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Beim Heck von Limousinen in dem sich meist der Kofferraum befindet unterscheidet man drei Hauptformen Stufenheck Steilheck und Schragheck oder Fliessheck Neben der reinen Optik hangt die Gestaltung von aerodynamischen technischen und funktionalen Faktoren ab Die drei Heckvarianten beim Ford Focus oben Stufenheck der Limousine 3 Saulen 3 Schachtelnmittig Steilheck des Kombis 4 Saulen 2 Schachtelnunten Schragheck der Kombilimousine Kompaktklasse 3 Saulen 2 SchachtelnDie Entwicklung der heute charakteristischen Formen begann nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Pontonkarosserie also einer geschlossenen Form ohne aufgesetzte Kotflugel Anmerkung Die Jahreszahlen unter den Bildern beziehen sich auf die Markteinfuhrung des jeweiligen Fahrzeugs Inhaltsverzeichnis 1 Vorkriegsbauweise 2 Stufenheck 3 Schragheck 3 1 Sportliches Element Fastback Liftback 3 2 Raumausnutzung Hatchback 4 Steilheck 5 Ausgefallene Bauformen 6 QuellenVorkriegsbauweise BearbeitenVor dem Zweiten Weltkrieg dominierte bei geschlossenen Fahrzeugen eine fast senkrecht abfallende meist nach aussen gewolbte Hecklinie die sich vom Dach zur Stossstange zog Gepack wurde aussen am Wagen etwa auf einer ausklappbaren Gepackbrucke mitgefuhrt Hinter den Rucksitzen war wenig Platz deshalb waren Kofferraumdeckel nicht allgemein ublich ausser bei Coupes und offenen Zweisitzern mit entsprechend langerem Kofferraum bei denen ein unten angeschlagener Deckel als Lehne einer Notsitzbank Schwiegermuttersitz dienen konnte In den 1930er Jahren kam die Stromlinienform in Mode Die Grundform der Fahrzeuge wurde weniger kantig das Heck war fliessend oder rund Starke Wolbungen erinnern an einen Buckel woran heute die Begriffe Buckelvolvo und Buckeltaunus erinnern Diese Bauweise fand sich auch noch bei Weiterentwicklungen der 1950er Jahre beispielsweise beim DKW F 93 Das am langsten gebaute Modell ist der VW Kafer nbsp Ford Modell A 1928 nbsp Ford A Coupe mit Stufenheck 1929 nbsp Peugeot 202 1938 nbsp Brezelkafer 1946 nbsp Buckelvolvo 1947 Stufenheck BearbeitenDas Stufenheck beziehungsweise die Limousine setzt sich nach dem Zweiten Weltkrieg nach der Pontonkarosserie durch Der Kofferraum bei Heckmotorfahrzeugen auch der Motorraum ist klar von der Fahrgastzelle abgesetzt und bildet eine Stufe hin zum Dach des Fahrzeuges Ein Schott oder eine Kreuzverstrebung unter den C Saulen versteift die selbsttragende Karosserie Man spricht hier auch von einem Drei Box Design oder Drei Schachtel Prinzip im engl Three box styling oder Three box design bei dem Bug Fahrgastzelle und Heck jeweils einem Kasten ahneln 1 Diese Bauart ist bis heute in den meisten Fahrzeugklassen oberhalb der Kompaktklasse anzutreffen In der Kompaktklasse werden Stufenheckmodelle heute oft als untere Mittelklasse bezeichnet In den 1950er Jahren hatten auch viele Kleinwagen wie der Austin A35 Lloyd LP 300 und das Goggomobil ein Stufenheck bei der Trabant Limousine wurde diese Form noch bis 1991 beibehalten Auch jungere deutsche Kleinwagen Baumuster wie der Opel Corsa A und VW Polo II wurden bis Ende der 1980er Jahre in einer Stufenheckvariante angeboten Eine stark zuruckgehende Nachfrage in Deutschland fuhrte dazu dass derartige Fahrzeuge seit den 1990er Jahren nur noch international eine Rolle spielen Weltweit sind kleinere PKW mit Stufenheck noch heute verbreitet so wird beispielsweise vom Mazda2 seit 2008 eine Stufenheckvariante vorwiegend fur den chinesischen Markt produziert auch auf Basis des VW Polo gibt es bis heute Stufenheck Varianten die am deutschen Markt allerdings nahezu keine Rolle spielen Im US amerikanischen Sprachgebrauch wird diese Fahrzeugbauform als Sedan bezeichnet mit Limousine ist dort immer eine Stretch Limousine gemeint In der Regel sind Stufenheck Limousinen Zweiturer oder Vierturer seltene Langversionen gibt es auch als Sechsturer Immer wieder gab es Ausnahmen wie zum Beispiel den funfturigen Kaiser Frazer Vagabond 2 mit waagrecht geteilter Hecktur oder in jungerer Zeit den Daihatsu Applause 1989 2000 und den Seat Toledo 1991 1999 Auf den ersten Blick haben sie ein gewohnliches Stufenheck jedoch lasst sich bei ihnen die Heckklappe wie bei einer Kombilimousine bis zum Dach offnen Aktuelles Beispiel ist der Skoda Superb II seit 2008 Bei diesen Wagen lasst sich die Twindoor genannte Heckklappe in zwei Stufen offnen Zum einen kann man sie lediglich bis zum unteren Scheibenrand offnen um kleinere Gegenstande einzuladen Zum anderen gibt es die Moglichkeit die gesamte Heckklappe samt Scheibe anzuheben und somit einen grosseren Zugang zu erhalten Mit den aktuellen Modellen wird die Heckscheibe flacher und der Kofferraumdeckel kurzer wodurch sich zunehmend Ahnlichkeiten zum Schragheck ergeben Zur leichteren Beladung wird die Ladekante vielfach zwischen Nummernschild und Stossstange gelegt nbsp Borgward Hansa 1949 nbsp NSU Prinz 1963 nbsp Opel Senator 1978 nbsp Opel Corsa A Stufenheck 1982 nbsp Alfa Romeo 156 1997 nbsp Mercedes Benz W 212 2009 nbsp Mercedes Benz W 126 als SechsturerSchragheck BearbeitenBeim Schragheck Fliessheck Vollheck fallt das Heck unmittelbar hinter der ersten oder zweiten Sitzreihe mit annahernd konstantem Gefalle vom Dach bis zum hinteren Abschluss der Karosserie ab Die Heckklappe ist bei Fahrzeugen mit Schragheck oft aber nicht immer an der Dachkante angeschlagen sodass sich eine kombi ahnliche Zuganglichkeit des Kofferraums ergibt Derartige Wagen sind Dreiturer und Funfturer Heckklappe als Tur gezahlt Im Unterschied zum ebenfalls drei oder funfturigen Kombi haben Schragheck Fahrzeuge kein Steilheck Teilweise findet sich an Schragheck Fahrzeugen eine knapp ausfallende Stufe am Heck vereinzelt werden derartige Formen als Stummelheck klassifiziert 1 der Begriff ist jedoch eher ungebrauchlich Einige Typen wie der Opel Insignia werden wahlweise als Vier oder Funfturer angeboten Nicht moglich ist eine klare Abgrenzung der Schragheck Form zu Coupes bei denen es sich teilweise um Wagen mit Schragheck handelt Das Schragheck bietet gegenuber dem Stufenheck eine bessere Raumausnutzung und manchmal auch einen geringeren Luftwiderstand Je nach Formgestaltung kann sich aber auch ein vergleichsweise grosser induzierter Widerstand ergeben Ein schrag abfallendes Heck gab es bereits vor 1945 an Stromlinienwagen aus denen sich unter anderem die Formgestaltung von VW Kafer und Porsche 356 ableitet Die typischen heutigen Formen des Schraghecks entstanden in Begleitung der sich in den 1960er Jahren herausbildenden Kompaktklasse und sportlichen Coupes Siehe auch Kombilimousine Sportliches Element Fastback Liftback Bearbeiten Viele Coupes hatten oder haben eine schrage Hecklinie Ford verwendete fur das Fliessheck des 1964 eingefuhrten Ford Mustang den Begriff Fastback Ab 1973 wurde zur weiteren Abgrenzung auch die Bezeichnung Liftback Hebe Rucken verwendet dabei handelte es sich zunachst um einen Werbe Begriff fur den Toyota Celica spater auch fur Toyota Corolla Liftback 1976 1979 und andere Impliziert werden sollte damit dass die Heckklappe im Unterschied zu funktionellen Kompaktautos weniger weit heruntergezogen ist Siehe auch Kombicoupe nbsp Porsche 356 1948 1965 nbsp NSU Sportprinz 1958 nbsp Ford Mustang 1964 nbsp Audi 100 Coupe 1970 nbsp Nissan 300 ZX 1989 nbsp Bentley Continental GT 2003 Raumausnutzung Hatchback Bearbeiten Bei kompakten Dreiturern handelte es sich anfanglich um kleine Kombis ohne D Saule wie den Crosley CD Station Wagon 1947 1952 Fiat 500 Giardiniera 1948 1955 und Trabant P 50 Kombi 1960 1962 Die Basis fur die Schragheck Kompaktkarosserie wurde 1958 mit dem Austin A40 Farina begrundet den es ab 1959 als Countryman mit oben angeschlagener allerdings zweigeteilter Heckklappe gab Zu grosserer Bekanntheit gelangte die Kompaktbauweise durch den Austin Mini der auch bereits das Prinzip des quer eingebauten Vierzylinder Frontmotors aufwies Diesem fehlte allerdings wieder die grosse Heckklappe ebenso wie einigen darauffolgenden kompakten Schragheck Pkw wie dem Morris 1100 1962 Hillman Imp 1963 und VW 1600 TL 1965 Um die Raumausnutzung zu verbessern ging die Entwicklung hin zu kleineren Pkw mit Schragheck und uber der Heckscheibe angeschlagener Heckklappe sowie klappbaren Rucksitzen Ein fruher Vertreter dieser Bauart war der 1961 herausgebrachte Renault 4 Anders als spatere Vertreter der Kompaktklasse besass er noch eine D Saule und ein bis zum Wagenboden gleichmassig abfallendes Heck Weitere fruhe Vertreter waren der 1962 vorgestellte Innocenti A40S Combinata 3 sowie der Autobianchi Primula nur erste Ausfuhrung 1964 1966 Simca 1100 und Glas 1304 CL Auch beim 1966 entwickelten Trabant 603 handelte es sich um eine wegweisende Konzeption hin zum sachlich gestalteten kleinen Kompaktwagen die jedoch aus politischen Grunden nicht in Serie ubergefuhrt werden durfte Es folgten weitere Modelle in Kompaktbauweise mit grosser Heckklappe aus Frankreich und Italien darunter Renault 5 und Fiat 127 Der Peugeot 104 von 1972 hatte eine sehr kompakte Karosserie mit 4 Turen die es jedoch erst ab 1976 auch mit grosser Heckklappe gab Nachdem deutsche Hersteller der Tendenz zur Kompaktkarosserie langere Zeit nicht gefolgt waren brachte das Erscheinen des VW Golf im Jahr 1974 eine Trendwende Daraufhin zogen Opel mit dem Kadett City und Corsa und Ford mit dem Fiesta und dem neu konstruierten Escort Modell von 1981 nach In Begleitung dieses Durchbruchs wurde das bisherige Fahrzeugsegment der unteren Mittelklasse in Kompaktklasse umbenannt ungeachtet der Tatsache dass zu dieser Klasse auch Fahrzeuge zahlen die kein Schragheck bzw keine Kompaktkarosserie haben Die Abgrenzung zum Steilheck ist fliessend und begrifflich nicht immer eindeutig Im englischen werden Schragheckfahrzeuge mit grosser Heckklappe als Hatchback bezeichnet wobei dieser Begriff auch Fahrzeuge mit Steilheck einschliesst wenn diese keine D Saule besitzen Kombis nbsp Mitsubishi Colt 1100 Fastback 1967 nbsp Renault 5 1972 nbsp Fiat 127 mit grosser Heckklappe 1972 nbsp VW Golf I 1974 nbsp Opel Kadett D 1979 nbsp Renault Megane 1995 nbsp BMW 1er 2004 nbsp Mazda3 BP 2019 In der Mittel und Oberklasse wird bei Pkw mit Schragheck zur Raumausnutzung aufgrund der Fahrzeuggrosse in der Regel nicht von Kompaktkarosserie gesprochen sondern allgemeiner von Vollheckbauweise oder Fliessheck Lange Zeit waren Schragheck Karosserien in diesen Klassen nicht verbreitet Zu den wenigen Ausnahmen zahlten stromlinienformige Karosserien der 1930er und 1940er Jahre etwa bei PKW der Marken Tatra und Citroen Mit Steilheck und Frontantrieb war der Citroen Traction Avant Commerciale ab 1939 mit zweiteiliger Heckklappe Klappe nach oben und fur Reserverad Klappe nach unten 1954 wieder aufgenommen mit einteiliger Heckklappe unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg als Funfturer seiner Zeit weit voraus Auf ahnliche Zielgruppen Handlungsreisende Taxiunternehmer zielte auch der DeSoto Suburban 1946 1954 ebenso drei Sitzreihen und dreifenstrige Seitenlinie wie der zuvor genannte Citroen Traction Avant Commerciale Mit dem Renault 16 hielt die moderne funfturige Bauweise in der Mittelklasse Einzug andere Hersteller und auch Renault selbst taten sich jedoch schwer damit das Konzept auf weitere Modelle zu ubertragen Seltener gab es auch dreiturige Schragheck Fahrzeuge in der Mittelklasse die nicht den Sportwagen zuzurechnen sind beispielsweise den VW Passat B1 1985 war der Ford Scorpio zunachst ausschliesslich mit Fliessheck angeboten worden fiel damit seinerzeit jedoch beim Publikum durch Seit etwa 2006 zeigt sich ein Trend zu Schragheckfahrzeugen auch in der oberen Mittelklasse und der Oberklasse wie die Modelle Audi A7 BMW 5er GT Citroen C6 und Porsche Panamera belegen Nicht alle dieser Fahrzeuge sind Funfturer Andererseits gibt es auch funfturige Stufenhecklimousinen beispielsweise den Skoda Superb II seit 2008 nbsp Tatra 77 1934 nbsp Kaiser Henry J 1951 nbsp VW 1600 TL 1965 nbsp Renault 16 mit oben angeschlagener Heckklappe 1965 nbsp Citroen CX 1974 nbsp Dreiturige Kombilimousine VW Passat 1975 nbsp Lancia Gamma 1976 nbsp Volvo 340 1976 nbsp Kombicoupe Toyota Celica 1982 nbsp Fiat Croma 1985 nbsp Ford Scorpio 1985 nbsp Opel Vectra A 1989 nbsp Funfturiges Stufenheck Seat Toledo 1991 nbsp Renault Laguna 1994 nbsp Mazda 6 Sportlimousine 2002 nbsp Opel Insignia 2008 nbsp VW Ameo Indien 2016 nbsp Citroen C6 2005 nbsp Stufenheck mit Twin Door Skoda Superb II 2008 nbsp Audi A7 2010 Steilheck BearbeitenDas Steilheck bzw Steileres Heck also eine nahezu senkrechte Heckflache findet sich bei Fahrzeugen der Zwischenkriegszeit sonst bei Kombis und Kleinstwagen da hier eine besonders gute Platzausnutzung notwendig ist Bei viersitzigen Kleinstwagen Kleinwagen und Microvans ist ein Steilheck fur die kurze Bauform notwendig Bei grosseren Automobiltypen wie Kombi Limousinen Vans oder Sports Utility Vehicles kann dadurch noch eine Sitzbank mehr untergebracht werden oder es erweitert den Laderaum Die Abgrenzung zum Schragheck ist fliessend und teilweise nicht eindeutig nbsp Mini 1959 nbsp Renault Twingo 1992 nbsp Volvo V40 1996 nbsp Smart Fortwo 1998 nbsp Lancia Phedra 2002 nbsp Toyota Land Cruiser 2009 Wahrend die Raumausnutzung durch das Steilheck begunstigt wird kann sich diese Form des Karosserieabschlusses durch bremsende Luftwirbel hinter dem Fahrzeug nachteilig auf den Luftwiderstandsbeiwert und damit den Energieverbrauch auswirken Allerdings sind bei vielen Fahrzeugmodellen die Fliessheck oder Stufenheckversionen noch ungunstiger geformt Ausgefallene Bauformen BearbeitenAusser den typischen Bauweisen finden sich in der Automobilgeschichte auch zahlreiche exotische Varianten nbsp Modisches Element der 1950er und 1960er Jahre Heckflossen hier am Chrysler 300F 1960 nbsp Citroen Ami 6 1961 Stufenheck mit ruckwarts geneigter Heckscheibe nbsp Glaserne Heckklappe des Volvo P1800 ES 1971 nbsp Renault Vel Satis 2002 steil abfallendes Schragheck mit grosser OffnungQuellen Bearbeiten a b Hans Hermann Braess Ulrich Seiffert Automobildesign und Technik Formgebung Funktionalitat Technik Vieweg Teubner Braunschweig 2007 ISBN 978 3 8348 0177 7 http autominded net brochure div5 Frazer 201951 2004050607 jpg http www aronline co uk blogs cars austin a30a35 innocenti austin a40 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fahrzeugheck amp oldid 236995419 Schragheck