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Der Schlossbuhl ist ein Berg bei Goggingen einem Ortsteil der Gemeinde Krauchenwies im Landkreis Sigmaringen in Baden Wurttemberg Aufgrund des Namens wird darauf ein Burgstall vermutet der bisher allerdings nicht nachgewiesen werden konnte SchlossbuhlStaat DeutschlandOrt Krauchenwies GoggingenBurgentyp Unsicherer Standort Hohenburg 1 Erhaltungszustand Burgstall Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Die Sage vom Gogginger Schlossbuhl 4 Anlage 5 Anmerkung 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDer Standort der abgegangene Burg ist nicht genau lokalisiert doch lassen die Flurnamen am Schlossbuhl 48 0 40 N 9 11 30 O 48 011111111111 9 1916666666667 und am Burgstall 48 0 44 N 9 11 26 O 48 012222222222 9 1905555555556 die einstige Burg nordlich des Dorfes Goggingen vermuten 2 Der Flurname am Schlossbuhl wurde 1686 urkundlich genannt und bezeichnet einen Bergkegel der sich linkerhand des Schlattwegs erhebt Der Name konnte auf ein ehemaliges Schloss schliessen lassen Es ist aber nie ein Beweis fur eine solche Annahme gefunden wurden 3 Der Flurname am Burgstall auch als der Letten genannt wurde 1396 erwahnt und bezeichnet eine Anhohe nordlich vom Schlossbuhl Eine weitere Erwahnung stammt aus dem Jahr 1501 mit dem Flurnamen auf dem weissen Rain am Burgstall Das Gelande hinter dem Schlossbuhl fallt in eine Senke ab und erhebt sich sofort wieder zu einem Rucken der hoher ist als der Schlossbuhl Dort besteht eine gute Aussicht uber das ganze Ablachtal und den weiten Umkreis 3 Die seltsamen Bodenerhebungen konnten dort auf Reste von Fundamentwerk hindeuten 2 Die Lage kann auch auf einen romischen Wachturm zur Sicherung der Strassen hindeuten So befand sich in Laiz eine wichtige Strassenkreuzung mit Furt durch die Donau die Zeugnis des romisch besetzen Landes war 3 Nordwestlich uber dem Schlossbuhl befindet sich eine 1602 als in der Fischgrueb und 1621 als bei der Fischgrueben erwahnte Hochmulde Dieses Gelande hat wasserreichen hochmoorigen Boden noch in den 1970er Jahren wuchs Schilfrohr als letzter Zeuge einer offenbar dort einst angelegten Fischgrube 4 Geschichte BearbeitenUber die Erbauer liegen keine gesicherten Informationen vor doch konnten die Burg im Zusammenhang mit dem ehemaligen Ministerialegeschlecht der Ritter von Goggingen stehen Diese wurden zwischen 1202 und 1473 urkundlich genannt Unweit nordlich des Schlossbuhls fuhren zwei alte Strassen vorbei Bei diesen als Alte und Neue Poststrasse bekannten Wege konnte es sich um ehemalige Heer beziehungsweise Romerstrassen handeln 5 Zwischen Fruhherbst 1968 und Juli 1970 wurde das Teilstuck Deutwang Kalkofen bis Laiz der Bodensee Wasserversorgung verlegt Die mit Spannbetonrohren ausgefuhrte Leitung fuhrt von Ringgenbach kommend unter der Ablach hindurch den Steilhang auf dem Schlossbuhl hinauf und uber den Sattel zwischen Schlossbuhl und Burgstall weiter in Richtung Laiz 6 Die Sage vom Gogginger Schlossbuhl BearbeitenGustav Kempf hat 1932 im Sankt Konrads Kalender die nachfolgende Geschichte Der Schlossbuhl uber die Sage vom Gogginger Schlossbuhl geschrieben Die Geschichte lehnt sich inhaltlich an das bekannte Schlossbuhl Gedicht an 7 8 Es ist etwas Heiliges um das Brot Als ob es eine Wallfahrt ware so feierlich ging meine selige Mutter alljahrlich am Sonntag nach dem Dreifaltigkeitsfeste mit mir durch die heranreifenden Kornfelder um diesen nach altem heimatlichem Bauernbrauch das Dreifaltigkeitswasser zu bringen Da lag mein Heimatdorflein sonntags friedlich unten im Ablachtal und rings um uns auf den Hohen betreute der liebe Gott die wohlgepflegten Saaten mit seinem Sonnensegen Warum nun die Mutter so oftmals dabei sich die feuchten Augen wischte Und so sorgenvoll schaute sie immer Auch dann wenn wir bei einem Acker angelangten auf dem der Himmel den Tatenwurf meines Vaters zu reicher Hoffnung hatte heranwachsen lassen Ich verstand die Not noch nicht sie auf den bebenden Lippen den Weihespruch Walt Gott Vater Sohn und Heiliger Geist Oft konnte ich sie zwischen Acker und Acker stehen sehen mitten unter den grunen Halmen die Hande gefallet die tranenvollen Augen zum Himmel gerichtet Oh du guter Gott bewahre uns vor Blitz und Hagelschlag und gib uns dadurch auch heuer wieder unser liebes Brot Von meiner Mutter hab ich es gelernt es ist etwas Heiliges um das Brot Da geht im Norden des Dorfes ein Hohenzug Der trennt das kleine Tal der Ablach vom oberen Donautal Diesem Hohenzug springt ein Hugel hervor der tragt den Namen Schlossbuhl Und ist doch kein einziger Stein mehr Zeuge eines einstigen Schlosses das da oben gestanden Mein Vater aber Gott hab ihn selig wusste mir etwas Unheimliches davon zu sagen wenn wir am Schlossbuhl vorbei in unseren Schlattwald gingen und ich mit hundert Fragen neben ihm hertippelte In altenen Zeiten ist s gewesen Da trugen die Hutten unserer Vorfahren im Dorf druben noch Strohdacher Die reichten so weit auf den Boden herunter dass man sie fast mit der Hand erreichen konnte Grad wie eine Herde angstlich verscheuchter Schaflein um einen Hirten so duckten sich die Hutten um die armselige Kirche herum Denn gross war dazumal die Not der armen Leute Auf dem Schlossbuhl hauste namlich in seiner Burg ein gar boser Ritter Der bedrangte die Bauern wie ein harter Fronvogt mit allerlei Zinsen und Zehnten abgaben und Diensten und trieb mit den wehrlosen Dorfbewohnern ein gottvergessenes Spiel indem er ihre kostbare Frucht in wilder Jagd mit seinen wusten Gesellen zuschanden ritt Da war viel Angst und Not im Dorf Einmal war wie schon so oft wieder grosse Hunger im Tal Da holte der Bose vom Schlossbuhl von den elend darbenden Bauern auch noch das letzte Kornlein aus den Speichern Und liess die Manner knirschen die Mutter weinen und die Kinder sterben Weil sie den Jammer nicht mehr mit ansehen konnten wagten sie endlich zwei ehrwurdige Greise auf den Schlossbuhl hinauszugehen um dort fur die verzweifelten Bauern Barmherzigkeit zu erwirken Sie hatten aber kaum mit ihrer Bitte begonnen als der harte Mann sie durch einen greulichen Fluch unterbrach darob sein Weib ein hohnisches Gelachter anschlug Da kam das Kind des Ritters zur Tur herein und lief weinend auf die Mutter zu Es war draussen im Burghof in den Schmutz gefallen und war nun ganz ubel mit Schmutz bedeckt Und jetzt mussten die beiden zitternden Greise mit ansehen wie das Weib den schonen Laib Brot der aus der Rinde heraushohlte und damit den schmutz aus Gesicht und Gewand des Kindes wischte Das so verunehrte Brot aber warf es hohnlachend gegen das hungernde Dorf zu Fenster hinaus Als die beiden Alten den Frevel sahen da bekreuzigten sie sich vor Entsetzen und sturzten hinaus aus der Burg den Abhang hinunter als hatten die den Leibhaftien selbst gesehen Die Leute aber sahen vom Dorf aus wie sich mit einem Mal eine finstere Wolke uber dem Schloss zusammenzog Daraus zuckte ein wildes Feuer und mit einem furchterlichen Donnerschlag schlug Gottes Zorn Schloss und Bewohner tief in den Berg Manche wollen einen schwefelfeurigen Drachen gesehen haben der niederfuhr in die Burg Vor vielen Jahren hat man nach dem Schloss gegraben aber weder Schloss noch von seinen sundigen Bewohnern hat man je seitdem etwas gefunden So strafe Gott den Ubermut und schutzte seine kostbaren Gabe die aus viel Fliess und Tranen Sorgen und Hoffen Gebet und Gotteshuld emporwachsen muss Schau Bub drum zeichnet auch unsere liebe Mutter uber jeden frischen Laib den sie fur uns aufschneidet erst mit dem Messer in Ehrfurcht das Kreuz Vergiss es nie Es ist etwas Heiliges um das Brot Gustav Kempf Der SchlossbuhlAnlage BearbeitenInformationen zu Umfang und Architektur der Anlage sind aufgrund des unsicheren Standortes nicht bekannt Jedoch konnte es sich bei den Bodenformen um die erhalten Reste von kunstlichen Boschungen handeln Eine Luftbilduntersuchung oder eine Grabung konnten Klarheit bringen 9 Auf eine erste Anfrage von Herbert Fiessinger und Vorortbegehung mit einem Vertreter des Denkmalamtes 2007 sowie einer weiteren privaten Anfrage beim Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg bezuglich des Schutzstatus der Flurstucke ergab dass vorerst keine Dringlichkeit und Interesse an einer archaologischen Untersuchung geschweige denn Landesmittel fur eine Sondage Stratum oder Ausgrabung zur Verfugung stehen 2 Man nannte Burgstall solche Stellen auf denen einmal eine mittelalterliche Burg gestanden ist Oft sind noch Ruinen oder geringe Reste erhalten oftmals aber blieb nur noch Name und Erinnerung wie in diesem Fall Deshalb scheint es wahrscheinlicher dass es sich hier einst entweder um eine keltische Viereckschanze oder Kultplatz handelte oder eher einen romischen Wachturm zur Sicherung der nahen Romerstrasse die am Hohschirm im Wildpark Josefslust vorbei fuhrte 2 Die Burganlage sollte es sie auf dem Schlossbuhl geben ist durch eine wandernde Abbruchkante an seiner Sudwestseite am sogenannten Taschle bedroht Diese ist auf einen Erdrutsch vom 28 Februar 1937 zuruckzufuhren bei dem sich etwa 200 Kubikmeter Erde Kies und Sand in Bewegung setzten Dabei wurden viele kleine Tannchen und Fohren mitgerissen und zugedeckt 10 Inwieweit die Fernwasserleitung der Bodensee Wasserversorgung schuld an einem weiteren Abbrockeln des Schlossbuhls ist kann gegen die Meinung einiger Wenigen der Bevolkerung Goggingens nicht bewiesen werden 11 Anmerkung Bearbeiten Der archaologische Nachweis blieb bisher aus a b c d Herbert Fiessinger Gogginger Chronik Band III 1981 bis 2007 Goggingen Mai 2007 S 232 a b c Gustav Kempf Das Gogginger Dorfbuch Gemeinde Goggingen Goggingen 1971 S 127 Gustav Kempf Das Gogginger Dorfbuch Gemeinde Goggingen Goggingen 1971 S 128 Herbert Fiessinger Zwei vergessene Gogginger Landstrassen In Ders Gogginger Chronik Band II 1945 bis 1980 Goggingen Juni 2005 S 229 231 Herbert Fiessinger Gogginger Chronik Band II 1945 bis 1980 Goggingen Juni 2005 S 314f Herbert Fiessinger Gogginger Chronik Band III 1981 bis 2007 Goggingen Mai 2007 S 111 Gustav Kempf Der Schlossbuhl In Herbert Fiessinger Gogginger Chronik Band III 1981 bis 2007 Goggingen Mai 2007 S 110f Herbert Fiessinger Gogginger Chronik Band II 1945 bis 1980 Goggingen Juni 2005 S 28 Vgl Deutsche Bodensee Zeitung vom 3 Marz 1937 In Herbert Fiessinger Gogginger Chronik Band I Bis 1945 Goggingen Juni 2004 S 463 Herbert Fiessinger Gogginger Chronik Band II 1945 bis 1980 Goggingen Juni 2005 S 27Literatur BearbeitenHerbert Fiessinger Gogginger Chronik Band I Bis 1945 Goggingen Juni 2004 Herbert Fiessinger Gogginger Chronik Band II 1945 bis 1980 Goggingen Juni 2005 Herbert Fiessinger Gogginger Chronik Band III 1981 bis 2007 Goggingen Mai 2007 Gustav Kempf Das Gogginger Dorfbuch Gemeinde Goggingen Goggingen 1971 Gustav Kempf Der Schlossbuhl In Sankt Konrads Kalender fur das Jahr katholischer Volkskalender der Erzdiozese Freiburg Karlsruhe Badenia 1932Weblinks BearbeitenGoggingen auf der Seite burgeninventar de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlossbuhl Goggingen amp oldid 203740985