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Rudolf Staechelin 8 Mai 1881 in Basel 3 Januar 1946 ebenda war ein Schweizer Unternehmer und Kunstsammler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstsammlung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grab auf dem Friedhof am Hornli Riehen Kanton Basel StadtRudolf Staechelin kam als Sohn des Maurermeisters und Bauunternehmers Gregor Staechelin und dessen Frau Emma geborene Allgeier in Basel zur Welt Die Familie des Vaters stammte ursprunglich aus Istein in Deutschland 1 Im Alter von 19 Jahren ubernahm er bereits leitende Aufgaben in den beiden Familienunternehmen Staechelin amp Co Liegenschaftsverwaltungen und der G Staechelin Sohne amp Co einer Finanzierungsgesellschaft Zu seinen Aufgaben gehorte der Ausbau des Kraftwerks Pissevache bei Vernayaz Nach dem Verkauf des Elektrizitatswerks an die Lonza AG ubernahm er dort 1914 die Position des Vizeprasidenten des Verwaltungsrats Seit 1922 war Staechelin mit Emma Mina Finkbeiner verheiratet Aus dieser Ehe entstammt der Sohn Peter G Staechelin 1922 1977 Staechelin gilt als einer der bedeutendsten Schweizer Kunstsammler der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Seine Sammlung umfasste neben Arbeiten von Schweizer Kunstlern vor allem Werke des franzosischen Impressionismus und Post Impressionismus Zu seinen Beratern beim Aufbau der Sammlung gehorte der Munchner Galerist Heinrich Thannhauser Ab 1924 sammelte Staechelin zudem ostasiatische Kunst Die Kunstsammlung uberfuhrte er 1931 in die Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Bei dieser Stiftung handelte es sich nicht um eine gemeinnutzige Stiftung sondern sie sollte der Familie den materiellen Wert der Sammlung als Notreserve sichern 2 Staechelin zeigte die Bilder wiederholt in Ausstellungen und bewahrte sie ansonsten an seinem Wohnsitz im Schloss Ebenrain in Sissach und in seiner Basler Wohnung am Muhlenberg auf Teile der Gemaldesammlung stellte die Stiftung mehrere Jahrzehnte dem Kunstmuseum Basel und dem Musee d art et d histoire Genf als Leihgabe zur Verfugung Kunstsammlung BearbeitenDie ersten dokumentierten Erwerbungen von Kunstwerken durch Rudolf Staechelin datieren auf das Jahr 1914 Zu dieser Zeit kaufte er in der Genfer Galerie Maison Moos eine Gruppe von Bildern Westschweizer Kunstler darunter Arbeiten von Emile Bressler Gustave Francois und Edouard Vallet 3 Es folgten 1915 funfzehn Aquarelle und neun Zeichnungen von Maurice Barraud die Staechelin ebenfalls in der Genfer Galerie erwarb 4 Ebenfalls von derselben Galerie kaufte er zwischen Mai und Oktober 1917 bedeutende Werke des franzosischen Impressionismus und Post Impressionismus Hierzu gehorten Le Sentier du Village von Camille Pissarro Les Harenfs saurs von Vincent van Gogh Nafea faa ipoipo von Paul Gauguin Paysage avec deux figures von Pierre Auguste Renoir und Le village des Sablons von Alfred Sisley 4 Es folgten 1918 sechs weitere Bilder von Renoir darunter zwei mit dem Motiv der Gabrielle 4 Daruber hinaus erstand er 1917 drei Bilder von Kees van Dongen 5 Zudem kaufte Staechelin 1918 in der Galerie Maison Moos acht Gemalde von Ferdinand Hodler darunter Le Grammont apres la pluie La malade La morte Le Mont Blanc Le Mont Blanc aux nuages roses 6 Einige Jahre spater kam Hodlers Bild Passage de Montana hinzu 7 Uber die Zurcher Kunsthandlung von Gustav Tanner erstand Staechelin 1917 ein Selbstportrat heute Carnegie Museum of Art Pittsburgh 8 von Paul Cezanne 9 und eine Version der La Berceuse heute Metropolitan Museum of Art New York 10 von Vincent van Gogh 11 Kurz darauf folgte der Kauf einer Version von van Goghs Jardin de Daubigny durch Vermittlung von Paul Vallotton 11 In Paris kaufte er zwischen Oktober 1917 und Mai 1918 drei Gemalde von Paul Cezanne in der Kunsthandlung Bernheim Jeune Neben Pommes et verre und Maison du docteur Gachet kam so auch das Portrat Victor Chocquet heute Virginia Museum of Fine Arts Richmond 12 in die Sammlung 13 Daruber hinaus erstand er von Bernheim Jeune das Gemalde Blonde au chapeau de paille von Pierre Auguste Renoir 14 und die Pastelle Femme a sa toilette und La lettre von Edgar Degas 15 Uber die Frankfurter Kunsthandlung Ludwig Schames kaufte Staechelin im Juni 1917 das Gemalde Flusslandschaft mit Dampfboot von Maurice de Vlaminck Dieselbe Kunsthandlung verkaufte dem Sammler im Februar 1918 Temps calme Pourville von Claude Monet zwei Motive Paysage du midi von Andre Derain und ein Bild Badende von Max Pechstein 4 Weitere neun Werke von Pechstein kamen 1919 uber die Frankfurter Kunsthandlung Goldschmidt amp Co in die Sammlung Weitere in der Sammlung vertretene Kunstler aus dem Umfeld der Munchener Neuen Secession waren Gustav Jagerspacher Helene Jagerspacher Haefliger Franz Heckendorf Rudolf Sieck Adolf Schinnerer Rudolf Grossmann und Edwin Scharff 13 Ebenfalls uber die Galerie Goldschmidt amp Co kamen die Gemalde Portrait du peintre Jules Lunteschutz von Gustave Courbet und das Le jugement de Paris von Henri Fantin Latour in die Sammlung 16 Hinzu kam 1917 uber die Munchner Galerie Caspari das Gemalde Les deux freres aus der Rosa Periode von Pablo Picasso 13 Besonders intensiv war das Verhaltnis zum Kunsthandler Heinrich Thannhauser aus dessen Munchner Galerie ab 1917 und aus der Zweigniederlassung der Galerie in Luzern ab 1921 Staechelin einen Grossteil seiner Gemalde erwarb Hierzu gehorten Olevano La Serpentara von Jean Baptiste Camille Corot Chien mort von Eugene Delacroix La sente du Chou Pontoise Un rue a l Hermitage La carriere Pontoise und Le monument Henri IV von Camille Pissarro Tete de femme von Edouard Manet Portrait d un veillard a haute forme von Claude Monet Nature morte poisson von Alfred Sisley Tete de femme von Vincent van Gogh Entre les lys heute Hilti Art Foundation Vaduz 17 von Paul Gauguin 16 Weitere bedeutende Ankaufe waren Paysage au toit rouge von Paul Gauguin aus unbekanntem Vorbesitz 18 Arlequin au loup von Pablo Picasso das Staechelin im Entstehungsjahr 1918 im Kunstsalon Bollag in Zurich erstand Arlequin assis von Picasso das 1923 uber den Pariser Kunsthandler Paul Rosenberg in die Sammlung kam 19 und Madame Matisse au chale de Manille von Henri Matisse das er 1943 uber die Galerie Rosengart in Luzern ankaufte 20 Zu den letzten Ankaufen von Staechelin gehorten mehrere Werke des Schweizer Kunstlers Rene Auberjonois 21 nbsp Edouard Manet Tete de femme nbsp Claude Monet Temps calme Pourville nbsp Camille Pissarro Le Sentier du Village nbsp Paul Gauguin Nafea faa ipoipo nbsp Paul Cezanne Portrat Victor Chocquet nbsp Vincent van Gogh La BerceuseBedeutende Stucke der Sammlung wurden von der Stiftung seit den 1960er Jahren veraussert So verkaufte die Stiftung 1967 Werke von Vincent van Gogh Claude Monet Alfred Sisley und Paul Cezanne nachdem Peter G Staechelin als Hauptaktionar der Fluggesellschaft Globe Air in finanzielle Schwierigkeiten geriet Aufsehen erregte der geplante Verkauf der beiden Picasso Bilder Les deux freres und Arlequin assis die schliesslich fur 8 4 Millionen Franken an das Kunstmuseum Basel gingen nachdem eine Volksabstimmung diesem Kauf zugestimmt hatte Pablo Picasso war von der Volksabstimmung so angetan dass er dem Kunstmuseum Basel weitere seiner Werke Die Gemalde Homme femme et enfant Venus et l Amour und Le couple sowie die Zeichnung Studie zu Les Demoiselles d Avignon schenkte 22 Seit dem Tod von Peter G Staechelin 1977 leitet sein Sohn Ruedi Staechelin die Familienstiftung Er liess 1988 einige Werke der Sammlung verkaufen darunter Chien mort von Delacroix und Gabrielle au collier von Renoir 23 1989 folgte der Verkauf von Entre les lys von Paul Gauguin fur 11 Millionen Dollar 24 2015 erklarte Ruedi Staechelin die Stiftung habe das Gemalde Nafea von Paul Gauguin verkauft Obwohl er keine Angaben zu Kaufer und Kaufpreis machte spekulierten Medien uber einen angeblichen Kaufpreis von 300 Millionen US Dollar und einen Kaufer in Katar Daruber hinaus kundigte er an dass zukunftig die verbleibenden Kunstwerke der Stiftung nicht mehr als Leihgabe im Kunstmuseum Basel ausgestellt werden sollen 25 Im Jahr 2018 wurde bekannt dass sie zukunftig als Leihgabe periodisch in der Fondation Beyeler in Riehen zu sehen seien 26 Literatur BearbeitenHans Joachim Muller Die Sammlung des Basler Rudolf Staechelin in Die Kunst zu sammeln Schweizer Kunstsammlungen seit 1848 Schweizerisches Institut fur Kunstwissenschaft Zurich 1998 ISBN 3 908184 87 8 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Hrsg Nafea die Sammlung Rudolf Staechelin Basel Wiese Basel 1990 ISBN 3 909158 52 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Staechelin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Elisabeth Eggimann Gerber Staechelin Rudolf In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 9 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 25 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 11 a b c d Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 16 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 155 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 144 145 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 153 Hans Joachim Muller Die Sammlung des Basler Rudolf Staechelin S 382 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 159 Colin B Bailey Joseph J Rishel Mark Rosenthal Masterpieces of Impressionism amp Post impressionism The Annenberg Collection Philadelphia Museum of Art Philadelphia 1989 ISBN 0 87633 079 0 S 190 a b Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 160 Hans Joachim Muller Die Sammlung des Basler Rudolf Staechelin S 382 a b c Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 18 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 159 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 162 a b Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 20 Uwe Wieczorek Angela Schneider Friedemann Malsch Werke aus der Hilti art foundation von Paul Gauguin bis Imi Knoebel Benteli Bern 2005 ISBN 978 3 7165 1382 8 S 12 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 156 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 157 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 169 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 167 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 182 183 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 51 Rudolf Staechelin sche Familienstiftung Basel Nafea S 52 Hans Joachim Muller Ist dieser Gauguin das teuerste Bild aller Zeiten welt de 6 Februar 2015 abgerufen am 7 Februar 2015 Michael Baas Zuwachs fur die Fondation Badische Zeitung 13 November 2018 abgerufen am 13 November 2018 Normdaten Person GND 119063999 lobid OGND AKS LCCN n83059609 VIAF 32798400 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Staechelin RudolfKURZBESCHREIBUNG Schweizer Unternehmer und KunstsammlerGEBURTSDATUM 8 Mai 1881GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 3 Januar 1946STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Staechelin amp oldid 238622570