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Sicherheitserziehung ist die padagogische Einflussnahme auf das Gefahrdungsbewusstsein eines Edukanden und die Forderung seiner Risikokompetenz mit der Absicht ihn in die Lage zu versetzen mogliche Schadigungen an Leib Leben oder Eigentum vorhersehen und selbststandig in Grenzen halten zu konnen Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Entwicklungsbedingte Voraussetzungen 3 Ziele und Lehrinhalte 4 Beispielbereiche 4 1 Alltagserziehung 4 2 Erlebnispadagogik 4 3 Sporterziehung 4 4 Verkehrserziehung 4 5 Technikerziehung 5 Methoden 6 Sicherheit und Wagnis 7 Literatur 8 Weblinks 9 Siehe auch 10 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenSicherheitserziehung ist eine wesentliche Komponente in dem Komplex von Massnahmen welche die Unversehrtheit und das Wohlbefinden eines Individuums gewahrleisten sollen Sie basiert auf den Erkenntnissen der verschiedene Disziplinen ubergreifenden Risikoforschung 1 Dabei ist zwischen ausserer und innerer passiver und aktiver Sicherheit zu unterscheiden Wahrend die aussere Sicherheit vor allem die korperliche Unversehrtheit das Vermeiden von Unfallen betrifft zielt die innere Sicherheitsfindung mehr auf das psychische und subjektive Sicherheitsempfinden ab Beide werden in Form eines Kompetenzgewinns mit der Sicherheitserziehung angestrebt Passive Sicherung wird Bedrohten durch von anderen erbrachte Schutzvorkehrungen zur Verfugung gestellt etwa durch Baumassnahmen und Regelvorgaben Sie sollen Gefahrensituationen entscharfen und besser bewaltigen helfen Das sind im offentlichen Bereich beispielsweise Abgrenzungen und Warnhinweise an Starkstromstellen und Bahnubergangen oder Zebrastreifen Ampeln und Fussgangerbrucken im Strassenverkehr Es sind Hilfen zur Selbsthilfe Aktive Sicherung bezeichnet hingegen die reine Eigenleistung in Form einer Selbstsicherung Sie bedarf des personlichen Zutuns und steht als bedeutendste Komponente im Zentrum aller Bemuhungen der Sicherheitserziehung Es handelt sich um den Erwerb eines selbstbestimmten Sicherheits und Risikomanagements Dieses umfasst samtliche Massnahmen zur systematischen Erkennung Analyse Bewertung Uberwachung und Kontrolle von Risiken und muss gelernt werden 2 3 Wie schon der Begriff Sicherheit angesichts der risikotypischen zahlreichen Unwagbarkeiten und Fehlbarkeiten nur einen relativen Zustand der Gefahrenfreiheit markiert und keinen absoluten Schutz bedeuten kann so ist auch Sicherheits Erziehung wie jede Form der Erziehung nur als Hilfe zur Reduzierung von Gefahrdungen und Lebensrisiken zu verstehen 4 Entwicklungsbedingte Voraussetzungen BearbeitenAusgangspunkt fur jede Sicherheitserziehung ist das Faktum von Gefahrdungen und die Erfahrung dass das Bereitstellen passiver Sicherungsmassnahmen in vielen Situationen des Alltags nicht ausreicht den gewunschten Schutz zu gewahrleisten Es muss die Kenntnis dieser Sicherungsangebote vorhanden ihre sinnvolle Nutzung begriffen und ein sicherheitsbewusstes Verhalten trainiert werden Dies erfolgt in einem allmahlichen Lern und Erfahrungsprozess der sich nur bedingt mit dem steigenden Lebensalter parallelisieren lasst da weitere Komponenten wie Lernfreude Intelligenz und eine professionelle Sicherheitserziehung die Entwicklung zu einem funktionierenden Umgang mit Gefahrenmomenten entweder bremsen oder aber befordern konnen Das Wachsen des Gefahrenbewusstseins hangt entscheidend von den Erfahrungsmoglichkeiten des Kindes und einer kompetenten Wagniserziehung ab Die Entwicklungspsychologie liefert dazu lediglich Richtwerte 5 6 7 Das Kleinkind verfugt bis zum Alter von etwa 4 Jahren noch uber kein Gefahrenbewusstsein Es vertraut meist grenzenlos und hat einen hohen passiven Schutzbedarf Vorschulkinder und Schulanfanger im Alter von 4 bis 6 Jahren erkennen bereits bedingt Gefahren und werden sich der eigenen Verletzbarkeit zunehmend bewusster Neugier und Entdeckerdrang als naturgegebene Entwicklungsimpulse halten aber oft nicht Schritt mit einem sicherheitsorientierten Verhalten So steigen wagemutige Kinder bisweilen immer hoher in die Aste eines Baumes verzagen aber anschliessend angesichts des Blicks in die Tiefe vor dem Abstieg Im Stadium der Vollkindheit zwischen dem 7 und 13 Lebensjahr gelingt es nach entsprechenden Eigenerfahrungen und einer wirksamen Sicherheitserziehung zunehmend vorausschauend Gefahren zu erkennen und Vorkehrungen zu treffen diese zu vermeiden oder zumindest abzumildern Aufgrund der noch instabilen Eigenorientierung kann es jedoch passieren dass die sozial emotionalen Krafte die kognitiven uberspielen und beispielsweise im verfuhrerischen Mitzieheffekt einer Peergroup eine rote Ampel uberquert oder der Aufstieg auf das Dreimeterbrett gewagt wird fur den man eigentlich noch nicht genugend vorbereitet ist In der Phase der Spatkindheit und des beginnenden Jugendlichenalters von 14 bis 16 Jahren sollten das Gefahrenbewusstsein und die Risikokompetenz dann so weit entwickelt sein dass zumindest im normalen Lebensumfeld bereits selbstverantwortlich risikobewusst entschieden und gehandelt werden kann 8 Doch auch in diesem und den nachsten Altersabschnitten konnen immer wieder temporare Storfaktoren wie ein ubermutiges Abenteuerbedurfnis Selbstuberschatzung Spass an der Geschwindigkeit oder Lust uber die Kraft eines motorisierten Fahrzeugs zu verfugen kontraproduktiv auf die Risikoeinschatzung einwirken Im Zuge solcher Lustgefuhle oder durch gruppendynamische Prozesse provozierte ubertriebene Mutproben kann es angesichts des noch wenig fundierten Wagnismanagements zum Ausblenden der eigenen Verletzlichkeit zur Fehleinschatzung der eigenen Grenzen und einer daraus resultierenden fehlerhaften Risikoabwagung mit fatalen Folgen kommen 9 Ziele und Lehrinhalte BearbeitenGefahrenbewusstsein zur vorausschauenden Risikominimierung ist nicht angeboren sondern braucht entsprechende Erfahrungen Diese wachsen mit zunehmendem Alter allmahlich wobei eine sachgerechte Unterstutzung von Vorteil ist Sicherheitserziehung versteht sich als Erziehung zur Eigenverantwortung 10 11 Sicherheitserziehung dient der Befahigung zu einer aktiven Vermeidung von Unfallen und der Festigung eines entsprechenden Selbstbewusstseins auf der Basis von Kompetenzgewinn und reflektiertem Verhalten Sie versetzt in die Lage risikohaltige Situationen zu erkennen zu analysieren und zu beurteilen und vermittelt dazu entsprechende sicherheitstechnische Massnahmen um dem Gefahrenpotenzial erfolgreich begegnen zu konnen beispielsweise auf dem Weg zur Schule 12 Bei der Erziehung zu einem risikobewussten Verhalten handelt es sich um eine Querschnittsaufgabe offentlicher Bildung die den Heranwachsenden durch alle Erziehungsinstanzen von der fruhen Kindheit bis zum selbstbestimmten Erwachsenenalter begleiten sollte 13 Sie erhalt je nach Risikopotenzial in den unterschiedlichen Lebensbereichen und Fachdisziplinen eine unterschiedliche Bedeutung und ein anderes Anspruchsprofil So sind beispielsweise der Sport der Verkehr oder die Technik besonders gefahrentrachtige Bereiche mit jeweils eigenen fachspezifischen Sicherungsmassnahmen die es anzueignen gilt 14 Beispielbereiche BearbeitenAlltagserziehung Bearbeiten Menschen werden in den verschiedensten Lebensbereichen ihres Alltags mit Gefahren konfrontiert Sie begegnen im Haushalt in der Werkstatt im Verkehr im Sport Das spezielle Gefahrenpotenzial muss entsprechend erkannt und der sichere Umgang damit moglichst fruh und schadigungsfrei gelernt werden 15 Dazu lassen sich zahlreiche Beispiele auffuhren Umgang mit Geraten und Einrichtungen in Haushalt und WerkstattSchadigungsmoglichkeiten ergeben sich aus einer ungeschickten Handhabung von spitzen und scharfen Gegenstanden und Instrumenten wie Messern oder Scheren Sie erwachsen aus einem unbedachten Umgang mit Feuer oder elektrischen Stromanschlussen aus Kabelfallen instabil aufgestellten Leitern oder scharfkantigem Mobiliar Umgang mit Tieren wie Katzen Hunden oder PferdenAuch von vertrauten Haustieren konnen bestimmte Risiken ausgehen wenn man sie falsch behandelt Sie bleiben unberechenbar wenn man sie argert beim Fressen stort erschreckt oder ihre Jungen beruhrt Es muss gelernt werden ihre Korpersprache zu verstehen ihren Jagdinstinkt nicht zu reizen den Drang zur Revierverteidigung zu respektieren Verhalten in Auto Verkehr und offentlichen VerkehrsmittelnEs gilt zu lernen im Verkehrsleben bestimmte Sicherheitsregeln zu kennen und einzuhalten wie sich beim Autofahren anzuschnallen beim Radfahren einen Helm zu tragen als Fussganger Verkehrshilfen wie Zebrastreifen und Fussgangerbrucken zu benutzen oder in offentlichen Verkehrsmitteln einen sicheren Stand einzunehmen Verhalten am WasserFruhzeitiges Schwimmenlernen ist die beste Voraussetzung sich im Bereich von Gewassern und im Wasser sicher bewegen zu konnen Die angebotenen Kurse von Schulen DLRG und anderen Institutionen bieten dabei die Gelegenheit sich gleichzeitig mit den unverzichtbaren Baderegeln vertraut zu machen wie etwa nur nach vorheriger Abkuhlung in ein Gewasser zu springen und sich zunachst uber die ausreichende Wassertiefe zu informieren Umgang mit KrankheitserregernIm taglichen Leben lassen sich Verletzungen aufgrund einer Unachtsamkeit oder eines Missgeschicks nicht immer vermeiden Sie sollten angemessen behandelt werden Dazu zahlt vor allem der richtige Umgang mit offenen Wunden Aber auch das Anfassen von Tieren oder das Beruhren von verschmutzten Materialien und Gegenstanden bedarf vor allem im Hinblick auf anschliessende Kontakte mit sensiblen Korperstellen geeigneter Hygienemassnahmen 16 Erlebnispadagogik Bearbeiten Die Erlebnispadagogik ist ein Erziehungsbereich der sich in schulischen 17 18 wie ausserschulischen 19 Bereichen dem Lernen von Eigenverantwortung in Gefahrensituationen stellt Transportmittel der Motivation ist das Erleben von Abenteuern die es aus eigener Kraft und im Team mit Gleichgesinnten zu bewaltigen gilt Bildungsziel ist das Wachsen und Ausreifen der Personlichkeit an selbst gewahlten schwierigen Aufgaben bei denen der verantwortlichen Selbstsicherung eine wesentliche Rolle zukommt 20 21 Sporterziehung Bearbeiten Die intensive physische und psychische oft bis an die Leistungsgrenzen gehende Beanspruchung des Sporttreibenden sowie die Gefahrdung durch Sportgerate mit denen es der Sportler zu tun hat enthalten hohe Verletzungsrisiken So gehoren sportartspezifische Sicherungsmassnahmen bereits im Schul und Vereinssport vermehrt aber im Hochleistungs und Wagnissport zum obligatorischen Ausbildungsrepertoire Da das Geratturnen schon in seinem Gerateaufbau Gefahrenquellen bergen kann sind dabei bestimmte Sicherungsmassnahmen vorzunehmen Fur den aktiven Turnbetrieb mussen die erforderlichen Halte Helfer und Sicherungsgriffe eingeubt werden In der Leichtathletik muss ein unfallfreier Umgang mit Sportgeraten wie Kugel Speer oder Diskus gewahrleistet sein In den Sportspielen lernen schon die Grundschuler verletzungstrachtige Gegenstande wie Uhren Ketten oder Kleidungsstucke abzulegen und andere gefahrdende Handlungen zu vermeiden 22 In Wagnissportarten wie dem Gleitschirmfliegen oder Hangegleiten sind eine Sicherheitsausrustung Rettungssystem Helm etc sowie die Durchfuhrung eines sogenannten Vorstartcheck verpflichtende Sicherheitsvorkehrungen Es gilt die Regel Gefahrenquellen zu erkennen vermeidbare Unfalle durch eine sportartspezifische Sicherheitsausbildung auszuschliessen und unvermeidliche durch entsprechende Sicherheitsvorkehrungen auf ein Minimum zu begrenzen und zu entscharfen 23 Verkehrserziehung Bearbeiten Der offentliche Verkehr ist ein Gefahrdungsraum fur alle sich in ihm bewegende Personen Entsprechend hat sich mit der Verkehrspadagogik eine wissenschaftliche Disziplin entwickelt die das eigenverantwortliche sichere Bewegen in diesem elementaren Lebensbereich schon fruh zu ihrem speziellen Aufgabenbereich gemacht hat 24 Dazu wurden an das wachsende Verkehrsaufkommen angepasste passive und aktive Massnahmen zur Forderung der sicheren Verkehrsteilnahme entwickelt 25 Der systematisch aufgebaute Lernprozess zum selbstaktiven sicheren Verkehrsteilnehmer beginnt mit der Fussgangerausbildung im Vorschul und Schuleingangsalter und zielt nach und nach auf der Erwerb immer anspruchsvoller werdender Leistungsnachweise wie dem Fussgangerdiplom der Radfahrlizenz und den Fuhrerscheinen fur die motorisierte Verkehrsbeteiligung 26 Die Moglichkeit sogenannter Verkehrssicherheitstrainings auf dafur bereitgestellten Fahrsicherheitsanlagen ist dabei ein freiwilliges Nachfolgeangebot der Verkehrserziehung fur Jugendliche und Erwachsene Technikerziehung Bearbeiten Der Umgang mit Werkzeug Maschinen und elektrischen Anlagen bedarf einer grundlichen Einweisung und ist mit dem Arbeitsfeld Schutzen und Sichern ein wesentlicher Lernbereich der Technikdidaktik 27 Gefahrensymbole in der Werkstatt und am Werkzeug sind zu kennen und zu beachten Zur Vermeidung von Stromunfallen gelten im Technikunterricht die sogenannten funf Sicherheitsregeln fur das Arbeiten an elektrischen Anlagen Freischalten Gegen Wiedereinschalten sichern Spannungsfreiheit feststellen Erden und Kurzschliessen Benachbarte unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken 28 29 Methoden BearbeitenDie Sicherheitswissenschaften sind der Forschungsbereich der sich grundsatzlich und disziplinubergreifend mit der methodischen und systematischen Analyse und Kontrolle von Risiken befasst mit dem Ziel die Haufigkeit und Schwere von Schaden und Verlusten zu verringern 30 Unabhangig davon hat jeder Gefahrenbereich seine eigene Gefahrenlehre entwickelt und stellt mit ihr auch die geeigneten Methoden zur Risikodampfung zur Verfugung Die Methode Versuch und Irrtum ist ein zwar ausserst wirkungsvoller aber auch schadentrachtiger Weg des Lernens im Risikobereich und daher nur bei harmloseren Schadenserwartungen vertretbar Diese Form des Lernens findet sich am haufigsten als eigenstandige Erfahrungssammlung in sogenannten autodidaktischen Lernprozessen etwa bei den Mutproben Heranwachsender 31 Um das Gefahrdungspotenzial uberschaubar zu halten sollte das Aneignen eines angemessenen Risikomanagements jedoch moglichst unter professioneller Begleitung eines in dem jeweiligen Bereich erfahrenen Vermittlers erfolgen Die Risikobegegnung unter didaktischer Anleitung hat den Vorteil einer schadensarmeren und schnelleren Aneignung von Risikokompetenzen 32 Als geeignete Methoden gelten dafur beispielsweise das Lernen durch Einsicht das Lernen am Beispiel in Form des Vor und Nachmachens oder die Risikoannaherung in kleinen Schritten Der Lernprozess und die Risikoerfahrungen sollten dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder entsprechen und immer auf freiwilliger Basis erfolgen Es geht darum herausfordernde Aufgabenstellungen anzubieten und eigenstandige Losungsversuche zu provozieren Dabei sollte gelten mit einer Vielfalt an Bewahrungsmoglichkeiten jedes Kind seinen eigenen seinem jeweiligen Charakterprofil zuganglichen Ansatz finden zu lassen Ziel ist es Unsicherheiten durch Kompetenzgewinn nach und nach aus eigener Kraft in Sicherheiten zu verwandeln 33 34 Sicherheit und Wagnis BearbeitenDer Sicherheitsaspekt hat einen besonders hohen Stellenwert in Gesellschaften und Gruppierungen die von einem ubermachtigen Gefahrdungsgefuhl betroffen und von einem entsprechend starken Angstpegel gepragt sind Bei ihnen bewegt sich das Denken vorrangig in Richtung Risikovermeidung Risikohandeln wird hier haufig mit einer negativen Bewertung verbunden 35 Im heutigen Gesellschaftsbild zeigt sich diese Mentalitat beispielsweise im Phanomen der Uberbehutung der Heranwachsenden englisch overprotection durch sogenannte Helikopter Eltern in der Erscheinung Verwohnende Erziehung 36 die zu wenig fordert und kaum Eigeninitiative zulasst oder in der verbreiteten Praxis des Elterntaxi 37 Diese Einstellung konterkariert eine effektive Sicherheitserziehung und gilt unter der Zielsetzung mehr Sicherheit zu schaffen in der Forschung der unterschiedlichsten Disziplinen als kontraproduktiv So wies der Erziehungswissenschaftler Hermann Rohrs 38 in seinem Standardwerk Bildung als Wagnis und Bewahrung schon 1966 darauf hin dass eine lebensnahe Erziehung das eigenstandige Bewaltigen von Unsicherheiten zu einem Kernthema machen musse Die Wirtschaftspsychologen Badke Schaub Hofinger und Lauche 39 betonen fur das Funktionieren der Wirtschaft die Notwendigkeit der Ausbildung einer Mentalitat die sicheres Handeln in Risikobranchen ermoglicht Der Verhaltenssoziologe Felix von Cube 40 pladiert nach den Ergebnissen seiner Forschungsarbeiten fur eine Padagogik die durch Fordern fordert und dabei risikohaltiges Handeln und Gefahrenumgang mit einschliesst Der Experimentalpsychologe Siegbert A Warwitz 41 weist darauf hin dass uber erfolgreich bestandene Wagnisse ein hoheres Sicherheitsniveau erreicht werden kann und wirbt entsprechend fur eine Wagniserziehung und eine Ablosung der aktive Entwicklungen und Grenzsprengungen verhindernden Bewahr Padagogik durch eine kreative Bewahr Padagogik 42 Verhaltenspsychologie und Wagnisforschung kommen zu dem gleichen Ergebnis dass der Wagnisbereite gegenuber dem Wagnisenthaltsamen erheblich hohere Sicherheitsstandards erreicht 43 Der Erwerb von Sicherheitskompetenz und das Erreichen eines hohen Sicherheitsniveaus muss allerdings unter Inkaufnehmen gewisser Risiken aktiv erarbeitet werden Reflektierte Sicherheitserziehung versucht nicht das Eingehen von Risiken moglichst zu vermeiden sondern konfrontiert gezielt aber dosiert mit Gefahrenpotenzial um beim Gefahrenmanagement zu lernen Die Schadigungsmoglichkeiten sind dabei in vertretbaren Grenzen zu halten 44 45 Literatur BearbeitenPetra Badke Schaub Gesine Hofinger Kristina Lauche Hrsg Human Factors Psychologie des sicheren Handelns in Risikobranchen Springer Heidelberg 2008 Bundesanstalt fur Strassenwesen Hrsg Stand der Wissenschaft Kinder im Strassenverkehr Verlag Schunemann Bergisch Gladbach 2021 ISBN 978 3 95606 555 2 Felix v Cube Gefahrliche Sicherheit Verhaltensbiologie des Risikos 2 Auflage Stuttgart 1995 Felix v Cube Gefahrliche Sicherheit Lust und Frust des Risikos 3 Auflage Hirzel Stuttgart 2000 Deutscher Alpenverein DAV Hrsg Risiko Gefahren oder Chance Tagungsband der Evangelischen Akademie Bad Boll Munchen 2004 Herfried Munkler Matthias Bohlender Sabine Meurer Hrsg Sicherheit und Risiko Uber den Umgang mit Gefahr im 21 Jahrhundert Transcript Bielefeld 2010 Siegbert A Warwitz Sinnsuche im Wagnis Leben in wachsenden Ringen Erklarungsmodelle fur grenzuberschreitendes Verhalten 3 Auflage Verlag Schneider Baltmannsweiler 2021 ISBN 978 3 8340 1620 1 Siegbert A Warwitz Brauchen Kinder Risiken und Wagnisse In Grundschule 11 2002 ISSN 0533 3431 Weblinks BearbeitenSicherheitserziehung von Kleinkindern abgerufen am 8 Februar 2022 Siehe auch BearbeitenSicherheitswissenschaften Schulwegsicherheit WagniserziehungEinzelnachweise Bearbeiten Petra Badke Schaub Gesine Hofinger Kristina Lauche Hrsg Human Factors Psychologie des sicheren Handelns in Risikobranchen Springer Heidelberg 2008 Siegbert A Warwitz Verkehr als Gefahrdungsraum In Ders Verkehrserziehung vom Kinde aus Wahrnehmen Spielen Denken Handeln 6 Auflage Baltmannsweiler 2009 S 10 21 Felix v Cube Gefahrliche Sicherheit Verhaltensbiologie des Risikos 2 Auflage Stuttgart 1995 Felix v Cube Gefahrliche Sicherheit Verhaltensbiologie des Risikos 2 Auflage Stuttgart 1995 Jane Loevinger Stages of Personality Development In Robert Hogan u a Handbook of Personality Psychology Academic Press San Diego 1997 S 199 208 Wolfgang Schneider Ulman Lindenberger Hrsg Entwicklungspsychologie 7 Auflage Beltz Weinheim Basel 2012 Gunter Krampen Werner Greve Personlichkeits und Selbstkonzeptentwicklung uber die Lebensspanne In Rolf Oerter Leo Montada Hrsg Entwicklungspsychologie 6 Auflage Beltz Weinheim Basel 2008 S 652 687 Jurgen Raithel Mutproben im Ubergang vom Kindes ins Jugendalter Befunde zu Verbreitung Formen und Motiven In Zeitschrift fur Padagogik 49 2003 S 657 674 Siegbert A Warwitz Jugendliche Mutproben In Ders Sinnsuche im Wagnis Leben in wachsenden Ringen 3 erweiterte Auflage Verlag Schneider Baltmannsweiler 2021 S 121 126 145 169 Siegbert A Warwitz Wachsen im Wagnis Vom Beitrag zur eigenen Entwicklung In Sache Wort Zahl 93 2008 S 25 37 Maria Limbourg Mutproben im Kindes und Jugendalter In Sache Wort Zahl 107 2010 S 35 42 M A Haller Verkehrserziehung im Vorschulalter als Vorbereitung auf den Schulweg nach dem Karlsruher 12 Schritte Programm Wissenschaftliche Staatsexamensarbeit GHS Karlsruhe 2001 Hermann Rohrs Hrsg Bildung als Wagnis und Bewahrung Heidelberg 1966 Petra Badke Schaub Gesine Hofinger Kristina Lauche Hrsg Human Factors Psychologie des sicheren Handelns in Risikobranchen Springer Heidelberg 2008 Inge Seiffge Krenke Gesundheit als aktiver Gestaltungsprozess im menschlichen Lebenslauf In Rolf Oerter Leo Montada Entwicklungspsychologie Kapitel 27 4 Auflage PVU Weinheim Basel Berlin 1998 Andreas Schwarzkopf Einfuhrung in die praktische Hygiene In Hygiene Infektiologie Mikrobiologie Thieme Stuttgart 2018 Torsten Fischer Erlebnispadagogik Das Erlebnis in der Schule Frankfurt a M Berlin Bern New York Paris Wien 1989 Judith Voller Abenteuer Wagnis und Risiko im Sport der Grundschule Erlebnispadagogische Aspekte Wissenschaftliche Staatsexamensarbeit GHS Karlsruhe 1997 Holger Seidel Siegbert A Warwitz Sicherheit und Risiko In Zeitschrift Erlebnispadagogik e amp l 1 2020 S 15 17 Hermann Rohrs Hrsg Bildung als Wagnis und Bewahrung Heidelberg 1966 Jens Bergmann Siegbert A Warwitz Wenn ein Mensch von einem Baren angefallen wird dann hat er etwas falsch gemacht In Magazin brand eins Hamburg 1 2021 S 58 61 Judith Voller Abenteuer Wagnis und Risiko im Sport der Grundschule Erlebnispadagogische Aspekte Wissenschaftliche Staatsexamensarbeit GHS Karlsruhe 1997 Klaus Irschik Gleitschirmfliegen Sicherheit und Unfallvermeidung Motorbuch Verlag Stuttgart 2011 Verkehrspadagogik auf allen Stufen des Bildungswesens Arbeits und Forschungsgemeinschaft fur Strassenverkehr und Verkehrssicherheit Uni Koln Hrsg Band 24 Koln 1974 DVR Hrsg Handbuch der Verkehrssicherheit Bonn 2009 Siegbert A Warwitz Der systematische Aufbau der Verkehrserziehung In Ders Verkehrserziehung vom Kinde aus Wahrnehmen Spielen Denken Handeln 6 Auflage Baltmannsweiler 2009 S 72 75 Winfried Schmayl Vom Aufbau und den Inhalten des Technikunterrichts Teil 2 In tu Zeitschrift fur Technik im Unterricht 28 Nr 111 2004 S 13 EN 50110 1 2008 09 Abschnitt 6 2 Arbeiten im spannungsfreien Zustand https moocit de index php title Technik Regeln im Technikunterricht Sicherheitsregeln im Technikunterricht lt https www dwds de wb Sicherheitswissenschaft gt abgerufen am 8 Februar 2022 Jurgen Raithel Mutproben im Ubergang vom Kindes ins Jugendalter Befunde zu Verbreitung Formen und Motiven In Zeitschrift fur Padagogik 49 2003 S 657 674 Siegbert A Warwitz Wachsen im Wagnis Vom Beitrag zur eigenen Entwicklung In Sache Wort Zahl 93 2008 25 37 Siegbert A Warwitz 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