www.wikidata.de-de.nina.az
Schlinig italienisch Slingia ratoromanisch Schlingia ist eine Fraktion der Gemeinde Mals in Sudtirol Italien in der Nahe der italienisch schweizerischen Grenze Die Fraktion befindet sich im Schlinigtal einem Seitental des Vinschgaus Sie umfasst neben dem gleichnamigen Dorf im Talinneren auch den Weiler Pramajur an den Hangen des Watles uber dem Talausgang SchlinigItalienische Bezeichnung SlingiaDie Pfarrkirche von SchlinigStaat ItalienRegion Trentino SudtirolProvinz Sudtirol BZ Gemeinde MalsKoordinaten 46 42 N 10 28 O 46 705 10 473611111111 1726 Koordinaten 46 42 18 N 10 28 25 OHohe 1726 m s l m Einwohner 188 2011 Patron Antonius der GrosseKirchtag 17 JannerFraktionsvorsteher Erwin SaurerTelefonvorwahl 0473 CAP 39024Website Infos uber die Fraktion Offizielle Website Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wirtschaft 3 Sport 4 Personlichkeiten 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Die alte Muhle in SchlinigErwahnt wurde Schlinig erstmals in einer urkundlichen Aufzeichnung Goswins von Marienberg aus den Jahren 1161 1164 als Sliniga 1 Christian Schneller fuhrt den Namen auf Salinica zuruck und vermutet dass das Tal ursprunglich von den Soles Hofen 1178 Salina sudlich von Glurns urbar gemacht und bewirtschaftet wurde Diether Schurr halt es fur naherliegend dass Schlinig mittels einer Suffixerweiterung nach der Ortschaft Schleis am Talausgang benannt wurde 2 Aus dem 12 Jahrhundert stammt auch die kleine Burgruine Kastellatz bei Pramajur Schlinig gehorte fruher zur Urpfarre St Stefan Das ist ein sicherer Hinweis dass es zumindest schon in karolingischer Zeit besiedelt gewesen sein muss Nach der Grundung des Klosters Marienberg wurde die seelsorgliche Betreuung von dessen Monchen ubernommen Das Kloster wurde 1220 der fast alleinige Grundherr des Tales und ubte zudem die niedere Gerichtsbarkeit bis 1875 aus Im 15 Jahrhundert erhielt Schlinig eine kleine gotische dem hl Antonius Abbas geweihte Kirche die 1775 umgebaut wurde und einen Zwiebelturm angebaut bekam 3 Der spatbarocke Altar 1763 zwei Altarbilder mit geschnitztem Rahmen Anna Selbdritt um 1700 und Antonius von Padua 1679 ein Weihwasserstein aus weissem Marmor 16 Jahrhundert und eine in Sterzing gegossene Glocke von 1587 gehoren zur Einrichtung 4 Bemerkenswert ist eine Gemeindeordnung aus dem Marienberger Archiv vom Jahre 1532 die in deutscher Sprache abgefasst ist Die Hofgemeinschaft wahlte jahrlich am 1 Mai nicht nur einen Dorfmeister und einen Saltner Fluraufseher sondern auch einen Wirt Dem Schutz des Waldes vor Raubbau und der Weidewirtschaft wird darin grosse Aufmerksamkeit gewidmet 5 Deutsch als Sprache dieses Dokuments ist deshalb bemerkenswert weil das Umfeld des Klosters im oberen Vinschgau damals noch stark von der ratoromanischen Sprache gepragt war Das Kloster war aber nach dem Schwabenkrieg und nach dem Vordringen der Reformation im Engadin auch als starker Arm der weltlichen Behorden massgeblich daran beteiligt eine gezielte Eindeutschungspolitik durchzusetzen mit der das Ratoromanische im Vinschgau als gesprochene Sprache letztlich ausstarb Mit diversen auch Druck und Zwang beinhaltenden Massnahmen sollte die Vinschger Bevolkerung von den politisch nun faktisch unabhangigen Bundnern und vom reformatorischen Gedankengut das sich in der Nachbarschaft jenseits der Grenze ausbreitete sprachlich isoliert werden 1928 wurde das bis dato eigenstandige Schlinig der Gemeinde Mals zugeschlagen 2010 wurde die Grundschule aufgrund zu geringer Einschreibungszahlen geschlossen 6 Wirtschaft BearbeitenFruher war Schlinig ganz auf die Berglandwirtschaft ausgerichtet Um 1900 begann der Alpintourismus sich auch in diese Gegend zu erstrecken Der Fremdenverkehr spielt heute neben der nach wie vor dominierenden Landwirtschaft eine immer wichtigere Rolle Grosser Impulsgeber dafur ist im Winter der Skilanglauf 1901 erbaute die Sektion Pforzheim des Deutsch Osterreichischen Alpenvereins die Pforzheimer Hutte nahe dem Schlinigpass Um 1910 wurde der Passubergang durch den Bau des Felsensteiges durch die Uina Schlucht in das Engadin Gemarkung der Gemeinde Sent begehbar gemacht Nach dem Krieg diente die Hutte als Stutzpunkt fur italienische Zollner die den regen Schmuggel uber den Pass durch ihre Prasenz bis 1972 vergeblich einzudammen versuchten Fur die Gaste wurde eine neue Hutte die Sesvennahutte errichtet 2256 m s l m hoch gelegen Sport BearbeitenSchlinig ist ein beliebtes Wandergebiet und Ausgangspunkt fur Touren in die Sesvennagruppe Piz Sesvenna 3205 m s l m und Muntpitschen 3162 m s l m im Talhintergrund und ins Unterengadin Es ist ein Eldorado fur Langlaufsportler Leicht erreichbar ist das nahegelegene Skigebiet Watles Ausserdem befindet sich in der Ortschaft eine anspruchsvolle Rollerskaterbahn Schlinig erhielt im Jahr 2008 kurzfristig den Zuschlag fur die Ausrichtung der Junioren Weltmeisterschaft im Langlauf 23 29 Februar 2008 7 Personlichkeiten BearbeitenFranz Abart ein in Schlinig geborener mit 14 Jahren in die Schweiz ausgewanderter und dort bekannt gewordener Bildhauer Barbara Moriggl Langlauferin der italienischen Nationalmannschaft Thomas Moriggl Langlaufer der italienischen NationalmannschaftEinzelnachweise Bearbeiten Franz Huter Tiroler Urkundenbuch Abt I Die Urkunden zur Geschichte des deutschen Etschlandes und des Vintschgaus Band 1 Bis zum Jahre 1200 Innsbruck Ferdinandeum 1937 S 127 128 Nr 276c Diether Schurr Der Tartscher Bichl und die Deutung von Ortsnamen im Obervinschgau In Osterreichische Namensforschung Band 3 Jg 36 2008 S 53 83 academia edu Josef Rampold Vinschgau Athesia Bozen 1971 Josef Weingartner Bozen und Umgebung Unterland Burggrafenamt Vinschgau Athesia Bozen 1991 Die Kunstdenkmaler Sudtirols 2 Band Zeitschrift Der Schlern Jahrgang 1964 S 26 ff Schul Aus fur drei Zwergschulen In Dolomiten 20 April 2010 S 14 Bericht von der Eroffnung 1 2 Vorlage Toter Link www xc ski de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlinig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schlinig auf der Website der Gemeinde Mals Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlinig amp oldid 222890693