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Die Scarabaeoidea fruher auch Lamellicornia genannt sind die einzige Uberfamilie der Teilordnung Scarabaeiformia und gehoren zur Unterordnung Polyphaga der Kafer Coleoptera Die Uberfamilie umfasst weltweit etwa 35 000 Arten in 2500 Gattungen 1 Jedes Jahr werden etwa 200 weitere Arten entdeckt 2 Scarabaeoideaverschiedene Arten der Scarabaeoidea aus Fauna Germanica Die Kafer des deutschen ReichesSystematikUberklasse Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaTeilordnung ScarabaeiformiaUberfamilie ScarabaeoideaWissenschaftlicher Name der TeilordnungScarabaeiformiaCrowson 1960Wissenschaftlicher Name der UberfamilieScarabaeoideaLatreille 1802Mannlicher Hirschkafer Lucanus cervus Larve des Goldglanzenden Rosenkafers Cetonia aurata source source source source source Pillendreher im Karst Kroatiens Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Kafer 1 2 Praimaginalstadien 2 Lebensweise 3 Taxonomie Systematik und Stammesgeschichte 4 Belege 4 1 Einzelnachweise 4 2 Literatur 5 WeblinksMerkmale BearbeitenKafer Bearbeiten Die Imagines werden durch folgende Merkmale charakterisiert Ihr Prothorax ist fur das Graben stark angepasst die Huften Coxen sind vergrossert verdecken die Schenkelringe Trochanter fast immer und haben geschlossene Einbuchtungen die Schienen Tibien sind in der Regel gezahnt und haben nur einen Sporn die Aderung der Hinterflugel ist zuruckgebildet die Hinterflugel besitzen einen kraftigen intrinsischen Mechanismus zur Entfaltung die Fuhlerkeulen sind blattformig die Coxalplatten fehlen an den Hinterbeinen das Sternit am zweiten Hinterleibssegment befindet sich nur seitlich das achte Tergit bildet ein echtes Pygidium und ist nicht durch das siebte Tergit verdeckt und es sind vier Malpighische Gefasse ausgebildet 1 Die Tendenz der Gruppe geht zur Zuruckbildung der Tracheenoffnungen am achten Hinterleibssegment und der Verlegung der ubrigen Offnungen zum Rucken oder zur Bauchseite Ausserdem reduziert sich die Anzahl der Fuhlerglieder der Aedeagus verandert sich von einem dreifachen zu einem zweifachen Lobus und die mannlichen Genitalien verandern sich von einer Genitalkapsel zu einer Spiculum gastrale 1 Praimaginalstadien Bearbeiten Der Korper der Larven hat die typische Form eines Engerlings und ist bei fast allen Arten C formig gekrummt Nur bei den Zuckerkafern sind die Larven fast gerade Der Korper ist creme weiss oder gelb gefarbt Die hell bis dunkelbraune Kopfkapsel ist stark sklerotisiert Der Thorax und die ersten sechs Hinterleibssegmente sind am Rucken und den Seiten in zwei bis vier Falten unterteilt Nur bei den Zuckerkafern und Schrotern Lucanidae sind die Segmente nicht gefaltet Am Meso und Metathorax sowie am Hinterleib sind abgegrenzte Sklerite nicht erkennbar solche befinden sich nur am Prothorax Die Korperoberflache ist entweder nur mit wenigen Haaren bedeckt nahezu ganz glatt oder wie bei den Glaphyridae stark behaart Am Thorax und Hinterleib sind die Segmente dorsoventral nie abgeflacht Die Beine sind gut ausgebildet Bei manchen Arten befinden sich an den vorderen und mittleren Beinpaaren Hybosoridae und manchen Ceratocanthidae oder an den mittleren und hinteren Beinpaaren Schroter Zuckerkafer Pleocomidae manchen Mistkafern Geotrupidae und Bolboceratidae lauterzeugende Organe Die Hinterbeine sind gelegentlich bei manchen Mistkafern teilweise und bei den Zuckerkafern stark zuruckgebildet Es ist in der Regel eine einzelne Klaue am Pratarsus ausgebildet die bei manchen Arten der Bolboceratidae und den Scarabaeinae fehlt Die Klauen haben zwei vier oder mehr Borsten oder sind unbeborstet Die Urogomphi am neunten Tergum fehlen immer Die Tracheenoffnungen an Mesothorax sind zum vorderen Teil des Prothorax verlegt die des Metathorax liegen normalerweise am Mesothorax sind deutlich zuruckgebildet und funktionsunfahig 1 Die Larven besitzen normalerweise keine Ocelli nur die Erdkafer Trogidae und manche Blatthornkafer Scarabaeidae besitzen eines Die Kopfkapsel hat eine deutlich sichtbare Epicranialnaht die Frontoclypealnaht fehlt nur bei den Mistkafern Bolboceratidae und manchen Arten der Erdkafer und Ceratocanthidae Die Fuhler sind viergliedrig und in der Regel gleich lang wie die Mandibeln Bei den Mistkafern Bolboceratidae Erdkafern und Pleocomidae sind sie dreigliedrig bei den Zuckerkafern sind sie zweigliedrig Die Fuhler sind an der Kopfkapsel am deutlich ausgebildeten Antennifer angebracht Die Mandibeln haben normalerweise kein Retinaculum aber eine gut entwickelte Mola Sie sind in der Regel asymmetrisch Das basale Glied der Maxillen Stipes tragt dorsal meist Harchen zur Stridulation Die Galea ist nicht gegliedert und mit dem Stipes fest verbunden Sie ist bei manchen Arten mit der Lacinia verwachsen Die Labialpalpen sind zweigliedrig nur bei einigen Ceratocanthidae und Blatthornkafern sind sie eingliedrig Das Labrum ist an der Spitze unterschiedlich ausgebildet aber immer deutlich von der Kopfkapsel getrennt Der Epipharynx ist komplex aufgebaut der Hypopharynx besitzt eine auffallige Beborstung 1 Bei den Larven ist eine Veranderung hin zu einem Verlust des Schliessmechanisums der Tracheen erkennbar ausserdem die Entwicklung von lauterzeugenden Organen an verschiedenen Bereichen der Beine die Erhohung der Anzahl der Fuhlerglieder von drei auf vier und das Verwachsen der Galea und Lacinia 1 Die Puppen der Scarabaeoidea besitzen nur vom ersten bis vierten Hinterleibssegment funktionsfahige Tracheenoffnungen 1 Lebensweise BearbeitenDie Arten der Scarabaeoidea fressen an einer Vielzahl verschiedener pflanzlicher und tierischer Stoffe wobei die Imagines haufig an den gleichen Orten leben und das Gleiche fressen wie die Larven Beispielsweise fressen die Pleocomidae und einige Scarabaeidae an Wurzeln die Schroter und Zuckerkafer leben darin und fressen an Detritus und Totholz die Bolboceratidae und Geotrupinae fressen an unterirdisch wachsenden Pilzen die Ceratocanthidae an Baumpilzen die Aphodiinae und Scarabaeinae aus der Familie der Blatthornkafer und einige Mistkafer fressen Dung von Pflanzenfressern die Pleocomidae Melolonthinae Dynastinae und Rutelinae fressen die Wurzeln lebender Pflanzen einige Gruppen fressen Humus die Erdkafer an Aas Arten der Ceratocanthidae Aphodiinae Valginae und Rosenkafer sind mit Sozialen Insekten vergesellschaftet Es gibt jedoch auch Arten wie die der Pleocomidae Diphyllostomatidae und einige Arten der Melolonthinae Dynastinae und Rutelinae die als Imagines uberhaupt keine Nahrung zu sich nehmen Von der bisher beschriebenen klassischen Lebensweise abweichend fressen manche Arten der Melolonthinae Rutelinae und Rosenkafer an Blattern Bluten und Fruchten und manche Scarabaeinae Hybosoridae und Rosenkafer jagen rauberisch kleinere Lebewesen 1 Sowohl die Larven als auch die Imagines sind an das Graben im Erdboden angepasst Eine Reihe von Gruppen besitzt mehr oder weniger stark ausgepragtes soziales Verhalten und ziemlich gut entwickelte Formen der Brutpflege Insbesondere bei den Mistkafern und Scarabaeinae graben die Imagines Baue fur ihre Larven Bei den Zuckerkafern hat sich sogar eine einfache Form von sozialem Verhalten ausgebildet bei dem die Imagines gemeinsam mit den Larven leben die sie gemeinsam pflegen und futtern Auch bei der Verpuppung helfen sie den Larven 1 Taxonomie Systematik und Stammesgeschichte BearbeitenDer alteste bisher bekannte fossile Nachweis der Gruppe datiert vor etwa 200 Mio Jahren und wird der Gattung Aphodiites zugeschrieben die starke Ahnlichkeit mit der rezenten Gattung Glaresis hat Es wird jedoch davon ausgegangen dass die Entwicklung der Scarabaeoidea bereits im fruhen Mesozoikum begonnen hat Fossile Funde zeigen dass die basale Klade der Gruppe bereits im Oberjura bzw der Unterkreide gut ausgebildet war Es wird vermutet dass diese basalen Arten mycetophag waren sich also von Pilzen ernahrt haben 1 Die Uberfamilie Scarabaeoidea steht vermutlich mit den Dascilloidea oder verschiedenen Gruppen der Staphyliniformia in einem Schwesterverhaltnis Sie umfasst laut Beutel Leschen 2005 heute 14 Familien Die mit Abstand grosste davon stellen die Blatthornkafer Scarabaeidae die nach der derzeit herrschenden Auffassung unter anderem die Aphodiinae inklusive Aegialiinae und Aulonocneminae die Phaenomeridinae die Scarabaeinae die Orphninae die Melolonthinae die Gattung Acoma die Rutelinae die Riesenkafer Dynastinae die Rosenkafer Cetoniinae und die Valginae umfasst Im Folgenden eine Liste der Familien 1 Schroter Lucanidae Latreille 1804 Zuckerkafer Passalidae Leach 1815 Erdkafer Trogidae MacLeay 1819 Glaresidae Semenov Tian Shanskii amp Medvedev 1931 Pleocomidae LeConte 1861 Bolboceratidae Mulsant 1842 Diphyllostomatidae Holloway 1972 Mistkafer Geotrupidae Latreille 1802 Belohinidae Paulian 1959 Ochodaeidae Mulsant amp Rey 1871 Ceratocanthidae Cartwright amp Gordon 1971 Hybosoridae Erichson 1847 Glaphyridae MacLeay 1819 Blatthornkafer Scarabaeidae Latreille 1802Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Rolf G Beutel Richard A B Leschen Hrsg Coleoptera Beetles Handbuch der Zoologie Band 4 Arthropoda Insecta 1 Auflage Volume 1 Morphology and Systematics Archostemata Adephaga Myxophaga Polyphaga partim de Gruyter 2005 ISBN 3 11 017130 9 ISSN 1861 4388 S 345 ff englisch Brett C Ratcliffe A checklist of the Scarabaeoidea Coleoptera of Panama In Zootaxa Nr 32 2002 S 1 48 mapress com PDF Literatur Bearbeiten Rolf G Beutel Richard A B Leschen Hrsg Coleoptera Beetles Handbuch der Zoologie Band 4 Arthropoda Insecta 1 Auflage Volume 1 Morphology and Systematics Archostemata Adephaga Myxophaga Polyphaga partim de Gruyter 2005 ISBN 3 11 017130 9 ISSN 1861 4388 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scarabaeoidea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scarabaeoidea amp oldid 237926992