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Die Schmierlause Pseudococcidae auch Wolllause genannt sind eine Familie der Schildlause Coccoidea Ihre Trivialnamen erklaren sich durch ihre oft wollige und bei Kontakt schmierende Behaarung SchmierlauseSchmierlaus auf Euphorbia susannaeSystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta Ordnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Pflanzenlause Sternorrhyncha Uberfamilie Schildlause Coccoidea Familie SchmierlauseWissenschaftlicher NamePseudococcidaeHeymons 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Bekampfung 4 Literatur 5 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Familie der Schmierlause umfasst etwa 1000 Arten die sich unter anderem in der Lange der Schwanzfaden und der Art der Behaarung unterscheiden Sie erreichen eine Korperlange von einem bis zwolf Millimetern Die Korpersegmentierung ist von oben stets sichtbar Am Korperrand befindet sich ein Kranz Dornen Die in Mitteleuropa am haufigsten anzutreffende Art ist die Zitrusschmierlaus Planococcus citri Seit einigen Jahren etabliert sich daneben auch die Langschwanzige Schmierlaus Pseudococcus longispinus Vorkommen BearbeitenSchmierlause kommen weltweit vor Die Weibchen sind Phloemsauger und an praktisch allen Teilen der Pflanzen anzutreffen Bei den meisten Arten leben die Weibchen stationar nachdem sie sich auf der Wirtspflanze festgesaugt haben Bei einigen Arten wie zum Beispiel bei denen der Gattung Phenacoccus bleiben sie mobil und wechseln zur Nahrungsaufnahme zur Eiablage zum Hauten und zum Uberwintern den Ort Einige als Wurzellause bekannte Arten saugen nur an den Wurzeln der Wirtspflanzen leben immer unterirdisch und sind deshalb nur schwer zu entdecken Bei Topfpflanzen sind sie beim Umtopfen an den typischen weissen Schmierspuren auf den Topfinnenwanden zu erkennen nbsp Kompakte dichtwollige Art vermutlich Pseudococcus adonidum auf einer Frailea nbsp Sehr langhaarige Art auf einer Euphorbia nbsp Sehr kleine fast nackte Art auf Pelecyphora aselliformis nbsp Typischer Befall auf Zimmerpflanzen Bergpalme nbsp Schmierlaus ohne Wachshulle auf Klee nbsp Schmierlaus mit Wachshulle am Stiel einer ZimmerpflanzeEinige Arten produzieren eine sehr dichte aus Wachs bestehende Behaarung die sie vor Feinden schutzt und sie auch sehr niedrige Temperaturen von bis zu 40 C uberstehen lasst Andere Arten wie die unterirdisch lebenden Wurzellause sind fast nackt und nur mehlig behaucht Die meisten Arten legen ihre Eier in einer schutzenden haarigen Wachshulle ab Die Eiablage erfolgt meist in der warmeren Jahreszeit wobei hunderte von Eiern gelegt werden In einem Jahr entstehen so ein bis zwei unter sehr gunstigen Bedingungen wie z B in einem Gewachshaus auch bis zu acht Generationen Im Gegensatz zu den gepanzerten Schildlausen bevorzugen die meisten Schmierlaus Arten eher krautige Pflanzen in der Natur vor allem Graser Korbblutler und Hulsenfruchtler An Kultur und Zierpflanzen werden haufig Zitruspflanzen Zuckerrohr Weinreben Ananaspflanzen Maniok Orchideen Kakteen und andere Sukkulenten befallen Die Ananasschmierlaus Dysmicoccus brevipes und Dysmicoccus neobrevipes sind zwei der Hauptschadlinge an Ananaspflanzen Bekampfung BearbeitenZur biologischen Bekampfung von Schmierlausen sind beispielsweise Marienkafer Florfliegen und Schlupfwespen geeignet Die aus Australien stammende Marienkaferart Cryptolaemus montrouzieri wird speziell dafur gezuchtet und vermarktet Man sollte dabei allerdings beachten dass es sich hierbei um in Europa nicht ursprunglich heimische Arten handelt welche u U eine ahnliche Problematik ergeben konnen wie der Asiatische Marienkafer Dieser wurde zur biologischen Schadlingsbekampfung in Glashausern eingefuhrt woraus er entkam und sich nun in Europa als Neozoon stark ausbreitet nbsp Australischer Marienkafer nbsp Die Larve des Australischen Marienkafers vertilgt massenhaft SchmierlauseDa die Eier der Lause oftmals in der Erde liegen sich die Schadlinge daher auch an den Pflanzenwurzeln befinden ist bei Befall von Topfpflanzen das Verwerfen der Erde und das sorgfaltige Abspulen der Wurzeln mit Wasser dringend erforderlich Ob es hilft die befallene Pflanze hinterher mit neuer Erde in einen neuen Topf zu versetzen muss ausprobiert werden Bei Zimmerpflanzen kann eine Losung aus zwolf Gramm Paraffinol pro Liter Giesswasser verwendet werden Die wassrige Losung von etwa 1 Schmierseife dient dabei nicht bloss der Vermischung der Substanzen sondern lost auch den wasserabweisenden Wachspanzer der Tierchen an Wassrige Losungen zum Aufspruhen sind im Fachhandel erhaltlich Brauchbare Bekampfungsmassnahme bei Befall von Kakteen ist das Bespruhen mit reinem Brennspiritus Der Brennspiritus durchdringt die Korperhulle der Wolllause und totet sie sehr schnell ab Baldiges Umtopfen wird empfohlen Einige systemische Insektizide Imidacloprid Thiacloprid Dimethoat sind zur Bekampfung von Schmier und Wolllausen zugelassen allerdings sollte dabei die Toxizitat gegenuber Menschen und anderen Nichtzielorganismen wie etwa Nutzlingen bedacht werden Literatur BearbeitenYair Ben Dov A systematic catalogue of the mealybugs of the world Insecta Homoptera Coccoidea Pseudococcidae and Putoidae with data on geographical distribution host plants biology and economic importance Intercept Andover 1994 ISBN 1 898298 07 6 K Gunther H J Hannemann F Hieke E Konigsmann H Schuman Urania Tierreich Insekten Urania Leipzig Jena 1994 ISBN 3 332 00498 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schmierlause Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien weitere Bilder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmierlause amp oldid 217515589