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Sarabit al Chadim arabisch سرابيط الخادم DMG Sarabiṭ al Ḫadim ist ein archaologischer Fundplatz auf der Sinai Halbinsel Ruinen des Tempelkomplex Sarabit al ChadimSarabit al Chadim Agypten Serabit al ChadimDer Ort liegt auf halber Hohe der Westkuste im sudwestlichen Sinai etwa 10 km nordlich vom Wadi Maghara Er zahlt zur wichtigsten Region altagyptischer Niederlassungen auf der Sinai Halbinsel und diente hauptsachlich als Abbaustatte von Kupfer und Turkis Hier wurden vor allem die Gottin Hathor als Herrin des Turkis und Sopdu als Herr der ostlichen Wuste verehrt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Tempelkomplex 3 Funde 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAgyptische Einflusse im Sinai sind bereits bis in die fruhdynastische Epoche nachgewiesen Die Halbinsel wurde vom Alten bis zum Neuen Reich nach Bodenschatzen durchsucht 1 Tempelkomplex Bearbeiten nbsp Plan des TempelkomplexesIn Serabit al Chadim befindet sich ein ungewohnlicher Tempelkomplex von Schreinen und Sanktuaren der vor allem Hathor der Schutzgottin der Arbeiter in den Kupfer und Turkisminen gewidmet war Der Tempel ist nicht wie ublich achsensymmetrisch sondern musste an die lokalen Verhaltnisse angepasst werden Es handelt sich eher um ein unregelmassiges von einem Ringwall aus Bruchstein eingefasstes Viereck von circa 100 m Lange 2 nbsp Stelen der ExpeditionenDer Haupteingang befand sich an der westlichen Schmalseite und wurde von Stelen von Ramses II und Sethnacht flankiert In west ostliche Richtung reihten sich bis zum Innenhof vierzehn aus zurechtgehauenen Blocken aufgemauerte Pfeilerraume die zwischen der 18 und 20 Dynastie angelegt wurden Der grossere Innenhof stammt vermutlich aus dem Mittleren Reich Im innersten Winkel befanden sich die Kultgrotten der Hathor und des Sopdu die von Amenemhet III und Amenemhet IV nebeneinander in der Sudostecke des Hofes angelegt wurden und zu den altesten Felstempel Agyptens gehoren 2 Funde BearbeitenZu den wichtigsten Funden zahlen Stelen und Inschriften die uber Expeditionstatigkeiten Auskunft geben Daruber hinaus wurden in dicken Schichten zerbrochene Alabaster und Fayence Votive sowie zahlreiche konigliche und private Skulpturen Stelen und Opferstander gefunden die bis in die Zeit von Konig Snofru reichen In den Vorraumen der Sanktuare befanden sich Wasserbecken die auf religiose Waschungen hinweisen Unter dem Heiligtum des Neuen Reiches wurden zudem dicke Schichten von Nadelholzasche gefunden die auf intensive Raucherungen und auf Kultgebrauche des benachbarten Kanaan hinweisen 3 In den Tempelanlagen von Serabit el Chadim sind die altesten Hinweise auf die Alphabetschrift gefunden worden kanaanaische Zeichen die aus der Zeit um 1900 v Chr stammen In diesem Kultort in der Steinwuste des Sudwestsinai der auch im Alten Testament erwahnt wird wurde damals Kupfer und Turkis abgebaut Agyptische Expeditionen bedienten sich kanaanaischer Wanderarbeiter Von diesen einfachen Beduinen stammen offenbar die 30 erhaltenen kanaanaischen Schriftzeugnisse die dort bisher gefunden wurden Von besonderer Bedeutung ist eine Sphinx Statue auf die im Jahre 1905 der Agyptologe W M Flinders Petrie stiess Die kanaanaischen Zeichen wurden 1915 von Alan Gardiner entziffert Wahrend die Hieroglyphen die agyptische Gottin des Turkis Hathor preisen sind in der kanaanaischen Ubertragung die Laute fur ihre eigene Gottin Baʿalat die Frau des Gottes Baal in den Sandstein gemeisselt worden Gefunden wurde auch eine agyptische Sitzstatue mit der kanaanaischen Beschriftung einer Widmung fur den Gott der Minenarbeiter Offenbar waren die schriftlosen Viehhirten von der agyptischen Hieroglyphen Kultur fasziniert und ubertrugen die agyptischen Zeichen in stark vereinfachter Form in ihre Sprache es entstand ein fruhes kanaanaisches Alphabet mit 23 bis 25 Konsonanten Die Kanaanaer waren die Vorfahren der Phonizier uber die das Alphabet dann nach Griechenland kam 4 Siehe auch BearbeitenWadi el Hol SchriftLiteratur BearbeitenLudwig D Morenz Die Genese der Alphabetschrift Ergon Verlag Wurzburg 2011 ISBN 9783899138399 Ludwig D Morenz Das Hochplateau von Serabit el Chadim Studia Sinaitica Band 1 EB Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 86893 119 8 Ludwig D Morenz Menschen und Gotter Buchstaben und Bilder Studia Sinaitica Band 2 EB Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 86893 145 7 Ludwig D Morenz Sinai und Alphabetschrift Studia Sinaitica Band 3 EB Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 86893 252 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Serabit el Chadim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Richard H Wilkinson Die Welt der Tempel im Alten Agypten 1 Auflage Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1975 3 S 239 a b Dieter Arnold Lexikon der agyptischen Baukunst Albatros Dusseldorf 2000 ISBN 3 491 96001 0 S 233 234 Dieter Arnold Die Tempel Agyptens Gotterwohnungen Kultstatten Baudenkmaler Artemis amp Winkler Zurich 1992 ISBN 978 3 7608 1073 7 S 222 224 Ludwig Morenz Die Genese der Alphabetschrift 201129 036667 33 459167 Koordinaten 29 2 12 N 33 27 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sarabit al Chadim amp oldid 216045729