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Das Sacken lateinisch poena cullei auch Sackung wurde im Romischen Reich als Art der Hinrichtung angewandt Ertranken im Fass oder Sack 1560Dabei wurde der Verurteilte zunachst ausgepeitscht dann zusammen mit einer Schlange und einem Skorpion in einen Sack culleus genaht und in einen Fluss oder ins Meer geworfen so dass er ertrank 1 Neben den vorgenannten Tieren werden auch Affe Hahn Katze 2 und Hund als moglicher Sackinhalt genannt 3 Die Sackung kam nach romischem Recht regelmassig bei Verwandtenmord lateinisch parricidium zur Anwendung unabhangig vom sozialen Rang des Verurteilten Der Ursprung der Strafe geht auf Uberlieferungen zuruck die sich weder datieren noch inhaltlich deuten lassen Vermutlich war bereits den antiken Autoren die genaue Funktion der Bestrafungselemente wie etwa die der eingenahten Tiere nicht mehr bekannt Kaiser Claudius soll an dieser Strafform besonderen Gefallen gefunden haben weshalb er sie ofter vollziehen liess als in allen Jahrhunderten zuvor und sogar haufiger als die weit verbreitete Kreuzigung 4 Noch spatantike Rechtssammlungen erwahnen die Sackung als regulare Strafform 5 Kaiser Konstantin liess ein entsprechendes Gesetz erneuern 6 Auch aus dem Mittelalter ist das Sacken als Form der Todesstrafe bekannt es stellte eine Unterart des Ertrankens dar In Dantes Inferno 7 werden Guido del Cassero und Angiolello da Carignano erwahnt die von Malatestino Malatesta dem Sohn von Malatesta da Verucchio und Herrscher von Rimini auf diese Weise getotet wurden Diese Form der Hinrichtung wurde in Deutschland bis in die fruhe Neuzeit angewandt 8 Literatur BearbeitenKarl Binding Grundriss des deutschen Strafrechts Allgemeiner Teil 8 mit der 7 gleichlautende Auflage Verlag Wilhelm Engelmann Leipzig 1913 Nachdruck Scientia Verlag Aalen 1975 ISBN 3 511 09010 5 Christina Bukowska Die Strafe des Sackens Wahrheit und Legende In Forschungen zur Rechtsarchaologie und rechtlichen Volkskunde 2 1979 S 145 162 Eva Cantarella I supplizi capitali in Grecia e a Roma Rizzoli Mailand 1991 ISBN 88 17 33173 2 Collana storica Rizzoli S 264 305 Henning Dohrmann Anerkennung und Bekampfung von Menschenopfern im romischen Strafrecht der Kaiserzeit Lang Frankfurt am Main u a 1995 ISBN 3 631 49375 4 Europaische Hochschulschriften 2 Zugleich Freiburg Breisgau Univ Diss 1994 S 55 69 Hermann Ferdinand Hitzig Culleus 3 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IV 2 Stuttgart 1901 Sp 1747 f Johanna H Wyer Hinrichtung Scheiterhaufen und Todesstrafe Sterben im Mittelalter im Namen der Gerechtigkeit E Book 2013 ISBN 978 3 8476 2970 2 Ernst Ziegler Uber das Sacken in der Reichsstadt und Republik St Gallen In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Heft 131 2013 ISBN 978 3 7995 1719 5 S 135 153 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Ferdinand Hitzig Culleus 3 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IV 2 Stuttgart 1901 Sp 1747 f hier Sp 1747 Hans von Hentig Die Strafe I Fruhformen und kulturgeschichtliche Zusammenhange Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1954 S 305 Nachdruck 2013 ISBN 3 642 92621 5 Karl Binding Grundriss des deutschen Strafrechts Allgemeiner Teil S 22 Sueton Claudius 34 1 Seneca Uber die Milde 1 23 1 Dazu Dirk Rohmann Welche Art von Strafe ist das Anmerkungen zum supplicium nach Art der Vorfahren In Historia 55 2006 S 144 146 Digestae 48 9 9 pr Codex Theodosianus 9 15 1 Inferno XXVIII 76 83 Knebel K Geschichte der Stadt Dippoldiswalde bis zum Jahre 1918 S 356 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sacken amp oldid 237289586