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Der Sa 22 ist ein 1909 fur Erzherzog Franz Ferdinand von Osterreich Este gebauter Salonwagen Ursprunglich Teil des k k Hofzuges diente er ab 1923 im Regierungszug der Tschechoslowakei und ist heute im Besitz des Technischen Nationalmuseums Prag NTM Der Sa 22 im heutigen ZustandUrsprunglich die Nummer Sa 22 bzw bei seiner Eingliederung in den Hofzug Hz 0014 tragend erhielt der bei den k k Staatsbahnen eingestellte Wagen im Jahr 1911 1 die Bezeichnung Sa 506 Die CSD fuhrten das Fahrzeug spater als Aaz 1 0084 spater Aza 1 0086 Heute ist die offizielle Nummer 55 54 89 20 am Fahrzeug angeschrieben dazu die historische Bezeichnung Salon 22 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Verbleib 2 Technische Merkmale 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Erzherzog Karl entsteigt Sa 506 1916 Der Wagen wurde 1909 von den Prager Ringhoffer Werken unter der Fabriknummer 78000 gebaut Der zu dieser Zeit beim Hochadel sehr beliebte Architekt Jiri Stribral gestaltete das Innere des Salonwagens ganz nach den Wunschen Franz Ferdinands Dieser nutzte den Wagen erstmals am 19 April 1910 und in Folge oftmals fur private und offizielle Reisen Auf der letzten Reise des Erzherzogs und seiner Gemahlin Sophie von Hohenberg nach Sarajevo lief der Wagen allerdings bereits bei der Ankunft im Bahnhof Chlumetz heiss und musste abgestellt werden 1 2 Franz Ferdinand soll den bereits von Weitem mit einer Rauchfahne sichtbaren Wagen seiner Frau gegenuber folgendermassen kommentiert haben Siehst Du so fangt es an zuerst heissgelaufener Wagen dann ein Attentat in Sarajevo und wenn alles nichts hilft eine Explosion am Viribus 1 nbsp Kaiser Karl und Kaiserin Zita vor dem Salonwagen 1 6 1917 Nach der Ermordung Franz Ferdinands wurde der Wagen seinem Nachfolger Erzherzog Karl zur Verfugung gestellt der ihn auch nach seiner Thronbesteigung als Hofsalonwagen oftmals zu Reisen wie u a Inspektionsfahrten an die Front nutzte Auch zum Staatsbesuch in Konstantinopel 1917 reisten Kaiser Karl und Kaiserin Zita in diesem Wagen Nach dem Untergang der Donaumonarchie forderte die neu entstandene Tschechoslowakei den Wagen 1919 fur ihren Regierungszug und erhielt ihn im Zuge der Fahrzeugaufteilung der ehemaligen k k Staatsbahnen zugesprochen Er wurde hauptuntersucht und diente erstmals im Oktober 1923 dem Staatsprasidenten Tomas Garrigue Masaryk zur Reise nach Paris und Brussel Der Salonwagen diente fortan sowohl tschechoslowakischen Politikern wie auch Staatsgasten als Transportmittel beispielsweise reisten sowohl Aussenminister Edvard Benes als auch Marschall Petain und Reichsprotektor Konstantin von Neurath in diesem Wagen Auch Emil Hacha fuhr am 14 Marz 1939 in Salon 22 zu seinem Besuch bei Adolf Hitler nach Berlin Das Fahrzeug diente anschliessend noch bis 1966 1 im Regierungszug der ab 1948 kommunistischen Regierung und ging 1971 in den Besitz des NTM uber 2 Verbleib Bearbeiten Gelegentlich wurde der Wagen in den folgenden Jahrzehnten bei Eisenbahnjubilaen und Ausstellungen gezeigt nach jahrelanger Abstellung in den Depots des NTM wurde das Fahrzeug schliesslich ab Oktober 2009 bei der Firma Olpas Moravia umfassend saniert Das Fahrzeug erhielt dabei das Aussehen nach der Ubernahme durch die Tschechoslowakei 1924 Die betriebsfahige Aufarbeitung unter den Aspekten des Denkmalschutzes bereitete allerdings einige Schwierigkeiten da der holzerne Wagenkasten zuletzt in den 1930er Jahren hauptuntersucht worden war Die fragile Konstruktion bedingte den Austausch morscher Holzer durch neu angefertigte Teile die blecherne Aussenhaut musste aus Rucksicht auf das trockene Holz des alten Wagenkastens geklebt statt geschweisst werden 2 Seit 2010 ist der Wagen wieder betriebsfahig und wird bei Ausstellungen gezeigt und in Sonderzugen befordert Beispielsweise transportierte er 2016 den osterreichischen Bundesprasidenten Heinz Fischer bei seinem Abschiedsbesuch bei Milos Zeman in Schloss Lany 3 Technische Merkmale BearbeitenDie Konstruktion folgte den von Karl Golsdorf vorgegebenen Normalien fur vierachsige Schnellzugswagen der kkStB ein eisernes Untergestell mit einer Lange von 18 700 mm und einem Drehzapfenabstand von 13 500 mm tragt einen aus Holz gebauten Wagenkasten mit ausserer Blechverkleidung und Laternendach Der Wagen ist uber Puffer 19 940 mm lang 2 950 mm breit und uber alles 4 230 mm hoch Das Gesamtgewicht betragt 47 Tonnen Die beiden Drehgestelle nach Normierung Ia besitzen einen Achsstand von 2 500 mm sie wurden 1946 durch zwei Schwanenhals Drehgestelle gleichen Achsstandes ersetzt 1 4 Der Wagen war ursprunglich mit einer automatischen Saugluftbremse Bauart Hardy sowie fur den internationalen Verkehr mit der Westinghouse Druckluftbremse und der Henry Doppelbremse ausgestattet Daneben gibt es noch eine handisch betatigte Feststellbremse Das Fahrzeug verfugte ferner uber Faltenbalg Ubergange Dampfheizung und ursprunglich uber elektrische Beleuchtung System Dick mit 31 Gluhlampen Neben einer elektrischen Signalglocke fur den Diener war auch bereits ein Ventilator im Salon vorhanden 1 2 Der Innenraum blieb im Wesentlichen im Aussehen bis heute original und wurde nur minimal verandert er besteht aus einem Salon zwei Schlafcoupes mit Waschbecken zwei Abteilen fur die Begleitung zwei Diener Abteilen sowie zwei Toiletten 1 2 Den in der Sammlung des Technischen Museums in Wien erhaltenen Werkfotos nach war zudem noch eine Pantry zur Verpflegung der Reisenden an der ruckwartigen Plattform eingebaut 5 Es herrscht Unklarheit ob der Wagen bei seiner Ablieferung blau lackiert gewesen ist Gesichert ist eine grune Lackierung aus seiner Zeit im k k Hofzug nach der Ubernahme durch die Tschechoslowakei erhielt der Wagen die bis heute benutzte konigsblaue Farbgebung Ursprunglich trug das Fahrzeug keinerlei Insignien erst ab 1924 erhielt er das tschechoslowakische Staatswappen auf den Seitenwanden 2 nbsp Karl am Fenster von Sa 506 25 August 1916 nbsp Besuch von Kaiser Karl in Oberdrauburg Dezember 1916 nbsp Salon nbsp Salon nbsp Coupe der Herzogin von Hohenberg nbsp Abteil fur die Begleitung nbsp PlattformLiteratur BearbeitenWladimir Aichelburg Sarajevo 28 Juni 1914 Das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand von Osterreich Este in Bilddokumenten Verlag Orac Wien 1984 2 Auflage Verlag Osterreich Wien 1999 Zeitschrift Eisenbahn Ausgabe 1 1969 Wien S 1 2 Dieter Winkler Die k u k Hofzuge und ihre Geschichte Album Verlag Wien 1997 ISBN 3 85164 055 1 Sepp Tezak Der osterreichische Kaiserzug 1891 Pospischil Wien 1982 Weblinks BearbeitenVeroffentlichung des NTM Prag uber diesen Wagen und andere Salonwagen aus der Sammlung Eintrag in der Datenbank von Alan ButschekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Aichelburg Sarajevo 28 Juni 1914 S 10 a b c d e f https www ntm cz data shop i600 e5reburber pdf konrad kramar Fischer in Prag Grobheiten und viel Schwejk Humor 11 April 2016 abgerufen am 20 Marz 2023 Vozy salonni a spolecenske Abgerufen am 20 Marz 2023 Unsere Online Sammlung Technisches Museum Wien Abgerufen am 20 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salonwagen Sa 22 amp oldid 236791795