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Das Durkheimer Schloss war ein barockes Schlossgebaude der Grafen bzw Fursten von Leiningen in der rheinland pfalzischen Kreisstadt Bad Durkheim Bis auf geringe Reste ist es verschwunden an seinem Platz stehen heute das Kurhaus und das Kurpark Hotel Schloss DurkheimSchlossansicht 1787 Stich von Johann Jakob Rieger Rechts auf der Mauer der noch existierende Pavillon DatenOrt Bad DurkheimBaumeister Friedrich Magnus von Leiningen Dagsburg HardenburgBaustil BarockBaujahr etwa 1720Abriss 1794Koordinaten 49 27 45 N 8 10 5 1 O 49 462512 8 168093 Koordinaten 49 27 45 N 8 10 5 1 OSchloss Durkheim Rheinland Pfalz Besonderheiten ausschliesslich wenige Reste erhalten am Standort befinden sich mittlerweile das Kurhaus und ein Teil des Kurparks Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubestand 3 Galerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Aussichtspavillon auf der Nordmauer des ehemaligen Schlosses dahinter Kurparkhotel nbsp August Wilhelm Iffland Text Titelblatt zur Urauffuhrung von Die Jager im Schlosstheater Bad Durkheim 1785Von 1560 bis 1725 war die Hardenburg Hauptresidenz der Grafen von Leiningen Dagsburg Hardenburg 1725 verlegten sie ihren Wohnsitz in das zentraler gelegene Stadtchen Durkheim das dadurch auch wirtschaftlich an Bedeutung gewann und zur Hauptstadt der Grafschaft wurde Zu diesem Zweck liess der regierende Graf Friedrich Magnus von Leiningen Dagsburg Hardenburg 1703 1756 ab ca 1720 an der nordostlichen Ecke von Bad Durkheim auf einer Kuppe das barocke Schloss Durkheim als Residenz erbauen Nordlich bezog er die mittelalterliche Stadtmauer als Aussenbegrenzung des Schlossareals in den Bau mit ein Ab 1739 verlangerte bzw erhohte er diese Mauer und legte zwischen ihr und dem Schloss einen Garten an auf dem heute die Gebaude und der Parkplatz des Kurparkhotels angesiedelt sind Bei dieser Gelegenheit liess Graf Friedrich Magnus in der besagten Mauer eine lateinische Erbauerinschrift anbringen welche sich erhalten hat 1 An der Nordostecke entstand vermutlich gleichzeitig der auf die Mauer aufgesetzte Gartenpavillon mit Glockendach heute der letzte Gebauderest des Schlosses Der Sohn und Nachfolger Carl Friedrich Wilhelm ab 1779 der 1 Furst zu Leiningen liess Seitenflugel am Schloss erbauen und ab 1762 ostlich einen grossen Garten bzw Park anlegen das heutige Kurgarten und Kurparkareal Um 1780 richtete er einen Schlossflugel als offentliches Theater ein welches die Burger unentgeltlich besuchen konnten Organisiert und betreut wurde es von dem im nahen Mannheim tatigen August Wilhelm Iffland der hier zuweilen die Urauffuhrungen seiner Werke vornahm etwa am 9 Marz 1785 jene des Schauspiels Die Jager Unter Ifflands personlicher Regie spielte dabei der spatere Furst Emich Carl zu Leiningen 1763 1814 Sohn des Theaterbetreibers eine der Hauptrollen ebenso wie sein Verwandter Heinrich Ernst Ludwig von Leiningen Westerburg Neuleiningen 1752 1799 aus Grunstadt 2 3 Im August 1792 hielt sich der aus dem revolutionaren Frankreich gefluchtete Prinz de Conde mit seinem Gefolge im Durkheimer Schloss auf Im September des Jahres hatte der franzosische General Adam Philippe de Custine hier sein Hauptquartier Seine Truppen wurden im April 1793 von den Preussen vertrieben die ebenfalls ihr Hauptquartier im Schloss Durkheim aufschlugen und bis Ende des Jahres blieben In dieser Periode weilten hier mehrfach der preussische Konig Friedrich Wilhelm II und sein Sohn der spatere Konig Friedrich Wilhelm III Am 31 Januar 1794 brannten die zuruckgekommenen Franzosen Schloss Durkheim nieder und verboten jegliche Loscharbeiten Da die Gebiete auf dem linken Rheinufer dauerhaft an Frankreich fielen konnten die Leininger nicht zuruckkehren und das Schloss wurde nicht mehr aufgebaut Nachdem Bad Durkheim ab 1816 zum Konigreich Bayern gehorte errichtete man an seiner Stelle 1822 bis 1826 nach Planen von Johann Bernhard Spatz 1782 1840 das heutige Kurhaus als Rat und Stadthaus An seiner Sudseite erinnert eine Inschrift an das Durkheimer Schloss und seine Zerstorung Baubestand BearbeitenLaut einer erhaltenen Zeichnung handelte es sich um einen langgestreckten zweigeschossigen Schlossbau mit 23 Fensterachsen sowie erhohtem Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel Rechts und links waren nachtraglich Seitenflugel angebaut worden die nach 1779 nochmals erweitert wurden Diese und der Mittelteil des Zentralbaues besassen Mansarddacher Nordlich des Schlosses begrenzte die steil abfallende ehemalige Stadtmauer das Gelande Auf sie war der noch erhaltene Aussichtspavillon aufgesetzt Ostlich vom Schloss befand sich ein grosser parkartiger Garten 1762 im englischen Stil gestaltet der auch eine Orangerie mit Treibhaus enthielt Es ist das Gebiet des heutigen Kurparks 4 Dort fuhrte von Osten her eine breite ansteigende Allee auf das Schloss zu Vom Schloss stehen noch der erwahnte Gartenpavillon und die erhohte Stadtmauer mit barocker Bauinschrift Im Kurpark befindet sich eine Puttogruppe die wohl zum Bestand des Schlossparks gehorte Vor dem Weingut Fitz Ritter Weinstrasse Nord 51 in Bad Durkheim steht ein rundes barockes Wachhauschen aus Sandstein das einst von der nahen Schlossruine dorthin transferiert wurde Ein weiteres gleichartiges ist im Leininger Lehnshof in Herxheim am Berg aufgestellt auch es stammt vom Durkheimer Schloss 5 Galerie Bearbeiten nbsp Nordliche Begrenzungs mauer des Schlossbe reichs mit barocker Bauinschrift unterhalb des heutigen Kurparkhotels nbsp Barocke Bauinschrift an der ehemaligen Schlossmauer nbsp Erinnerungsinschrift am Kurhaus Bad Durkheim nbsp Bad Durkheim Weingut Fitz Ritter Wachhauschen vom Schloss Durkheim nbsp Herxheim am Berg vom Durkheimer Schloss stammendes Wachhaus chen vor dem Leininger Lehnshof nbsp Barocke Puttogruppe im KurparkLiteratur BearbeitenWolfgang Medding Burgen und Schlosser in der Pfalz und an der Saar Frankfurt am Main 1966 S 69 u 70 Michael Frey Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des koniglich bayerischen Rheinkreises Band 2 Speyer 1836 S 398 400 Digitalscan Franz Weiss Die malerische und romantische Pfalz Neustadt an der Haardt 1840 S 68 Digitalscan Martin von Neumann Die Schlosser des bayerischen Rhein Kreises wie sie waren und wie sie sind Band 3 Zweibrucken 1838 S 17 Digitalscan Weblinks BearbeitenEintrag zu Schloss Durkheim in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten Johann Georg Lehmann Geschichtliche Gemalde aus dem Rheinkreise Bayerns Band 2 S 72 u 73 Heidelberg 1834 Digitalscan Textheft der Urauffuhrung Blatt 6 des Textheftes mit Erwahnung beider Leininger in Hauptrollen Webseite zur Geschichte des Kurparks Bad Durkheim Webseite zum Leininger Lehnshof in Herxheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Durkheim amp oldid 235496734