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Die Ermland der Hamburg Amerikanische Packetfahrt Actien Gesellschaft Hapag war der vierte Neubau fur die Beteiligung der Reederei an einem Ostasien Gemeinschaftsdienst mit britischen Reedereien und dem Norddeutschen Lloyd Die ersten vier Schiffe der Havelland Klasse waren fast reine Frachtmotorschiffe mit einer kleinen Passagiereinrichtung fur 18 Fahrgaste Die Ermland und ihr Schwesterschiff Rheinland waren im Gegensatz zu den ersten beiden Schiffen mit langsam laufenden Dieselmotoren ohne Getriebe ausgerustet Die im September 1922 in Dienst gestellte Ermland blieb bis 1939 im Ostasiendienst und befand sich bei Kriegsbeginn in Kaohsiung Formosa Ermland II Die Ermland Die ErmlandSchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichDeutsches Reich Deutsches Reichandere Schiffsnamen ab 1941 WeserlandSchiffstyp KombischiffRufzeichen RCQPHeimathafen HamburgEigner Hamburg Amerikanische Packetfahrt Actien GesellschaftBauwerft Blohm amp Voss HamburgBaunummer 414Stapellauf 18 Februar 1922Indienststellung 29 August 1922Verbleib 3 Januar 1944 im Sudatlantik versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 141 8 m Lua Breite 17 7 mTiefgang max 7 8 mVermessung 6521 BRT Besatzung 58MaschinenanlageMaschine 2 6 Zyl DieselmotorenMaschinen leistung 3500 PSwHochst geschwindigkeit 12 kn 22 km h Propeller 2TransportkapazitatenTragfahigkeit 7900 tdwZugelassene Passagierzahl 12 18 PassagiereSie wurde Ende Dezember 1940 als erster Blockadebrecher von Japan nach Europa geschickt und erreichte im April 1941 Bordeaux Unterwegs hatte sie sich unter anderem mit dem Schweren Kreuzer Admiral Scheer getroffen Umbenannt in Weserland lief sie im Herbst 1942 wieder nach Japan Ihre letzte Reise begann am 26 Oktober 1943 in Yokohama und endete 2 Januar 1944 im Sudatlantik auf der Position 17 0 0 S 21 0 0 W 17 21 Koordinaten 17 0 0 S 21 0 0 W zwischen Ascension und der brasilianischen Kuste wo sie vom US amerikanischen Zerstorer USS Somers versenkt wurde Nachdem von 2018 bis mindestens ins Jahr 2021 kistenartige Gegenstande an Brasiliens Strande angespult wurden fand das Instituto de Ciencias do Mar Labomar da Universidade Federal do Ceara UFC heraus dass jene Gegenstande in Wahrheit Kautschukballen sind die von der Rio Grande und der Weserland stammen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Letzte Einsatze als Ermland 1 2 Weitere Einsatze als Weserland 2 Schicksal der Schwesterschiffe 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie Ermland war der vierte Neubau der Hapag fur die Beteiligung an einem Ostasien Gemeinschaftsdienst mit den britischen Reedereien Alfred Holt amp Co und Ellerman amp Bucknall die den deutschen Reedereien Hapag und Norddeutscher Lloyd NDL eine Betriebsgemeinschaft angeboten hatten was diese 1921 annahmen 2 Die Hapag wollte die Route wie die beiden britischen Reedereien vorrangig als Frachtlinie betreiben und die bei Blohm amp Voss in Auftrag gegebenen Motorschiffe hatten daher auch nur Platz fur bis zu 18 Fahrgaste Als erstes Schiff der Hapag in diesem Gemeinschaftsdienst kam das Typschiff der Neubauten die Havelland im Dezember 1921 zum Einsatz Sie und das zweite Schiff der Serie die Munsterland wurden von noch vorhandenen U Boot Dieseln angetrieben deren hohe Drehzahl von einem Getriebe reduziert wurde das von dem Blohm amp Voss Direktor Hermann Frahm entwickelt worden war Die Ermland benannt nach der preussischen Landschaft Ermland bildete mit ihrem Schwesterschiff Rheinland die zweite Gruppe der Neubauten bei der bei Blohm amp Voss gebaute langsam laufende 6 Zylinder Dieselmotoren der Bauart Burmeister amp Wain erprobt wurden die direkt auf die beiden Wellen wirkten Die Ermland lief am 18 Februar 1922 als letztes Schiff des Ursprungauftrages neun Monate nach dem ersten Schiff vom Stapel und wurde 29 August 1922 ein Jahr nach dem Typschiff abgeliefert 3 Die Klasse wurde noch durch zwei weitere Schiffe Saarland Vogtland 1924 vervollstandigt die ein zusatzliches Deck erhielten und dann 49 Fahrgaste an Bord nehmen konnten Die Vogtland wurde wieder mit dem Antriebskonzept der ersten Schiffe ausgestattet wahrend die Saarland zu Vergleichszwecken durch eine Getriebeturbine angetrieben wurde 4 Letzte Einsatze als Ermland Bearbeiten Die Ermland blieb bis 1939 vorrangig auf der Ostasien Route im Einsatz 3 Ihre letzte Friedensfahrt fuhrte sie von Houston nach Manila wo sie am 26 August 1939 eintraf Der Kapitan entschied sich den Hafen wegen der angespannten politischen Lage sofort zu verlassen und er lief am 31 dann in Takao heute Kaohsiung Formosa ein wo das Schiff die nachsten 11 Monate verblieb Sie hatte noch 706 t Treibol an Bord ausreichend fur 53 Seetage und uber 12000 sm Vom 28 Juli bis 5 August 1940 fuhr die Ermland dann nach Kobe um Aufgaben in der Etappe zu ubernehmen Ohne jegliche Ladung verliess die Ermland unter Kapitan F Krage am 28 Dezember 1940 Kobe um Gefangene von deutschen Hilfskreuzern zu ubernehmen Zuerst traf sie vom 5 Januar 1941 den Hilfskreuzer Orion und den Prisentanker Ole Jacob am Lamotrek Atoll der Marshallinseln Nach Ubernahme der 183 auf der Orion verbliebenen Gefangenen darunter 32 Norweger von der Ringwood 5 setzte die Ermland getarnt als die russische Tbilisi aus Wladiwostok am 9 Januar ihre Alleinfahrt Richtung Heimat durch den Pazifik und um das Kap Hoorn fort Am 23 Februar sichtete sie ein einzeln fahrendes grosses Schiff vermutlich einen Truppentransporter Am Versorgungspunkt Andalusien erganzte die Ermland ihre Vorrate aus dem Versorger Nordmark unter Kapitan Grau und ubernahm von den im Sudatlantik eingesetzten Schiffen noch weitere 148 Gefangene 56 kamen vom Kreuzer Admiral Scheer 6 den sie etwas spater im Mittelatlantik traf Am 3 April 1941 traf die Ermland in Bordeaux als erster Blockadebrecher aus Japan ein Weitere Einsatze als Weserland Bearbeiten Wegen der Verwechslungsgefahr mit dem gleichnamigen Marineversorger wurde die Ermland nach dieser Reise in Weserland umbenannt und mit einem 10 5 cm Geschutz und vier 2 cm Flugabwehrmaschinenkanonen bewaffnet 7 Mit einer Stuckgutladung fur Japan versuchte die Weserland am 17 August 1942 auszulaufen Sie wurde bei Kap Ortegal durch britische Flugzeuge angegriffen und lief am 20 in den Schutz der spanischen Kustengewasser Von dort kehrte sie wieder nach Bordeaux zuruck Am 18 September gelang Kapitan Krage dann der Ausbruch aus Bordeaux nach Yokohama Diesmal wurde das Schiff entfernter von der spanischen Kuste von einer Short Sunderland entdeckt und angegriffen Es gelang das Flugboot abzuschiessen Zwei Mann der Besatzung konnten gerettet werden Beide uberlebten obwohl der eine erhebliche Verbrennungen erlitten hatte und dem anderen ein Bein amputiert werden musste 8 Am 1 Dezember 1942 erreichte die Weserland Japan obwohl sie auf dem Weg sechs fremde Schiffe gesichtet hatte Eine erste Ruckreise begann die Weserland am 5 Januar 1943 aus Yokohama Die Reise wurde abgebrochen und uber Batavia kehrte das Schiff nach Japan zuruck Erst am 26 Oktober 1943 trat die Weserland endgultig die Ruckreise an auf der ab Singapur auch 35 italienische U Boot Fahrer auf ihrer Heimreise an Bord waren nbsp PB4Y 1 Liberator nbsp Die USS SomersAm Neujahrstag 1944 startete die auf Ascension stationierte Aufklarungsstaffel ihre Routinefluge mit ihren Consolidated PB4Y 1 Liberators Die zweite Maschine entdeckte nach uber sechs Stunden Flug gegen 14 00 Uhr ein Schiff auf ONO Kurs mit 10 Knoten Fahrt Es gab sich als Glenbank aus die von Kapstadt auf dem Weg nach Montevideo war Die unsicheren Amerikaner gaben einige 12 7 mm MG Schusse ab worauf die Weserland exakt zuruckschoss und traf Die Maschine landete um 18 45 mit einem Verletzten wieder auf Ascension Zur Klarung der Herkunft des Schiffes startete eine weitere Suchmaschine gezielt zur letzten Kontaktposition ausserdem wurde der Zerstorer USS Somers Cdr E C Hughes in Marsch gesetzt Um 20 35 sichtete das Flugzeug die angebliche Glenbank die sich jetzt 70 Seemeilen sudostlich der vorigen Position befand Die Maschine kehrte nach Ascension zuruck und landete am 2 Januar um 03 30 Uhr Die Maschine startete erneut um 09 30 Uhr und fand das verdachtige Schiff wieder Als die Maschine ihre Meldung absetzte eroffnete die Weserland um 17 25 wiederum sehr prazises Feuer und beschadigte die Liberator Baker 12 Um 18 30 waren drei weitere Maschinen bei der Weserland und die beschadigte Maschine konnte begleitet den 600 sm Ruckflug antreten der allerdings um 21 47 nach standigem Hohenverlust auf der Wasseroberflache endete Um 22 00 sichtete die Somers die Weserland in 12 sm Entfernung die von den Flugzeugen ausgeleuchtet wurde Die Somers eroffnete schliesslich bei einer Entfernung von 4 sm das Feuer und die Weserland sank um 00 30 am 3 Januar 1944 Funf Manner starben die 134 Uberlebenden wurden von der Somers an Bord genommen Die starke und sehr grundliche Uberwachung ist auf Ultra Entschlusselungsergebnisse zuruckzufuhren die bis zum 6 Januar 1944 auch noch zum Verlust der Blockadebrecher Rio Grande und Burgenland fuhrte Allein am 2 Januar wurden vier Einzelfahrer entdeckt und kontrolliert Schicksal der Schwesterschiffe BearbeitenStapellaufin Dienst Name Tonnage BauNr Schicksal12 05 192130 08 1921 Havelland 3 6334 BRT9660 tdw Nr 461 Motorschiff angetrieben von zwei U Boot Dieselmotoren uber Getriebe 10 September 1921 Jungfernreise von Hamburg nach Ostasien 1944 an Japanische Marine abgegeben Tatsumi Maru im September 1945 gestrandet in Kobe und 1946 abgebrochen13 08 192123 01 1922 Munsterland 3 6408 BRT9760 tdw Nr 462 Antrieb wie vor 2 Februar 1922 Jungfernfahrt von Hamburg nach Ostasien Januar bis Mai 1942 als Blockadebrecher von Japan nach Bordeaux 10 Januar 1944 beim Versuch der Verlegung durch den Kanal durch britische Artillerie vor Calais versenkt 9 59 Tote1 10 192125 03 1922 Rheinland 3 6552 BRT9900 tdw Nr 414 Motorschiff angetrieben von direkt auf die Wellen wirkenden Dieselmotoren 19 April 1922 Jungfernreise von Hamburg nach Ostasien 16 Juni 1926 nach Kollision mit einem japanischen Frachter auf dem Jangtsekiang vor Hankau gesunken 20 10 1923 2 02 1924 Saarland 3 6863 BRT9468 tdw Nr 460 Antrieb durch eine Dampf Getriebeturbine 23 Februar 1924 Jungfernfahrt von Hamburg nach Ostasien ab Januar 1934 auch Einsatz von Hamburg zur Westkuste Sudamerikas Kosmos Dienst im September 1939 Zuflucht in Dairen 30 September 1940 Verkauf an Japan Teiyo Maru 2 Marz 1943 durch US amerikanische Flugzeuge versenkt3 05 192423 08 1924 Vogtland 3 10 7106 BRT9800 tdw Nr 401 Motorschiff angetrieben von zwei U Boot Dieselmotoren uber Getriebe 21 September 1924 Jungfernreise von Hamburg nach Ostasien ab Marz 1934 Einsatz von Hamburg zur Westkuste Sudamerikas Kosmos Dienst 1938 bei Blohm amp Voss auf dieselelektrische Antrieb umgebaut ab Februar 1939 wieder Einsatz nach Ostasien im September 1939 Zuflucht in Batavia im Mai 1940 beschlagnahmt und als Berakit unter niederlandischer Flagge eingesetzt 7 Mai 1943 im Pazifik durch japanisches U Boot versenktLiteratur BearbeitenArnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Bd IV Vernichtung und Wiedergeburt 1914 bis 1930 Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseum Band 21 Hans Georg Prager Blohm amp Voss Koehler Verlagsgesellschaft Herford 1977 ISBN 3 7822 0127 2 Claus Rothe Deutsche Ozean Passagierschiffe 1919 bis 1985 Steiger Verlag 1987 ISBN 3 921564 97 2 Weblinks BearbeitenBlockadebrecher 1 5 1 1944 Sudatlantik Untergang der WeserlandEinzelnachweise Bearbeiten Historisches Strandgut Nazi Fracht an Brasiliens Kuste In Der Spiegel Abgerufen am 10 September 2021 Kludas Bd IV S 160 a b c d e f g Kludas Bd IV S 162 Kludas Bd IV S 164f Paul Vois ein franzosischer Gefangener hat uber die Fahrt Tausend Inseln und keine fur uns geschriebendie hoheren Zahlen einiger Bucher ubersehen die im Atlantik ubernommenen Gefangenen und dass die Orion in Emirau auch Frauen und Einheimische absetzte Mittelatlantik zwischen 8 16 3 1941 Angaben in allen Quellen unterschiedlich Erich Groner Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 4 gibt ab Oktober 1941 vier 2 cm MK und vier MG an Jochen Brennecke Schwarze Schiffe Weite See Untergang der Munsterland Rothe S 97 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ermland Schiff 1922 amp oldid 232415728 Schicksal der Schwesterschiffe