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Shir Ghazi Khan war ein Khan des Khanats Chiwa Seine Regierung wird auf 1715 bis 1728 datiert und verlieh Choresm noch einmal eine gewisse innenpolitische Stabilitat Vor allem ist er durch die diplomatischen Verwicklungen mit Russland bekannt als er 1717 ein von Zar Peter I geschicktes Armeekorps unter dem Fursten Bekowitsch Tscherkasski vor Chiwa hinterging und teils massakrierte Er gilt zudem als Patron der Gelehrsamkeit und Literatur und plunderte 1716 und 1719 das Pilgerzentrum Maschhad in der persischen Provinz Chorasan Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Regierung 2 1 Herkunft 2 2 Die Mission des Fursten Bekowitsch Tscherkasski 2 3 Die Rivalitat mit Buchara 2 4 Sklavenrevolte und Tod 3 Literatur 4 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenIm fruhen 18 Jahrhundert regierte in Chiwa eine Reihe von Khanen uber die kaum mehr als ihre Namen bekannt ist und deren Herkunft nur vermutet werden kann Ishaq Agha Shah Niyaz zum Beispiel war vom Khan Bucharas in sein Amt eingesetzt worden Er ist noch fur 1700 durch Schreiben an den Zaren und von dem Zaren belegt regierte wahrscheinlich bis 1702 und wurde von Arab Muhammed nachgefolgt der durch einen Brief des Zaren fur das Jahr 1703 belegt ist Musi Khan regierte gegen 1707 Haji Muhammed Bahadur ist fur 1714 durch einen Brief an den Zaren belegt Dazu regierte ein gewisser Yadigar ebenfalls gegen 1714 und ebenso ein ansonsten unbekannter Arank Evrenk bei den Karakalpaken Regierung BearbeitenHerkunft Bearbeiten Shir Ghazis Herkunft ist unklar Er war der letzte Khan Chiwas der dem Herrscherhaus der Scheibaniden bzw genauer den Arabschahiden zugerechnet wird 1 Gleichzeitig kam er wohl aus Buchara 2 Die Mission des Fursten Bekowitsch Tscherkasski Bearbeiten Die innenpolitische Schwache Chiwas Anfang des 18 Jahrhunderts war uber diverse Gesandtschaften und Uberlaufer auch dem Zarenhof in Petersburg zu Ohren gekommen Dazu kam die Nachricht von Goldfunden am unteren Amu Darja und in der Kleinen Bucharei genauer bei Yarkant so dass sich Zar Peter I uberreden liess dem Fursten Alexander Bekowitsch Tscherkasski einem seiner personlichen Favoriten eine Unternehmung nach Chiwa zu gestatten Sie sollte den Khan uberzeugen die russische Oberhoheit anzuerkennen und den Russen einen Stutzpunkt an der Mundung des Amu Darja verschaffen der mit 10 000 Mann besetzt werden sollte Anschliessend sollte er in Verhandlungen mit dem Khan von Buchara treten und den Weg nach Indien und nach Yarkant erkunden Zu dem Zweck fuhrte er Briefe an die Usbekenfursten und den indischen Grossmogul mit Entlang des Weges nach Chiwa liess Bekowitsch Tscherkasski drei kleine Forts bauen und zog schwedische Kriegsgefangene Nogaier Kosaken Tataren usw zu Hunderten in seine Dienste Als ihn der verbundete Kalmuckenkhan Ayuki reg 1669 1724 vor den Kriegsvorbereitungen in Chiwa warnte war er auf die militarische Auseinandersetzung vorbereitet Shir Ghazi schickte ihm eine Gesandtschaft mit Geschenken entgegen und erlaubte gleichzeitig seiner Kavallerie mehrere Uberfalle die aber abgewehrt wurden Daraufhin naherte sich Bekowitsch Tscherkasski im Eilmarsch Chiwa wahrend die Bewohner die Stadt evakuierten und der Khan auf Ratschlag eines Emirs namens Dussanbi seine Taktik anderte Er liess Bekowitsch Tscherkasski mitteilen dass er die Konfrontation bedauere nun aber von Ayuki uber die friedlichen Absichten der Russen informiert worden sei und eine Ubereinkunft schliessen werde Er solle jedoch seine Armee ausserhalb der Stadt lagern lassen damit er die Einwohner Chiwas nicht beunruhige Als sich Bekowitsch Tscherkasski dann mit immerhin 500 Mann von seiner Armee trennte und in die Stadt begab erkannte der Khan seine Chance liess die Begleitung massakrieren und ihn gefangensetzen Er wurde gezwungen einen Befehl herausgeben demzufolge sein Stellvertreter Major Frankenberg die Waffen abliefern und seine Leute in zugewiesene Quartiere zu schicken habe Als dieser Befehl dann nach einigen Hin und Her umgesetzt wurde wurde Alexander Bekowitsch Tscherkasski in Stucke gehackt und seine Leute wurden getotet bzw in die Sklaverei verkauft Jahre spater musste Shir Ghazi angesichts des Krieges von Peter I gegen Persien einen erneuten Vorstoss auf Chiwa befurchten Er liess also die russischen Gefangenen frei und lud wiederholt den Gesandten des Zaren Florio Beneveni zu sich ein der damals in Buchara weilte Als Beneveni angesichts der inneren Unruhen in Buchara schliesslich kam entschuldigte sich der Khan bei ihm mit den feindlichen Absichten Bekowitsch Tscherkasskis und meinte man solle die Verstorbenen ruhen lassen Es kam aber nur zum diplomatischen Austausch von Hoflichkeiten Die Rivalitat mit Buchara Bearbeiten Der Hauptrivale war aber das Khanat Buchara das damals von Abu l Faiz Khan reg 1707 1747 regiert wurde Zu dieser Zeit hatte Buchara grosse innenpolitische Schwierigkeiten denn eine Gegenpartei unterstutzte immer den Khan Chiwas bzw seinen Cousin Rejim Khan der dort eingeheiratet hatte und die grossen usbekischen Feudalherren taten was sie wollten Zudem drangen mit den Kasachen zunehmend fremde Stammesgruppen ein und Rauber belagerten alle Strassen so dass sich Autoritat von Abu l Faiz Khan kaum uber Buchara hinaus erstreckte Abu l Faiz gelang es aber seinerseits mit Timur Sultan dem zu ihm gefluchteten Sohn Musi Khans einen Gegenkandidaten fur den Thron Chiwas aufzustellen der von den Aralsee Usbeken und den Karakalpaken unterstutzt wurde und der gegen 1725 zweimal die Stadt Chiwa selbst angriff Im Grunde hatte Timur Sultan aber nur 5000 Mann konnte Chiwa nicht wirklich bedrohen und unterstutzte daher die grosse Sklavenrevolte bei der er zum dritten Mal Chiwa angriff Zudem spekulierten sowohl Abu l Faiz als auch sein Protege Timur Sultan auf ein Bundnis mit dem Zarenreich Letztlich waren so beide Khane sowohl der in Buchara als auch der in Chiwa machtpolitisch gelahmt und keiner konnte dem anderen einen entscheidenden Vorteil abgewinnen Sklavenrevolte und Tod Bearbeiten Es arbeiteten ca 10 000 persische und auch russische Gefangene in Choresm die 1728 gegen den Khan konspirierten Shir Ghazi lebte damals in einer standigen Atmosphare des Misstrauens uber die der russische Gesandte Florio Beneveni berichtete Timur Sultan unterstutzte die Sklavenrevolte und ruckte erneut bis Chiwa vor aber sie wurde schon in der Anfangsphase niedergeschlagen und er musste wieder abrucken Shir Ghazi wurde angeblich bei der Revolte seiner persischen und russischen Sklaven ermordet 3 Laut Howorth ist es aber unbekannt wie der Khan zu Tode kam 4 Literatur BearbeitenHenry Hoyle Howorth History of the Mongols from the 9th to the 19th Century Part 2 The So Called Tartars of Russia and Central Asia Div 1 2 Longmans Green amp Co London 1880 Nachdruck Burt Franklin New York NY 1970 Burt Franklin Research amp Source Work series 85 ZDB ID 844446 8 Anmerkungen Bearbeiten Yuri Bregel The new Uzbek states Bukhara Khiva and Khoqand c 1750 1886 in The Cambridge History of Inner Asia Part Five S 414 Henry Hoyle Howorth History of the Mongols from the 9th to the 19th Century Part 2 The So Called Tartars of Russia and Central Asia London 1880 S 906 Yuri Bregel The new Uzbek states Bukhara Khiva and Khoqand c 1750 1886 in The Cambridge History of Inner Asia Part Five S 414 Henry Hoyle Howorth History of the Mongols from the 9th to the 19th Century Part 2 The So Called Tartars of Russia and Central Asia S 912PersonendatenNAME Khan Shir GhaziKURZBESCHREIBUNG Khan des Khanats ChiwaGEBURTSDATUM 17 JahrhundertSTERBEDATUM 18 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shir Ghazi Khan amp oldid 206909440