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Die Sachsenwald war ein deutscher Trawler der von der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg erst als Wetterbeobachtungsschiff im Nordatlantik und spater als Vorpostenboot in der Biskaya eingesetzt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Bau und technische Daten 2 Basis Nord 3 Wetterbeobachtungsschiff 4 Vorpostenboot 4 1 Versenkung 5 Anmerkungen und Einzelnachweise 6 WeblinksBau und technische Daten BearbeitenDas Schiff lief im Juni 1939 mit der Baunummer 631 auf der Seebeckwerft der AG Weser in Bremerhaven vom Stapel Es war 62 85 m lang und 8 53 m breit hatte 4 43 m Tiefgang und war mit 639 BRT vermessen Eine Dreifach Expansions Dampfmaschine mit 1000 PS ergab eine Hochstgeschwindigkeit von 12 5 Knoten Das Schiff war in Cuxhaven beheimatet und hatte das Fischereikennzeichen PC 318 Basis Nord BearbeitenDie Kriegsmarine erwog bereits seit der Unterzeichnung am 28 September 1939 des Deutsch Sowjetischen Grenz und Freundschaftsvertrags auf sowjetischem Gebiet im Raum Murmansk einen Stutzpunkt zur Reparatur und Versorgung von U Booten einzurichten Zu diesem Zweck bot die Sowjetunion schliesslich den Sapadnaja Liza Fjord nordwestlich von Murmansk am Sudufer der Motowski Bucht an Dort gab es allerdings keinerlei maritime oder sonstige Infrastruktur sodass die geplante Basis Nord prinzipiell aus Wohn Werkstatt und Versorgungsschiffen gebildet werden musste Zunachst liess die Kriegsmarine daher die zur Versorgung von U Booten benotigten Versorgungsguter nach Murmansk bringen und auf einige der dort festliegenden deutschen Handelsschiffe umladen Wichtige Spezialausrustung einschliesslich der Entschlusselungscodes fur aus Norddeich ubermittelte Funkspruche wurde von der Sachsenwald nach Murmansk gebracht die unterwegs zur Tarnung weiterhin Fischfang betrieb und Ende November in Murmansk eintraf Am 1 2 Dezember 1939 verlegten dann als erste die beiden HAPAG Schiffe Phoenicia und die als Wohnschiff vorgesehene Cordillera von Murmansk nach Sapadnaja Liza Die Sachsenwald folgte erst am 9 Dezember da sie von den Sowjets mit burokratischen Vorwanden aufgehalten worden war Sie sollte nach ihrer Entladung unterwegs fischend wieder nach Deutschland zuruckkehren aber die Sowjets blockierten dies zunachst und verlangten sie solle ihnen als Verbindungsschiff zwischen Murmansk und der Basis Nord dienen Sie ging schliesslich doch und kehrte im Januar 1940 nach Deutschland zuruck 1 Wetterbeobachtungsschiff BearbeitenNach ihrer Ruckkehr Im Januar 1940 wurde sie von der Kriegsmarine requiriert und dann im Sommer zum Wetterbeobachtungsschiff umgerustet Sie erhielt die Bezeichnung Wetterbeobachtungsschiff 7 WBS 7 Kommandant war der erfahrene Trawlerkapitan Ernst Wilhelm Schutte der als Sonderfuhrer den Dienstrang Leutnant zur See innehatte 2 Das Schiff ging danach von Nordnorwegen aus fur jeweils vier Wochen im Wechsel mit anderen Wetterbeobachtungsschiffen auf die ihm zugewiesenen Positionen im Nordmeer bzw in der Danemarkstrasse um die Seekriegsleitung und deutsche U Boote und Uberwasser Handelsstorer mit Wetterberichten zu versorgen Die Sachsenwald wurde dadurch bekannt dass sie am 28 Mai 1941 die beiden letzten uberlebenden Besatzungsangehorigen des am Tage zuvor versenkten Schlachtschiffs Bismarck im Nordatlantik bergen konnte Sie hatte gerade einen 50 Tage Einsatz vor der Sudostkuste Gronlands beendet als sie am 27 Mai den Befehl erhielt in das Seegebiet zu laufen in dem die Bismarck gesunken war Dort fand sie am 28 Mai zunachst Olspuren dann Wrackteile Leichen in Schwimmwesten leere Schwimmwesten und schliesslich ein Rettungsfloss mit zwei Matrosen Maschinengefreite Walter Lorenzen und Otto Maus Trotz weiterer Suche am folgenden Tag wurden keine weiteren Uberlebenden gefunden Die Sachsenwald marschierte dann zur Gironde wo die beiden Manner der Bismarck am 1 Juni in Royan an Land gehen konnten 3 Vorpostenboot BearbeitenDa ein weiterer Einsatz als Wetterbeobachtungsschiff nicht mehr vorgesehen war wurde die Sachsenwald zum Vorpostenboot umgerustet mit einem 8 8 cm Geschutz bewaffnet und mit der Nummer V 414 der 4 Vorpostenflottille zugeteilt Die Flottille war 1940 nach der Besetzung der franzosischen Westkuste aus der Nordsee nach Bordeaux und Bayonne verlegt worden und operierte in der Biskaya 4 Das Boot versah dort Sicherungs und Geleitdienst Versenkung Bearbeiten Am 6 August 1944 war das Boot Teil der Sicherung eines kleinen Geleitzuges der Munition von Saint Nazaire nach La Pallice La Rochelle bringen sollte Das Geleit bestand aus zwei kleinen Kustenmotorschiffen 5 und wurde gesichert von dem Schnellen Geleitboot SG 3 den beiden Minensuchbooten M 263 10 Minensuchflottille und M 486 26 Minensuchflottille dem Kustenkabelleger Hoheweg und dem Vorpostenboot V 414 6 Der Geleitzug verliess Saint Nazaire in der Nacht vom 5 zum 6 August und wurde kurz nach Mitternacht nordlich der Ile d Yeu von der britisch kanadischen Force 26 abgefangen die im Rahmen der Operation Kinetic die Versorgung der verbliebenen deutschen Stutzpunkte an der Biskayakuste zu unterbinden trachtete Die Force 26 bestand aus dem Leichten Kreuzer HMS Bellona und den Zerstorern HMS Ashanti HMS Tartar HMCS Haida und HMCS Iroquois Die Zerstorer warteten bis sie zwischen den Geleitzug und die Kuste vorstossen konnten Um 0 34 Uhr eroffnete die Force 26 das Feuer wobei die Bellona sich darauf beschrankte von der Seeseite Leuchtmunition zur Erleuchtung des Gefechtsfelds zu schiessen wahrend die Zerstorer die auseinanderstiebenden Geleitfahrer aus nachster Nahe angriffen Um 2 22 Uhr waren sechs der deutschen Schiffe versenkt Nur die SG 3 konnte entkommen wurde aber noch am gleichen Abend auf der Reede von Les Sables d Olonne durch RAF Bomben versenkt Das Wrack der Sachsenwald V 414 liegt in drei Teile zerbrochen in etwa 55 m Tiefe Das Vorschiff ist noch recht gut erhalten und das 8 8 cm Geschutz ist noch immer an seinem Platz Viel 8 8 und Flak Munition liegt umher Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Nach der am 9 April 1940 mit der Invasion der wichtigsten Hafen eingeleiteten deutschen Besetzung Norwegens verlor die Basis Nord ihre strategische Bedeutung und war dann nur noch ein Symbol sowjetisch deutscher Militarkooperation Mitte Juni 1940 verliess die Phoenicia als letztes deutsches Schiff die Sapadnaja Liza Schutte wurde am 12 August 1944 mit dem Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet Fischdampfer Sachsenwald Bericht uber den Einsatz bei der Rettungsaktion Bismarck 30 5 1941 abgerufen 7 Mai 2013 PDF 170 kB Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Vorpostenflottillen 1939 1945 abgerufen 7 Mai 2013 Die Otto 217 BRT und ein namentlich nicht bekanntes Kumo Hinsichtlich der Hoheweg besteht eine gewisse Unklarheit da sie verschiedentlich auch als Vorpostenboot V 1549 und als Versorger bezeichnet wird Weblinks BearbeitenJames A Wood The Biscay Blockade Canadian Tribal Class Destroyers in Operation KINETIC V 414 ex Sachsenwald bei www wrecksite eu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sachsenwald Schiff 1939 amp oldid 238462474