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Tropidacris collaris bei der Haltung im Terrarium oft Sudamerikanische Riesenheuschrecke genannt ist eine Art der Kurzfuhlerschrecken aus Sudamerika Sie gehort zusammen mit der zur selben Gattung gehorenden und manchmal mit demselben Trivialnamen bezeichneten Tropidacris cristata zu den weltweit grossten lebenden Kurzfuhlerschrecken In ihrer sudamerikanischen Heimat werden insbesondere die Nymphen der polyphag pflanzenfressenden Art an einer Vielzahl von Kulturpflanzen gelegentlich schadlich Sudamerikanische RiesenheuschreckeTropidacris collaris im Insektarium der Wilhelma StuttgartSystematikOrdnung Heuschrecken Orthoptera Unterordnung Kurzfuhlerschrecken Caelifera Familie RomaleidaeUnterfamilie RomaleinaeGattung TropidacrisArt Sudamerikanische RiesenheuschreckeWissenschaftlicher NameTropidacris collaris Stoll 1813 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Biologie und Lebensweise 4 Beziehung zum Menschen 5 Taxonomie und Systematik 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Sudamerikanische Riesenheuschrecke genadeltes Exemplar in einer Insektensammlung mit so sichtbarer Zeichnung der Hinterflugel nbsp Nymphe der Art mit WarnfarbungWeibchen von Tropidacris collaris erreichen eine Korperlange von 9 2 bis 12 6 Zentimeter die etwas kleineren Mannchen werden 7 3 bis 10 1 Zentimeter lang 1 Die Art ist in der Farbung extrem variabel wobei Individuen in einer einzelnen Region oft untereinander ahnlich aber verschieden von anderen teilweise auch nahe benachbarten Regionen sind Die Tiere sind etwa in grossen Teilen Brasiliens fast einheitlich grun oder grun mit braunen Tegmina den robusteren Vorderflugeln oder einheitlich braun gefarbt Andernorts sind die Tegmina grun mit teilweise braunen oder blauen Flecken oder ganz blau in der Regel ist das hintere distale Ende der Vorderflugel bandformig dichter und dunkler gefleckt Gattungsmerkmal Bei Tieren aus den nordlichen Teilen des Verbreitungsgebiets in Kolumbien und Venezuela kommen rote Farbtone hinzu sie konnen einen rot oder rotbraun gefarbten Kopf und Vorderabschnitt des Pronotum oder rote Beine haben andere haben gelbgrune oder olivgrune Zeichnungselemente Einheitlich und charakteristisch ist die blauliche bis blaugrune Farbung der Hinterflugel mit einer dunklen Wurfelzeichnung und breit dunkel gerandet und die gelbe Farbung der Antennen 2 Die Farbung der Nymphen ist davon stark abweichend Die Tiere sind wie viele Romaleinae giftig mit einer Warnfarbung Meist sind sie uberwiegend schwarz mit einer abstechenden gelben oder orangen Zeichnung 1 Die Art hat sehr lange Flugel diese sind zweimal bis zweieinhalb mal so lang wie die Hinterschenkel und uberragen immer deutlich das Hinterleibsende die Tiere sind gut flugfahig Auf den Tegmina befindet sich eine besondere Struktur zur Lauterzeugung durch Stridulation Auffallend und wichtig fur die Bestimmung der Art ist die Form des Pronotums Dieses besitzt einen markanten Mittelkiel danach ist die Gattung benannt nach griechisch tropis tropis deutsch Kiel der im Prozona genannten Vorderabschnitt durch Sulci genannte Wulste quer lappenartig gegliedert ist Bei der Art sind vier solcher Sulci in der Prozona vorhanden wobei die ersten beiden manchmal zu einem gemeinsamen breiteren verschmelzen konnen Bei der Art ist der Kiel undeutlich auch im Hinterabschnitt Metazona des Pronotum erkennbar daran ist sie am besten von den sehr ahnlichen anderen Arten der Gattung unterscheidbar 2 Verbreitung BearbeitenDie Art ist im tropischen Sudamerika ostlich der Anden weit verbreitet Sie kommt von Kolumbien und Venezuela im Norden bis Argentinien sudlich bis in die Provinz Mendoza und Provinz San Luis vor 1 2 Im grossten Teil des Verbreitungsgebiets lebt sie gemeinsam sympatrisch mit Tropidacris cristata Sie wurde von fruheren Autoren oft mit Tropidacris cristata verwechselt oder konfudiert Biologie und Lebensweise BearbeitenDie Sudamerikanische Riesenheuschrecke ist ein polyphager Pflanzenfresser Imagines bevorzugen Holzgewachse mit hartem steifem Laub bekannt etwa an Schinopsis wie Schinopsis lorentzii Aspidosperma wie Aspidosperma quebracho blanco Prosopis und Ziziphus Die Nymphen im englischen Sprachraum hopper genannt leben bodennah eher auf krautiger Vegetation oft gregar in grosseren individuenreichen Herden wahrend die Imagines einzeln leben Die Nymphen lassen sich bei Storung zu Boden fallen Die Art kommt in einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensraume vor vom tropischen Tieflandsregenwald uber die Cerrado genannten offenen Feuchtsavannen bis hin zur Caatinga genannten semiariden Dornstrauchsavanne Weibchen legen die Eier in von einem Sekret umhullten Ootheken in 5 bis 6 Zentimeter Tiefe in den Boden ab Die Embryonalentwicklung dauert etwa 50 Tage Die Jugendentwicklung erfolgt uber funf Nymphenstadien deren Dauer von Umwelteinflussen abhangt innerhalb der Regensaison Die Art hat im grossten Teil ihres Verbreitungsgebiets offenbar nur eine Generation pro Jahr univoltin moglicherweise gibt es nahe dem Aquator mehrere uberlappende Generationen 2 Beziehung zum Menschen BearbeitenDie Art wird an einer Vielzahl von Kulturpflanzen bei Massenvermehrung schadlich Dazu gehoren Baum und Strauchkulturen wie Olivenbaum Jojoba Kokospalme Mango Papaya Gras und Getreidearten wie Mais Sorghumhirse Zuckerrohr und krautige Nutzpflanzen wie Maniok 1 Wegen der eindrucksvollen Grosse und der aufgrund der Polyphagie relativ einfachen Haltung wird die Art oft in Terrarien Insektarien gehalten sowohl von privaten Haltern 3 wie auch oft in Zoos Unter vielen anderen gibt es sie etwa im Zoopark Erfurt 4 und im Tiergarten Schonbrunn 5 Taxonomie und Systematik BearbeitenDie Art wurde alsGryllus Locusta collaris von dem in Deutschland geborenen in den Niederlanden arbeitenden Entomologen Caspar Stoll in seinem Werk Natuurlijke en naar het leven nauwkeurige gekleurde afbeeldingen en beschrijvingen der spoken wandelende bladen zabelspringhanen krekels trekspringhanen en kakkerlakken in alle vier deelen der wereld Europa Asia Afrika en Amerika huishoudende bij een verzameld en beschreven Amsterdam 1813 erstbeschrieben Die Gattung Tropidacris umfasst heute noch drei Arten 6 Neben Tropidacris collaris und Tropidacris cristata mit drei Unterarten gehort dazu die erst 1986 neubeschriebene seltene und wenig bekannte Tropidacris descampsi Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sudamerikanische Riesenheuschrecke Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Michel Lecoq amp Long Zhang Encyclopedia of Pest Orthoptera of the World China Agricultural University Press Beijing 2019 ISBN 978 7 5655 2232 1 Artbeschreibung durch Maria Marta Cigliano amp Carlos E Lange S 230 234 a b c d Carlos S Carbonell 1986 Revision of the Neotropical Genus Tropidacris Orthoptera Acridoidea Romaleidae Romaleinae Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia 138 2 366 402 JSTOR 4064913 Riesenheuschrecken der friedliche Hupfer fur daheim Artikel BZ Berlin 3 Dezember 2013 Sudamerikanische Riesenheuschrecke im Zoopark Erfurt Sudamerikanische Riesenheuschrecke im Tiergarten Schonbrunn genus Tropidacris Scudder 1869 Orthoptera speciesfile online Version 5 0 5 0 abgerufen am 24 August 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudamerikanische Riesenheuschrecke amp oldid 236745119