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Samuel Wolf Levi 1751 in Pfersee 1 13 September 1813 in Mainz war Rabbiner in Worms und Grand Rabbin du Consistoire Grossrabbiner du Departement du Mont Tonnerre Er war damit eine der fuhrenden Personlichkeiten die auf regionaler Ebene die judischen Gemeinden aus ihren immer noch mittelalterlich gepragten Strukturen in die Moderne begleiteten Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Karriere 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSamuel Wolf Levi war einer der Sohne des Rabbiners Wolf Levi der das Landrabbinat Pfersee betreute Der Vater liess ihn und einen seiner Bruder die Schule im nahe gelegene Augsburg besuchen was damals noch eine grosse Seltenheit auch unter gebildeten Juden war So erfuhr Samuel Levi eine humanistische Bildung lernte Franzosisch und die Umgangsformen der die judische Gemeinschaft umgebenden Mehrheitsgesellschaft 2 Er war mehrmals verheiratet 3 1771 mit Pessel Hall einer jungen Witwe die 1781 starb mit der Tochter von Hirsch Worms aus Saarlouis die aber auch bald starb mit deren Schwester Brendelchen auch Sara Sie uberlebte ihren Mann 4 Insgesamt lebten bei seinem Tod acht Kinder 5 Sein Sohn Benedikt Levi 1806 1899 aus der Ehe mit Brendelchen Sara war ab 1829 Rabbiner in Giessen und ab 1842 auch Landesrabbiner der Provinz Oberhessen des Grossherzogtums Hessen Wiederum dessen Sohn war Hermann Levi Karriere Bearbeiten1778 wurde Samuel Levi zum Rabbiner der Judischen Gemeinde Worms berufen ein Amt das er bis 1808 ausubte 6 1789 organisierte und leitete er die judische Gedenkveranstaltung zum 100 Jahrestag der Zerstorung der Stadt Worms durch franzosische Truppen im Pfalzischen Erbfolgekrieg 7 Selbst ein solches die ganze Stadt betreffendes Gedenken musste damals noch streng nach Religionen getrennt veranstaltet werden evangelisch romisch katholisch und judisch Als nach dem Umbruch der Franzosischen Revolution franzosische Truppen 1792 das linke Rheinufer und damit auch Worms besetzten floh er mit seiner Familie wie viele andere der Gemeinde fur knapp ein Jahr nach Frankfurt am Main Die Gemeinde musste sich deshalb anschliessend neu konstituieren 8 Als einer der wenigen die damals in Worms fliessend Franzosisch lesen schreiben und sprechen konnten trafen sich bei ihm in der Judengasse eine Zeit lang Burgermeister Gemeinderat und andere damit er ihnen die mit der Zeitung aus Paris eintreffenden Nachrichten ubersetzte 9 In Folge der Besetzung und spateren Annexion der linksrheinischen Gebiete durch Frankreich wurde auch das alte politische System durch den Code civil ersetzt Als Folge davon verloren die judischen Gemeinden ihre politische Autonomie und wurden zu rein religiosen Gemeinden 1806 bis 1808 organisierte Napoleon Bonaparte der sich ein am Konsistorialprinzip orientierte Verfassung der judischen Gemeinden in seinem Reich wunschte eine Grosser Sanhedrin genannte Versammlung Sie trat ab dem 23 August 1806 zusammen zuerst als vorbereitende Konferenz dann die eigentliche Versammlung An ihr nahmen 71 judische Notabeln darunter Rabbiner unter Vorsitz von David Sinzheim teil 10 fur die Wormser Gemeinde Samuel Levi Die Konferenz hatte den Auftrag auf der Basis von Halacha und Tanach Vorschlage zur Verfassung des Judentums im Kaiserreich Frankreich zu machen Aufgrund seiner Franzosischkenntnisse und seiner interkulturellen Kompetenz fiel Samuel Levi die Rolle des Sprechers der Rabbiner aus dem ehemals deutschen Bereich zu 11 Aus der Konferenz und den von ihr erarbeiteten Vorschlagen ging das heute noch bestehende Consistoire central israelite hervor Diesem unterstand in jedem Departement ein Departement Konsistorium das von einem Gross Rabbiner geleitet wurde Samuel Levi der bei Napoleon offenbar einen guten Eindruck hinterlassen hatte wurde 1808 12 als Grand Rabbin mit der Leitung des Consistoire du Departement du Mont Tonnerre in Mainz betraut 13 Napoleon hatte ihm alternativ die gleiche Position auch in Metz angeboten 14 In Mainz hatte er es sehr schwer die dortige Gemeinde an die neue Zeit zu gewohnen es kam zu erheblichen Spannungen 15 Literatur BearbeitenSamson Rothschild Samuel Levi Ein Wormser Rabbiner und Mitglied des Pariser Sanhedrin In Allgemeine Zeitung des Judentums 1912 Heft 17 S 196 198 Digitalisat Samson Rothschild Beamte der Wormser judischen Gemeinde Mitte des 18 Jahrhunderts bis zur Gegenwart Kauffmann Frankfurt 1920 S 7 14 Digitalisat Fritz Reuter Warmaisa 1000 Jahre Juden in Worms 3 Auflage Eigenverlag Worms 2009 ISBN 978 3 8391 0201 5 Fritz Reuter Samuel Wolf Levi 1751 1813 Rabbiner in Worms und Mainz In Mainzer Zeitschrift Bd 96 97 2001 2002 S 163 168 Carsten Wilke Bearb Biographisches Handbuch der Rabbiner Teil I Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen bohmischen und grosspolnischen Landern 1781 1871 K G Saur Munchen 2004 S 586 587 Digitalisat Weblinks BearbeitenLevi Samuel Wolf Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Reuter Warmaisa 1000 Jahre S 141 Rothschild Beamte S 7 Rothschild Beamte S 8 Rothschild Beamte S 13 Rothschild Beamte S 13 Reuter Warmaisa 1000 Jahre S 146 160 Reuter Warmaisa 1000 Jahre S 141 Rothschild Beamte S 8f Rothschild Beamte S 9 John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 694 Reuter Warmaisa 1000 Jahre S 146 So Reuter Warmaisa 1000 Jahre S 146 Rothschild Beamte S 13 nennt das Jahr 1809 Reuter Warmaisa 1000 Jahre S 146 Rothschild Beamte S 13 Rothschild Beamte S 13 Rothschild Beamte S 13 Normdaten Person GND 1041787413 lobid OGND AKS VIAF 305183888 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Levi SamuelALTERNATIVNAMEN Levi Samuel WolfKURZBESCHREIBUNG Grossrabbiner im Departement Mont TonnerreGEBURTSDATUM 1751GEBURTSORT PferseeSTERBEDATUM 13 September 1813STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Samuel Levi Rabbiner 1751 amp oldid 206500639