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Die Sammlung Hubert Looser ist eine von dem Schweizer Unternehmer Hubert Looser 1938 zusammengetragene Sammlung mit Werken moderner und zeitgenossischer Kunst Der Schwerpunkt liegt auf Schweizer europaischen und US amerikanischen Kunstlern der 1950er bis 1970er Jahre Hubert LooserInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Die 1990er 1 3 Heute 1 4 Die Zukunft der Sammlung 2 Sammlung 3 Literatur 4 QuellenGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Hubert Loosers Interesse fur Kunst wurde bereits in jungen Jahren geweckt Wahrend eines Sprachaufenthalts in Paris im Alter von 19 Jahren sprach Looser ein Kunstdruck derart an dass er fortan regelmassig Museen besuchte Es folgten ausgedehnte Reisen und Besuche der alten Kulturstatten und Museen in Indien Indonesien Japan Kambodscha Taiwan Agypten Mexiko sowie im Iran In den 1960er und 1970er Jahren begann Looser der seit 1964 in der Schweiz lebt fur sich privat Werke von vorwiegend regional bedeutenden Kunstlern zu sammeln auf welche er durch seine regelmassigen Besuche in Galerien und Museen aufmerksam wurde Werke von Kunstlern der Gruppe 33 und anderer wie Le Corbusier Jean Tinguely oder Meret Oppenheim fanden so Eingang in die Sammlung Looser Die 1990er Bearbeiten In den Jahren von 1985 bis 1995 stiess Looser auf der Art Basel auf die bekannten Schweizer Kunstler wie Louis Soutter und Alberto Giacometti Looser erwarb 1996 die Skulptur Sylvette 1954 von Pablo Picasso die immer wieder als eines der Schlusselwerke des Kunstlers in Museen ausgestellt wird u a Guggenheim Museum New York Museo Picasso Malaga Bank Austria Kunstforum Wien Daruber hinaus sammelte Looser zu dieser Zeit unter anderem Werke europaischer Kunstler wie Georg Baselitz Gotthard Graubner Gunther Uecker Otto Piene Gerhard Merz Giuseppe Penone Emilio Vedova Janis Kounellis Richard Long Anthony Caro Tony Cragg Bernar Venet oder Arman Ab Mitte der 1990er Jahre verlagerte sich Loosers Fokus auf den amerikanischen Kunstmarkt vor allem auf Kunstler des Abstrakten Expressionismus Looser beschrankte sich beim Kauf ausschliesslich auf wichtige Werke einflussreicher Kunstler welche bereits Vorbilder fur jungere Kunstler waren Den Grundstein dieses Sammlungszweiges legten Werke von Willem de Kooning und Ellsworth Kelly zwei Kunstler die damals kaum in europaischen Museen vertreten waren Ebenso David Smith dessen Werke genauso Eingang in die Sammlung fanden wie Arbeiten von Cy Twombly Richard Tuttle und die Minimalisten Donald Judd Agnes Martin Tony Smith oder Robert Ryman Gleichzeitig erwachte in Looser das Bewusstsein der Dialoge zwischen Kunstlern und Werken So war es fur den Sammler eine spannende Entdeckung z B den Niederschlag der agyptischen Kunst der Antike bei Alberto Giacometti oder Cy Twombly aufzuspuren Dies fuhrte zum nachsten Schritt innerhalb der Sammlung Fasziniert von der Idee die USA und Europa als Dialogprinzip auszubauen erstand Looser eine grosse Zeichnung von Arshile Gorky aus dem Jahr 1932 Bei Gorky s Werken ist die Herkunft aus Europa nachvollziehbar und der Bezug zu Joan Miro und Pablo Picasso klar ersichtlich Gleichzeitig schuf Looser in der Sammlung einen Dialog von Gorky mit Schweizer Surrealisten wie Serge Brignoni Kurt Seligmann und Andre Thomkins Heute Bearbeiten Ab etwa 2006 entstand auf dem Kunstmarkt eine grosse Nachfrage nach den renommierten Kunstlern der Gegenwartskunst wodurch die Preise rasant anstiegen Looser dabei aber nicht mehr mitziehen wollte So verlagerte er sein Sammeln auf Kunstler welche weniger bekannt waren und stiess in einer Zurcher Galerie auf Al Taylor und spater auf die franzosische Kunstlerin Fabienne Verdier Die Sammlung Hubert Looser reprasentiert in etwa die Sammelperiode der 1930er Jahre Loosers bis heute mit einem klaren Fokus auf das Informel den Surrealismus den Abstrakten Expressionismus der Minimal Art und der Arte Povera Die Zukunft der Sammlung Bearbeiten Im April 2012 trafen die Zurcher Kunstgesellschaft und die Fondation Hubert Looser in welche Hubert Looser ab 1988 seine Werke einbrachte um sie auch nach seinem Ableben zu erhalten und der Offentlichkeit zuganglich zu machen eine Vereinbarung die es dem Kunsthaus Zurich ermoglicht 70 Werke der Sammlung auszuwahlen und als Dauerleihgaben in der Kunsthaus Erweiterung welche von dem Stararchitekten David Chipperfield gebaut wird ab 2017 auszustellen Somit ist Loosers Wunsch gesichert die Werkgruppen und Spitzenwerke der Sammlung zusammenhalten und sie dauerhaft der Offentlichkeit zuganglich zu machen Fur das Kunsthaus Zurich selbst stellen die Werke der Sammlung Hubert Looser eine ausserordentliche Bereicherung dar So kann die vorhandene bedeutende Werkgruppe von Cy Twombly mit sechs weiteren auch jungeren Werken des amerikanischen Kunstlers erganzt werden Den abstrakt expressionistischen Arbeiten von Jackson Pollock werden John Chamberlain und David Smith als markante Positionen zur Seite gestellt Donald Judd wird mit einer reprasentativen Wandplastik prasent sein Ellsworth Kelly war bislang im Kunsthaus ebenso wenig reprasentativ vertreten wie Al Taylor Ein uberragender neuer Akzent wird dem Publikum mit einem Ensemble von neun Werken Willem de Koonings prasentiert darunter das Triptychon von 1985 und die beruhmte Bronze Skulptur Hostess von 1973 Mit zwei Bildern von Agnes Martin wird diese bedeutende abstrakte Kunstlerin erstmals im Kunsthaus vertreten sein ebenso wie Drucke von Brice Marden zwei Bilder von Robert Ryman treten in einen Dialog mit jenen der Kunsthaus Sammlung Das bislang vor allem im Werk von Joseph Beuys und Mario Merz im Kunsthaus reprasentierte Mythisch Archaische in der Natur gewinnt durch Giuseppe Penones Installationen einen hoheren Stellenwert Lucio Fontanas Plastiken runden das Ensemble seines Concetti spaziali ab Loosers Vorliebe fur thesenhaft gesetzte Gegenuberstellungen unterschiedlicher Gattungen und Formate wird von den Kuratorinnen und Kuratoren des Kunsthauses Zurich auf mehreren Hundert Quadratmetern Rechnung getragen Ab 2017 werden jahrlich hunderttausende Besucher in den Genuss kommen die Sammlung Looser an einem prominenten Ort im Herzen Zurichs zu sehen Sammlung BearbeitenDie Sammlung Hubert Looser zahlt zu den herausragenden Privatsammlungen moderner und zeitgenossischer Kunst im Schweizer Raum deren Schwerpunkte im Abstrakten Expressionismus der Minimal Art sowie der Arte Povera zu finden sind Die Anfange der Sammlung reichen in die 1970er Jahre zuruck als Looser sich mit dem Schweizer Surrealismus und Informel auseinandersetzte Die kapitalen Akquisitionen erfolgten mit Pablo Picassos Sylvette Skulptur in den fruhen 1990er Jahren sowie Meisterwerken von Alberto Giacometti Ellsworth Kelly oder Willem de Kooning Der umfangreiche de Kooning Bestand ist nicht nur das Epizentrum der Sammlung Looser sondern auch der umfangreichste in der Schweiz Zu den letzten Erwerbungen zahlt eine surrealistische Papierarbeit von Arshile Gorky die nochmals auf die Anfange der Sammlungstatigkeit verweist Vertreten sind in der Sammlung welche uber die letzten 40 Jahre historisch gewachsen ist und heute ein internationales Profil aufweist unter anderem Werke von Serge Brignoni John Chamberlain Eduardo Chillida Lucio Fontana Alberto Giacometti Arshile Gorky Gotthard Graubner Philip Guston Roni Horn Jasper Johns Ellsworth Kelly Anselm Kiefer Yves Klein Lenz Klotz Willem de Kooning Yayoi Kusama Brice Marden Agnes Martin Henri Matisse Giuseppe Penone Pablo Picasso Arnulf Rainer Mimmo Rotella Robert Ryman Marcel Schaffner Sean Scully Richard Serra David Smith Louis Soutter Al Taylor Richard Tuttle Cy Twombly Gunther Uecker Emilio Vedova Fabienne Verdier oder Andy Warhol Als wichtigste Themen der Sammlung haben sich die malerische Geste die Linie das Prozesshafte die Materialitat oder das minimalistisch Spirituelle sowie das mythisch Archaische in der Natur herausentwickelt Hubert Looser sieht das Kunstwerk keineswegs nur als privaten Besitz an sondern vielmehr als Kulturgut das eines offentlichen Austauschs bedarf So brachte er seine Sammlung in die 1988 gegrundete Fondation Hubert Looser ein um sie auch nach seinem Ableben zu erhalten und der Offentlichkeit zuganglich zu machen Als erster bedeutender Schritt in diese Richtung war 2012 auch die Ausstellung von Meisterwerken der Sammlung unter dem Titel My Private Passion Sammlung Hubert Looser im Bank Austria Kunstforum Wien zu bewerten Zuvor waren Werke der Sammlung lediglich als Leihgaben an Museen entliehen worden bzw in Loosers Wohnhaus in Zurich ausgestellt Ab 2017 wird die bedeutende Sammlung als Dauerleihgabe in die Erweiterung des Kunsthauses Zurich einziehen Bereits 2013 wird sie dort aber im grossen Ausstellungssaal erstmals als Ganzes zu entdecken sein Literatur BearbeitenIngried Brugger Florian Steininger Sammlung Hubert Looser Hatje Cantz Verlag Ostfildern 2012 ISBN 978 3 7757 3235 2 Philippe Buttner Die Sammlung Hubert Looser im Kunsthaus Zurich Scheidegger amp Spiess Zurich 2013 ISBN 978 3 85881 398 5 Eduard Beaucamp Hubert Looser Christina Weiss Private Passion Public Wealth Kunstsammeln Umbruche und Perspektiven Wolfsberg The Platform fur Executive amp Business Development Ermatingen 2013 ISBN 978 3 9524057 1 0Quellen BearbeitenHomepage der Fondation Hubert Looser Homepage des Kunsthaus Zurich Anna Miller In der Stille liegt seine Grosse Die Welt 21 Juli 2013 Samuel Herzog Die Magie des Auges NZZ 7 Juni 2013 Catherine Hickley Swiss Magnate Looser Spends Fortune on Art Gives It Away Bloomberg 18 Juni 2013 The rich have a responsibility Roostergnn 21 Juni 2013 La collection Hubert Looser ART aujourdhui Margareta Sandhofer Roter Faden von beachtlichem Willen artmagazine 3 Juni 2012 Ruth Halle Sammlung Looser im BA Kunstforum oe1 orf at 25 April 2012 Anne Katrin Fessler Wertvoll aber gleichzeitig wertlos Der Standard 25 April 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sammlung Hubert Looser amp oldid 194901156