimetern auf Eine Aussenhulle fehlt Die Hulle Involucrum ist bei einer Hohe von 8 bis 12 Millimetern glockig 4 Die 12 bis 22 3 in einer Reihe angeordneten 4 Hullblatter sind bei einer Lange von 5 bis 10 Millimetern 3 linealisch am Grund flaumig behaart und am oberen Ende rotlich uberlaufen sowie sparlich bis dicht weiss spinnwebartig behaart 3 4 Die 13 bis 18 oder bis zu 23 gelben Zungenbluten 5 sind 8 bis 15 Millimeter lang 5 und 1 bis 3 Millimeter breit sie konnen manchmal auch fehlen 3 4 Die Rohrenbluten sind ebenfalls gelb 2 bis orangefarben Die Achanen sind 3 bis 4 Millimeter lang und meist dicht rau oder flaumig behaart selten kahl 3 4 Ihr Pappus ist 4 bis 8 3 oder 6 bis 10 2 Millimeter lang 4 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt x 24 es liegt meist Diploidie vor mit einer Chromosomenzahl von 2n 48 1 3 oder 50 6 Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenEs gibt Fundortangaben fur Spanien Frankreich Belgien Deutschland die Schweiz Osterreich Slowenien Kroatien und Albanien 7 Ein Verbreitungsschwerpunkt ist der suddeutsche Raum In Baden Wurttemberg wird das Spatelblattrige Aschenkraut immer seltener Sie gedeiht grundsatzlich nur in Gebieten mit basenreichen Boden beispielsweise uber Muschelkalk oder Weissjura zu finden Wichtige Standort sind Feuchtgrunland in Mooren und wechselfeuchte Kalkmagerrasen In Baden Wurttemberg kommt das Spatelblattrige Greiskraut hauptsachlich am Ostrand des Schwarzwaldes und angrenzenden Gebieten auf der Baar im Hegau auf der Schwabische Alb und in Oberschwaben vor In anderen Gebieten Baden Wurttemberg ist das Spatelblattrige Aschenkraut nur sehr verstreut oder gar nicht zu finden 8 Das Spatelblattrige Aschenkraut gedeiht in Mitteleuropa auf Moorwiesen oder in lichten Waldern auf wechselfeuchten mageren basenreichen meist kalkfreien neutral bis massig sauren tonigen Torf oder Moorboden an humiden Standorten Es kommt vor in Pflanzengesellschaften des Verbands Molinion 6 Das Spatelblattrige Aschenkraut steigt im Schweizer Jura bis zu einer Hohenlage von 1100 Meter auf 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4w sehr feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 2 Das Spatelblattrige Aschenkraut ist in der Roten Liste der gefahrdeten Pflanzenarten Deutschlands nach Metzing et al 2018 in Kategorie 2 stark gefahrdet dies ist eine Verschlechterung der Einstufung gegenuber der Liste von 1998 1 Das Spatelblattrige Aschenkraut ist aber nach Bundesnaturschutzgesetz BArtSchV nicht besonders geschutzt 1 In Baden Wurttemberg ist es insgesamt ebenfalls stark gefahrdet aber in einzelnen Landschaftsteilen sogar ausgestorben Als Gefahrdungsgrund wird die Intensivierung extensiv bewirtschafteter Streuwiesen genannt Dungung oder Aufforstung schaden besonders 9 nbsp Illustration aus H G Reichenbach Icones florae Germanicae et Helveticae 16 Band Ambrosius Abel Leipzig 1853 1854 Legende I Oberer und unterer Teil der Pflanze 1 Hullblatt 2 RohrenbluteSystematik BearbeitenTaxonomie Bearbeiten Die Erstveroffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Basionym Othonna helenitis durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 925 Die Neukombination zu Tephroseris helenitis L B Nord wurde 1978 durch Rune Bertil Nordenstam in Opera Botanica a Societate Botanica Lundensi Band 44 S 44 veroffentlicht Weitere Synonyme fur Tephroseris helenitis L B Nord sind Senecio helenitis L Schinz amp Thell Cineraria helenitis L Steud Cineraria lanceolata Lam Cineraria spathulifolia C C Gmel Senecio cantabricus Willk Senecio spathulifolius DC Tephroseris spatulifolius DC Rchb Senecio pyrenaicus Godr amp Gren non L 7 Es wurde viele Unterarten beschrieben Die Merkmalsausrpagungen uberlappen sich teilweise sehr so dass bei Kadereit et al 2021 unsicher ist welche Unterarten weiterhin bestand haben konnen oder ob alle zu Synonymen werden 3 Bei Kadereit et al 2021 sind Othonna helenitis L Senecio brachychaetus var discoideus DC Tephroseris helenitis var discoidea DC Kerguelen Senecio spathulifolius DC Cineraria longifolia var macrochaeta Willk Tephroseris helenitis subsp macrochaeta Willk B Nord Cineraria lanceolata var candida Corb Tephroseris helenitis subsp candida Corb B Nord Senecio arvernensis Rouy Tephroseris helenitis subsp arvernensis Rouy B Nord Senecio helenitis subsp salisburgensis Cufod Tephroseris helenitis subsp salisburgensis Cufod B Nord Synonyme von Tephroseris helenitis L B Nord 3 Botanische Geschichte Bearbeiten Je nach Autor gibt es einige Unterarten Auswahl 5 Tephroseris helenitis L B Nord subsp helenitis Die Achanen sind behaart die Zahl der Zungenbluten ist meist 13 5 Salzburger Aschenkraut Tephroseris helenitis subsp salisburgensis Cufod B Nord Syn Senecio salisburgensis Cufod Rauschert Sie kommt in Oberosterreich in Salzburg und sehr selten auch in Bayern vor 1 5 Die Achanen sind kahl die Zahl der Zungenbluten ist 15 bis 18 5 Quelle BearbeitenLiteratur Bearbeiten Joachim W Kadereit Paula Laux Markus S Dillenberger A conspectus of Tephroseris Asteraceae Senecioneae in Europe outside Russia and notes on the decline of the genus In Willdenowia Volume 51 Issue 2 2021 S 271 317 doi 10 3372 wi 51 51209 NGP Baar Steckbrief Tephroseris helenitis des Naturschutzgrossprojekt Baar Volltext Pdf Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Tephroseris helenitis L B Nord Spatelblattriges Aschenkraut auf FloraWeb de a b c d e f g h i j Tephroseris helenitis L B Nord In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 12 April 2023 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Joachim W Kadereit Paula Laux Markus S Dillenberger A conspectus of Tephroseris Asteraceae Senecioneae in Europe outside Russia and notes on the decline of the genus In Willdenowia Volume 51 Issue 2 2021 S 271 317 doi 10 3372 wi 51 51209 a b c d e f g h i j k l m Gerhard Wagenitz et al Familie Compositae II S 740 742 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band VI Teil 3 Verlag Paul Parey Berlin Hamburg 1987 ISBN 3 489 86020 9 a b c d e f g h Gerald Parolly Tephroseris In Schmeil Fitschen Die Flora Deutschlands und angrenzender Lander 97 Auflage Verlag Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2019 ISBN 978 3 494 01700 6 S 874 875 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 953 a b Werner Greuter 2006 Compositae pro parte majore In W Greuter E von Raab Straube Hrsg Compositae Datenblatt Tephroseris helenitis In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity NGP Baar Steckbrief Tephroseris helenitis des Naturschutzgrossprojekt Baar Volltext Pdf Monika Voggesberger Senecio helenitis L Schinz et Thell S 206 209 In Oskar Sebald et al Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 6 ISBN 3 8001 3343 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spatelblattriges Aschenkraut Tephroseris helenitis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tephroseris helenitis subsp helenitis Spatelblattriges Aschenkraut Unterart auf FloraWeb de Tephroseris helenitis subsp salisburgensis Cufod B Nord Salzburger auf FloraWeb de Thomas Meyer Datenblatt Tephroseris helenitis mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter 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