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Der Schlingerhof ist eine stadtische Wohnhausanlage aus den 1920er Jahren im 21 Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf an der Brunner Strasse 34 38 mit 478 Wohnungen Der Schlingerhof an derBrunner StrasseDer Schlingerhof am Floridsdorfer MarktDetail UhrturmInschrift am SchlingerhofHistorische Bedeutung erlangte der Bau als einer der Brennpunkte der Februarereignisse 1934 die je nach politischer Einstellung als osterreichischer Burgerkrieg oder als Februaraufstand bezeichnet wurden Nicht zentral koordinierte SDAP Kampfer ohne schwere Waffen traten dabei gegen die uberlegen ausgestattete und durch die Heimwehr verstarkte Exekutive der Diktaturregierung Engelbert Dollfuss an und wurden sehr rasch besiegt Die Anlage tragt den Namen des ersten Sozialdemokraten den die Bevolkerung des 21 Gemeindebezirks im Jahr 1905 nach der Eingemeindung in den Wiener Gemeinderat entsandte Anton Schlinger Inhaltsverzeichnis 1 Charakteristik 2 Geschichte 3 Die Anlage heute 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseCharakteristik BearbeitenDen Schlingerhof kann man als klassischen Gemeindebau bezeichnen Durch seinen Uhrturm mit Kupferblech Turmhelm sticht er hervor In die Anlage integrierte man einen grossen Marktplatz Floridsdorfer Markt Er ersetzte den Markt Am Spitz der aus verkehrstechnischen Grunden unhaltbar geworden war Geschichte BearbeitenDer Schlingerhof wurde 1924 bis 1926 nach den Planen von Hans Glaser und Karl Scheffel auf den Grunden des ehemaligen Floridsdorfer Gaswerks errichtet Am 12 Februar 1934 kam es im Schlingerhof zu einem Zusammenstoss zwischen dem sozialistischen Schutzbund und dem Bundesheer bzw der Polizei Die Mitglieder des Schutzbundes sperrten die Brunner Strasse ab und verbarrikadierten sich in der Anlage Am Dienstag dem 13 Februar durchbrachen zwei Panzer die Barrikaden und die Angreifer drangen um 13 Uhr nach Artilleriebeschuss erstmals in die Wohnhausanlage ein konnten diese aber erst gegen 16 30 Uhr ganzlich besetzen und raumen Wie auch im Falle anderer von SDAP Kampfern besetzten Gemeindebauten wurde beim Artilleriebeschuss bewusst nur nicht explosive Ubungsmunition verwendet Durch den Beschuss gab es offenbar keine Todesopfer 1 Nach einem Manuskript des Floridsdorfer Polizeichefs Heinrich Petri aus dem Jahr 1937 feuerten beim Abtransport der Gefangenen ins 400 Meter entfernte Polizeikommissariat disziplinlose Mitlaufer sowohl auf Seiten des Schutzbunds als auch der Exekutive in den Zug aus Gefangenen und Bewachern wobei die ersten Schusse von Seiten der Aufstandischen gefallen sein sollen 2 Es wurden insgesamt 13 Menschen erschossen namlich zwei Kampfer des Schutzbundes ein Polizist und 10 unbeteiligte Nicht Kombattanten 3 Laut Polizeistatistik wurden 350 Schutzbundler gefangen genommen Die Anlage heute BearbeitenDer Schlingerhof erfullt noch immer seine ursprungliche Aufgabe als Wohnhausanlage und ist Heimat mehrerer kleinerer Unternehmen Friseur Sportcenter etc und eines Kindergartens Traditionell befindet sich im Schlingerhof ein Sektionslokal der Floridsdorfer SPO und der Jungen Generation Floridsdorf Literatur BearbeitenDie Wohnhausanlage der Gemeinde Wien im XXI Bezirk Schlinger Hof Brunnerstrasse Floridsdorfer Markt Pitkagasse Lottgasse Wiener Stadtbauamt Wien 1927 dasrotewien at PDF 2 5 MB Felix Czeike Wien XXI Floridsdorf Wiener Bezirksfuhrer J amp V Wien 1979 ISBN 3 7141 0471 2 Felix Czeike Hrsg Schlingerhof In Historisches Lexikon Wien Band 5 Kremayr amp Scheriau Wien 1997 ISBN 3 218 00547 7 S 99 Digitalisat Helmut Weihsmann Das Rote Wien Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919 1934 Promedia Wien 2002 ISBN 3 85371 181 2 Edition Spuren Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlingerhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeindebau Schlingerhof im digitalen Kulturguterkataster der Stadt Wien PDF Datei Wohnhausanlage Schlinger Hof Wiener Wohnen abgerufen am 16 November 2017 Schlingerhof In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg Bilder der zerschossenen Anlage Schlingerhof im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten Gudula Walterskirchen Die blinden Flecken der Geschichte Osterreich 1927 1938 Kremayr amp Scheriau 2017 S 82 Heinrich Petri Der Februar Aufruhr in Floridsdorf Manuskript 1937 Hrsg Kurt Bauer S 166 172 kurt bauer geschichte at PDF Kurt Bauer Der Zug der Schlingerhof Gefangenen Uberblick uber die Toten und Verwundeten S 6 8 abgerufen am 1 Marz 2018 48 261944444444 16 401555555556 Koordinaten 48 15 43 N 16 24 5 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlingerhof amp oldid 235283849