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Die Schlacht an der Hartwarder Landwehr auch Schlacht an der Hartwarder Schanze genannt fand am 21 Januar 1514 bei Rodenkirchen im Stadland statt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf der Schlacht 3 Bedeutung der Schlacht fur die Entwicklung der Wesermarsch und des Hauses Oldenburg 4 Sonstiges 5 Einzelnachweise 6 WeblinksVorgeschichte BearbeitenIm Jahre 1488 zog Herzog Albrecht der Beherzte von Sachsen Meissen zur Befreiung des von den Burgern in Brugge gefangenen Maximilian I gegen das rebellische Flandern Maximilian ubertrug ihm die Statthalterschaft der Niederlande Zum Lohn fur die Bewaltigung derselben sowie als Ersatz fur die aufgewandten Kosten erhielt er 1498 die Erbstatthalterschaft von Friesland dessen Teilgebiete vom Westergo bis Sylt 1 er jedoch erst mit Waffengewalt hatte unterwerfen mussen Graf Edzard I von Ostfriesland leistete nach anfanglicher Huldigung Albrechts Widerstand gegen die Plane der Sachsenherzoge Er unterstutzte 1505 friesische Rebellen in der Stadt und der Provinz Groningen die er in seine Grafschaft einzugliedern versuchte und wurde daraufhin auf Betreiben Georgs von Sachsen des Nachfolgers Albrechts vom Kaiser mit der Reichsacht belegt Ein Kirchenbann gegen Edzard folgte Damit begann die Sachsische Fehde 1507 schlossen die Sachsen ein Bundnis mit Graf Johann V von Oldenburg und den Herzogen von Braunschweig Luneburg die Ostfriesland von Osten her bedrangen sollten obwohl die Oldenburger bereits 1500 Plane zur Eroberung von Butjadingen und dem Stadland umzusetzen versuchten und dadurch die Anspruche der Sachsen auf dieses Gebiet ignorierten Edzard sagte den benachbarten Friesen zwischen Jade und Weser seinen Schutz zu die ihm daraufhin huldigten Da zu dieser Zeit der Erzbischof von Bremen ein Welfe war war von ihm keine Unterstutzung der Butjadinger und Stadlander im Kampf gegen die Oldenburger zu erwarten obwohl es eine traditionelle Rivalitat zwischen den Bremern und den Oldenburgern gab 2 Verlauf der Schlacht Bearbeiten nbsp Denkmal des Hartwarder Friesen 1914 in Rodenkirchen Stadland zur Erinnerung an den 400 Jahrestag der Schlacht an der Hartwarder Landwehr aufgestelltIm Verlauf des Jahres 1514 ubersturzten sich die Ereignisse Am 17 Januar 1514 begann die Vollstreckung der Reichsacht gegen Edzard Durch Angriffe auf sein eigenes Territorium gebunden konnte er den Butjadingern und Stadlandern nicht zu Hilfe eilen Am Morgen des 21 Januar 1514 trafen sich der Graf von Oldenburg und mehrere Welfen Herzoge zu einer letzten Lagebesprechung im St Paulskloster vor Bremen und brachen wohl noch am gleichen Tag auf Wegen des harten Winters waren Flusse und Moore gefroren so dass der Vormarsch zugig vorankam und die Angreifer sogar die zugefrorene Weser als Transportweg fur ihre Geschutze nutzen konnten Nach kurzer Belagerung gelangen den Angreifern die Einnahmen von Golzwarden und Rodenkirchen An der Hartwarder Landwehr hatten die Butjadinger und Stadlander Friesen am Strohauser Sieltief eine Schanze aus Eisblocken bis zum Moor errichtet und dahinter Stellung bezogen Bei dem sich anschliessenden verzweifelten Kampf fiel der Grossteil der Verteidiger In zeitgenossischen Chroniken ist die Rede von bis zu 700 Gefallenen Die letzten Verteidiger konnten sich noch in die Kirche von Langwarden zuruckziehen und verschanzten sich dort Sobald die Angreifer ihre Geschutze herangebracht hatten fiel auch dieses letzte Bollwerk und die letzten Verteidiger starben auf der Langwarder Burmeide Nachdem nun der letzte Widerstand gebrochen war wurden die Landesgemeinden grundlichst ausgeraubt und ausgeplundert Die uberlebenden Friesen wurden durch den Esenshammer Friedensvertrag zu Untertanen der Grafen von Oldenburg und der Herzoge von Braunschweig 3 Das Land wurde zunachst zwischen den Grafen von Oldenburg und Heinrich dem Alteren von Braunschweig Heinrich dem Mittleren von Luneburg und Erich von Calenberg aufgeteilt gelangte aber durch Kauf 1523 vollstandig in den Besitz der Grafen von Oldenburg Bedeutung der Schlacht fur die Entwicklung der Wesermarsch und des Hauses Oldenburg BearbeitenDas zweite Jahrzehnt des 16 Jahrhunderts brachte in mehrfacher Hinsicht eine Zeitenwende fur die westliche Wesermarsch mit sich Die verlorenen Schlachten um die Hartwarder Landwehr und die Kirche von Langwarden im Jahr 1514 besiegelten das Ende der Friesischen Freiheit Die Zeit eines selbstbestimmten auf genossenschaftlichen Traditionen beruhenden Gemeinwesens der Butjadinger und Stadlander in Bauernrepubliken war 1514 endgultig beendet Die Grafen von Oldenburg etablierten uber die folgenden Jahrhunderte in der Region das im Binnenland ubliche Feudalsystem Bis 1511 hatte sich der Jadebusen in einer Serie verheerender Fluten gebildet und vergrossert In dieser Zeit hatte sich ein Weserdelta gebildet das aus Butjadingen und dem Stadland Inseln gemacht hatte Direkt nach ihrer Machtubernahme in der Wesermarsch gingen die Grafen von Oldenburg daran die Gewasser zwischen dem Jadebusen und der Weser nach und nach durch den Bau von Deichen und Entwasserungsanlagen trocken zu legen bzw in kleine Wasserzuge zu verwandeln Auf diese Weise wurden grosse Flachen fruchtbaren Landes in Wert gesetzt was den Grafen von Oldenburg eine ertragreiche Zucht von Rindern und Pferden ermoglichte Dies trug erheblich zum Aufstieg des Hauses Oldenburg bei Die evangelische Kirchengemeinde Rodenkirchen betont dass Butjadingen und das Stadland u nter der neuen Landesherrschaft eine nachhaltige wirtschaftliche und kulturelle Blute erfahren hatten Gut gebildete Pfarrer und vermogende selbstbewusste Reprasentanten der Kirchengemeinden sorgten dafur dass die Kirchen in dieser Zeit ausserordentlich prachtige Ausstattungen fur den Gottesdienst nach lutherischer Ordnung erhielten Fur Rodenkirchen schuf der bedeutende Bildhauer Ludwig Munstermann aus Hamburg mit seiner Werkstatt ein Ensemble einzigartiger Kunstwerke Die letzte grosse Blutezeit des Viehhandels in der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts hinterliess mit der grosszugigen Anlage des Marktplatzes und einer Vielzahl reprasentativer Gebaude im Stil des Historismus deutliche Spuren im Ortsbild von Rodenkirchen 4 Sonstiges BearbeitenDas 1914 aufgestellte Denkmal des Hartwarder Friesen in Hartwarden erinnert an die Schlacht Einzelnachweise Bearbeiten Paul Baks Albrecht der Beherzte als erblicher Gubernator und Potentat Frieslands Beweggrunde und Verlauf seines friesischen Abenteuers In Andre Thieme Hrsg Herzog Albrecht der Beherzte 1443 1500 Ein sachsischer Furst im Reich und in Europa Koln Weimar Wien 2002 S 105 Henning Bielefeld Vortrag Die Friesische Freiheit ist nur ein Mythos Gerd Steinwascher ordnet Schlacht bei Hartwarden in Zusammenhange ein Nordwestzeitung 16 Januar 2014 Jens Schemeyers Geschichte Memento des Originals vom 20 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot freilichtspektakel de Freilicht Spektakel Stadland e V Evangelische Kirche Rodenkirchen Historische Entwicklung der Kirche und des OrtesWeblinks BearbeitenVor 500 Jahren Die Sachsische Fehde Teil 1 In Jeversches Wochenblatt 22 Januar 2014 Festschrift zur Einweihung des Hartwarder Friesendenkmals und zum Andenken an den Freiheitskampf der Butjadinger und der Stadlander 1514 1914 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht an der Hartwarder Landwehr amp oldid 210082287