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Ein Schachturnier besteht aus einer Reihe von Schachpartien welche ausgetragen werden um einen Gewinner sei es eine Person oder ein Team zu ermitteln Es gibt auch Computerschachturniere also Turniere von Schachcomputern oder selten zwischen Schachcomputern und Menschen Beispiele sind die jahrlichen Schachcomputerweltmeisterschaften WCCC und der von 1989 bis 1995 als Wettkampf Grossmeister gegen Schachrechner durchgefuhrte Harvard Chess Cup Seit dem ersten internationalen Schachturnier zu London 1851 werden diese als Standardform des Wettbewerbes zwischen professionellen Schachspielern durchgefuhrt Die 35 Schacholympiade 2002 in BledDieser Artikel erlautert Schachturniere zum Spielen am Schachbrett zu Losungsturnieren siehe Losungsturnier Schach und zu Kompositionsturnieren siehe Schachkomposition Zu den anerkanntesten Schachturnieren fur Einzelspieler zahlen das Linares International Schachturnier sowie das Tata Steel Schachturnier Das grosste Schachturnier fur Mannschaftswettbewerbe ist die Schacholympiade bei der die Teilnehmer fur die Mannschaft ihres Landes antreten wie bei den Olympischen Spielen Die meisten Schachturniere werden nach dem Handbuch des Weltschachbundes FIDE organisiert und verwaltet Das Handbuch bietet Richtlinien und Regeln fur das Austragen von Schachturnieren Ein Schachturnier kann nach den folgenden drei Turniermodi abgehalten werden Rundenturnier Schweizer System oder K o System Ein grosses Jugendschachturnier in Spanien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Schacholympiade 2 Regeln 2 1 Die Schachuhr 2 2 Regelverstosse 2 3 Aufzeichnung der Schachzuge 2 4 Das Remis 2 5 Endspurtphase 2 6 Punkte 2 7 Verhalten der Spieler 2 8 Der Aufgabenbereich des Schiedsrichters 3 Turnierkategorie 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Adolf AnderssenAuch wenn das moderne Schach schon um das Jahr 1475 entstand fand das erste Schachturnier im Sinne eines organisierten Wettbewerbes 1841 in Leeds statt 1 Ein Turnier mit K o System fand 1849 in London statt und ein weiteres 1851 in Amsterdam 2 3 wobei das erste internationale Schachturnier im selben Jahr in London wahrend der Great Exhibition abgehalten wurde Es diente als ein Leitfaden fur alle zukunftigen internationalen Schachturniere und zeigte nicht nur dass eine Regelung der Bedenkzeit benotigt wurde sondern auch dass das K o System gewisse Nachteile mit sich trug 4 Der Gewinner des ersten Internationalen Schachturniers war Adolf Anderssen aus Deutschland welcher daraufhin zum besten Schachspieler der Welt ernannt wurde 1 5 In weiterer Folge stieg die Anzahl der internationalen Schachturniere rapide an sodass bis Ende der 1850er Schachturniere in Berlin Paris Manchester New York San Francisco Birmingham und Wien stattgefunden hatten 6 7 8 Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gab es jahrlich 24 internationale Schachturniere wobei diese Anzahl bis 1990 auf eintausend anstieg 9 Schacholympiade Bearbeiten Hauptartikel Schacholympiade nbsp Turnierhalle der Schacholympiade in Turin 2006Im Jahr 1924 wurde ein Versuch gestartet Schach in die Olympischen Spiele einzugliedern Dieser Versuch scheiterte jedoch weil es sehr schwer war professionelle Schachspieler von Amateurspielern zu unterscheiden 10 Die erste inoffizielle Schacholympiade wurde 1924 in Paris ausgetragen zwar zur selben Zeit und in derselben Stadt wie die Olympischen Sommerspiele jedoch getrennt von diesen Die Federation Internationale des Echecs FIDE wurde am letzten Tag der ersten inoffiziellen Schacholympiade gegrundet 11 und organisierte daraufhin die erste offizielle Schacholympiade 1927 bei welcher 16 Lander teilnahmen 10 Zum Zeitpunkt der 29 Schacholympiade 1990 umfasste die FIDE 127 Mitgliedslander 9 Seit 1950 findet die Schacholympiade regelmassig alle zwei Jahre statt 10 Wachstum der Teilnehmerzahl bei Schacholympiaden nbsp An der ersten Schacholympiade 1927 nahmen 16 Nationen teil nbsp Zum Zeitpunkt der 37 Schacholympiade 2006 gab es 133 teilnehmende Nationen Regeln BearbeitenFIDE Turniere werden nach den Regeln des FIDE Handbuchs abgehalten welches als Leitfaden fur viele Schachturniere benutzt wird Es enthalt neun Kapitel die sich mit der Regelung von Schachturnieren befassen 12 13 Die Schachuhr Bearbeiten nbsp Eine typische analoge Schachuhr mit zwei Zeitanzeigen Eine Schachuhr besteht aus zwei separaten Zeitanzeigen von denen jeweils nur eine zum gleichen Zeitpunkt aktiv sein kann Am Anfang jedes Spiels betatigt der Spieler mit den schwarzen Schachfiguren die Uhr sodass die Zeitanzeige des Gegenspielers in Gang gesetzt wird Wenn ein Spieler sein Zeitlimit uberschreitet darf der andere Spieler oder der Schiedsrichter das Spiel jederzeit beenden Der Schiedsrichter ist des Weiteren befugt die Uhr zu stoppen wenn die Partie unterbrochen werden soll 14 15 Regelverstosse Bearbeiten Bei einem Regelverstoss wie beispielsweise einem nicht erlaubten Zug muss die vorherige Stellung der Figuren wiederhergestellt werden Dabei entscheidet der Schiedsrichter ob und inwiefern die Zeit und Zuganzeige korrigiert wird 15 Aufzeichnung der Schachzuge Bearbeiten nbsp Ein Partieformular Bei Partien mit langer Bedenkzeit ist jeder Spieler dazu verpflichtet alle durchgefuhrten Schachzuge in algebraischer Schachnotation auf einem Partieformular aufzuzeichnen Die Aufzeichnungen mussen fur den Schiedsrichter wahrend des Spiels jederzeit ersichtlich sein Am Ende der Partie mussen die Spieler die Aufzeichnungen des anderen unterschreiben und falls angeordnet dem Veranstalter ubergeben Bei Blitzschach mussen die Spieler keine Aufzeichnungen fuhren Jeder Spieler muss des Weiteren die Bedeutung der folgenden Abkurzungen kennen 15 16 Symbol Bedeutung Remis Stellung 0 0 Kleine Rochade0 0 0 Grosse Rochadex Schlag Schachgebot oder Schachmatte p Schlag en passantDas Remis Bearbeiten Siehe auch Remis Bevor ein Spieler seinem Gegner ein Remis anbietet muss er zuerst seinen Zug ausfuhren und darf davor seine Uhr nicht stoppen Wenn ein Spieler seinen Zug nicht durchfuhrt jedoch ein Remis anbietet kann sein Gegner einen Schachzug fur sich fordern bevor er auf das Angebot eingeht Ein Spieler kann nach den Schachregeln ein Remis beantragen und darf beide Zeitanzeigen stoppen bis entweder der Gegenspieler zustimmt oder der Schiedsrichter uber die Richtigkeit des Antrags entscheidet 15 17 Endspurtphase Bearbeiten Die Endspurtphase ist die letzte Spielphase in der alle restlichen Zuge innerhalb einer begrenzten Zeit durchgefuhrt werden mussen Ein Spieler dem weniger als zwei Minuten Bedenkzeit bleiben darf ein Remis beantragen In diesem Fall wird die Uhr angehalten und der Schiedsrichter beurteilt den Antrag Falls der Schiedsrichter den Antrag ablehnt oder ihn hinauszogert werden dem antragstellenden Spieler zwei zusatzliche Minuten Bedenkzeit zugeschrieben Andernfalls wird die Partie remisiert 15 Punkte Bearbeiten 1 0 Weiss gewinnt0 1 Schwarz gewinnt remisEin Spieler erhalt einen Punkt fur einen Sieg einen halben Punkt fur ein Remis und keinen Punkt fur eine Niederlage 15 Beim Aufzeichnen der Punkte wird das in der Tabelle rechts dargestellte Format verwendet Verhalten der Spieler Bearbeiten Wahrend eines Schachturniers mussen die Teilnehmer gewisse Verhaltensweisen einhalten Den Spielern ist etwa nicht erlaubt Tatigkeiten auszufuhren die dem Ansehen des Schachspiels Schaden konnen Die Spieler durfen des Weiteren keine Informationen von ausserhalb benutzten wie beispielsweise Notizen Ratschlage oder Analysen von anderen Spielen Zusatzlich dazu durfen die Teilnehmer das Turniergelande ohne Erlaubnis des Schiedsrichters nicht verlassen und wahrend eines Spiels darf kein Mobiltelefon oder ahnliches Kommunikationsgerat verwendet oder in der Nahe gehalten werden wobei bei dem Verstoss gegen diese Regel der Gegner zum Gewinner wird Eine weitere Regel besagt dass die Spieler ihre Konkurrenten in keiner Weise ablenken durfen und dass das Rauchen nur in einem eigens dafur vorgesehenen Bereich erlaubt ist 15 Der Aufgabenbereich des Schiedsrichters Bearbeiten Die Aufgabe des Schiedsrichters ist es zu uberprufen ob die Regeln des Schachs befolgt werden Der Schiedsrichter sollte Entscheidungen zu Gunsten des Turniers treffen jedoch ein Spiel in keiner anderen Weise beeintrachtigen Im Falle eines Regelverstosses kann der Schiedsrichter eine Strafe aus der folgenden Liste wahlen 18 eine Verwarnung aussprechen die verbleibende Bedenkzeit des Gegners verlangern die verbleibende Bedenkzeit des zu bestrafenden Spielers verkurzen die Partie vom zu bestrafenden Spieler als verloren verkunden die erzielte Punktezahl des zu bestrafenden Spielers reduzieren die erzielte Punktezahl des Gegners erhohen den Spieler der gegen die Regeln verstossen hat vom Turnier ausschliessenTurnierkategorie Bearbeiten Hauptartikel Turnierkategorie Schach Nach der FIDE werden die Turniere nach der Elo Zahl der Teilnehmer in mehrere Kategorien eingeteilt Dabei gilt je hoher die Kategorie desto hoher die Elo Zahl der Teilnehmer und desto starker das Turnier In den folgenden Tabellen ist die Kategorie mit dem zugehorigen Bereich des Elo Ratings dargestellt Kategorie Elo ZahlI 2251 2275II 2276 2300III 2301 2325IV 2326 2350V 2351 2375VI 2376 2400VII 2401 2425VIII 2426 2450 Kategorie Elo ZahlIX 2451 2475X 2476 2500XI 2501 2525XII 2526 2550XIII 2551 2575XIV 2576 2600XV 2601 2625XVI 2626 2650 Kategorie Elo ZahlXVII 2651 2675XVIII 2676 2700XIX 2701 2725XX 2726 2750XXI 2751 2775XXII 2776 2800XXIII 2801 2825Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Schach Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Schach Liste der bedeutendsten SchachturniereEinzelnachweise Bearbeiten a b David Hooper The Oxford Companion to Chess 2 Auflage Oxford University Press Oxford New York 1992 ISBN 0 19 866164 9 S 426 Erstausgabe 1984 Edward Winter Chess Notes note 5869 Abgerufen am 8 Mai 2017 Edward Winter Chess Notes note 5874 Abgerufen am 8 Mai 2017 Richard Eales Chess the history of a game Harding Simpole Glasgow 2002 ISBN 0 9513757 3 3 Erstausgabe 1985 Reuben Fine The World s great chess games 2 Auflage Dover Publications New York 1983 ISBN 0 486 24512 8 S 14 15 Anne Sunnucks The Encyclopaedia of Chess Hale London 1970 ISBN 0 7091 1030 8 Kenneth Whyld Guinness chess the records Guinness Superlatives Enfield Middlesex New York 1986 ISBN 0 85112 455 0 Wladyslaw Litmanowicz Jerzy Gizycki Szachy od A do Z Teil 1 A M Sport i Turystyka Warschau 1986 ISBN 83 217 2481 7 polnisch a b History of Chess Abgerufen am 8 Mai 2017 a b c Edward R Brace An illustrated dictionary of chess Chartwell Secaucus N J 1989 ISBN 1 55521 394 4 S 64 Erstausgabe 1977 Bill Wall FIDE History Abgerufen am 9 Mai 2017 FIDE Handbook Abgerufen am 8 Mai 2017 Die FIDE Schachregeln Abgerufen am 9 Mai 2017 Artikel 6 Die Schachuhr Abgerufen am 8 Mai 2017 a b c d e f g Ralph Alt Klaus Deventer Jurgen Kohlstadt Matthias Moller Werner Stubenvoll Michael Voss Thomas Wiedmann Die FIDE Schachregeln Deutsche Ubersetzung 2014 Hrsg Schiedsrichterkommission des Deutschen Schachbundes e V 1 Juli 2014 Algebraische Notation Abgerufen am 9 Mai 2017 Tim Just Daniel B Burg U S Chess Federation s Official Rules of Chess McKay chess library 5 Auflage Random House Puzzles amp Games New York 2003 ISBN 0 8129 3559 4 Artikel 13 Der Aufgabenbereich des Schiedsrichters siehe Vorwort Abgerufen am 9 Mai 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schachturnier amp oldid 229556750