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Der Meerzander Sander marinus ist eine der ca 16 altweltlichen Arten in der Familie Percidae oder Echten Barsche MeerzanderMeerzander Sander marinus SystematikBarschverwandte Percomorphaceae Ordnung Barschartige Perciformes Unterordnung PercoideiFamilie Echte Barsche Percidae Gattung SanderArt MeerzanderWissenschaftlicher NameSander marinus G Cuvier 1828 Peter Simon Pallas beschrieb 1811 in der Zoographia Rossiae Asiaticae Bd 3 243 aus der Kaukasus Region eine Zander Art Perca Labrax die Brackwasser bevorzugt 1828 gab ihr Cuvier den jetzt gultigen Namen Sander marinus Vom europaischen Zander unterscheidet sie sich nicht deutlich durch etwas breitere Stirn kleinere Schuppen und dunklere Farbung Cuvier fugt aber hinzu dass sie wertvoller sei weil sie viel besser schmecke Aufgrund oberflachlicher Merkmalsbeurteilung rechnete man sie spater eine Zeitlang zur sonst nordamerikanischen Gattung derzeit bloss Untergattung Stizostedion unabhangig davon dass von 1963 bis 2006 alle Sander Stizostedion hiessen Infolge Uberfischung aber auch allgemeiner Umwelt Verschlechterung ist sie nun laut IUCN in der Existenz offenbar bedroht ohne dass man mangels Daten derzeit aber dazu Genaueres sagen konnte Bogutskaja 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Verhalten 4 Gefahrdung 5 Anmerkungen 6 Quellen 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Meerzander ukr sudak morskij oder sudak bugovec also Bug Zander wurde kaum langer als 60 cm er erreichte ein Gewicht von 3 kg und ein Alter von uber 10 Jahren Seine Farbung ist ein Graublau das sich so sehr verdunkeln kann dass dann die gewohnlich gut abgegrenzten meist neun breiten dunklen Binden kaum mehr erkennbar sind der Bauch bleibt in jedem Fall heller Dazu konnen noch schwarze Flecken oder Punkte und Bander davon auf den Unpaarflossen kommen Wie der gewohnliche Zander hat er auf den Kiefern und Gaumenbeinen Palatina einige Fange zum Durchbohren der Beute die vor Schreck oft gleich stirbt Der Wolgazander Sander volgensis und der Sauger Kanadischer Zander S canadensis haben keine Fange Auch die Flossenformel unterscheidet ihn kaum D1 XIV D2 I 22 sehr eng folgend 1 A III 11 P 12 V I 5 C 17 wenn man nur die zerteilten Strahlen zahlt mit Vorstrahlen bis C 30 Die Zahl der Schuppen der Seitenlinie die sich mit drei Asten auf die Schwanzflosse ausdehnt betragt meist uber 100 Die Stirn ist deutlich breiter als das Auge der Rumpf kaum seitlich abgeflacht Wie viele Pylorus Schlauche der Meerzander hat ist unklar S lucioperca hat meist 7 S volgensis 3 wie andere Percidae S canadensis 3 9 S marinus angeblich 4 6 doch sind 1 3 davon oft reduziert Meist sieben Branchiostegal Strahlen haben alle Zander und uberhaupt alle Echten Barsche Der Kopf ist unbeschuppt auch dieses Merkmal wurde oft zur Artcharakterisierung verwendet ist aber bei allen variabel Verbreitung BearbeitenDieser Zander kommt nur im Schwarzen und im Kaspischen Meer vor er ist also eine Art des Brackwassers in dem er auch laicht Er gilt daher in Aserbaidschan Bulgarien Iran Kasachstan Moldawien Rumanien Russland Turkmenistan und der Ukraine als heimisch In Faunenlisten der Turkei kommt er nicht vor Hier bevorzugt er Meeresteile geringerer Salinitat um 1 5 und Tiefe wegen der Produktivitat also z B den Kustenabschnitt zwischen Bug und Dnepr Mundung Das nordliche Asowsche Meer sagte ihm besonders zu Im Aralsee scheint er nicht vorgekommen zu sein selbst als dieser im 19 Jahrhundert noch geringe Salinitat knapp uber 1 aufwies Er geht zwar auch in die Flussunterlaufe etwa beim Verfolgen von Fischschwarmen halt sich darin aber nie langer auf In Randgebieten der Ostsee lebende Zander gehoren dagegen zu Sander lucioperca der nur im Susswasser laicht auch wenn mitunter Zweifel an dieser Art Unterscheidung aufkommen schon bei Cuvier dann wieder bei Ekstrom 1835 Es ist letztlich in einem solchen Fall Geschmacksache wo man bestimmte Artgrenzen zieht Eine genetische Untersuchung der Verwandtschaftsverhaltnisse war mangels marinus Materials nicht moglich Faber und Stepien 1998 Wie etliche weitere Fischarten z B Percarina ist er ein Relikt der tertiaren brackigen Paratethys so dass er nun im Schwarzen Meer auf den nordlichen Teil beschrankt ist wahrend er in der Kaspisee im sudlichen Teil haufiger ist Er hat also in diesen Gewassern trotz mehrerer Transgressionen stets Teile geringer Salinitat vorgefunden Gegenwartig ist er freilich nirgends mehr haufig vielmehr offenbar gefahrdet vielleicht im Freien schon ausgestorben s u Verhalten BearbeitenWie alle Zander gilt er in alterer Literatur als vorsichtig aber dumm gefrassig und ungeschickt Die Tataren hielten ihn fur einen durchs Salzwasser erblindeten Barsch des Asowschen Meeres in Nordamerika hat die Bezeichnung wall eye fur Sander vitreus denselben Hintergrund man deutete den grauen Lichtschein vom Augen Tapetum als eine Linsentrubung Seine Hauptnahrung besteht in kleineren Schwarmfischen wie Gobiidae Atherinidae Percarina u A die er insbesondere in der Jugend selbst gesellig verfolgt Daneben schnappt er naturlich alles sich Bewegende von geeigneter Grosse auf im Schwarzen Meer z B die Mysida Garnelen Mit zunehmendem Alter wird der vorwiegend dammerungsaktive Meerzander benthischer besonders uber Fels Geroll und Sand und zum Einzelganger Im Fruhling kommt es bevorzugt bei Temperaturen von 13 bis 16 C zur Fortpflanzung in den Limanen und in der Nahe von Flussmundungen wo er meist schon den Winter ziemlich inaktiv zugebracht hatte Mannchen und Weibchen unterscheiden sich ausserlich kaum die Geschlechtsreife tritt bei etwa 45 cm Lange Alter 3 oder 4 ein Alte grosse Weibchen konnen Laichmassen von bis zu 126 000 Eiern Durchmesser 3 4 mm abgeben Diese werden in eine vom Mannchen etwas hergerichtete Grube abgesetzt sie kleben an Kieseln und Pflanzenteilen fest und von ihm bewacht 2 Die Jungen schlupfen nach zwei bis zweieinhalb Wochen und leben zunachst noch vom Dottersack dann von Plankton und Insektenlarven aber ab 4 cm Lange da die Schuppen zur Ausbildung gelangen beginnen sie schon kleine Fische zu verfolgen z B Clupeonella Gefahrdung BearbeitenDieser Fisch wurde seit je eifrig befischt und bereits 1892 als selten bezeichnet doch ist die Beurteilung fruherer Verhaltnisse kaum moglich da man die drei osteuropaischen Zanderarten deren Areale sich ja beruhren oder uberschneiden nicht klar unterschied Grimm 1883 In Bedrangnis kam er aber jedenfalls erst nach dem Zweiten Weltkrieg dank der Industrialisierung mittelbar durch Salinitats Anderungen und Schadstoffe im Wasser unmittelbar durch Uberfischung und nach dem Erlass von Schutzbestimmungen auch durch Wilderei sowie durch biozonosenfremde eingesetzte Arten deren Einfluss kaum vorhersagbar ist In den letzten Jahren wurde er kaum mehr gefangen ahnlich wie Makrele oder Thun im Schwarzen Meer Doch besteht naturlich grosses okonomisches Interesse ihn zu fordern und zu erhalten etwa durch kunstliche Zucht Haltung in Streckteichen oder Gehegen Man hat angeblich auch schon Samen und befruchtete Eier tiefgefroren Anmerkungen Bearbeiten weshalb man mitunter behauptet es sei nur eine D vorhanden und daran zu Unrecht taxonomische Spekulationen knupft Da sich diese Angabe nur einmal findet konnte sie auf blosser Verallgemeinerung vom Zander her beruhen fur den sie auch nicht auf alle Vorkommen zutrifft Quellen BearbeitenGeorges F Cuvier in Cuvier et Valenciennes Histoire naturelle des poissons vol 2 1828 121 Albert Gunther Catal Acanthopt Fishes Coll Brit Mus vol 1 1859 75 http www biodiversitylibrary org page 8411134 page 11 mode 1up Carl Ulrik Ekstrom Die Fische in den Scheeren von Morko 1835 S 101 f Fn http www biodiversitylibrary org item 28347 page 121 mode 1up Oskar A Grimm 1883 Fishing and hunting on Russian waters bei GoogleBooks Nina Bogutskaja 2008 Freshwater ecoregions of the world 425 Dniepr Southern Bug http www feow org ecoregion details php eco 425 Meerzander Biologie http redbook ua org item sander marinus cuvier ukrain mit Abb Meerzander Biologie http es wikilingue com fr Sander marinus Joseph E Faber amp Carol A Stepien 1998 Tandemly Repeated sequences in the mitochondrial DNA control region and phylogeography of the pike perches Stizostedion PDFWeblinks BearbeitenMeerzander auf Fishbase org englisch Sander marinus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von World Conservation Monitoring Centre 1996 Abgerufen am 27 Januar 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meerzander amp oldid 236235840