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Saint Paulet de Caisson ist eine franzosische Gemeinde mit 1840 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Gard in der Region Okzitanien Saint Paulet de CaissonSaint Paulet de Caisson Frankreich Staat FrankreichRegion OkzitanienDepartement Nr Gard 30 Arrondissement NimesKanton Pont Saint EspritGemeindeverband Gard RhodanienKoordinaten 44 16 N 4 36 O 44 264166666667 4 5980555555556 Koordinaten 44 16 N 4 36 OHohe 50 293 mFlache 16 88 km Einwohner 1 840 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 109 Einw km Postleitzahl 30130INSEE Code 30290Website ville saintpauletdecaisson frKirche Saint Paulet Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Infrastruktur 2 Geschichte 2 1 Namensherkunft 2 2 Industriegeschichte 2 3 Bevolkerungsentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Chartreuse de Valbonne 3 2 Kapelle Sainte Agnes 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeografie BearbeitenSaint Paulet de Caisson liegt im aussersten Norden des Departements Gard und damit am Schnittpunkt mehrerer Regionen und Landschaften Zum einen grenzt die Gemeinde an das Departement Ardeche zum anderen liegt sie zwischen dem einige Kilometer ostlich verlaufenden Rhoneufer und den Cevennen die sich westlich in Nord Sud Richtung ausbreiten Jenseits der Rhone gehen die historischen Landschaften Provence und Dauphine ineinander uber wahrend Saint Paulet sich zum Languedoc zahlen lasst 1 Durchflossen wird das Gemeindegebiet im Wesentlichen von der Ardeche die nordlich des Ortskerns liegt und teilweise die Grenze zum Departement Ardeche bildet Daneben verlaufen der Ruisseau du Compere und der Ruisseau du Moulin in Ortsnahe 2 Die Nachbargemeinden von Saint Paulet de Caisson sind Saint Just d Ardeche im Norden Pont Saint Esprit im Osten Carsan und Saint Michel d Euzet im Suden Salazac im Sudwesten sowie Saint Julien de Peyrolas im Nordwesten Die vier Kilometer ostlich an der Rhone gelegene Stadt Pont Saint Esprit stellt den grossten Nachbarort der Gemeinde dar Infrastruktur Bearbeiten An den Fernverkehr ist der Ort uber die Autoroute A7 die Richtung Norden nach Lyon und Richtung Suden nach Marseille fuhrt angebunden Von ihr zweigt im nahegelegenen Orange die Autoroute A9 ab die unter anderem uber Nimes und Montpellier bis zur spanischen Grenze und von dort aus weiter nach Barcelona fuhrt 3 Geschichte BearbeitenNamensherkunft Bearbeiten Der Namensbestandteil Saint Paulet geht auf den Apostel Paulus zuruck Wahrend es sich dabei um eine sichere Annahme handelt ist die Herkunft des Teils Caisson nicht derart klar Der Chronist Eugene Germer Durand behauptete 1878 in einem seiner Werke dass der Name auf eine alte Grafschaft zuruckgehe die zur Zeit Karls des Grossen existiert habe und dass deren Name einzig im Ortsnamen von Saint Paulet erhalten geblieben sei Primarquellen aus dem 8 und 9 Jahrhundert erwahnen ein Valus Caxoniensis beziehungsweise Valus Caxonica was vermutlich einen Abschnitt des Tals der Ceze rund um den heutigen Ort bezeichnete Der Ursprung des Namens wird hingegen in der Zeit der romischen Besatzung gesehen und ginge demnach auf eine romische Villa zuruck Aus dem Vornamen des Besitzers der Anlage der entsprechend Cassius heissen musste entwickelte sich dieser Theorie zur Folge die Bezeichnung fur die Villa und spater fur das ganze Umland Der Teil des Namens der auf den Apostel Paulus hinweist bildete sich hingegen spater heraus Aus dem fruhen 13 Jahrhundert wird der Ort von Quellen entweder nur mit dem Namen des Heiligen genannt oder wie in einer Quelle aus dem Jahr 1209 bereits in seiner heutigen Form Damals hiess das Dorf Sanctus Paulus de Caysson In den ersten Jahrhunderten nachdem die Bezeichnung durch den Apostel entstanden war existierte sie sowohl in der Variante Saint Paul als auch in deren Diminutiv Saint Paulet Um das Jahr 1600 herum hatte sich jedoch die Form Saint Paulet durchgesetzt 1774 und damit einige Jahre vor der Franzosischen Revolution wurde der Ort als Saint Paulet de Caysson erwahnt Aufgrund der mit der Revolution verbundenen radikalen Entchristianisierung wurde der Name 1793 auf Caisson verkurzt Es dauerte allerdings lediglich bis 1795 dass der ursprungliche Name wiederhergestellt wurde Seither hat er auch in der genauen Schreibweise seine heutige Form 3 Industriegeschichte Bearbeiten Der Steinkohlenbergbau in der gesamten Region setzte zu Beginn des 19 Jahrhunderts ein In dieser fruhen Phase des Abbaus wurde die Kohle nur von Privatleuten und ausschliesslich zum Hausgebrauch verwendet Unter dem Namen Societe Aubert grundeten die beteiligten Personen 1805 eine Interessengemeinschaft Aus ihr gingen spater andere Gesellschaften derselben Form hervor in deren Besitz die lokale Mine bis 1942 verblieb Die Mine stellte bis zu ihrem Verkauf zwar eine wichtige Einkommensquelle des Ortes dar verfugte aber auch uber ein begrenztes Budget und verlangte einen grossen korperlichen Einsatz der Arbeiter Bei den Arbeitern handelte es sich dennoch meist um Bauern die die Arbeit im Bergbau als Nebenerwerb nutzten Es war der Konzern Pechiney der die Mine 1942 aufkaufte und professionalisieren wollte Trotz dieser Versuche uberstieg die Fordermenge nie ein Niveau von etwas mehr als hundert Tonnen Kohle am Tag Dementsprechend stand die Mine vor der Aufgabe die im Dezember 1962 und damit 20 Jahre nach der Ubernahme durch Pechiney erfolgte Neben der Mine existierte in Saint Paulet ab 1929 eine Fabrik fur Autokraftstoffe Trotz einer hohen Qualitat der Produkte musste die Fabrik nach einem halben Jahr wegen Geldmangels vorlaufig schliessen Weil in Frankreich um 1936 Geruchte um einen eventuell bevorstehenden Krieg aufkamen wurde eine Wiedereroffnung diskutiert Der Zweite Weltkrieg brach letztlich aus bevor eine Entscheidung getroffen war Die Uberreste der Produktionsstatten und der Mine sind erhalten geblieben 3 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2010 2018Einwohner 870 930 944 1141 1431 1602 1771 1820Sehenswurdigkeiten BearbeitenChartreuse de Valbonne Bearbeiten nbsp Die Chartreuse de ValbonneDie Klosteranlage Chartreuse de Valbonne bei der es sich um eine Kartause handelt liegt rund sechs Kilometer ausserhalb des Ortskerns in einer Talsenke Von dieser leitet sich der Name ab der sich aus vallis bona entwickelt hat und mit gutes Tal zu ubersetzen ist Die Niederlassung wurde 1203 gegrundet und entstand somit etwas mehr als hundert Jahre nach der Grundung des Kartauserordens Als durch den Hundertjahrigen Krieg im 14 und 15 Jahrhundert zahlreiche Plunderer durch das Land zogen war auch das Kloster betroffen und wurde schwer beschadigt Dasselbe passierte im Verlauf der Hugenottenkriege wobei die Chartreuse de Valbonne 1585 geplundert und in Brand gesetzt wurde Dabei wurden die Dokumente die seit ihrer Grundung dort entstanden und lagerten vernichtet Dank des Engagements eines Geistlichen namens Francois Laurent wurde die Kartause ab 1633 wieder aufgebaut Dieses ist im Wesentlichen bis heute erhalten auch wenn die Hauptkirche aus den 1770er Jahren stammt Die Beschlusse der Franzosischen Revolution zwangen die Monche das Kloster zu verlassen Dieser Vorgang wurde am 1 Oktober 1790 abgeschlossen als der letzte Bruder dem Kloster den Rucken kehrte und es zugleich in den Besitz des Staates uberging Ein Grossteil der Anlage wurde durch Plunderung oder Verkauf von Objekten erneut schwer beschadigt 1836 wurde es von den Kartausern fur eine Summe von 65 300 Francs zuruckerworben und anschliessend restauriert Ein Gesetz das unter anderem die erneute Konfiszierung kirchlichen Eigentums durch den Staat vorsah veranlasste die in Valbonne lebenden Monche 1901 zur Flucht nach Spanien wo sie am Wiederaufbau der Kartause Aula Dei teilhatten Fur die Chartreuse de Valbonne die 1907 in den Besitz eines Industriellen aus Calais uberging bedeutete dies hingegen das endgultige Ende ihrer Geschichte als besiedeltes Kloster 1926 kaufte ein evangelischer Geistlicher die Anlage und errichtete dort eine 1929 eroffnete Leprakolonie Weil sich die Krankheit nach dem Zweiten Weltkrieg immer weiter zuruckzog wurde daneben eine Einrichtung fur Geisteskrankheiten geschaffen 3 nbsp Kapelle Sainte AgnesKapelle Sainte Agnes Bearbeiten Rund einen Kilometer nordlich des Ortes liegt die Kapelle Sainte Agnes Diese bestand zuerst aus einem einfachen Grundbau bis im 12 Jahrhundert eine Apsis erganzt wurde Sie gilt als ein Beispiel fur den in der Kapelle angewandten romanischen Baustil der auch von dem sechs Bogen umfassenden Kirchenschiff verkorpert wird Der kleine Glockenturm der Kapelle stammt vermutlich aus dem 17 Jahrhundert und wird als Laterne der Toten bezeichnet In fruheren Zeiten gehorte zum Gelande des Gotteshauses ein Friedhof der heute aber nicht mehr erhalten ist 3 Einzelnachweise Bearbeiten Ville de Saint Paulet de Caisson gard provencal com Mairie de Saint Paulet de Caisson annuaire mairie fr a b c d e ville saintpauletdecaisson frWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Paulet de Caisson Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinden im Arrondissement Nimes Aigaliers Aigues Mortes Aigues Vives Aigueze Aimargues Aramon Argilliers Arpaillargues et Aureillac Asperes Aubais Aubord Aubussargues Aujargues Bagnols sur Ceze Baron Beaucaire Beauvoisin Bellegarde Belvezet Bernis Bezouce Blauzac Boissieres Bouillargues Bouquet Bourdic Cabrieres Caissargues Calvisson Cannes et Clairan Carsan Castillon du Gard Caveirac Cavillargues Chusclan Clarensac Codognan Codolet Collias Collorgues Combas Comps Congenies Connaux Cornillon Crespian Dions Domazan Domessargues Estezargues Flaux Foissac Fons Fons sur Lussan Fontanes Fontareches Fournes Fourques Gajan Gallargues le Montueux Garons Garrigues Sainte Eulalie Gaujac Generac Goudargues Issirac Jonquieres Saint Vincent Junas La Bastide d Engras La Bruguiere La Calmette La Capelle et Masmolene Langlade La Roque sur Ceze La Rouviere Laudun l Ardoise Laval Saint Roman Le Cailar Lecques Ledenon Le Garn Le Grau du Roi Le Pin Les Angles Lirac Lussan Manduel Marguerittes Mauressargues Meynes Milhaud Montagnac Montaren et Saint Mediers Montclus Montfaucon Montfrin Montignargues Montmirat Montpezat Moulezan Moussac Mus Nages et Solorgues Nimes Orsan Parignargues Pont Saint Esprit Pougnadoresse Poulx Pouzilhac Pujaut Redessan Remoulins Rochefort du Gard Rodilhan Roquemaure Sabran Saint Alexandre Saint Andre d Olerargues Saint Andre de Roquepertuis Saint Bauzely Saint Bonnet du Gard Saint Chaptes Saint Christol de Rodieres Saint Clement Saint Come et Maruejols Saint Dezery Saint Dionisy Sainte Anastasie Saint Etienne des Sorts Saint Genies de Comolas Saint Genies de Malgoires Saint Gervais Saint Gervasy Saint Gilles Saint Hilaire d Ozilhan Saint Hippolyte de Montaigu Saint Julien de Peyrolas Saint Laurent d Aigouze Saint Laurent de Carnols Saint Laurent des Arbres Saint Laurent la Vernede Saint Mamert du Gard Saint Marcel de Careiret Saint Maximin Saint Michel d Euzet Saint Nazaire Saint Paulet de Caisson Saint Paul les Fonts Saint Pons la Calm Saint Quentin la Poterie Saint Siffret Saint Victor des Oules 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