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Das Lauenburger Schloss uber der Stadt Lauenburg in Schleswig Holstein war namensgebend fur das Herzogtum Lauenburg Es wurde durch Beschuss kaiserlicher Artillerie 1656 zerstort 1 Einziger Uberrest ist der Turm Erhaltener Schlossturm Lauenburg Inhaltsverzeichnis 1 Von der Lauenburg zum Schloss 2 Die Relikte des Schlosses 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVon der Lauenburg zum Schloss Bearbeiten nbsp Blick vom Burgberg auf die Elbe nbsp Amtshaus von 1708 nbsp Plan fur einen moglichen Wiederaufbau des Schlosses Lauenburg von dem Maler Heinrich Martens um 1656 1657 2 Die Lauenburg wurde 1182 von Bernhard von Sachsen errichtet Der Name war ursprunglich Polabenburg und bezeichnete die Burg im Lande des unterworfenen slawischen Stammes der Polaben Bewohner an der Elbe altslawisch labe 3 Als Lage wahlte er eine gut zu verteidigende Anhohe uber dem Fluss in der Nahe der niedergebrannten Ertheneburg deren Steine er als Baumaterial nach Lauenburg schaffen liess Noch wahrend der Bauzeit wurde die Burg von Anhangern Heinrichs des Lowen 1184 zerstort auf Anweisung des Kaisers mussten die Plunderer anschliessend jedoch beim Wiederaufbau der Burg mithelfen Diese geriet um 1203 nach zwischenzeitlicher Eroberung durch Adolf I von Dassel 4 in danische Herrschaft und wurde 1228 von Albrecht I befreit Er machte die Burg zu seinem Stammsitz Im 15 Jahrhundert wandelten lang wahrende Um und Ausbauarbeiten vor allem unter Herzog Johannes IV die Burg in ein spatgotisches Schloss Der Turm wurde zwischen 1457 und 1477 errichtet 5 Das Schloss bestand aus mehreren einzelnen Bauteilen war grosstenteils aus Backstein errichtet und im Stile der Renaissance ausgeschmuckt Es umfasste den Turm ein grosses und ein kleines Steinwerk ein Kuchenhaus am grossen Steinwerk das Brau und Backhaus Fleischhaus und Vogthaus 6 sowie Residenzhaus Torhaus und Wittum die unter einem Dach lagen und schliesslich den Pferdestall 7 Die Schlosskirche wurde 1595 anlasslich der unversehrten Heimkehr des Herzoges aus dem Turkenkrieg erbaut Die Einweihung der Schlosskirche fand 1596 statt 8 Am 29 Januar 1616 brach auf dem Schlossberg ein Brand aus Ausgehend von der Schlosskirche griff der Brand auf einen der Hauptflugel des Schlosses uber dieser beherbergte die herrschaftlichen Raumlichkeiten 9 Der Brand wurde durch ein nicht abgeloschtes Kohlenfeuer in der Schlosskirche ausgelost 10 Ein Teil des Schlossbaues blieb unzerstort Den unversehrten Teil des Schlossbaues bewohnte Herzog Franz II bis zu seinem Tod am 2 Juli 1619 Herzog August verlegte nach Abschluss des Erbvertrages seine Residenz 1619 in das Ratzeburger Schloss Die Herzoginwitwe Maria nutzte den Bereich des Schlosses bis zu ihrem Tod am 13 August 1626 11 Auf einer danischen Militarkarte des Jahres 1638 ist das Schloss noch abgebildet 12 Das Schloss war zeitweise unter schwedischer Besatzung 1656 beschadigte kaiserlicher Artilleriebeschuss die noch vorhandenen Gebaude schwer Herzog Julius Heinrich plante nach Kriegsende zwar einen Neubau dieser wurde jedoch nicht mehr ausgefuhrt Im Jahr 1708 wurde das heute als Schloss bezeichnete Amtshaus errichtet Das Torhaus und ein unmittelbar nebenstehendes Gebaude hat man 1817 abbrechen lassen Die Relikte des Schlosses BearbeitenDen Mittelpunkt des Schlossbergs und das Wahrzeichen Lauenburgs bildet der erhaltene machtige Wehrturm Dieser war nach 20 jahriger Bauzeit 1477 fertiggestellt und mit zwei Meter dicken Mauern Schiessscharten und Pulverkammern versehen Von hier aus war eine Kontrolle der Stadt der Elbe und des umgebenden Landes moglich Nach der Zerstorung des Schlosses 1656 wurde ein oberes Stockwerk abgetragen und der Turm erhielt um 1725 seine heutige Gestalt mit dem barocken Dachreiter In seinem Inneren wurden im Obergeschoss Gefangniszellen eingerichtet und im kreuzrippenuberwolbten Untergeschoss fand ein Lapidarium seinen Platz Ludwig Harms Grunder der Hermannsburger Mission besuchte regelmassig die in den Gefangniszellen einsitzenden Delinquenten Am Turm befinden sich unterhalb der Dachtraufe zwei grosse Sandsteinmedaillons von 1474 und 1477 In die Tafeln sind Minuskelinschriften mit Bezug auf Herzog Johann IV und das herzogliche Wappen eingearbeitet 13 Dem Turm gegenuber befindet sich das heute als Schloss bezeichnete Amtshaus von 1708 Der langgezogene Bau aus Backstein mit seinem Walmdach dient seit den 1920er Jahren der Stadtverwaltung als Dienstgebaude Die Schlossanlage wurde bis 1924 von Oberstleutnant Georg Brinkmann bewohnt Rings um das Schloss befand sich ein von Herzog Franz II nach Art romischer Terrassengarten angelegter Furstengarten der jedoch nach den Zerstorungen durch die Kriegshandlungen von 1656 verwilderte Heute finden sich noch die Reste einer zwischenzeitlich restaurierten Grotte die geschlossen ist und ein gewundener Weg der durch die fruheren Befestigungsanlagen verlauft Von der als Askanierblick bezeichneten Aussichtsterrasse unterhalb des Amtshauses reicht der Blick uber die Elbe bis weit nach Niedersachsen hinein Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lauenburger Schloss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Schloss auf Lauenburg deLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Band Johannes Habich Christoph Timm Lutz Wilde Hamburg Schleswig Holstein 2 stark erweiterte und veranderte Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 1994 ISBN 3 422 03033 6 Adrian von Buttlar Margita Marion Meyer Hrsg Historische Garten in Schleswig Holstein 2 Auflage Boyens amp Co Heide 1998 ISBN 3 8042 0790 1 S 397 401 Eva von Engelberg Dockal Kulturkarte Schleswig Holstein 1000mal Kultur entdecken 2 Auflage Wachholtz Neumunster 2005 ISBN 3 529 08006 3 Hans Maresch Doris Maresch Schleswig Holsteins Schlosser Herrenhauser und Palais Husum Husum 2006 ISBN 3 89876 278 5 Einzelnachweise Bearbeiten Wichmann von Meding Stadt ohne Land am Fluss 800 Jahre europaische Kleinstadt Lauenburg Lang Frankfurt am Main u a 2007 S 68 weblink Hubertus Neuschaffer Schlosser und Herrenhauser im Herzogtum Lauenburg Wurzburg 1987 S 17 Christian Ernst Weisse Geschichte der Chursachsischen Staaten Band 2 Leipzig 1803 S 206 und 207 Peter von Kobbe Geschichte und Landesbeschreibung des Herzogtums Lauenburg 1836 S 240 241 herzogtum lauenburg de Memento des Originals vom 19 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www herzogtum lauenburg de Hans Georg Kaack Burg und Stadt Lauenburg Geschichtliches und Geographisches Umfeld Entstehung Wirtschaft Recht und Verfassung In Lauenburgische Heimat 131 1991 S 37 Wichmann von Meding Stadt ohne Land am Fluss 800 Jahre europaische Kleinstadt Lauenburg Lang Frankfurt am Main u a 2007 ISBN 978 3 631 55963 5 S 45 f Kirchenvisitationsprotokoll von 1614 Lauenb Arch 2 2 106 111 Hauptflugel der zur Elbe hin ausgerichtet war Richard Haupt Friedrich Weysser Die Bau und Kunstdenkmaler im Kreise Herzogtum Lauenburg Ratzeburg 1890 S 101 Richard Haupt Friedrich Weysser Die Bau und Kunstdenkmaler im Kreise Herzogtum Lauenburg Ratzeburg 1890 S 102 Schwedisches Kriegsarchiv Signatur 041421077 Die Karte ist in Farbe abgedruckt in Boizenburger Museumsfreunde e V Hrsg Verflucht wer mit dem Teufel spricht Boizenburg 2010 Richard Haupt Friedrich Weysser Die Bau und Kunstdenkmaler im Kreise Herzogtum Lauenburg Ratzeburg 1890 53 371597222222 10 555916666667 Koordinaten 53 22 17 75 N 10 33 21 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lauenburger Schloss amp oldid 238977023