www.wikidata.de-de.nina.az
Das Sonnerathuhn Gallus sonneratii auch Graues Kammhuhn genannt ist eine Huhnervogelart aus der Familie der Fasanenartigen Phasianidae Es bewohnt den sudwestlichen Teil Indiens Die Art ersetzt hier das nahe verwandte Bankivahuhn jedoch uberschneiden sich die Areale in einigen Regionen und es gibt Hybriden zwischen beiden Arten Die Verbreitung reicht im Norden bis ins ostliche Gujarat das sudliche Rajasthan und zur Mitte Madhya Pradeshs ostwarts etwa bis zu den Ostghats in Andhra Pradesh aber auch bis zur Kuste SonnerathuhnHahn des Sonnerathuhns Gallus sonneratii SystematikOrdnung Huhnervogel Galliformes Familie Fasanenartige Phasianidae Unterfamilie PavoninaeTribus GalliniGattung Kammhuhner Gallus Art SonnerathuhnWissenschaftlicher NameGallus sonneratiiTemminck 1813Henne des SonnerathuhnsHahne werfen in einer Sommermauser die Halsbehangfedern und die langen Steuerfedern ab und tragen fur einige Zeit ein Schlichtkleid Verbreitung des Sonnerathuhns grun und der anderen Kammhuhn Arten Die gemeinsame Verbreitung mit dem Bankivahuhn Gallus gallus ist quergestreift Das Sonnerathuhn besiedelt bevorzugt bewaldetes Hugelland Die Art wurde zu Ehren des franzosischen Naturforschers Pierre Sonnerat 1748 1814 benannt Neben dem Bankivahuhn das als Stammform des Haushuhns gilt konnten auch genetische Einflusse des Sonnerathuhns fur bestimmte Merkmale der domestizierten Formen verantwortlich sein 1 Die Frage wird seit langem kontrovers diskutiert die genetischen Befunde fallen hier teils unterschiedlich aus Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Lebensraum 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Bestand und Gefahrdung 7 Etymologie und Forschungsgeschichte 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Sonnerathuhn ist geringfugig grosser als das Bankivahuhn Bei Mannchen liegt die Korperlange zwischen 70 und 80 cm das Gewicht zwischen 790 und 1139 g Weibchen sind etwa 38 cm lang und zwischen 705 und 790 g schwer Die Flugellange des Mannchens betragt 220 bis 255 mm die Schwanzlange 314 bis 390 mm und die Lange des Tibiotarsus zwischen 70 und 80 mm Beim Weibchen liegen diese Masse bei 190 bis 215 mm Flugel 100 bis 170 mm Schwanz und 60 bis 67 mm Tibiotarsus Die Geschlechter unterscheiden sich deutlich im Gefieder Der Hahn tragt zur Brutzeit ein Prachtkleid mit verlangerten Halsfedern Halsbehang Steuerfedern und auffalligem Kamm Er wirft nach der Brutzeit die langen Federn des Halsbehangs und die Steuerfedern ab und zeigt fur einige Zeit ein Schlichtkleid Die Iris ist bei beiden Geschlechtern gelb bis orange der Schnabel hornfarben schwarzlich sowie an Spitze und Unterschnabel gelblich aufgehellt Beine und Fusse sind gelb bis lachsrot Beim Hahn ist ein langer Sporn ausgepragt der beim Weibchen meist fehlt 2 3 Die Art wirkt insgesamt bzw aus der Ferne wesentlich grauer als andere Kammhuhnarten wie insbesondere das Bankivahuhn worauf auch der englische Name Grey Junglefowl hinweist Beim Hahn sind der Kamm die unbefiederte Augenpartie das Kinn und die Kehllappen rot gefarbt Im Bereich der Ohrdecken findet sich ein kleines weiss befiedertes Feld Der Kamm ist nur schwach gezackt Der Halsbehang aus verlangerten Federn wirkt gepunktet Die einzelnen schwarzen Federn tragen einen grauen Saum knapp oberhalb der Spitze zwei bis drei weissliche und an der Spitze ein gelbliches Hornplattchen Die Rucken und Burzelfedern sind schwarz mit purpurnem Glanz lanzettlich zugespitzt mit weissen Schaftstrichen und schmal grauen Saumen Die Federn der Unterseite sind ebenso gemustert zeigen aber an den Flanken eine verwaschen rostrote Farbung Die schwarzen Flugeldecken schliessen an das Muster des Ruckens an die mittleren Armdecken tragen jedoch verlangerte orangegelbe Hornspitzen Grossen Armdecken und Schwingen sind schwarzlich braun Die Behangfedern des Burzels sind mit rostroten Spitzen und grossen gelben Hornplattchen versehen Oberschwanzdecken und Steuerfedern sind schwarz mit purpurnem Glanz 2 3 Bei Hennen sind Kopf und Halsfedern braunlich mit dunkelbraunen Saumen und hellem dunkel gerandetem Zentrum Die Federzentren werden zur Brust hin grosser Die Federn der Unterseite sind uberwiegend weiss mit braunschwarzen Saumen Sie sind zugespitzt und wirken wie eine Schuppung die an den Flanken oft am starksten ausgepragt ist Die Oberseite einschliesslich der Oberflugeldecken ist braun mit feiner schwarzlicher Sprenkelung und weisslich beigen Schaftstrichen Die Schwingen sind dunkelbraun die Steuerfedern braunlich schwarz 3 2 Dunenjunge ahneln denen des Bankivahuhns sind aber dunkler und mehr braun gefarbt Vogel im Jugendkleid ahneln den Hennen sind jedoch vor allem an der Unterseite dunkler Junge Hahne entwickeln recht bald Ansatze der rotlichgelben Halsbehang und Burzelfedern Die Steuerfedern sind mehr tiefschwarz Junge Hahne zeigen kurzere Schmuckfedern und Sporne sind matter gefarbt und vor allem im Flugelbereich noch eher hennenfarbig 3 Unterarten werden nicht anerkannt Es ist eine klinale Variation von Sudwesten nach Sudosten Nordosten und Norden ausgepragt bei der die Vogel insgesamt heller werden Auch stimmliche Merkmale variieren angeblich was jedoch wenig erforscht ist 3 Stimme BearbeitenDas laute und charakteristische Krahen der Hahne Horbeispiel 4 ist im Vergleich zu Bankiva und Haushuhn staccatoahnlich abgehackt oft etwas rauer und wenig melodisch Es kann bis zu funf Mal in der Minute wiederholt werden und wird oft durch ein laut klatschendes Flugelschlagen eingeleitet Ein wiederholtes monotones Gackern vom Hahn wird als klick kluck kluck beschrieben 3 2 Lebensraum BearbeitenDas Sonnerathuhn besiedelt Unterwuchs und Dickichte in allen moglichen Waldformen von laubwerfenden Trockenwaldern bis zu immergrunem Regenwald In Maharashtra bevorzugt die Art beispielsweise Mischwalder aus Teakbaum und bestimmten Bambusarten wie Dendrocalamus strictus Auch in der Kulturlandschaft ist die Art zu finden vor allem in der Nahe von Walddorfern und in vernachlassigten Tee Kaffee oder Kautschuk Plantagen die mit Wandelroschen durchwuchert sind 2 5 Wo die Art nicht verfolgt oder gestort wird halt sie sich auch recht unbefangen im naheren Bereich um Siedlungen auf und folgt beispielsweise pflugenden Bauern 2 Besonders in stark hugeligen Vorgebirgen ist die Art haufig Die Hohenverbreitung reicht meist bis 1500 m lokal aber auch wie in Nilgiris bis 2400 m hinauf Man kann das Sonnerathuhn viel auf Lichtungen oder an Schneisen und Strassen antreffen Die Schlafplatze liegen in bis zu 18 m hohen Baumen 5 Ernahrung BearbeitenDas Nahrungsspektrum des Sonnerathuhns ist recht umfangreich und umfasst sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung Dazu gehoren Samereien Schosslinge Knollen Fruchte und Beeren Von Bedeutung sind Samen von Bambus und Strobilanthes Beeren von Ziziphus Wandelroschen und Streblus sowie verschiedene Feigenarten Bei den Tieren reicht die Grosse von kleinen Insekten und anderen Wirbellosen bis hin zu kleinen Reptilien 6 2 Die Art sucht ihre Nahrung meist scharrend und mit dem Schnabel grabend am Boden und durchstobert dabei auch den Dung grosserer Tiere wie Rindern oder Elefanten Die Vogel sind meist in Gruppen von funf bis sechs Individuen am Rande von Dickichten anzutreffen Wo ein grosses Nahrungsangebot besteht wie beispielsweise an einem Bambusbestand zur Samenreife konnen sich aber auch grossere Zahlen zusammenfinden 6 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Ei des SonnerathuhnsDas Paarungsverhalten des Sonnerathuhns ist wenig erforscht und vermutlich variabel Es kommen sowohl Monogamie als auch vermutlich sukzessive Polygynie vor Die Brutzeit erstreckt sich nahezu uber das gesamte Jahr wobei die meisten Bruten zwischen Februar und Marz festgestellt werden die Hauptbrutzeiten aber auch regional variieren konnen 7 Das Nest wird in kleinen Bodenvertiefungen an Buschen oder Bambus gebaut In einem Fall befand es sich in einer Baumhohle uber dem Boden Das Gelege besteht meist aus vier bis funf seltener zwei bis zehn rosa bis beige gefarbten fur gewohnlich ungesprenkelten Eiern Sie werden zwischen 20 und 21 Tagen von der Henne bebrutet die etwa 62 der Brutzeit auf den Eiern verbringt 7 Bestand und Gefahrdung BearbeitenDas Sonnerathuhn gilt weltweit als nicht gefahrdet Fruher wurde es jedoch auf der Vorwarnliste near threatened gefuhrt Genaue Bestandszahlen fehlen vermutlich ist die Art aber langfristig im Ruckgang begriffen Die Vorkommen sind immer starker zersiedelt und geeignete Waldhabitate fallen seit den 1870er Jahren zunehmend der landwirtschaftlichen Nutzung anheim Weitere Gefahrdungsursachen sind Uberweidung und Abbrennen des Unterwuchses Auch in Naturschutzgebieten wird teils viel Brennholz gesammelt was die fur die Art wichtigen Dickichte dezimiert In einigen Regionen wird die Art auch bejagt oder die Eier werden gesammelt Lokal hat dies sogar teils in geschutzten Gebieten zur fast vollstandigen Ausrottung gefuhrt Die Art kommt in uber zehn geschutzten Gebieten vor so im Bori Wildlife Sanctuary im Mount Abu Wildlife Sanctuary im Indira Gandhi Nationalpark im Vansda Nationalpark im Silent Valley Nationalpark im Eravikulam Nationalpark im Kalakkad Mundanthurai Tigerreservat sowie im Pench und Melghat Tigerreservat Etymologie und Forschungsgeschichte BearbeitenTemminck beschrieb die Art unter dem heutigen Namen Gallus sonneratii Als Fundort nannte er generell die Walder Indiens 8 Gallus ist das lateinische Wort fur Hahn ein Begriff den Carl von Linne 1758 fur das Bankivahuhn einfuhrte Allerdings verwendete Linne das Protonym Phasianus Gallus 9 Das Artepitheton ist dem Naturforscher Pierre Sonnerat 1748 1814 gewidmet 8 Literatur BearbeitenPhil McGowan Guy M Kirwan Grey Junglefowl Gallus sonneratii 1994 2015 in Josep del Hoyo A Elliott J Sargatal A D Christie E de Juana Hrsg Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 2016 Heinz Sigurd Raethel Huhnervogel der Welt Verlag J Neumann Neudamm GmbH amp Co KG Melsungen 1988 ISBN 3 7888 0440 8 S 574 579 S 580 581 Steve Madge Phil McGowan Pheasants Partridges amp Grouse Helm Identification Guides London 2002 ISBN 0 7136 3966 0 S 294 f und Tafel 34 Einzelnachweise Bearbeiten Jonas Eriksson Greger Larson Ulrika Gunnarsson Bertrand Bed hom Michele Tixier Boichard Lina Stromstedt Dominic Wright Annemieke Jungerius Addie Vereijken Ettore Randi Per Jensen Leif Andersson Identification of the Yellow Skin Gene Reveals a Hybrid Origin of the Domestic Chicken PLOS Genetics 4 2 2008 doi 10 1371 journal pgen 1000010 a b c d e f g Raethel 1988 S 580 f siehe Literatur a b c d e f Madge amp McGowan 2002 S 294 f siehe Literatur Ramit Singal XC90616 Sonnerathuhn Gallus sonneratii xeno canto org 28 Februar 2010 abgerufen am 3 November 2019 a b Mc Gowan et al 2016 Abschnitt Habitat siehe Literatur a b Mc Gowan et al 2016 Abschnitt Food and feeding siehe Literatur a b Mc Gowan et al 2016 Abschnitt Breeding siehe Literatur a b Coenraad Jacob Temminck Histoire naturelle generale des pigeons et des gallinaces Band 2 J C Sepp amp fils Amsterdam 1813 S 246 biodiversitylibrary org abgerufen am 26 Februar 2016 James A Jobling Helm Dictionary of Scientific Bird Names Christopher Helm London 2010 ISBN 978 1 4081 2501 4 S 170 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sonnerathuhn Gallus sonneratii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gallus sonneratii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 21 Februar 2016 Fotos zu Gallus sonneratii in der Bilddatenbank des Oriental Bird Club abgerufen am 15 Februar 2016 xeno canto Tonaufnahmen Sonnerathuhn Gallus sonneratii Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Gallus sonneratii in der Internet Bird Collection Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sonnerathuhn amp oldid 237899308