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Perisomena caecigena ist ein Schmetterling der Familie der Pfauenspinner Saturniidae Die Art ist die einzige der Gattung Perisomena Von manchen Autoren wird sie zur nahe verwandten Gattung Saturnia gezahlt 1 Perisomena caecigenaPraparat eines MannchensSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Pfauenspinner Saturniidae Unterfamilie SaturniinaeGattung PerisomenaArt Perisomena caecigenaWissenschaftlicher Name der GattungPerisomenaWalker 1855Wissenschaftlicher Name der ArtPerisomena caecigena Kupido 1825 Praparat eines Weibchens Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Falter 1 2 Ei 1 3 Raupe 1 4 Puppe 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Flug und Raupenzeiten 3 2 Nahrung der Raupen 4 Entwicklung 5 Spezialisierte Feinde 6 Gefahrdung und Schutz 7 Belege 7 1 Einzelnachweise 7 2 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenFalter Bearbeiten Die Falter erreichen eine Flugelspannweite von 62 bis 88 Millimetern wobei die Mannchen grosser werden Die Flugel sind dunn beschuppt 1 Bei den Mannchen sind die Fuhler vierfach mit besonders langen facherformig angeordneten orangebraunen Kammzahnen gefiedert Kopf und Halskragen sind rotlich gelb der Thorax und der Hinterleib sind kraftig dottergelb Die Grundfarbe der Tiere ist sonst hell ockergelb am Vorderrand der Vorderflugel und im Submarginalbereich sind sie rosa Die Vorderflugel tragen eine antemediane und eine postdiskale dunkelgraue bis schwarzbraune Querbinden von denen die innere antemediane schwacher ausgebildet ist und die aussere postdiskale gezackte sehr kraftig gezeichnet ist Die kleinen rotbraunen Augenflecke sind schwarz umrandet Die Hinterflugel sind wie die Vorderflugel gefarbt ihnen fehlen jedoch die Augenflecke Die Weibchen sehen den Mannchen sehr ahnlich haben jedoch eine grossflachigere rosa bis blass weinrote Flugelfarbung die manchmal nahezu den gesamten Flugel umfasst Die Grundfarbe an der Basis und am Innenrand der Vorderflugel ist mehr gelblich Der plumpere Korper ist wie beim Mannchen gefarbt die Flugel sind langgestreckter und mehr abgerundet Die Fuhler der Weibchen sind mit kurzen Kammzahnen versehen 2 Die Intensitat der Querbinden und der rosafarbenen Beschuppung ist variabel Es gibt komplett gelb gefarbte forma unicolor als auch fast vollstandig rosa gefarbte Tiere forma wiskotti Letzteres tritt vor allem bei Weibchen auf In Kustennahe sind die Falter deutlich kontrastreicher gefarbt als die verhaltnismassig blassen schwach beschuppten Tiere aus hoheren Lagen die zudem auch kleiner sind 2 Die Unterart Perisomena caecigena stroehlei erreicht Flugelspannweiten von 40 bis 65 mm Weibchen bzw 48 bis 90 mm Mannchen Sie weist nur wenige Sexualdimorphismen auf auch wenn die Variabilitat bei dieser Unterart hoher ist und die Grundfarbe der Tiere von dunkel braunrot oder dunkel graubraun bis nach weinrot hell graubraun oder hell rosa braun reicht Gelbanteile fehlen bei beiden Geschlechtern 1 Ei Bearbeiten Die rechteckigen 2 5 mal 2 mm grossen Eier sind glanzend cremefarben und werden bei der Ablage mit einer braunen Masse uberzogen 1 Raupe Bearbeiten Die Raupen werden 60 bis 90 Millimeter lang und treten in nur einer Farbform auf Nach dem Schlupf sind sie 4 5 Millimeter lang haben eine schwarze Farbe mit braunen Tuberkeln Ausgewachsen haben sie Ahnlichkeit mit den Raupen des Kleinen Nachtpfauenauge Saturnia pavonia Sie sind blass grun und haben auf jedem Segment sechs gelbliche Tuberkel Sie haben eine gelbe Binde die unterhalb der Stigmen verlauft und unterscheiden sich von der ahnlichen Art durch lange weisse Haare auf den Tuberkel Der Korper ist ansonsten mit kurzeren weissen Haaren bedeckt 1 Puppe Bearbeiten Die Puppe ist braun und hat einen feinen grauen Flaum 1 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Nominatunterart kommt von Italien ostlich von Venedig an der kroatischen Grenze und dem Sudosten Osterreichs Steiermark uber Ungarn Slowenien Kroatien Serbien Albanien den Westen der Ukraine Rumanien Bulgarien Griechenland weite Teile der Turkei den georgischen Kaukasus Armenien bis Aserbaidschan vor Es gibt daruber hinaus auch eine isolierte Population in den Bergregionen Libanons und Israels Trotz gegenteiliger Angaben gibt es kein weiteres isoliertes Vorkommen in den Abruzzen in Italien Auch ein Nachweis aus Sizilien ist fraglich Die Unterart Perisomena caecigena stroehlei kommt nur im Troodos Gebirge auf Zypern vor 1 Die Nominatunterart besiedelt trockene verbuschte offene Waldgebiete mit Eichenbewuchs die Unterart Perisomena caecigena stroehlei besiedelt ebensolche Lebensraume in Berglagen 1 Lebensweise BearbeitenDie nachtaktiven Falter schlupfen zur Abenddammerung an kuhlen und feuchten Herbstnachten Die Mannchen beginnen bereits eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit zu fliegen und bevorzugen kuhle und sogar kalte feuchte Witterung Die Weibchen locken die Mannchen etwa zwei Stunden nach Einbruch der Dunkelheit mit Pheromonen Sie konnen viele Mannchen auf einmal anlocken Die Falter sind bis zu einer Temperatur von 2 C aktiv und uberleben auch leichten Frost Die Mannchen konnen durch Lichtquellen angelockt werden und sind haufig im Lichtkegel von Autoscheinwerfern zu beobachten wenn man durch Walder fahrt Ahnlich wie beim Nagelfleck Aglia tau werden die Flugel in Ruhestellung dachformig uber den Korper geschlagen Die Falter sind kurzlebig und sehr aktiv Die Paarung findet bei den meisten Tieren schon in der ersten Nacht nach dem Schlupf statt und dauert 15 Minuten bis zwei Stunden Die Weibchen versuchen alle ihre Eier noch in derselben Nacht abzulegen und legen die verbleibenden ansonsten in der darauffolgenden Nacht ab Bereits drei bis vier Tage nach der Paarung sind die meisten Falter tot 1 Flug und Raupenzeiten Bearbeiten Die Falter der Nominatunterart fliegen je nach Hohenlage von Ende September bis Anfang November mit dem Maximum im Oktober Die Falter der Unterart Perisomena caecigena stroehlei fliegen von Ende September bis Anfang Oktober Die Raupen findet man von April bis Ende Mai 1 Nahrung der Raupen Bearbeiten Die Raupen ernahren sich vor allem von Eichen Quercus wie Stieleiche Quercus robur Traubeneiche Quercus petraea Flaumeiche Quercus pubescens Zerreiche Quercus cerris Korkeiche Quercus suber und Steineiche Quercus ilex man findet sie aber auch an Rotbuche Fagus sylvatica Hainbuche Carpinus betulus Schwarz Pappel Populus nigra Silber Pappel Populus alba Eschen Fraxinus Birnen Pyrus und Prunus Arten Die Unterart Perisomena caecigena stroehlei ist an Eichen und Pappeln nachgewiesen An Eichen fressen die Raupen bevorzugt die unreifen Pollensacke der mannlichen Katzchen In der Aufzucht wird auch Sal Weide Salix caprea angenommen 1 Entwicklung BearbeitenDie Weibchen legen bis zu 100 Eier in Gelegen von bis zu sechs Stuck an Asten der Nahrungspflanzen ab Die Eier uberwintern und die Raupen schlupfen erst im Fruhjahr wenn das Wetter warm wird Nach dem Schlupf wird zunachst ein Teil der Eischale gefressen Anschliessend machen sich die Raupen auf die Suche nach einem geeigneten Ruheplatz zwischen jungen noch unentfalteten Blattern Sie sitzen anfangs in Gruppen auf der Oberseite der Blatter und Aste Spater leben sie als Einzelganger Je nach Qualitat der Nahrung durchleben sie vier oder funf Raupenstadien Sie benotigen trockene und heisse Bedingungen fur eine gute Entwicklung Die Verpuppung erfolgt in einem dunkelbraunen etwa 35 Millimeter langen doppelwandigen Kokon der an Asten und Blattern der Nahrungspflanzen haufig auf oder nahe am Erdboden gesponnen wird Die innere Wand ist aus einem feinen die aussere aus einem groberen Gewebe hergestellt Man kann die Puppe gut durch den Kokon erkennen Der Sommer wird mit der Puppenruhe verbracht 1 Spezialisierte Feinde BearbeitenBei der Nominatunterart ist die Raupenfliege Exorista sorbillans und die Schlupfwespe Coelichneumon erythromerus als Parasitoide nachgewiesen 1 Gefahrdung und Schutz BearbeitenDie Art ist in Sudeuropa weit verbreitet und tritt stellenweise haufig auf Sie ist nicht gefahrdet 2 Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Saturniidae of Europe Antheraea pernyi A R Pittaway abgerufen am 18 Dezember 2011 a b c Josef J de Freina Thomas J Witt Noctuoidea Sphingoidea Geometroidea Bombycoidea In Die Bombyces und Sphinges der Westpalaearktis 1 Auflage Band 1 EFW Edition Forschung amp Wissenschaft Munchen 1987 ISBN 3 926285 00 1 S 399 Literatur Bearbeiten Josef J de Freina Thomas J Witt Noctuoidea Sphingoidea Geometroidea Bombycoidea In Die Bombyces und Sphinges der Westpalaearktis 1 Auflage Band 1 EFW Edition Forschung amp Wissenschaft Munchen 1987 ISBN 3 926285 00 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Perisomena caecigena Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Saturnia Perisomena caecigena bei Fauna Europaea Abgerufen am 20 Dezember 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Perisomena caecigena amp oldid 213440635