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Der STZ 5 russisch STZ 5 ist ein in der Sowjetunion vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelter Artillerie und Transportschlepper Produziert wurde er in der durch den Verlauf des Krieges gegen die Sowjetunion sehr bekannten Stalingrader Traktorenfabrik STZ Infolgedessen endete die Produktion die 1937 begonnen hatte im Jahr 1942 als das Werk vollstandig zerstort wurde Mit uber 9000 gefertigten Exemplaren war er eines der am haufigsten fur die Rote Armee gebauten Fahrzeuge dieser Klasse STZ 5Erbeuteter STZ 5 im ungarischen DienstBasisinformationHersteller Stalingradski Traktorny SawodModell STZ 5 Kettenschlepper mit Pritsche STZ NATI 2TBProduktionszeit 1937 1942Varianten STZ NATI 1TA STZ 3 STZ NATI 2TB STZ 5 Besatzung 2 8Technische DatenEigengewicht 5 8 tNutzlast 1 5 tGesamtgewicht 6 tAnhangelast 4 5 tLange 4150 mmBreite 1855 mmHohe 2360 mm Oberkante Kabine Spurweite 1435Bodenfreiheit 288 mmSteigfahigkeit 17 Watfahigkeit 0 8 mMotor 4 Zylinder OttomotorLeistung 38 25 PSGeschwindigkeit 25 km hVerbrauch 10 l h StrasseKraftstoffvorrat 148 Kerosin 14 BenzinReichweite 145Antriebsformel Raupenkette Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technische Beschreibung 3 Produktion 4 Einsatz 4 1 Kettenschlepper CT3 601 r 5 Varianten 5 1 BM 13 16 Katjuscha 5 2 Odessa Tank NI 5 3 Variante mit Funkmast 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenIn den 1930er Jahren erprobte die Rote Armee verschiedene auslandische Fahrzeugtypen unter anderem den britische Vickers Armstrong Light Tank Mk II Im Buro der Stalingrader Traktorenfabrik Stalingradski Traktorny Sawod STZ wurde daraufhin in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Institut NATI kurz fur nazvanie Nauchno issledovatelskogo avtomobilnogo i avtomotornogo instituta NATI unter der Leitung von W Slonimski ein Fahrgestell entwickelt Die Entwicklung begann im Jahr 1933 Zielsetzung war dass ein Fahrgestell das sowohl fur einen zivilen als auch fur einen militarischen Schlepper verwendet werden konnte auf einer Produktionslinie gefertigt werden konnte Fur den landwirtschaftlichen Einsatz sollten die Fahrzeuge in der Lage sein einen grossen Pflug zu ziehen Das Projekt brachte zwei Fahrzeuge hervor zuerst den landwirtschaftlichen STZ NATI 1TA militarisch spater als STZ 3 bezeichnet und dann den STZ NATI 2TW STZ NATI 2TV der die Werksbezeichnung STZ 5 erhielt Beide Fahrzeuge hatten das gleiche Fahrgestell und den gleichen Motor In der Traktorenfabrik waren fur den STZ 5 die Ingenieure I I Drong und V A Kargopolow mit der Entwicklungsarbeit beauftragt dabei wurden sie von den beiden Spezialisten von NATI A W Wassiljew und I I Trepenenkow unterstutzt Die Fahrzeuge der Versuchsserie wurden Stalin am 16 Juli 1935 vorgestellt und in der Folge zur Produktion freigegeben Doch die Nachbesserungen am Entwurf und das Einrichten der Produktionslinie dauerten noch bis 1937 an erst in dem Jahr begann die Serienproduktion Im Jahr 1939 wurde versuchsweise ein D 8T Dieselmotor aus dem Charkower Traktorenwerk ChTZ mit einer Leistung von 58 5 PS eingebaut doch es folgte keine Serienfertigung Technische Beschreibung BearbeitenZiviler und militarischer Bautyp unterschieden sich grundlegend Wahrend die zivile Ausfuhrung dem konventionellen Entwurf eines landwirtschaftlichen Schleppers mit vorne liegendem Motor und einer dahinter liegenden Fahrerkabine folgte wurde beim STZ 5 ein innovativer Weg mit einer vorne liegenden geschlossenen Fahrerkabine fur 2 Personen gewahlt um hinter der Kabine Platz fur eine Pritsche zum Transport von Mannschaften 8 bis 10 Mann und Munition zu haben Das Fahrzeug baut auf einem rechteckigen Rahmen auf Die aufgesetzte Fahrerkabine besteht aus Blechen und Holzelementen die Pritsche mit einer Traglast von 1 5 t aus Holz mit Metallbeschlagen und konnte mit Spriegel und einer Plane geschutzt werden Ausserdem gab es auf der Ladeflache vier Klappsitze Die Frontscheibe war zweigeteilt und konnte nach vorne aufgeklappt werden in die Front war der Kuhlergrill und zwei Scheinwerfer integriert Fahrer und Beifahrer sassen links und rechts des mittigen verkleideten Motorblocks und konnten ihre Seitenfenster offenen Bremse und Kupplung wirkten ausschliesslich an der hinten liegenden Achse Weitere Unterschiede der STZ 5 Variante waren ein E Starter fur den Motor sowie ein anderes Getriebe mit 5 Vorwartsgangen und einem Ruckwartsgang Der Motor war fur eine hohere Leistung auch in der Lage Kerosin zu verbrennen als Schutz fur den Motor konnte dabei ein spezielle Vergasersystem Wasser in die Zylinder spruhen Die schmale Kette ermoglichte dabei eine hohere Geschwindigkeit als beim STZ 3 von bis zu 25 km h Uber der Hinterachse war eine Winde mit einem 40 m langen Seil montiert welche eine Zugkraft von 4 t hatte Um den Verschleiss niedrig zu halten wurden die Lauf und Stutzlaufrollen mit einer Gummierung versehen Als Zugfahrzeug sollten angehangte Lasten bis zu 4 5 t Gewicht haben im aussersten Fall waren bis zu 7 25 t moglich Hohere Lasten belasteten den Rahmen des Fahrgestells zu stark Produktion BearbeitenIm Jahr 1937 wurde eine Stuckzahl von 173 Fahrzeugen erreicht im Folgejahr fiel die Produktion auf 136 zuruck Im Jahr 1939 stieg die Zahl auf 1256 und 1940 wurden 1274 Stuck Jahr gefertigt Bis zum 22 Juni 1941 waren weitere 599 fertiggestellt Nach dem Angriff auf die Sowjetunion wurde die Produktion drastisch erhoht und es wurden bis zum 31 Dezember weitere 3146 produziert Im Jahr 1942 konnte bis zum 13 September 1942 als die Produktion wegen des Angriffs der Wehrmacht auf Stalingrad beendet wurde weitere 3359 fertiggestellt werden 1 Davon wurden 31 Fahrzeuge noch nach dem Beginn des deutschen Angriffs auf das Werksgelande am 23 August fertiggestellt Gleichzeitig wurde der STZ 5 damit zu einem der am meisten gebauten Kettenschlepper der moglicherweise sogar bei den ausschliesslich fur die Rote Armee gebauten Kettenschleppern den grossten Anteil hatte Schon am 1 Januar 1941 stellte er mit einem Anteil von 13 2 2839 Stuck einen erheblichen Anteil bei den Artillerieschleppern der Roten Armee Nach schweren Verlusten im ersten Kriegsjahr lag der Bestand am 1 September 1942 bei 4678 Fahrzeugen von denen etwa die Halfte nach Kriegsbeginn produziert worden war Einsatz BearbeitenDer Einsatz des STZ 5 erfolgte hauptsachlich als Zugmaschine fur Feldgeschutze Haubitzen und mittelschwere Flakgeschutze Auf Paraden und auf dem Gefechtsfeld waren sie unter anderem mit 76 mm Divisionskanone USW Modell 1939 122 mm Haubitzen M 30 Modell 1938 152 mm Haubitzen M 10 Modell 1938 152 mm Haubitzen ML 20 und 76 mm Flugabwehrkanonen Modell 1931 anzutreffen Nach Kriegsende benotigte man die relativ alten und inzwischen durch leistungsfahigere Fahrzeuge ersetzbaren Schlepper bei der Roten Armee nicht mehr und ubergab diese den landwirtschaftlichen Betrieben wo sie bis in die 1950er Jahre eingesetzt wurden Kettenschlepper CT3 601 r Bearbeiten Auch der STZ 5 wurde wie viel sowjetisches Gerat zu Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion in grossen Stuckzahlen erbeutet und war im Jahr 1941 fur viele deutsche Verbande eine willkommene Beute Durch die vorgefundenen Unterlagen und Beschriftungen der Fahrzeuge ergab sich eine falsche Ubersetzung der kyrillischen Schreibweise STZ Das kyrillische S wurde als lateinisches C und das kyrillische Z als Zahl 3 interpretiert Erganzt wurde die Beutenummer 601 und die Kennung r fur russisch In den Kennblattern fremden Gerats wurde das Fahrzeug somit als Artillerieschlepper CT 3 601 r gefuhrt Immer wieder sind Fotografien zu finden welche STZ 5 als Schleppfahrzeuge fur deutsche Radfahrzeuge und Anhanger zeigen Zumeist stammen diese Bilder von Infanteriedivisionen welche als Ausstattung oft nur uber handelsubliche Lastkraftwagen und Pferdegespanne verfugten Doch die harten Bedingungen des ostlichen Kriegsschauplatz und der schonungslose Vormarsch der ersten Kriegsmonate liessen diese Ausrustung schnell verschleissen so dass die den dortigen Bedingungen angepassten erbeuteten STZ 5 diese Lucken schliessen mussten Da jedoch die Ersatzteilversorgung kritisch war und auch die STZ 5 im Kriegsalltag verschlissen war ein Ersatz aus deutscher Fertigung erforderlich Betrachtet man die Bemuhungen der deutschen Rustungsindustrie dieser Zeit fallt der Raupenschlepper Ost auf dessen Entwicklung schon bald nach dem Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion begann und der in der Konzeption mit vorne liegendem Fahrerhaus einfachem Kettenlaufwerk und Ladeflache viel Ahnlichkeit mit dem STZ 5 aufweist Hinzuweisen ist dabei darauf dass man jedoch keine simple Kopie anstrebte alle Komponenten wurden neu entwickelt beziehungsweise der eigenen bestehenden Fertigung entnommen Die technische Weiterentwicklung des Konzepts durch die deutschen Ingenieure wurden spater in der Sowjetunion im RSO Nachbau TDT 40 ubernommen Varianten BearbeitenBekannt sind weitere Fahrzeuge bei denen der STZ 5 als Basis diente nbsp STZ 5 mit Katjuscha russisch BM 13 nbsp Odessa Tank NI nbsp NI1 Variante im Museum Odessa nbsp NI Variante russisch Tank NI 1 NI Na ispug Yanvarec Odesskij tank nbsp ChTZ 16 Variante russisch HTZ 16BM 13 16 Katjuscha Bearbeiten Der Bedarf an Fahrgestellen fur die sowjetischen Raketenwerfer war sehr hoch die grosse Produktionszahl und die gute Gelandegangigkeit ermoglichte es auch den STZ 5 fur diesen Zweck zu verwenden Wenn auch nur in kleiner Stuckzahl gefertigt sind diese Fahrzeuge 1941 im Raum Moskau und 1942 im Raum Stalingrad zum Einsatz gekommen Ein erhaltenes Exemplar ist fotografisch belegt und Teil der Ausstellung eines Museums Odessa Tank NI Bearbeiten Nach dem Angriff der Wehrmacht und ihrer Alliierten auf die Sowjetunion wurden in einigen Fallen improvisierte Fahrzeuge geschaffen Zu ihnen zahlt der in Odessa von dortigen Stahlarbeitern in einer kleinen Serie von etwa 50 bis 70 Fahrzeugen geschaffene NI was fur Na Ispug steht Die Ubersetzungen zu diesem Spitznamen sind uneinheitlich Im Wesentlichen handelte es sich um STZ 5 bzw STZ 3 die mit einer leichten geschweissten Panzerung versehen wurden und die mit Maschinengewehren bewaffnet waren Dabei war eines in einem Panzerturm montiert Variante mit Funkmast Bearbeiten Mindestens ein Fahrzeug wurde mit einem Sonderaufbau fur einen Funkmast versehen Ein ausgebranntes Fahrzeug ist fotografisch belegt und zeigt einen nach hinten abklappbaren Funkmast Aufgerichtet war dieser Mast fur die drahtlose Kommunikation mit anderen Funkstellen auf grosse Distanzen geeignet 2 Siehe auch BearbeitenSowjetische Militarfahrzeuge des Zweiten WeltkriegesLiteratur BearbeitenVollert Jochen TYAGATSHI Sowjetische Vollketten Artilleriezugmaschinen des 2 Weltkrieges im Dienst der Roten Armee und der Deutschen Wehrmacht 1 Auflage Tankograd Publishing Verlag Jochen Vollert Erlangen 2006 ISBN 3 936519 02 1 Uwe Siemer Traktoren aus der Sowjetunion Eine Chronik von den Anfangen bis 1990 TRAKULA Stettiner Str 5 26180 Rastede Protschko E artillerijskie tyagachi krasnoj armii bronekollekciya 3 2002 Tschechow Bez MoskauWeblinks Bearbeiten nbsp Commons STZ 5 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Protschko S 12 Vollert Tyagatschi S 233 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title STZ 5 amp oldid 237969110