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Jean Jacques Serge Lang 1 6 Juni 1920 in Mulhausen Elsass 21 November 1999 in Sternenberg Elsass war ein franzosischer Sportjournalist Nachhaltige Bekanntheit erlangte er als Erfinder und Mitbegrunder des alpinen Skiweltcups Ab 1961 war er erster Prasident der Association Internationale des Journalistes de Ski AIJS von 1973 bis 1986 Vorsitzender des Weltcup Komitees der Federation Internationale de Ski FIS Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Journalistische Anfange 1 2 Erfindung des Weltcup 1 3 Weiteres Engagement 2 Privatleben 3 Bibliografie 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenJournalistische Anfange Bearbeiten Serge Lang kam 1920 im elsassischen Mulhausen zur Welt Nachdem sein Vater als Bahnhofsvorsteher versetzt worden war wuchs er in der Schweiz auf 2 Wahrend des Zweiten Weltkriegs war Lang als Filmjournalist in Basel tatig und grundete als begeisterter Kulturschaffender das Filmfestival Le Bon Film Nach dem Kriegsende berichtete er von den Nurnberger Prozessen und schrieb eine Biografie uber den zum Tode verurteilten ehemaligen NS Reichsminister Alfred Rosenberg 1 Bei den Olympischen Winterspielen 1948 in St Moritz kam er erstmals mit dem Sport in Beruhrung und machte sich in den folgenden Jahren einen Namen als einflussreicher Sportreporter Wahrend er fur Zeitungen wie den Blick L Equipe Le Soir und La Suisse schrieb widmete er sich inhaltlich seinen zwei Leidenschaften Ski und Radsport 1961 grundete er die bis heute bestehende Association Internationale des Journalistes de Ski AIJS deren erster Prasident er bis zu seinem Tod war 1 3 4 Die seit 1963 von der AIJS vergebene Auszeichnung Skieur d Or fur den besten alpinen Skirennlaufer der Saison tragt auch den Namen Serge Lang Trophy Erfindung des Weltcup Bearbeiten Hauptartikel Alpiner Skiweltcup nbsp Im chilenischen Portillo wurde der Weltcup 1966 offiziell verkundetMitte der 1960er Jahre litt der alpine Leistungssport abseits von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften unter mangelndem Zuschauerinteresse Im Laufe der Tour de France 1965 trat Renndirektor und L Equipe Chefredakteur Jacques Goddet in Roubaix an Serge Lang mit der Bitte heran er moge ein Konzept fur einen einheitlichen Wettbewerb zur Ermittlung eines Ski Gesamtsiegers erdenken Die Ideen von Punktesystem und Regeln angelehnt an Segel und Grand Prix Sport nahmen lediglich zwei Doppelseiten ein und fuhrten zur erstmaligen Austragung der Trophee de l Equipe 1 im kommenden Winter Im Januar 1966 konkretisierte Lang die Plane fur ein nachhaltiges Format mit den Cheftrainern der Nationen Frankreich und USA Honore Bonnet und Bob Beattie Insbesondere die Bezeichnung World Cup die erst seit wenigen Wochen fur die bevorstehende Fussball Weltmeisterschaft in England in Gebrauch war wurde erstmals festgelegt Das Sechsaugengesprach fand auf der Seidlalm uber Kitzbuhel statt die seither als inoffizieller Geburtsort des Weltcups gilt In weiterer Folge spielte auch der OSV Sportwart und Jurist Sepp Sulzberger eine Rolle bei der Umsetzung des Weltcups 5 6 Wahrend den Weltmeisterschaften 1966 in Portillo uberzeugte Lang FIS Prasident Marc Hodler von seinen Planen die auch unter den Athleten Anklang fanden Unter anderem sprach sich der spatere Doppelweltmeister Jean Claude Killy fur den Weltcup aus Am 11 August 1966 erfolgte der offizielle Beschluss wenngleich die Saison 1967 mit Hauptsponsor Evian noch ohne Einwirkung der FIS stattfand Erst im Mai 1967 wurde das im Hinblick auf das aufkommende Massenmedium Fernsehen gestaltete neue Format auf einem Kongress in Beirut in die Agide des internationalen Skiverbandes ubergeben Lang und Beattie zweifelten zunachst an ihrer Entscheidung und waren uberzeugt davon den Weltcup auch allein in Kooperation mit lokalen Organisatoren ahnlich der Tour de France austragen zu konnen 5 Weiteres Engagement Bearbeiten Serge Lang blieb eng mit dem alpinen Skiweltcup verbunden 1973 wurde er Vorsitzender des FIS Weltcup Komitees und kummerte sich in dieser Funktion um die Organisation von Pressezentren und die Auswahl von Austragungsorten So vergab er beispielsweise Rennen an Le Markstein in den Vogesen wo er als Kind selbst das Skifahren erlernt hatte 4 Um schnellen Spezialisten bessere Chancen auf einen Sieg in der Gesamtwertung zu geben erdachte er als flotteren Riesenslalom mit weiteren Torabstanden die Disziplin Super G die 1982 ihre Weltcup Premiere feierte 7 8 Als AIJS Prasident pflegte er ausserdem Kontakte zum FIS Prasidenten und den nationalen Skiverbanden und ermutigte Neulinge wie die Crazy Canucks oder die Jugoslawen zur Weltcup Teilnahme 5 8 1986 entliess ihn die FIS im Zuge der fortschreitenden Professionalisierung des Sports woraufhin Lang dem Verband mangelnden Ideenreichtum vorwarf 8 Neben seinen Tatigkeiten im Weltcup schrieb Lang weiterhin journalistische Texte und berichtete etwa von den UCI Strassen Weltmeisterschaften 1974 in Montreal 2 Einmal im Jahr gab er die Zeitschrift Biorama heraus die sich mit Statistiken und Athletenbiografien ganz dem Skirennsport widmete 8 Im Ruhestand plante er unter dem Namen Legend s Cup eine Reihe von Legendenrennen ehe er am 21 November 1999 im Alter von 79 Jahren einem Herzinfarkt erlag 4 Privatleben BearbeitenSerge Lang war Hobbyskifahrer und vor allem fur seine stattliche Korpergrosse von fast zwei Metern sowie ein Mindestgewicht von 120 Kilo bekannt In einem Nachruf der NZZ wurde er als Schwergewicht des Skirennsports und Lebemann beschrieben der gerne schlemmte und die Gesellschaft liebte Er galt als begabter Erzahler und ein Mensch mit dem man gut streiten und anstossen konnte 4 Auf den verschiedenen Weltcup Stationen beanspruchte er autokratisch Funfsternehotels und Helikopter fur sich 8 Lang war bis zu ihrem Tod im Jahr 1989 mit der geburtigen Deutschen Anneliese Anne verheiratet Markenzeichen war ihr Yorkshire Terrier Babsi der sie zu Presseterminen begleitete und nach ihrem Tod in die Obhut ihres Mannes uberging 4 Das Paar hinterliess einen Sohn Patrick 1949 oder 1950 9 der beruflich seinem Vater nacheiferte und ab 1969 als Journalist uber den alpinen Skiweltcup berichtete Spater wurde er Weltcup Pressechef und publizierte gemeinsam mit seinem Vater Mit seiner zweiten Frau Jocelyn war Lang bis zu seinem Tod verheiratet 10 Bibliografie Bearbeitenmit Ernst von Schenk Portrait eines Menschheitsverbrechers Nach den hinterlassenen Memoiren des ehemaligen Reichsministers Alfred Rosenberg Zollikofer St Gallen 1947 DNB 452703379 356 S Le ski Et autres sports d hiver Larousse Paris 1967 416 S mit Jean Regali et al Innsbruck 1976 La Suisse Edition Sonor Genf 1976 216 S mit Erich Baumann Dieter Baumann amp Jochen Stellwaag Le grand livre du Tour de France Calmann Levy Paris 1980 ISBN 978 2702103647 388 S mit Patrick Lang La coupe du monde de ski alpin Glenat Grenoble 1986 ISBN 978 2723407427 185 S How the World Cup Began In Skiing Heritage Journal Volume 20 No 3 September 2008 S 8 11 1999 verfasst und postum veroffentlicht Weblinks BearbeitenSerge Lang The Creation of the World Cup Memento vom 6 Juni 2007 im Internet Archive englisch John Samuel Serge Lang Nachruf im Guardian 25 November 1999 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d E John B Allen Historical Dictionary of Skiing Scarecrow Press Plymouth 2012 ISBN 978 0 8108 6802 1 S 115 englisch a b Chroniques de Mario Brisebois Ski Quebec Alpin 9 Januar 2017 abgerufen am 2 Dezember 2018 franzosisch Patrick Lang Presentation of the AIJS Association Internationale Journalistes de Ski abgerufen am 4 Dezember 2018 englisch a b c d e Stefan Oswalt Der Grosste schwieg Neue Zurcher Zeitung 5 Januar 2017 abgerufen am 2 Dezember 2018 a b c Serge Lang How the World Cup Began In Skiing Heritage Journal Volume 20 No 3 September 2008 S 8 11 Online als The Creation of the World Cup Memento vom 6 Juni 2007 im Internet Archive abgerufen am 4 Dezember 2018 englisch 50 Jahre Ski Weltcup im Zeitraffer Kleine Zeitung 4 Januar 2017 abgerufen am 2 Dezember 2018 E John B Allen S 196 a b c d e John Samuel Serge Lang Godfather of World Cup skiing The Guardian 25 November 1999 abgerufen am 2 Dezember 2018 englisch Three journalists 100 years of combined World Cup coverage Aspen Daily News 18 Marz 2017 abgerufen am 2 Dezember 2018 englisch Father of Skiing World Cup Dies Ski Magazine 31 Dezember 1999 abgerufen am 2 Dezember 2018 englisch Normdaten Person GND 1171013272 lobid OGND AKS LCCN n81015421 VIAF 90715651 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 16 Dezember 2018 GND Namenseintrag 118036718 AKS PersonendatenNAME Lang SergeALTERNATIVNAMEN Lang Jean Jacques wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer SportjournalistGEBURTSDATUM 6 Juni 1920GEBURTSORT Mulhausen ElsassSTERBEDATUM 21 November 1999STERBEORT Sternenberg Elsass Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Serge Lang Journalist amp oldid 237001989