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Die Schlacht bei Mortara am 21 Marz 1849 war die erste Auseinandersetzung in der zweiten Phase des Ersten italienischen Unabhangigkeitskrieges und endete mit einer Niederlage der sardisch piemontesischen Truppen Zwischen Mortara und Vigevano standen sich 19 000 Osterreicher und etwa 26 000 Piemontesen gegenuber die von Konig Karl Albert von Savoyen gefuhrt wurden Schlacht bei MortaraTeil von Italienische UnabhangigkeitskriegeDatum 21 Marz 1849Ort MortaraAusgang Sieg der OsterreicherKonfliktparteienSardinien Konigreich Sardinien Osterreich Kaisertum OsterreichBefehlshaberWojciech ChrzanowskiGiovanni DurandoDuca di Genova Josef Wenzel RadetzkyKonstantin d AspreErzherzog AlbrechtTruppenstarke26 000Nach Bodart 20 000 Mann Infanterie und 4 000 Kavallerie 19 000Nach Bodart 14 000 Mann Infanterie und 2 000 KavallerieVerluste2500Nach Bodart 300 Tote und Verwundete 2100 Gefangene 120Nach Bodart 310 Tote und Verwundete 40 VermissteRadetzkys uberschreitet die Pavia Konig Karl Albrecht muss seinen Angriffsplan aufgeben Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Kampf bei Vigevano 3 Schlacht bei Mortara 4 Folgen 5 LiteraturVorgeschichte Bearbeiten nbsp Josef Wenzel Radetzky von RadetzKonig Karl Albert wollte die Niederlage des Vorjahres gegen die Osterreicher unter Feldmarschall Radetzky nicht akzeptieren und sah den Aufstand der Ungarn als gegebenen Anlass den Krieg zu eroffnen Ein Putsch von Aufstandischen im Februar 1849 gegen den Grossherzog Leopold II von Habsburg in der Toskana gab den notigen Anlass um den Italienischen Unabhangigkeitskrieg neu zu entfachen Mit einer 97 500 Mann davon 5 600 Reiter starken Armee und 152 Kanonen sollten die Truppen des Konigreichs Sardinien wieder in die Lombardei einrucken Die piemontesische Armee wollte unter ihrem neuen Generalstabschef dem polnischen General Wojciech Chrzanowski direkt auf Mailand vorgehen und die Bevolkerung dieser Stadt wie im Vorjahr zum Aufstand bewegen Den Osterreichern wurde die militarische Absicht des Gegners schnell bekannt Man vermutete deshalb auf Seiten der Piemonteser zuversichtlich dass sich die osterreichische Armee wie 1848 wieder hinter die Adda auf das Festungsviereck um Mantua zuruckziehen wurde Die Antwort der Osterreicher unter Feldmarschall Radetzky sah einen Blitzfeldzug gegen die Piemonteser vor wobei der Ticino im Raum Pavia mit Masse zu uberqueren sei und die Offensive je nach Entwicklung der Lage nach Vercelli oder Alessandria gefuhrt werden konnte Die osterreichische Armee zahlte insgesamt 62 Bataillone und 42 Schwadronen etwa 73 400 Mann davon 6 900 Reiter unterstutzt von 182 Kanonen Das II Armeekorps unter Konstantin d Aspre erreichte mit der Brigade Stadion den Ticino Ubergang bei Mezzana dahinter folgte das III Armeekorps FML Appel mit allgemeiner Vormarsch Richtung uber Carbonara nach Grapello Das I Armeekorps General der Kavallerie Wratislaw hatte uber Zerboli und Gambolo auf Vigevano vorzurucken Das I Reserve Korps war fur den Fluss Ubergang in der Nahe der Gravellona bestimmt der in drei Kolonnen unter FML Wocher durchgefuhrt werden sollte Nach Radetzkys Plan wollte man nach einer sudlichen Umfassung in Piemont eindringen und den weiteren Weg direkt auf Turin nehmen Der linke Flugel der Osterreicher das IV Korps unter FML Thurn suchte am 20 Marz den Ubergang im Raum Belgioioso zu bewerkstelligen wo der gegnerische General Ramorino beauftragt wurde einerseits den Fluss zwischen Vigevano und Pavia zu sichern anderseits aber auch sudlich des Po weitere Abteilungen bis Piacenza vorzuschieben Die kaiserlichen Truppen unter Feldmarschallleutnant Wocher fanden bei Gravellona fast keinen Widerstand da Ramorino nur 200 Freiwillige und ein Bersaglieri Bataillon von Manara vorgeschickt hatte das bald gezwungen war sich zuruckzuziehen Gegen 9 00 Uhr traf ein Adjutant des General Bes ein der dem Konig uber den erfolgten Ubergang Radetzkys bei Pavia und die Umfassung am rechten Po Ufer meldete Diese Nachricht machte alle Angriffsplane zunichte an einen Ticino Ubergang war jetzt nicht mehr zu denken vielmehr mussten zum Schutz Turins alle Truppen nach Suden umgruppiert werden Am 20 Marz um 12 00 Uhr uberquerte die sardische Avantgarde mit der 4 Division des Herzogs von Genua Brigade Piemont und Brigade Pinerolo den Ticino zwischen Trecate und Boffalora Konig Karl Albert befand sich wahrend des geplanten Vorstosses auf Mailand bei der Vorhut an der Spitze einer leichten Bersaglieri Brigade In Trecate fand man entgegen aller Erwartung keinen Gegner der den Fluss Ubergang zu blockieren versuchte Als die Nachricht uber die Lage im Raum Pavia bekannt wurde wurde General Ramorino ins Hauptquartier befohlen um Bericht zu erstatten er gab den Befehl uber seine 5 Division an General Fanti ab Ramorino wurde spater wegen Hochverrates in Turin inhaftiert und zum Tod verurteilt Unter der Annahme dass der Gegner aus dem Raum Pavia jetzt in Piemont eindringen wurde ordnete Chrzanowski am Abend des 20 Marz an dass die 1 Division unter Durando von Vesperalto nach Mortara und die 2 Division unter Bes von Cerano uber Cassolnovo nach San Siro vorrucken sollten Die selbstandige Brigade des Generalmajor Paolo Solaroli bekam Anweisung Oleggio zu verlassen um die Ticino Brucke bei Buffalora zu sichern Die Masse der 4 Division des Herzog von Genua blieb im Raum Magenta stehen wahrend der Konig und Chrzanowski mit dem Hauptquartier noch in Trecate verblieben Kampf bei Vigevano Bearbeiten nbsp Wojciech ChrzanowskiIn der Fruhe des 21 Marz ordnete Chrzanowski fur die 2 Division General Bes die Besetzung von Vigevano und das Vorschieben einer Vorhut 5 km sudwestlich davon nach Sforzesca und San Siro an Gleichzeitig wurde der 1 Division General Durando mit den Brigaden Aosta und Regina befohlen bei Mortara eine Front nach Suden vorzubereiten die dahinter folgende Verstarkung durch die 6 Division Herzog von Savoyen konnte nicht vor 15 00 Uhr erwartet werden General Bes liess Sforzesca durch die Brigade des General La Rocca besetzen die Brigade Casale General Boyl hatte im Westteil von Mortara und bei Fogliano zu decken Gegen 12 00 Uhr verstarkte auch die 3 Division General Perrone mit der eintreffenden Brigade Savoyen General Mollard die Abwehrstellung bei Vigevano Zu spat fur den bald eroffneten Kampf traf erst gegen 17 00 die Brigade Savona der 4 Division Herzog von Genua ein General Chrzanowski befahl der Reserve Division des Herzogs von Savoyen der Division Durando Verstarkung zu bringen In der Zwischenzeit konzentrierte sich Radetzky auf Mortara wo das I und II Korps von Zerbolo und Gambolo vorruckten wahrend das IV Korps nach San Giorgio di Lomellina marschierte Das Gefecht zwischen Gambolo und Vigevano italienische Bezeichnung Battaglia della Sforzesca wurde eroffnet Die Avantgarde des osterreichischen I Korps unter Graf Wratislaw angefuhrt von Oberst Schanz kam in San Siro an und griff sofort die Aussenposten der 2 Division des General Bes an Gegen 16 00 Uhr griffen die Brigaden Strassoldo und Wohlgemuth bei Vigevano und Gambolo an der Angriff war zunachst wenig erfolgreich Das savoyische 1 Infanterieregiment Nr 1 unter Oberst Saillet von Saint Cergues zeichnete sich bei der Verteidigung aus die den Osterreichern erhebliche Verluste brachte Die Piemontesen waren hier in zu geringer Zahl und mussten sich auf Sforzesca zuruckziehen Der Ort Sforzesca wurde von den Osterreichern angegriffen die Verteidigung fuhrten das 17 Infanterieregiment Oberst Filiberto Mollard und das 23 Infanterieregiment Oberst Enrico Cialdini Zwei Schwadronen des koniglichen Husaren Regiments fuhrten trotz der ungeeigneten Beschaffenheit des Bodens zwei sehr heftige Attacken aus die das Vorgehen der Osterreicher stoppen konnten Schlacht bei Mortara BearbeitenFeldmarschall Radetzky beschloss am 21 Marz seine Streitkrafte bei Mortara zu konzentrieren und sich dann entweder gegen Vercelli oder Novara zu wenden hier oder dort wollte er auf die Hauptmacht der Piemontesen treffen Die 1 Brigade der sardischen 3 Division traf gegen Mittag mit dem Konig und Chrzanowski bei Vigevano ein die 2 Brigade dieser Division nebst dem Herzog von Genua konnte erst abends gegen 17 00 Uhr erwartet werden General Chrzanowski hatte General Alessandro La Marmora nach Mortara geschickt um seine Befehle am linken Flugel umzusetzen Die Truppen des Generals Durando mit der sardischen 1 Division die zwischen Garlasco und San Giorgio di Lomellina aufmarschierten lehnten zwischen den Kloster von Sant Albino bis zum Friedhof an Die Frontlinie wurde links durch die Brigade Aosta General Lovera gedeckt die Kavallerie und einige Reserven rechts kommandierte die Brigade Regina General Trotti Die Division des Herzogs Viktor Emmanuel von Savoyen kam stattdessen in Castel d Agogna an und marschierte links hinter den Truppen Durandos auf Zwischen den beiden Divisionen gab es aufgrund des schwierigen Gelandes aber keine Verbindung die ganzen Kampfe lasteten alleine auf der Brigade Regina die nach dem osterreichischen Angriff nicht unterstutzt werden konnte nbsp Erzherzog AlbrechtDas II Korps der Osterreicher unter General d Aspre startete derweil den Angriff um 17 00 Uhr mit der Division des Erzherzogs Albrecht von Osterreich Teschen die von 24 Kanonen unterstutzt wurde Borgo San Siro Gambolo und endlich Mortara wurden schnell ersturmt und die Piemontesen auf allen Punkten zum Ruckzuge gezwungen Die sardischen Truppen die sich zum grossten Teil aus Rekruten von Freiwilligen zusammensetzten konnten nicht standhalten und gingen unordentlich nach Mortara zuruck von den Osterreichern verfolgt von denen drei Bataillone den Zugang von Garlasco besetzten Der Versuch von La Marmora ein zuruckbehaltenes Bataillon der Brigade Regina zum Gegenschlag einzusetzen schlug fehl Aufgrund der fruhen Dunkelheit wurden diese Abteilungen fur Feindkrafte gehalten und durch die eigene Brigade Cuneo unter Beschuss genommen Die sardischen Truppen bei St Albino unterstutzten den Kampf nicht nachdem sich die Niederlage der Brigade Regina gegenuber den Soldaten der osterreichischen Brigade Kolowrat abzeichnete Vielmehr verliessen sie die Positionen beim Kloster und zogen sich mit beiden Bataillonen der Brigade Cuneo nach Mortara zuruck Beim Sturme auf Mortara zeichnete sich die Division des Erzherzog Albrecht aus welche die Spitze des osterreichischen II Armeekorps bildete an dessen Spitze die Brigade des Obersten Benedek mit den Regimentern Gyulai und Paumgartten standen Durch den Besitz von Mortara und des Strassenknotens zwischen Novara Vercelli Casale und Vigevano hatten die Osterreicher bereits bedeutende entscheidende Vorteile errungen Die Savoyarden wurden flankiert von weiteren Verstarkungen jenseits des Po und der Sesia uber Vercelli schon abgeschnitten und zum Ruckzug nach Norden gezwungen Im Mortara war bereits Benedek mit einem Bataillon des Regiments Gyulai eingetroffen und nahm mit nur 150 Mann die Stadt in Besitz Beim Anrucken der Bataillone der Brigade Cuneo und Regina die von La Marmora befehligt wurde befand sich Benedek noch in numerischer Unterlegenheit forderte jedoch die Ubergabe der Piemontesen von denen sich auch viele ergaben 56 Offiziere und 2 000 Mann streckten vor Benedek die Waffen darunter die Obersten Delfino und Abrate In Folge des Marsches an der Flanke war der Sieg erreicht Truppen der Division Savoyen versuchten mit zwei Bataillonen der Brigade Cuneo nach San Giorgio einen Gegenangriff anzusetzen als die Nacht hereinbrach war es jedoch nicht mehr moglich die Situation wieder herzustellen Im Laufe des Tages verloren die Piemontesen neben wichtigen Positionen funfhundert Manner im Kampf und weitere zweitausend waren gefangen genommen worden Der Kommandant des 17 Infanterieregiments erhielt einen Bajonettstich wahrend der alte General Bussetti Kommandeur der Brigade Cuneo durch einen Sabel verwundet wurde Im Gefecht von Mortara verloren die Osterreicher 190 Mann die Piemontesen 2 550 Mann davon etwa 500 Tote und Verwundete Folgen BearbeitenWahrend der Nacht vollzog der Rest der Brigade Regina den Ruckzug nach Novara wo am Morgen des 22 Marz die Brigade Aosta vier Schwadronen des Kavallerie Regiments Novara und die Reserveartillerie ausreichend Ruckhalt boten Konig Karl Albert erhielt am 22 Marz um 2 00 Uhr fruh die Mitteilung der Niederlage bei Mortara Der Kommissar fand ihn in einem Graben ruhend in seinen Mantel gehullt seinen Kopf auf den Rucksack eines Grenadiers gelegt Uber die schlechten Nachrichten schien er nicht allzu besorgt und auch nicht entmutigt Er stand sogar auf und druckte den Wunsch aus das Schicksal der Waffen mit einer entscheidenden Schlacht erneut zu versuchen Chrzanowski wollte fur den nachsten Tag die Streitkrafte in der Nahe von Novara konzentrieren und den Zusammenstoss mit den Osterreichern in einer guten Stellung abwarten Trotz des Sieges von Mortara konnte Feldmarschall Radetzky die sich daraus ergebende gunstige Situation nicht ausnutzen Statt sofort auf Novara zu gehen wo sich die piemontesischen Truppen konzentrierten beschloss er die Stadt Vercelli anzugreifen die von ihm als Hauptlager der piemontesischen Armee angesehen wurde Diese Fehleinschatzung gab Chrzanowski die Gelegenheit am 22 Marz nur einen Bruchteil der osterreichischen Streitkrafte mit dem Vorteil der Zahl abzuschlagen Die verfolgenden Truppen unter D Aspre und Erzherzog Albert wurden abgeschlagen und der osterreichische Vormarsch vorubergehend gestoppt Radetzky erkannte seine Annahme als falsch konnte seine Streitkrafte umgruppieren und die piemontesischen Streitkrafte am 23 Marz in der entscheidenden Schlacht bei Novara endgultig besiegen Radetzky begab sich nach dem entscheidenden Sieg am 24 Marz nach Vignale wo die Zusammenkunft mit dem neuen Konig Viktor Emanuel stattfand am 26 Marz wurde der ausgehandelte Waffenstillstand unterzeichnet Literatur BearbeitenOsterreichische militarische Zeitschrift 1864 Band 1 Hefte 10 11 12 14 Der Feldzug in Piemont 1849 nach amtlichen Quellen bearbeitet von A H Hauptmann im General Quartiermeisterstabe Wilhelm Rustow Der italienische Krieg von 1848 und 1849 mit einer kurzen Kriegstheorie Friedrich Schulthess Zurich 1862 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DJ58BAAAAQAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Franz Joseph Adolph Schneidawind Der Feldzug der kaiserl konigl osterreichischen Armee unter Anfuhrung des Feldmarschalls Grafen Radetzky in Italien in den Jahren 1848 und 1849 Verlag von U Witting Innsbruck 1853 Teil 1 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D4kRKV8pdBHgC IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DTeil 201 PUR 3D Der Feldzug der osterreichischen Armee 1848 in Italien Kriegsarchiv der Osterreich ungarischen Monarchie Wien 1852 Hermann Kunz Die Feldzuge des Feldmarschalls Radetzky in Oberitalien 1848 und 1849 Verlag A Strauch Leipzig 1890 Oskar Regele Ludwig von Benedek Duncker amp Humblot Berlin 1955 Albin zu Teuffenbach Vaterlandisches Ehrenbuch S 639ff Gaston Bodart Militar historisches Kriegs Lexikon 1618 1905 S 507 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dbub gb Eo4DAAAAYAAJ MDZ 3D 0A SZ 3D507 doppelseitig 3D LT 3DS 20507 PUR 3D Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Mortara amp oldid 235920510