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Sankt Magdalena im Halltal ist ein ehemaliges Kloster und heute ein Ausflugsziel mit Gasthaus im Halltal im Karwendel im Bundesland Tirol Sankt Magdalena im Hintergrund die HuttenspitzeDie Lage von St Magdalena im Halltal kleine Waldlichtung mit den Gebauden am linken BildrandDer barocke Hochaltar von St Magdalena das Bild von Paul Ainhauser aus dem Jahr 1703 zeigt die KirchenpatroninDer spatgotische Flugelaltar von Sankt Magdalena befindet sich seit 1923 in Hall in der Kriegergedachtniskapelle Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Erreichbarkeit 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Erreichbarkeit BearbeitenSankt Magdalena liegt auf einer Terrasse in den Nordhangen des Haller Zunterkopfs auf 1287 m u A Die fast kreisrunde Waldlichtung mit der Klosterkirche und der ehemaligen Kaplanei die jetzt das Gasthaus ist liegt etwa in der Mitte des Halltals Fur Wanderer bietet sich der Fluchtsteig an der zur Zeit des Salzbergbaus angelegt wurde da er durch seine Lage in den Nordhangen weniger der Gefahr von Lawinen vom Bettelwurfmassiv ausgesetzt war Im Winter wird von Sankt Magdalena eine Rodelbahn durch das Halltal hinaus prapariert Bei Lawinengefahr muss die Bahn immer wieder gesperrt werden ausserdem weist sie einen sehr anspruchsvollen Abschnitt mit einem Gefalle von 32 Prozent auf 1 Geschichte BearbeitenBei archaologischen Grabungen in den letzten Jahren wurden bei Sankt Magdalena zahlreiche Keramikfunde aus der spaten Hallstattzeit entdeckt die Funde durften in Zusammenhang mit dem Salzbergbau stehen 2 1441 zog sich Hans Frankfurter der von 1436 bis 1440 in der Haller Saline Verwalter im Salzmairamt war in das Halltal zuruck um ein Einsiedlerleben zu fuhren Als Salzmaier oblagen ihm zuvor im Salzbergwerk und in der Saline die Verwaltung und die niedere Gerichtsbarkeit uber die Beschaftigten Damit gehorte Frankfurter zu den angesehensten Beamten Tirols Bald schloss sich ihm ein gewisser Heinrich an und es entstand neben der Klause eine erste Kapelle die unter anderem dem heiligen Rupert Johannes dem Taufer Maria Magdalena Barbara und dem Apostel Matthaus gewidmet war Herzog Siegmund von Osterreich stand der Grundung sehr positiv gegenuber und veranlasste 1447 dass jede Woche dort eine Messe gelesen wird Kurz darauf sollen die beiden Bruder in das Benediktinerstift Tegernsee eingetreten sein Es gibt aber Hinweise darauf dass Hans Frankfurter auch nach 1448 noch in einer Klause im Gebiet des damaligen Bistums Brixen lebte So gab Kardinal Nikolaus von Kues am 1 Mai 1452 den beiden Eremiten eine eigene Regel und die Empfehlung sich an der Benediktsregel und anderen religiosen Gemeinschaften zu orientieren Im Halltal wurden als Ersatz fur die verwaiste Klause zwei Waldschwestern aus einem Verband des Klosters Kurrenberg im heutigen Baden geholt Die Schwesterngemeinschaft erhielt ebenfalls von Nikolaus von Kues im Jahr 1452 eigene Statuten die sich stark an die Regel des heiligen Augustinus anlehnten Trotz der Lage auf der Schattseite eines unwirtlichen Tales entwickelte sich die Schwesterngemeinschaft recht gut So veranlasste Herzog Siegmund dass die Schwesterngemeinschaft einen eigenen Kaplan erhielt 1494 wohnten 24 Schwestern in dem Kloster 1490 wurde der Kirchweihtag der 1486 vollendeten Kirche durch den Brixner Furstbischof Kardinal Melchior von Meckau vom Sonntag nach dem Maria Himmelfahrts Tag auf den Tag der Maria Magdalena verlegt Dies konnte auch den Anlass zur nunmehrigen Benennung Sankt Magdalena gegeben haben Einen Einbruch fur das Kloster bedeutete die Grundung des Tochterklosters St Martin in Gnadenwald um 1499 Neben einigen Schwestern durfte auch einiges an materiellen Besitztumern an die neue Grundung gegangen sein und manche Spenden erreichten nicht mehr das Mutterhaus Angesichts des neuen Klosters im sonnigen St Martin sehnten sich die verbliebenen Schwestern ebenfalls nach einem freundlicheren Platz und trugen ihre Bitten Kaiser Maximilian vor Dieser liess zu der Kirche St Martin bei Schwaz ein Kloster dazubauen 1522 konnten die Schwestern dorthin umziehen Das Kloster bei Schwaz bestand bis zur Aufhebung durch Kaiser Joseph II im Jahr 1782 Das leer stehende Kloster im Halltal diente den Landesfursten als Jagdquartier und 1648 fluchteten viele Haller vor der Pest in die einsamen Gebaude Im 17 Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert Der spatgotische Flugelaltar wurde an eine Seitenwand gestellt zugunsten eines Barockaltars der ursprunglich fur die Pfarrkirche von Absam bestimmt war Der wertvolle Flugelaltar befindet sich seit 1923 in der Haller Kriegergedachtniskapelle Ein schweres Erdbeben im Jahr 1689 liess die Klostermauern einsturzen wahrend die Kirche standhielt Auch die Unterkunft fur den Kaplan liess sich nach dem Beben wieder herrichten dieser Gebaudetrakt beherbergt seit 1874 eine Gastwirtschaft Am 14 Februar 1888 zog eine Staublawine von der gegenuberliegenden Talseite das Kloster arg in Mitleidenschaft so wurden die Dacher von der Kirche und der Kaplanei heruntergerissen In den Jahren 1955 bis 1957 wurde die Kirche renoviert Literatur BearbeitenNikolaus Grass Hg St Magdalena im Halltal Studien zur Rechtsgeschichte und Sakralkultur einer Eremiten und Waldschwesternklause im Hochgebirge Tirols sowie zur Klosterreform des Kardinals Cusanus Verlag Wagner Innsbruck 1970 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sankt Magdalena Halltal Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hubert Gogl Rodelfuhrer Tirol Verlag Tyrolia Innsbruck 2008 ISBN 978 3 7022 2968 9 Seiten 106 und 107 Meldung der Universitat Innsbruck abgerufen am 8 Janner 2010 47 326752 11 493094 Koordinaten 47 19 36 3 N 11 29 35 1 O Gemeindegliederung von Absam Katastralgemeinde und Ortschaft AbsamDorf Absam Sonstige Ortslagen Alpensohnehutte Bergerkapelle Bettelwurfhutte Hallerangerhaus Haller Salzberg Schloss Krippach Schloss Melans St MagdalenaZahlsprengel Absam Dorf Absam Sudwest Absam Nordwest Absam Nordost Absam Sudost Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sankt Magdalena im Halltal amp oldid 237777749