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Die Frankenburg fruher auch Feste Frankenburg oder Francoburgum Castrum genannt ist eine abgegangene Hohenburg in der Gemeinde Frankenburg am Hausruck in Oberosterreich auf dem Hofberg fruher Am Vogl Sie wurde 1160 erstmals urkundlich erwahnt und 1511 als Verwaltungssitz aufgegeben Das Gebiet wird fur Wanderungen genutzt als Aussichtspunkt dient die Hofberghutte an der Stelle der ehemaligen Burg FrankenburgFrankenburg nach einem Stich von Georg Matthaus Vischer von 1674 Topographia Austriae superioris modernaeFrankenburg nach einem Stich von Georg Matthaus Vischer von 1674 Topographia Austriae superioris modernaeAlternativname n Feste Frankenburg Francoburgum CastrumStaat OsterreichOrt Frankenburg am HausruckEntstehungszeit Erste Erwahnung 1160Burgentyp HohenburgErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 48 5 N 13 30 O 48 085854 13 506989 723 Koordinaten 48 5 9 1 N 13 30 25 2 OHohenlage 723 m u A Frankenburg Oberosterreich Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Funde 4 Rekonstruktion der Anlage 5 Siehe auch 6 LiteraturLage BearbeitenDie Frankenburg lag auf oberosterreichischer Seite an der alten bayrischen Landesgrenze Da die Gebietsaufteilung damals noch nicht gesichert war wird sie in historischen Darstellungen auch oft zum bayrischen Landesgebiet gezahlt Ziel war neben dem Schutz der Burger auch die Absicherung der Grenze nach Norden hin Die Burg wurde auf einem Plateau in etwa 723 m Hohe errichtet Der ehemalige Friedhof befindet sich ebenfalls am Hofberg Im Laufe der Zeit fand man bei Grabungsarbeiten an verschiedenen Orten menschliche Gebeine Oberflachlich ist heute keine Ruine mehr erkennbar Nach der Auflassung diente sie als Steinquelle fur die nahe Bevolkerung Im 16 Jahrhundert wurden zur einfacheren Gewinnung von Baumaterial sogar Feuer gelegt Der hohe Holzanteil war ebenfalls mitverantwortlich fur den starken Verfall Geschichte BearbeitenDas erste mittelalterliche Anwesen wurde im Bereich der Dorfkirche errichtet wovon jedoch heute keine Spuren mehr zu finden sind Der Folgebau wurde auf dem Hofberg errichtet archaologische Ausgrabungen 2003 und 2005 forderten dort Mauerfragmente zu Tage Die heutige Marktgemeinde Frankenburg war damals noch als Zwispallen bekannt In der Umgebung der Burg gibt es auch Hinweise auf keltische Graber Diese lassen den Schluss auf eine vorangegangene noch altere Burganlage zu Im Zuge der Besiedlung des Gebietes um Zwispallen entstand die Notwendigkeit von Verteidigungsanlagen Die ersten frankischen Zuwanderer rodeten den bewaldeten Hofberg Die umliegenden Siedlungen hatten verschiedene Aufgaben die auch in der Benennung ersichtlich sind z B Pehigen fruher auch Bechigen von Pechsieder oder Badstuben Die Verteidigungsanlagen stellten die lokalen Siedler in Eigenregie her In der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts erhielt Rappoto von Julbach von adliger Seite den Auftrag die Feste Frankenburg fertigzustellen Deshalb ahnelte die Frankenburg auch der Burg in Julbach sehr stark Die Erbauer setzten die Arbeit der Siedler mit Stein fort Die Frankenburg bestand zu einem grossen Teil aus Holz Funde bezeugen jedoch dass sie nicht vollstandig holzern war Wahrend der ersten Ausbauphase zwangen die Julbacher die unfreien Bauern um die Frankenburg zur Fronarbeit Die Region gehorte zu einem Bistum Bamberg Bayern das die Ausbeutung der Siedler in ihrem Eigentum missbilligte Deren Ziel war das Betreiben der Waldwirtschaft in Frankenburg Die Frankenburg wurde spater von einer reinen Verteidigungsburg zu einer Verwaltungsburg Vogteiburg erweitert Die zusatzlichen Bauten errichtete man teilweise auch mit Ziegeln Vollendet wurde das Bauwerk unter Otto I im 12 Jahrhundert In einem Diplom bestatigt Kaiser Friedrich Barbarossa seinem Nachfolger offiziell die Feste Frankenburg und seine Guter Mit dieser Bestatigung konnte die Burg auch verliehen verpfandet oder verschenkt werden Durch die Forderung des Kaisers im selben Dokument ein Mitspracherecht bei der Vogteivergabe zu erhalten wuchs auch die politische Bedeutung der Burg Mit dem 15 Februar 1160 wird die Feste auch erstmals als Francoburgum castrum bezeichnet Ein Jahrzehnt spater 1170 ubergab Engelschalk von Reit Zwispallen und damit auch die Burg an das Kloster Asbach Bis 1438 unterlag die Frankenburg dennoch dem obersten Weisungsrecht des Bistums Bamberg Das Kloster war auch Eigentumer verschiedener Streuguter die Abgaben leisten mussten Solche Schenkungen sollten den Stiftern den Weg ins Jenseits ebnen 1581 verlieh Kaiser Rudolf II seinem Gesandten in Madrid Hans Khevenhuller anstelle seines Solds die Herrschaften Frankenburg mit dem damals noch intakten Sitz Schloss Frankenburg und Schloss Frein sowie die Herrschaften Burg Kogl wo die Khevenhuller 1750 das Schloss Kogl erbauten und Schloss Kammer die 1593 zur Grafschaft Frankenburg vereinigt wurden Siehe auch Frankenburger WurfelspielFunde BearbeitenAn der Vorderseite fand man Mauerreste die jedoch zu dunn sind als dass sie ein Teil des Turms gewesen sein konnen Im Rahmen der Ausgrabung zu Beginn des 21 Jahrhunderts fand man sehr viele Gebrauchsgegenstande Dazu zahlen auch gehaufte Ansammlungen mittelalterlicher Nagel die auf Holzkonstruktionen an diesem Ort hinweisen Bei Grabungen im Jahre 2007 fand man ausserdem einen Ziegelstein der Fingerabdrucke eines Arbeiters aufweist Untersuchungen zeigen dass der Mann von ca 156 cm Grosse Rechtshander war Ausserdem forderten die Suchenden Keramikbruchstucke ans Tageslicht wovon fast die Halfte heller Tonware namens Hausruckkeramik entstammen Manche Keramiken weisen Stempelungen oder Randmotive auf einige tragen Radkreuze eine fruhe Form der Markierung von Keramikware Diese helle Keramik ist im Gegensatz zur dunklen eher rar Ein besonderer Fund war der eines keramischen Mundstuckes aus hellem Ton Ublicherweise bleiben Instrumente dieser Art nicht erhalten diesem angebrochenen Stuck kann man heute noch Tone entlocken An zwei verschiedenen Stellen fanden sich Ansammlungen alter Ofenkacheln darunter auch ein mit einem geflugelten Greif verziertes Teil aus dem 15 Jahrhundert zusammen mit verkohlten Tierknochen Diese Ofen fungierten also entweder als Kochstelle oder die Burgbewohner warfen Abfall ins Feuer Allerdings wurden die Kacheln nicht hochqualitativ hergestellt sie sind sehr grobkornig Weiters fand sich ein Teil aus einem Ziegelfussboden uber einer dicken Lage Brandschutt Die Brandspuren beweisen diverse Brande in der Burg die samtliche Teile erfassten nbsp Burgstall HofbergRekonstruktion der Anlage BearbeitenIn der Nord Sud Ausdehnung mass die Burg 302 Meter wovon ca 150 Meter auf das Burgplateau und die Vorburg entfallen Die Hauptburg war 74 Meter lang und maximal 32 Meter breit Der noch heute landwirtschaftlich genutzte Weg auf den Hofberg fuhrt zum historischen Eingang Danach folgten zwei Wallanlagen die durch Tore passiert werden konnten Die Walle waren maximal sechs Meter hoch Man erreichte in der Folge einen kleinen Platz von dem aus uber eine Brucke der erste Burggraben passiert werden konnte Danach gelangten die Einlasssuchenden zur Vorburg Uber die Hauptbrucke gelangte man uber den Hauptgraben zur Hauptburg Die heutige Bodenstruktur lasst die Plateaus und Graben noch gut erkennen Die Reste der Aussenmauer blieben erhalten sie wies eine Dicke von etwa 120 cm auf Die Innenmauern waren hingegen nur etwa 37 cm dick Auch Reste einer Verteidigungsmauer sind noch vorhanden Bereits gegen Ende des Mittelalters hat man den Bergfried komplett abgetragen Eine Oberflachenmessung ergab aber eine ursprungliche Grosse von etwa 9 9 Metern Ein Gemalde in der Burg Hochosterwitz zeigt deutlich den alten Turm Es ist ersichtlich dass er aus mindestens zwei Obergeschossen bestand was einer Hohe von 25 bis 30 Metern entspricht Die Rekonstruktion erfolgte durch alte Gemalde durch Bodenmessungen sowie durch Ausgrabungen Eine umfangreiche archaologische Grabung wurde wohl genauere Informationen hervorbringen ist jedoch derzeit 2010 nicht durchfuhrbar Siehe auch BearbeitenListe der Burgen und Schlosser in OsterreichLiteratur BearbeitenFranz Ottinger Die Frankenburg Moserbauer Druck amp Verlag Ried im Innkreis 2008 ISBN 978 3 902121 91 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frankenburg Oberosterreich amp oldid 233819518