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Sophie Lissitzky Kuppers 1891 in Kiel als Sophie Schneider 1978 in Nowosibirsk war eine deutsche Kunsthistorikerin Forderin der Avantgarde Autorin und Kunstsammlerin Sie war in erster Ehe mit Paul Erich Kuppers dem ersten Direktor der Kestnergesellschaft Hannover verheiratet und in zweiter Ehe mit dem russischen Maler und Architekten El Lissitzky Diesem folgte sie 1927 in die Sowjetunion Nach seinem Tod 1941 wurde sie wahrend des Zweiten Weltkriegs als feindliche Auslanderin nach Nowosibirsk verbannt Dort lebte sie bis zu ihrem Tod 1978 Paul Klee Sumpflegende heute im Besitz des Lenbachhauses MunchenBei ihrer Emigration aus Deutschland uberliess sie dem Provinzialmuseum Hannover 16 Kunstwerke ihrer Sammlung Moderner Kunst als Leihgaben davon beschlagnahmte die nationalsozialistische Kunstkommission im Jahr 1937 bei der Aktion Entartete Kunst 13 Werke Lediglich von vier Gemalden konnte in der Nachkriegszeit der Standort ermittelt werden Seit 1989 bemuht sich der Sohn von Sophie Lissitzky Kuppers Jen Lissitzky um die Restitution Die Werke La grappe de raisins von Louis Marcoussis und Fliegenstadt von Paul Klee erhielt er 2000 beziehungsweise 2001 zuruck uber das Gemalde Improvisation No 10 von Wassily Kandinsky erzielte er eine Einigung mit dem neuen Eigentumer Im Fall des Bildes Sumpflegende von Paul Klee das sich im Besitz der Stadtischen Galerie im Lenbachhaus in Munchen befindet kam es im Juli 2017 nach einem funfundzwanzigjahrigen Rechtsstreit zu einer Einigung zwischen den Erben und der Stadt Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Hannover 1 2 Moskau 1 3 Nowosibirsk 2 Sammlung 2 1 Liste der Kunstwerke 2 2 Restitutionen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1891 wurde Sophie als Tochter der Druckereibesitzertochter Mathilde Parcus und Christian Schneider geboren Ihr Vater war Facharzt fur Infektionskrankheiten 1 Schiffsarzt bei der Marine in Kiel und stammte aus der Munchner Verlegerfamilie Friedrich Schneider Mitbegrunder des Braun amp Schneider Verlags Sie war das alteste von insgesamt vier Kindern Im Jahr 1900 zog die Familie von Kiel zuruck nach Munchen da der Vater seinen kranken reichen Bruder Julius Schneider als Arzt betreuen sollte Ab 1909 studierte Sophie Kunstgeschichte an der Universitat Munchen Dort lernte sie Paul Erich Kuppers kennen den sie 1916 heiratete und mit dem sie nach Hannover zog 2 Hannover Bearbeiten Paul Kuppers wurde der erste Direktor der am 10 Juni 1916 gegrundeten Kestnergesellschaft Gemeinsam belebte das junge Ehepaar das kulturelle Leben der Stadt durch zahlreiche Ausstellungen insbesondere von jungen und damals unbekannten Kunstlern wie zum Beispiel Kurt Schwitters kunsthistorische Vortrage Klavierkonzerte Lesungen und Dada Abende Das Ehepaar erstand in dieser Zeit auch einige aufsehenerregende Kunstwerke von Kunstlern die von ihnen unterstutzt wurden so die Sumpflegende von Paul Klee oder Improvisation Nr 10 von Wassily Kandinsky 1917 und 1920 kamen die beiden Sohne Kurt und Hans zur Welt Am 7 Januar 1922 starb Paul Kuppers an der Spanischen Grippe nbsp El Lissitzky beim Ersten Internationalen Kongress fortschrittlicher Kunstler in Dusseldorf 1922 mit Kunstlern aus der Gruppe De Stijl auf den Schultern mit karierter Kappe In den folgenden Jahren setzte Sophie Kuppers das Engagement fur die Moderne Kunst und die jungen Kunstler fort insbesondere die sowjetische Avantgarde fand ihr Interesse was ihr den Kosenamen la mere des bolcheviks einbrachte Uber Kurt Schwitters lernte sie 1922 den russischen Maler und Architekten El Lissitzky kennen Sie stellte Kontakte zur Kunstlergruppe De Stijl her und organisierte internationale Ausstellungen so zum Beispiel 1926 in der Galerie Goltz in Munchen die Aufsehen erregende Werkschau Mondrian Paris Lissitzky Moskau Man Ray New York 3 Moskau Bearbeiten Im Jahr 1927 heiratete Sophie Kuppers El Lissitzky und folgte ihm nach Moskau Einen Teil ihrer Kunstsammlung verkaufte sie 16 Werke gab sie als Leihgaben an das Provinzialmuseum Hannover Aufgrund der ungewissen Zukunft liess sie ihre Sohne zunachst in einem Internat in Gebesee in Thuringen Sophie Lissitzky Kuppers fand Aufnahme in dem Moskauer Kunstlerkreis um die Regisseure Sergej Eisenstein Wsewolod Meyerhold den Architekten Moissei Jakowlewitsch Ginsburg und Wladimir Tatlin die eng mit Lissitzky zusammenarbeiteten Der zur Macht gelangte Stalinismus setzte die zum revolutionaren Aufbruch gezahlten Kunstler massiv unter Druck Die neue Regierung erklarte die Abstrakte Kunst fur tot und forderte anstelle von expressionistischen Emotionen und konstruktivistischen Entwurfen eine Kunst des sozialistischen Realismus 1930 wurde Sophies und Els Sohn Jen Lissitzky geboren Ein Jahr spater zog die Familie in das damals landliche Schodnja 45 Kilometer von Moskau entfernt und holte die beiden Kinder Kurt und Hans aus dem Internat zu sich Die politischen Verhaltnisse hatten sich derart verscharft dass einerseits die wachsende Bedeutung des Nationalsozialismus in Deutschland dem deutsch russischen Paar und den Sohnen des judischen Vaters Paul Kuppers zur Gefahr wurde andererseits Sophie Lissitzky Kuppers als Auslanderin in der Sowjetunion staatlichen Repressionen ausgesetzt war und ihr zum Beispiel keine Reiseerlaubnis innerhalb des Staates erteilt wurde El Lissitzky litt bereits seit 1921 an Tuberkulose ab 1935 erkrankte er schwer zahlreiche Krankenhaus und Sanatoriumsaufenthalte erschwerten die Lebensbedingungen der Familie Kurt Kuppers damals 18 Jahrig verliess 1935 die Sowjetunion und ging nach Dresden 1938 wurde er in das KZ Sachsenhausen deportiert und nach unbekannter Zeit wieder entlassen Er uberlebte den Holocaust Am 30 Dezember 1941 starb El Lissitzky ein halbes Jahr nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die Sowjetunion Hans Kuppers machte 1941 ein Diplom als Deutschlehrer doch es war ihm verboten sowjetische Kinder zu unterrichten Er wurde zum Arbeitsdienst in Moskau spater in den Ural eingezogen Dort starb er mit unbekannter Ursache im Juli 1942 Nowosibirsk Bearbeiten Im Jahr 1944 wurde gegen Sophie Lissitzky Kuppers als feindliche Auslanderin die ewige Verbannung verhangt man verbrachte sie mit ihrem damals 14 jahrigen Sohn Jen nach Nowosibirsk Sie konnte schliesslich als Handarbeitslehrerin im ortlichen Kulturclub ihr Uberleben sichern Uber ihre Freundin Pera Eisenstein die Frau von Sergej Eisenstein erhielt sie schliesslich die Nachricht dass ihr Sohn Kurt den Nationalsozialismus uberlebt hatte Er starb 1960 in Dresden Drei Jahre nach Stalins Tod 1956 wurde die Verbannung offiziell aufgehoben Sophie Lissitzky Kuppers behielt allerdings ihren Lebensmittelpunkt in Sibirien 1958 unternahm sie eine Reise nach Deutschland und Osterreich ihr Sohn Jen musste als Pfand zuruckbleiben In Hannover versuchte sie Auskunft uber ihre Kunstsammlung zu bekommen doch ihr wurde mitgeteilt dass uber den Verbleib der Gemalde nichts bekannt sei In den folgenden Jahren arbeitete sie im Kontakt mit Erhard Frommhold dem Lektor des Dresdner Verlags der Kunst an der Monografie und Zusammenstellung eines Werkverzeichnisses von El Lissitzky das im Jahr 1968Sergei Michailowitsch Eisenstein herausgegeben wurde 4 Mitte der 1970er suchte Lilo Schultz Siemens eine Angestellte der Kolner Galerie Antonina Gmurzynska Sophie Lissitzky Kuppers in Nowosibirsk auf um nach Arbeiten von El Lissitzky zu forschen die auf dem westlichen Kunstmarkt ausserst nachgefragt waren Sophie Lissitzky Kuppers ubergab der Kunsthandlerin mindestens elf Gemalde die diese auf unbekanntem Weg aus der Sowjetunion schmuggelte Ein Anteil des Verkaufserloses sollte darauf verwendet werden Sophie Lissitzky Kuppers Ruckkehr nach Deutschland zu unterstutzen und zu finanzieren Ab 1975 stellte sie sieben Ausreiseantrage die allesamt abgelehnt wurden Am 10 Dezember 1978 starb Sophie Lissitzky Kuppers in Nowosibirsk an einer Lungenentzundung Im Oktober 2013 wurde bekannt dass der private Nachlass El Lissitzkys und seiner Frau Sophie von dem Sohn Jen Lissitzky dem Sprengel Museum Hannover uberlassen wird 5 Sammlung BearbeitenSophie Lissitzky Kuppers Sammlung avantgardistischer und insbesondere kubistischer Kunstwerke kam vor allem in den Jahren in Hannover zusammen als sie junge moderne Kunstler forderte sie enthielt unter anderem Werke von Paul Klee Wassily Kandinsky Piet Mondrian Kurt Schwitters und El Lissitzky Vor ihrer Auswanderung in die Sowjetunion hat sie einige Bilder verkauft sechzehn gab sie als Leihgaben in das Provinzial Museum Hannover drei davon holte El Lissitzky 1930 bei seiner letzten Deutschlandreise ab und brachte sie nach Moskau Die Verbliebenen wurden 1937 im Zuge der Aktion Entartete Kunst beschlagnahmt teilweise in der gleichnamigen Ausstellung geschmaht einige spater verkauft Neun Werke gelten seither als verschollen Liste der Kunstwerke Bearbeiten In der folgenden Tabelle sind die 16 Kunstwerke aufgefuhrt die Sophie Lissitzky Kuppers 1926 dem Provinzial Museum Hannover als Leihgaben ubergab Mit der Provenienz wird der weitere Weg der Gemalde soweit er nachvollziehbar ist angegeben Das dabei mehrmals genannte Schloss Niederschonhausen diente nach der 1937 durchgefuhrten Beschlagnahme der Aktion Entartete Kunst fur einen grossen Teil der Werke als Lager Die sogenannte Fischerliste ist das ab 1941 angelegte Beschlagnahme Inventar das insgesamt uber 16 000 Kunstwerke verzeichnet 6 Aufgefuhrt sind auch die drei Gemalde die El Lissitzky 1930 nach Moskau brachte und ihr weiterer Werdegang Kunstler Werk Provenienz Anmerkung QuelleAlbert Gleizes Kubistischen Landschaft bei ParisGemalde 1917 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt im Depot Schloss Schonhausen eingelagert aufgefuhrt auf der Fischerliste Kauf durch den Kunsthandler Karl Buchholz VerschollenAbgebildet in Paul Kuppers Kubismus 7 George Grosz SchlafstubeGemalde 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt VerschollenAusgestellt in der Kestner Gesellschaft 1921 8 Wassily Kandinsky Zwei Schwarze FleckeAquarell 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt 1989 von einem unbekannten Einlieferer uber das Kunsthaus Lempertz an einen Sammler versteigert Nicht restituiert heute im Privatbesitz in Bergisch Gladbach 9 Wassily Kandinsky Improvisation Nr 10Ol auf Leinwand 1910 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt 1939 von dem Kunsthandler Ferdinand Moller gekauft 1951 weiterverkauft an Ernst Beyeler ging in den Besitz der Fondation Beyeler in Basel uber 2002 restituiert das Gemalde blieb gegen Entschadigung im Besitz der Fondation Beyeler 10 Paul Klee Haus und Mond Landschaft mit dem aufgehenden Vollmond Aquarell 1919 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt VerschollenAbgebildet in Paul Kuppers Kubismus 11 Paul Klee Fliegenstadt Verlassener Platz einer exotischen Stadt Aquarell 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt 1940 von dem Kunsthandler Ferdinand Moller gekauft gelangte auf unbekanntem Weg nach Tokio 2001 restituiert an den Erben zuruckgegebenInventarbuch Landesmuseum Hannover 12 Paul Klee Kubischer Aufbau Ol auf Karton 1920 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1930 nach Moskau spater nach Nowosibirsk gebracht 1958 von Sophie Lissitzky nach Osterreich geschmuggelt und verkauft Verkauft seit 1984 im Eigentum des Metropolitan Museum of Art 13 Paul Klee Der Komet von ParisAquarell 1918 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1930 nach Moskau gebracht 1944 wahrend der Ausweisung nach Nowosibirsk gestohlen Nicht restituiert heute Puschkin Museum Moskau 14 Paul Klee Sumpflegende1919 Ol auf Karton 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt in der Ausstellung Entartete Kunst geschmaht 1941 von dem Kunsthandler Hildebrand Gurlitt gekauft nach mehreren Verkaufsstationen von der Gabriele Munter und Johannes Eichner Stiftung sowie der Stadt Munchen erworben 2017 restituiert das Gemalde blieb gegen Entschadigung im Besitz des Lenbachhauses 15 Fernand Leger Ohne Titel Aquarell 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt im Depot Schloss Schonhausen gelagert aufgefuhrt auf der Fischerliste Verschollen 16 Fernand Leger Ohne Titel Aquarell 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1930 nach Moskau gebracht Verschollen 17 El Lissitzky Proun Schwarzes KreuzGemalde 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt Verschollen 18 El Lissitzky Proun S K Gemalde 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt Verschollen 19 Louis Marcoussis La grappe de raisinsGemalde 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt von dem Kunsthandler Hildebrand Gurlitt gekauft an den Kolner Sammler Josef Haubrich weiterverkauft gelangte spater in das Museum Ludwig 2000 restituiert an den Erben zuruckgegeben 20 Piet Mondrian Neoplacticisme Komposition Schilderij No 2 mit Blau Gelb Schwarz und verschiedenen hellgrauen und weissen Tonen Gemalde 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt spater durch den Kunsthandler Karl Buchholz verkauft Verschollen 21 Karl Schmidt Rottluff LandschaftAquarell 1926 Leihgabe an das Provinzial Museum Hannover 1937 beschlagnahmt VerschollenAusgestellt in der Kestnergesellschaft 1920 22 Restitutionen Bearbeiten Jen Lissitzky dem Sohn von Sophie und El Lissitzky gelang 1989 die Ausreise aus der Sowjetunion In den folgenden Jahren recherchierte er nach dem Verbleib der Kunstsammlung seiner Mutter Im Fall der Mitte der 1970er Jahre von der Kolner Galerie Gmurzynska aus Nowosibirsk erworbenen elf Gemalde von El Lissitzky wurde nach vierjahrigem Prozess 1993 vor dem Oberlandesgericht Koln ein Vergleich geschlossen Jen Lissitzky erhielt 300 000 DM 23 Von den ehemaligen dreizehn verbliebenen Leihgaben an das Provinzial Museum Hannover konnte er lediglich von vier Gemalden den jeweils neuen Eigentumer ermitteln Der Umgang mit der angeforderten Restitution war ausserst unterschiedlich nbsp Improvisation No 10Wassily Kandinsky Improvisation No 10 Ol auf Leinwand 1910Provenienz Sophie und Paul Kuppers haben dieses Gemalde am 15 Oktober 1919 in der Berliner Galerie Der Sturm fur rund 3000 Mark erworben Sophie Kuppers ubergab es dem Provinzial Museum 1926 als Leihgabe Am 5 Juli 1937 wurde es dort beschlagnahmt zunachst im Schloss Schonhausen eingelagert und 1939 von dem mit der Verwertung beauftragten Kunsthandler Ferdinand Moller fur 100 US Dollar gekauft Dieser verkaufte es 1951 an den Schweizer Kunstsammler Ernst Beyeler zu einem Preis von 28 000 SFR Es ist inzwischen im Besitz der Fondation Beyeler in Basel Restitution Jen Lissitzky macht im Jahr 2002 als Erbe seiner Mutter vor einem Basler Gericht Anspruche auf Ruckerstattung des Bildes geltend Vor einer Entscheidung des Gerichts kam es zu einer Einigung zwischen den Parteien fur eine unbekannt hohe Entschadigungszahlung verzichtete der Erbe auf alle weiteren Anspruche Das Gemalde blieb im Besitz der Beyeler Fondation 24 dd Paul Klee Fliegenstadt Verlassener Platz einer exotischen Stadt Aquarell 1921Provenienz Wie die anderen Bilder aus der Sammlung Sophie Kuppers wurde auch dieses 1937 beschlagnahmt 1940 kaufte es der Kunsthandler Ferdinand Moller das Gemalde gelangte uber Jahre und mehrere Verkaufsstationen in eine Galerie in Tokio Dort erwarb der Industrielle Masayuki Murata 1997 das Aquarell fur das private Museum Kiyomizu Sannenzaka in Kioto Restitution Nachdem Murata die Provenienz des Bildes bekannt wurde gab er es im Januar 2001 gegen einen symbolischen Preis dessen Hohe unbekannt ist an Jen Lissitzky zuruck 25 dd Paul Klee Sumpflegende Ol auf Karton 1919Provenienz Sophie und Paul Kuppers kauften dieses Gemalde 1919 direkt aus Paul Klees Atelier im Schloss Suresnes Munchen Am 5 Juli 1937 wurde es beschlagnahmt und ab 19 Juli 1937 in der Schmah Ausstellung Entartete Kunst an der sogenannten Dada Wand prasentiert 1941 kaufte der Kunsthandler Hildebrand Gurlitt das Gemalde dem Deutschen Reich fur 500 Schweizer Franken ab 1962 wurde es uber das Auktionshaus Lempertz in Koln trotz des Hinweises auf die Herkunft und Eigentumsverhaltnisse des Gemaldes von Sophie Lissitzky Kuppers versteigert und von dem Schweizer Sammler Ernst Beyeler erworben Dieser verkaufte es weiter an die Galerie Rosengart in Luzern wo es sich von 1973 bis 1982 befand Dann wurde es fur 700 000 DM von der Gabriele Munter und Johannes Eichner Stiftung sowie der Stadt Munchen erworben die es leihweise der Stadtischen Galerie im Lenbachhaus ubergaben In deren Besitz ist es heute noch Restitution Jen Lissitzky reichte 1992 eine Klage auf Herausgabe des Bildes beim Landgericht Munchen I ein die wegen Verjahrung abgewiesen wurde Da sich nur die Offentlichen Sammlungen fur die Einhaltung der Washingtoner Erklarung verpflichtet haben war es nicht moglich die private Stiftung zu einer Ruckgabe nach diesen Prinzipien zu bewegen 26 Ab 2013 wurde erneut vor dem Landgericht Munchen I geklagt 27 Im Juli 2017 wurde bekannt dass sich die Erben mit der Stadt Munchen in einem Vergleich geeinigt haben Demnach wurde eine Entschadigung gezahlt und das Gemalde verblieb im Lenbachhaus 28 dd nbsp Louis Marcoussis La grappe de raisinsLouis Marcoussis La grappe de raisins Ol auf LeinwandProvenienz Auch dieses Gemalde wurde im Sommer 1937 beschlagnahmt und nach Berlin gebracht Dort kaufte es der Kunsthandler Hildebrand Gurlitt und verausserte es noch wahrend des Krieges an den Kolner Sammler Josef Haubrich weiter Dieser stiftete es der Stadt Koln und ubergab es dem Museum Ludwig Restitution 1992 forderte der Erbe Jen Lissitzky die Ruckgabe des Gemaldes Die Angelegenheit wurde acht Jahre lang gepruft Im Februar 2000 entschieden die Verantwortlichen die Restitution nach den Washingtoner Grundsatzen 29 dd Literatur BearbeitenSophie Lissitzky Kuppers EL Lissitzky Maler Architekt Typograph Photograph Erinnerungen Briefe Schriften Verlag der Kunst Dresden 1968 Melissa Muller Sophie Lissitzky Kuppers 1891 1978 Hannover Munchen In Melissa Muller Monika Tatzkow Verlorene Bilder verlorene Leben Judische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde Elisabeth Sandmann Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 938045 30 5 S 98 ff Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Kiepenheuer amp Witsch Koln 2002 ISBN 3 462 03084 1 Ingeborg Prior Sophies Vermachtnis Das tragische Schicksal einer Deutschen in sibirischer Verbannung Droemer Knaur Munchen 2006 ISBN 978 3 426778302 Hugo Thielen KUPPERS 2 Sophie In Hannoversches Biographisches Lexikon S 216 Buchvorschau bei Google Bucher Hugo Thielen Lissitzky Kuppers In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 411 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Sophie Lissitzky Kuppers im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lissitzky Kuppers Sophie Kunstwerke in der Lost Art DatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Melissa Muller Monika Tatzkow Verlorene Bilder Verlorene Leben Elisabeth Sandmann Verlag 3 Auflage 2014 Seite 100 ISBN 978 3 938045 30 5 Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 Homepage der Galerie Goltz abgerufen am 20 Dezember 2009 Sophie Lissitzky Kuppers EL Lissitzky Maler Architekt Typograph Photograph Erinnerungen Briefe Schriften Verlag der Kunst Dresden 1968 Hannover bekommt Nachlass von El Lissitzky Weser Kurier vom 12 Oktober 2013 Forschungsstelle Entartete Kunst Beschlagnahmeinventar Memento vom 29 Juni 2009 im Internet Archive abgerufen am 20 Dezember 2009 Paul Erich Kuppers Kubismus ein kunstlerisches Formproblem unserer Zeit Leipzig 1920 Abbildungsverzeichnis S 13 1 abgerufen am 20 Dezember 2009 siehe auch Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 268 Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 262 f Melissa Muller Monika Tatzkow Verlorene Bilder verlorene Leben Judische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde Munchen 2009 ISBN 978 3 938045 30 5 S 109 u 113 Sprengel Museum Hannover 1937 Auf Spurensuche Zur Erinnerung an die Aktion Entartete Kunst Hannover 2007 S 63 Gunnar Schnabel Monika Tatzkow Nazi Looted Art Handbuch Kunstrestitution weltweit Berlin 2007 S 297 Paul Erich Kuppers Kubismus ein kunstlerisches Formproblem unserer Zeit Leipzig 1920 Abbildungsverzeichnis S 31 2 abgerufen am 20 Dezember 2009 siehe auch Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 284 Sprengel Museum Hannover 1937 Auf Spurensuche Zur Erinnerung an die Aktion Entartete Kunst Hannover 2007 S 63 siehe auch Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 281 Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 189 Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 103 und 154 Einigung im Streit um Klee Bild Sumpflegende Deutschlandfunk vom 26 Juli 2017 Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 264 f Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 103 Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 284 Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 284 Koordinierungsstelle fur Kulturgutverluste Magdeburg Hrsg Beitrage offentlicher Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland zum Umgang mit Kulturgutern aus ehemaligem judischen Besitz Magdeburg 2001 Veroffentlichungen 1 S 179 ff Sprengel Museum Hannover 1937 Auf Spurensuche Zur Erinnerung an die Aktion Entartete Kunst Hannover 2007 S 19 Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 267 Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 284 Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 243 ff Gunnar Schnabel Monika Tatzkow Nazi Looted Art Handbuch Kunstrestitution weltweit Berlin 2007 S 297 ff Ingeborg Prior Die geraubten Bilder Die abenteuerliche Geschichte der Sophie Lissitzky Kuppers und ihrer Kunstsammlung Koln 2002 S 281 Gunnar Schnabel Monika Tatzkow Nazi Looted Art Handbuch Kunstrestitution weltweit Berlin 2007 S 289 ff Restitutionsstreit Klees Sumpflegende Schritte in die richtige Richtung Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6 Mai 2013 abgerufen am 29 Marz 2015 Einigung im Streit um Klee Bild Sumpflegende Deutschlandfunk vom 26 Juli 2017 Koordinierungsstelle fur Kulturgutverluste Magdeburg Hrsg Beitrage offentlicher Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland zum Umgang mit Kulturgutern aus ehemaligem judischen Besitz Magdeburg 2001 Veroffentlichungen 1 S 179 ff Normdaten Person GND 12384052X lobid OGND AKS LCCN n83204173 VIAF 113135077 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lissitzky Kuppers SophieALTERNATIVNAMEN Schneider Sophie Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Kunsthistorikerin Forderin der Avantgarde Autorin und KunstsammlerinGEBURTSDATUM 1891GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 1978STERBEORT Nowosibirsk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sophie Lissitzky Kuppers amp oldid 235912419