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Das Schloss Wolmirstedt auch Schlossdomane Wolmirstedt oder Burg Wolmirstedt ist eine aus dem Mittelalter stammende Burganlage uber der Stadt Wolmirstedt in Sachsen Anhalt Schloss Wolmirstedt SudseiteRittergut Wolmirstedt Sammlung Alexander Duncker um 1865 66 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlagen 2 1 Oberburg 2 1 1 Palas 2 1 2 Schlosskapelle 2 2 Unterburg 2 2 1 Pachterhaus 2 2 2 Kuhstall 2 2 3 Pferdestall 2 2 4 Scheune 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenEine erste urkundliche Erwahnung der Burg datiert aus dem Jahr 1009 Die Burg durfte zu diesem Zeitpunkt eine Reichsburg gewesen sein und war an die Walbecker Grafen verlehnt Im 12 Jahrhundert gehorte die Anlage den Markgrafen von Brandenburg Seit 1159 lassen sich Ministeriale nachweisen Die am damaligen Zusammenfluss von Elbe und Ohre gelegene Burg diente als Sicherung des Zugangs zur nordlich gelegenen Altmark Dies insbesondere im Zuge der haufigen kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem sudlich gelegenen Erzbistum Magdeburg Durch einen veranderten Flusslauf der Elbe liegt die Anlage heute nicht mehr in unmittelbarer Elbnahe Unter Markgraf Albrecht II wurde die Anlage 1208 vergrossert und nun aus Stein ausgefuhrt Im Jahr 1316 musste Markgraf Waldemar wegen finanzieller Probleme die Burg an das Erzbistum veraussern Die Burg diente ab 1342 als Residenz der Magdeburger Erzbischofe Im Jahr 1480 erfolgte unter Ernst II von Wettin der Umbau der Burg zum Schloss Von 1575 bis 1585 liess der Administrator Joachim Friedrich von Brandenburg die Anlage umfassend erneuern und erweitern Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs wurde auch die Schlossanlage beschadigt Das Schloss stand dann zeitweise leer Ab 1648 diente die Vorburg als Wirtschaftshof der Domane 1671 erfolgte der Abriss des sogenannten alten Hauses Das Gebaude befand sich im nordlichen Bereich der Oberburg und durfte aus dem 13 Jahrhundert und der Zeit Albrechts des Baren gestammt haben In den Jahren 1702 1703 wurde dann auch der Bergfried abgerissen Dieser quadratische ebenfalls aus dem Mittelalter stammende Turm hatte sich in der Mitte der Oberburg befunden Die ehemalige Existenz des Bergfriedes wurde trotz umfangreicher Tiefbauarbeiten bisher archaologisch nicht nachgewiesen Ab 1795 befand sich im in der Oberburg befindlichen Palas ein Gericht Die Nutzung des Palas als Justizgebaude hielt an Bis zum Ende des 20 Jahrhunderts hatte dort das Amtsgericht Wolmirstedt seinen Sitz Noch heute nutzt die Justiz das Gebaude als Aussenstelle des Amtsgerichtes Haldensleben Ende des 18 Jahrhunderts fanden weitere Umbauten statt Stiftsdomane und Junkerhof wurden vereinigt Es entstand ein grosser landwirtschaftlich tatiger Betrieb Loss und Co Ende des 19 Jahrhunderts verlor die Anlage ihre Funktion als zentraler Wirtschaftshof Anlagen BearbeitenOberburg Bearbeiten Die im westlichen Teil der Anlage erhoht gelegene Oberburg war im Mittelalter auf einem Grundriss in Form eines unregelmassigen Vierecks angelegt worden Die nordostliche Ecke wurde wohl 1842 fur den Bau einer in der Unterburg neu entstandenen Scheune abgetragen An der Nord und Westseite und in ihrem Zentrum ist die Oberburg heute unbebaut Ursprunglich hier bestehende Gebaude so das alte Haus und der Bergfried wurden im Laufe der Geschichte abgerissen nbsp nordliche Seite des Palas ostlicher Teil links die SchlosskapellePalas Bearbeiten Erhalten geblieben ist jedoch der an der Sudseite der Oberburg befindliche aus Bruchsteinen errichtete Palas Der westliche Gebaudeteil ist verputzt Das Dach ist als Halbwalmdach gestaltet Der Hauptzugang zum Gebaude und zum Gericht erfolgt durch ein am westlichen Gebaudeteil auf der Hofseite befindlichen Vorbau Durch ein Schulterbogenportal gelangt man zu einer Wendeltreppe aus der Zeit der Renaissance Unter dem Palas befinden sich grosse Kellerraume Im westlichen Gebaudeteil befinden sich zwei Kellergeschosse jeweils als Gewolbe ausgefuhrt Der obere Keller verfugt uber Fensterschlitze zum Burghof und ist als zweischiffige Halle mit Kreuzrippengewolbe gestaltet Vermutlich ist er zeitgleich mit der Schlosskapelle um 1480 in der Spatgotik entstanden Das untere flachtonnige Kellergeschoss ist fensterlos Die Bauzeit ist unbekannt Unter dem ostlichen Gebaudeteil befindet sich nur ein wohl wahrend des Umbaus in der Renaissance entstandenes Kellergeschoss es wird als Eingangshalle bezeichnet Das heutige Gebaude entstand etwa ab 1480 Es wurde im Rahmen der Burgerweiterung uber dem alten Burggraben errichtet so dass sich die Gewolbekeller im alten Burggraben befinden Nach dendrochronologischen Messungen wurde das Gebaude in den Jahren 1566 und 1575 im Stil der Renaissance umgebaut Nach dem Dreissigjahrigen Krieg erfolgte ein Umbau im Stil des Barock In den Jahren 1702 03 wurde der noch bestehende Renaissancegiebel abgerissen 1780 folgte die Entfernung des obersten Geschosses Auch ein an der Burginnenseite des Obergeschosses ehemals befindlicher Laufgang ist heute nicht mehr vorhanden nbsp Schlosskapelle mit Torbogen zur Unterburg nbsp Ostwand der SchlosskapelleSchlosskapelle Bearbeiten Eine Burgkapelle ist urkundlich erstmals im Jahr 1381 genannt Die heutige Schlosskapelle entstand 1480 Die Kapelle ist aus Backstein gemauert Der Saal ist einschiffig und umfasst drei Joche An der Westseite befindet sich ein rechteckiger Vorsprung An dessen Sudseite befindet sich eine Inschrift In der Ostwand ist ein vermauertes romanisches Portal zu erkennen uber welchem ein nachtraglich eingefugtes Stifterwappen befindet Bei dem mit der Jahreszahl 1480 versehenen Wappen handelt es sich um das Wappen des Erzbischofs Ernst Wahrend des Ausbaus der Burg im Zeitraum 1575 bis 1583 sowie um 1630 entstanden die Schweifgiebel an der Ost und Westseite Nach 1765 erfolgte der Abbruch beschadigter Kreuzrippengewolbe Unterburg Bearbeiten nbsp Pachterhaus in der Unterburg nbsp Heute als Museum genutzte ScheunePachterhaus Bearbeiten In das ehemaligen Pachterhaus ist kulturelles Leben eingezogen Das im Stil des Barock in den Jahren 1773 und 1774 errichtete Gebaude ist zweigeschossig mit elf Achsen und Halbwalmdach angelegt Der Keller ist sudlich traufbundig als Tonnengewolbe unter dem gesamten Gebaude ausgefuhrt Er wird sporadisch fur Veranstaltungen genutzt Kuhstall Bearbeiten In der ostlich von der Oberburg gelegenen Unterburg wird das privatwirtschaftlich als Katharinensaal genutzte Veranstaltungszentrum im ehemaligen Kuhstall der Schlossdomane betrieben Pferdestall Bearbeiten In der ostlich von der Oberburg gelegenen Unterburg bietet die Stadtbibliothek im ehemaligen Pferdestall der Schlossdomane Literatur zur Ausleihe an Scheune Bearbeiten Erhalten ist ebenfalls die ehemalige Scheune Sie ist aus Bruchsteinen errichtet Hierin befindet sich heute das Heimatmuseum Literatur BearbeitenCorinna Kohlert Jurgen Blume Schlosser und Burgen in Sachsen Anhalt Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2000 S 160 ISBN 3 89812 058 9 Folkhard Cremer in Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 S 1022 ff ISBN 3 422 03069 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Wolmirstedt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schlosskapelle Wolmirstedt erlebnisland de abgerufen am 1 Marz 202052 24628 11 6268 Koordinaten 52 14 46 6 N 11 37 36 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Wolmirstedt amp oldid 234814096