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Die Schroter Lucanidae sind eine Familie der Kafer Coleoptera aus der Uberfamilie Scarabaeoidea Die Familie kommt weltweit vor und umfasst etwa 1300 Arten in etwa 110 Gattungen 1 Viele Arten weisen einen ausgepragten Sexualdimorphismus auf Die Mannchen haben bei diesen Arten im Gegensatz zu den Weibchen grosse und stark gezahnte Mandibeln Die Anzahl der Unterfamilien wird kontrovers diskutiert 2 In Europa sind 14 Arten aus 6 Gattungen nachgewiesen 3 in Mitteleuropa 7 Arten 4 In Neuseeland kommen 39 Arten vor davon 35 endemisch aus 5 endemischen Gattungen sowie 4 Neozoen 3 davon aus Australien und eine aus Taiwan 1 SchroterHirschkafer Lucanus cervus MannchenSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaTeilordnung ScarabaeiformiaUberfamilie ScarabaeoideaFamilie SchroterWissenschaftlicher NameLucanidaeLatreille 1804Odontolabis sommeri aus IndonesienPhalacrognathus muelleri aus AustralienMitophyllus parrianus aus Neuseeland Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Kafer 1 2 Larven 2 Lebensweise 3 Taxonomie und Systematik 3 1 Aussereuropaische Arten Auswahl 4 Belege 4 1 Einzelnachweise 4 2 Literatur 5 WeblinksMerkmale BearbeitenKafer Bearbeiten Die Kafer sind 8 0 bis 90 0 Millimeter lang Ihr Korper ist eher langgestreckt und in der Regel leicht konvex leicht abgeflacht oder zylindrisch Ihre Farbe reicht von ziegelrot uber rotbraun nach schwarz manche Arten sind jedoch bunt gefarbt Die Mundwerkzeuge sind nach vorne gerichtet der Kopf ist nicht nach unten geknickt Die Facettenaugen sind gar nicht teilweise oder vollstandig vom Canthus getrennt Die Ommatidien sind voll entwickelt eucon oder ihnen fehlt der Kristallkegel acon Die Fuhler sind gekniet oder gerade und haben in der Regel 10 Glieder Sie besitzen eine drei bis siebengliedrige Keule mit verhaltnismassig dicken abgeflachten Gliedern Die einzelnen Glieder der Keule konnen nicht nahe aneinander gelegt werden Die Mandibeln sind bei den Mannchen und Weibchen unterschiedlich ausgebildet und sind bei den Mannchen grosser Die Maxille hat entweder eine gelappte Galea und die Lacinia ist zuruckgebildet oder sie endet in einem einzelnen Zahn Mannchen Die Maxillarpalpen sind viergliedrig die Labialpalpen sind drei oder viergliedrig Das Empodium ist gross An den Flugeln hat die Flugelader 2Ax mehrere einzigartige Merkmale Der Hinterleib hat funf sichtbare Ventrite sichtbare bauchseitige Sklerite Die Stigmen am Hinterleib befinden sich in den Pleuralmembranen Die des ersten bis achten Hinterleibssegments sind funktionsfahig Bei den Weibchen sind die Tergite Pleurite und Sternite des neunten Hinterleibssegments als separate sklerotisierte Bereiche erkennbar 2 Larven Bearbeiten Der Korper der Larven ist breit C formig Die Thorax und Hinterleibssegmente sind dorsal nicht mit Falten unterteilt Das Cranium ist asymmetrisch die rechte Seite ist deutlich grosser als die linke Die Frontoclypealnaht ist zwischen den dorsalen Mandibeleinlenkungen erkennbar Punktaugen Ocelli fehlen in der Regel Die Fuhler sind drei oder viergliedrig und haben keinen grossen Sinnesfleck an der Spitze Die Mandibeln haben ventral einen grossen Fortsatz Die Galea ist deutlich von der Lacinia getrennt Die ersten beiden Glieder der Maxillarpalpen haben einen membranosen Fleck An den mittleren und hinteren Beinen ist ein Organ zur Lauterzeugung ausgebildet Die Hinterbeine sind nicht verkurzt Die Klauen tragen zwei vier oder mehr Borsten Die Larven der Unterfamilie Penichrolucaninae sind bis dato unbekannt 2 Lebensweise BearbeitenDie Kafer leben in der Regel an verrottendem Holz bzw Totholz sowohl in Nadel als auch Laubwaldern Die Larven findet man im Totholz nicht selten auch gemeinsam mit den adulten Tieren Nur die Larven aus der Gattung Colophon leben im Erdboden und ernahren sich offenbar von Humus und Wurzeln Bei manchen Arten werden die Imagines durch kunstliche Lichtquellen angelockt Bei vielen Arten sind die Imagines ungeflugelt und fressen vermutlich gar nicht Ansonsten besuchen die Tiere gelegentlich Bluten oder Wunden an Baumen an denen der Pflanzensaft austritt Die Larven konnen stridulieren Die Unterfamilie Penichrolucaninae ist die einzige von der die Lebensweise der Tiere vollstandig unbekannt ist Es wird vermutet dass die Tiere sich entweder mit Ameisen oder Termiten vergesellschaftet entwickeln 2 Taxonomie und Systematik BearbeitenDie Familie wird von Beutel amp Leschen nach Lawrence et al in sechs Unterfamilien unterteilt Howden geht davon aus dass sie am nachsten mit den Zuckerkafern Passalidae verwandt ist wohingegen Caveney auf Grund des ahnlichen Aufbaus der Ommatidien eine Verwandtschaft mit den Diphyllostomatidae vermutet Merkmale an den Flugeln legen jedoch nahe dass sich die Familie entsprechend der Vermutung von Howden schon fruh von den Zuckerkafern abspaltete und sich von diesen getrennt entwickelte 2 Die Monophylie der Familie ist bei den Imagines durch einige abgeleitete Merkmale an der Flugelbasis das voneinander getrennte Mentum und Prementum die ausgebildete Ligula und das durchstossene Tentorium begrundet Autapomorphien der Larven sind der von der Seite betrachtete gerade Thorax und der C formige Hinterleib das asymmetrische Cranium bei der die rechte Seite deutlich grosser ist das Fehlen der Stridulation Zahnchen am Stipes die membranosen runden Flecken dorsal am Palpifer und dem basalen Palpomer der Maxille und das Lauterzeugungsorgan an den mittleren und hinteren Beinen 2 Die folgende Ubersicht listet alle Unterfamilien sowie die europaischen Arten 2 3 Unterfamilie Aesalinae 3 Gattungen Palaarktis Mittelamerika und Karibik Schwarzbrauner Kurzschroter Aesalus scarabaeoides Panzer 1794 Unterfamilie Nicaginae 4 Gattungen Japan Sud und Nordamerika Australien und Neuseeland Unterfamilie Syndesinae 3 Gattungen Australien Sud und Nordamerika Europa und Asien Rindenschroter Ceruchus chrysomelinus Hochenwart 1785 Kopfhornschroter Sinodendron cylindricum Linnaeus 1758 Unterfamilie Lampriminae 5 Gattungen Australien Neuguinea Neuseeland Sudamerika Unterfamilie Penichrolucaninae 2 Gattungen Sudostasien und Sudamerika Unterfamilie Lucaninae etwa 80 Gattungen in weiten Teilen der Erde verbreitet Dorcus alexisi Muret amp Drumont 1999 Dorcus musimon Gene 1836 Balkenschroter Dorcus parallelipipedus Linnaeus 1758 Hirschkafer Lucanus cervus Linnaeus 1758 Lucanus ibericus Motschulsky 1845 Lucanus tetraodon Thunberg 1806 Lucanus barbarossa Fabricius 1801 Grosser Rehschroter Platycerus caprea De Geer 1774 Kleiner Rehschroter Platycerus caraboides Linnaeus 1758 Platycerus pseudocaprea Paulus 1970 Platycerus spinifer Schaufuss 1862Aussereuropaische Arten Auswahl Bearbeiten Australischer Pracht Hirschkafer Phalacrognathus muelleri McLeay 1885 Odontolabis mouhotii Parry 1864 Prosopocoilus astacoides Hope 1840 Rhaetulus didieri De Lisle 1970 Lamprima adolphinae Gestro 1875Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Beverley A Holloway Lucanidae Insecta Coleoptera PDF In Fauna of New Zealand 61 2007 S 5 a b c d e f g Rolf G Beutel Richard A B Leschen Hrsg Coleoptera Beetles Handbuch der Zoologie Band 4 Arthropoda Insecta 1 Auflage Volume 1 Morphology and Systematics Archostemata Adephaga Myxophaga Polyphaga partim de Gruyter 2005 ISBN 3 11 017130 9 ISSN 1861 4388 S 367 ff englisch a b Lucanidae Fauna Europaea 19 04 2007 abgerufen am 6 August 2012 Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 Literatur Bearbeiten Rolf G Beutel Richard A B Leschen Hrsg Coleoptera Beetles Handbuch der Zoologie Band 4 Arthropoda Insecta 1 Auflage Volume 1 Morphology and Systematics Archostemata Adephaga Myxophaga Polyphaga partim de Gruyter 2005 ISBN 3 11 017130 9 ISSN 1861 4388 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schroter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schroter Kafer amp oldid 234246200