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Die Schilling waren ein ursprunglich aus dem Elsass stammendes Adelsgeschlecht in Schlesien und Polen Die Familie die vermutlich erloschen ist gehorte in Breslau und Krakau zum Patriziat und gehorte zu den Ratsangehorigen Stammwappen der Familie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft und Wappen 1 2 Erste Generation in Schlesien 1 3 Weitere Geschichte 1 4 Ausklang 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft und Wappen Bearbeiten Stammvater des Geschlechts ist ein Friedrich Schilling der um 1452 Gerichtsschoffe in Weissenburg gewesen ist 1 Verheiratet mit einer Barbara Stahl deutet es darauf hin dass er der Sohn eines Bernhard Schilling von Surburg gewesen ist der in Beinheim seine Guter neben jener Familie Stahl besass die bereits langer in Weissenburg ansassig war 2 Die Schilling von Surburg wiederum sind vermutlich ein Zweig des gleichnamigen Patriziergeschlechts aus Basel andere Quellen 3 rechnen sie den Schilling vom Nieder und Mittelrhein zu oder gar beiden Geschlechtern 4 Als Wappen fuhrte die Familie auf Rot in einem weissen Kreis ein dreifach gefachertes Lindenblatt in der Chronik von Bernhard Hertzog wird dagegen nur ein einfaches Lindenblatt abgebildet Erste Generation in Schlesien Bearbeiten nbsp Wohnhaus der Schilling am Ring in Breslau barock uberformt in historischer Gestalt nach 1945 teilweise wieder hergestellt Die Sohne des Weissenburger Gerichtsschoffen Friedrich II Johann Nikolaus und Jodokus waren uberregional tatige Kaufleute 5 die zwischen ihrer Heimatstadt und Krakau ein verzweigtes Filialsystem fur ihren Handel organisierten Zwischen 1473 und 1513 siedelten die Bruder letztlich nach Krakau uber einer allgemeinen Zeiterscheinung folgend 6 Das florierende Handelsgeschaft mit Niederlassungen in Breslau Leipzig und Nurnberg verschaffte den Brudern Wohlstand und Ansehen so gehorte Friedrich II bereits 1490 dem Krakauer Rat an und gilt durch seine Finanzierung der ersten Papiermuhle Polens als Begrunder der polnischen Papierindustrie Auch im Bereich der Kultur engagierten sich die Gebruder so wurden 1507 Auftrage auch an Albrecht Durer vergeben der fur eine um 1510 in Weissenburg gestiftete Kapelle der Familie den Entwurf einer Lunette schuf der sich im Britischen Museum in London erhalten hat 1507 wurde die Familie schliesslich in den Adelsstand erhoben 7 Weitere Geschichte Bearbeiten Wahrend ein Teil der Familie in Krakau blieb und ein anderer nach Posen ubersiedelte ging einer der Sohne Friedrich II Daniel 1506 bis 1563 nach Breslau wo er als Tuchhandler und im Verkauf von Grundstucken erfolgreich das vaterliche Gewerbe weiterfuhrte Von ihm stammt die bis 1677 bluhende Linie ab die verschwagert mit den angesehensten Breslauer Familien in der Wirtschaft und in der Stadtpolitik ihre Spuren hinterliess Von Daniel selbst erhielt sich in der Elisabethkirche sein kunstlerisch bedeutsames Epitaph welches ihn als Lebenden wie als unbekleideten Toten darstellt Unter seinen Nachfahren gilt besonders Friedrich von Schilling 1584 bis 1637 als herausragend der am Hof von Ludwig I Furst von Anhalt Kothen einflussreiche Amter bekleidete und im Wesentlichen zu den Organisatoren der Fruchtbringenden Gesellschaft gehort 1543 erhielt die Gesamtfamilie die polnische Anerkennung ihres Adels und gehorte seitdem zur Szlachta Ausklang Bearbeiten Wann genau oder ob die Familie erloschen ist ist nicht mit Sicherheit bekannt 1710 erhielt ein Heimard Johann von Schilling ein markgraflich badischer Oberst eine Standeserhohung der dem Wappen nach zu jener Familie gehorte 8 1729 beantragte ein Christian Ludwig Schilling Beamter in Dresden die Anerkennung des Adels und Fuhrung des Wappens die auch gewahrt wurde 9 Tatsachlich fuhren seine Nachkommen bis heute jenes Wappen 1868 nahm der Wiener Schriftsteller August Schilling bei seiner Nobilitierung die Tradition der Schlesier auf und nannte sich fortan Ritter von Henrichau und fuhrte das leicht geanderte Wappen derselben Auch die im Raum Posen ansassige Familie Schilling Siengalewicz fuhrte dieses Wappen Allerdings sind die Genealogien der genannten Personen und Familien ausgenommen des Heimard Johann eher zweifelhaft bzw lassen sich nicht naher uberprufen Literatur BearbeitenBernhard Hertzog CHRONICON ALSATIAE Edelsasser Cronick vnnd aussfuerliche beschreibung des vntern Elsasses am Rheinstrom Jobin Strassburg 1592 Schilling Geschlecht In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 34 Leipzig 1742 Sp 1566 1574 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 8 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1868 Heinar Schilling Die Stammfolge des Eriksgeschlechtes I Teil Der Westliche Stamm 1198 1948 Glucksburg 1948 Oskar Pusch Genealoge Die Breslauer Rats und Stadtgeschlechter in der Zeit von 1241 bis 1741 Veroffentlichung der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universitat Dortmund Reihe B Band IV Dortmund 1990 ISBN 3 923293 26 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource BLKO Schilling Ritter von Henrichau August Quellen und Volltexte Webseite des Verbandes des Hauses Schilling e V Einzelnachweise Bearbeiten Bernhard Hertzog CHRONICON ALSATIAE Edelsasser Cronick vnnd aussfuerliche beschreibung des vntern Elsasses am Rheinstrom Jobin Strassburg 1592 Seite 210 Badische Historische Commision Hrsg Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 1515 Wagner Baden 1915 Band 4 Seite 20 u a Heinar Schilling Die Stammfolge des Eriksgeschlechts Selbstverlag Glucksburg 1948 So u a formuliert in der Standeserhohung und Wappenbesserung fur Schilling Raphael Freiherr von kaiserlicher Generalmajor und Kammerer Grafenstand Hoch und Wohlgeboren 1781 erhalten im Adelsarchiv Wien Signatur AT OeStA AVA Adel RAA 370 14 Siehe als Beleg u a Sachsisches Staatsarchiv 10005 Hof und Zentralverwaltung Wittenberger Archiv Nr Loc 4373 05 Bl 002 Oskar Pusch Die Breslauer Rats und Stadtgeschlechter in der Zeit von 1241 bis 1741 Veroffentlichung der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universitat Dortmund Reihe B Dortmund 1990 ISBN 3 923293 26 7 Seite 105 Exemplar des Diploms im Adelsarchiv Wien Signatur AT OeStA AVA Adel RAA 370 11 Siehe Adelsarchiv Wien Signatur AT OeStA AVA Adel RAA 370 10 Siehe Adelsarchiv Wien Signatur AT OeStA AVA Adel RAA 370 11 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schilling schlesisches Adelsgeschlecht amp oldid 238147518