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Rudolf Bandler geboren 5 Marz 1878 in Rumburg Osterreich Ungarn gestorben 14 August 1944 1 im Ghetto Litzmannstadt im besetzten Polen war ein deutsch tschechoslowakischer Opernsanger Bass und Regisseur Als Jude wurde er ein Opfer des Holocaust Aufnahme aus 1912Schallplatte von Rudolf Bandler Berlin 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Schallplatten 4 Filmografie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRudolf Bandler hatte sein erstes Engagement 1904 am Stadttheater Trier danach war er in Metz 1905 07 am Stadttheater Essen 1907 12 und in den Jahren 1912 21 sowie 1924 27 an der Volksoper Wien beschaftigt Gastauftritte hatte er in Breslau 1905 Koln 1908 Bremen 1909 am Stadttheater Hamburg 1909 und in Wien an der Staatsoper 1927 ging er an das Deutsche Theater Prag an dem er bis 1933 als Sanger und auch als Regisseur engagiert war 1916 wirkte er an der Wiener Volksoper in der Urauffuhrung der Oper Das Testament von Wilhelm Kienzl mit Auf Gastspielreisen sang er 1922 am Teatro Colon in Buenos Aires und am Theatro Municipal in Rio de Janeiro den Alberich im Ring des Nibelungen 1928 in Rio de Janeiro den Bartolo in Figaros Hochzeit Bandler sang zunachst Partien fur seriosen Bass und wechselte spater ins Buffo Fach Als Jude konnte er nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten in Deutschland nicht mehr auftreten Bandler hatte seine Wohnung in Prag Vinohrady 1939 wurde die Tschechoslowakei von den Deutschen besetzt Am 26 Oktober 1941 wurde Bandler mit dem Transport C der Prager Juden in das Ghetto Litzmannstadt im besetzten Polen deportiert Ebenfalls ins Ghetto deportiert wurden seine Frau die Pianistin Elisabeth Lilly Bandler 20 Februar 1901 die im Ghetto starb 2 und seine Tochter Susanne Suse 5 Mai 1924 Suse hatte in der Rundfunk Kinderstunde am 5 Dezember 1934 in Bandlers Horspiel Hans und Franz unterwegs im Schlaraffenland im Deutschen Rundfunk in Prag mitgewirkt 3 4 Im Ghetto Litzmannstadt hatte Bandler unter der Pianobegleitung von Dawid Bajgelman 5 am 21 November 1942 einen Konzertabend mit Operettenmusik gegeben dem Konzert wohnten samtliche Spitzen der Behorden bei 6 Auch Lilly Bandler hatte bei Konzerten im Ghetto gespielt 7 Susanne Bandler wurde in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und uberlebte den Holocaust Sie emigrierte nach dem Krieg nach Grossbritannien 8 wurde Schauspielerin und starb bereits mit 40 Jahren 9 Sein Bruder Heinrich Bandler 19 November 1870 in Rumburg 8 Juni 1931 in Hamburg wurde von 1882 bis 1888 am Prager Konservatorium bei Anton Bennewitz und von 1893 bis 1896 in Berlin bei Joseph Joachim als Violinist ausgebildet 1892 bis 1896 als Solo Bratschist am Breslauer Konzertverein tatig ab 1896 Konzertmeister und 1 Geiger beim Philharmonischen Orchester Hamburg Gleichzeitig Leiter des Bandler Quartetts zu dem eine Zeitlang Emil Bohnke gehorte Im Oktober 1903 spielte er als Solist das Beethoven Violinkonzert und das Violinkonzert d moll von Henri Vieuxtemps mit den Berliner Philharmonikern 10 Am 3 Februar 1923 fand in Hamburg die Urauffuhrung von Erich Wolfgang Korngolds Klavierquintett E Dur op 15 statt Es spielten das Bandler Quartett und der Komponist am Klavier 11 Schriften BearbeitenHumor im Lied eine Reihe heiterer Gesange Ausgewahlt und in seinen Konzerten vorgetragen von Rudolf Bandler Berlin Lichterfelde Schlesinger Wien Haslinger 1924 Lachendes Theater lustiges Allerlei einem geneigten Publico zur Belustigung gesammelt Prag Selbstverlag 1937 Schallplatten BearbeitenUltraphon Am Bechstein Wilhelm Grosz Aufgenommen im Marz 1930 in Berlin Ultraphon Studio Wilhelmsaue Das Lied vom Floh Musik Modest Mussorgski Text Johann Wolfgang von Goethe Best Nr A 437 Matr Nr 10833 bei youtube Die Musik kommt Musik Oscar Straus Text Detlev von Liliencron Best Nr A 437 Matr Nr 10834 bei youtubeFilmografie BearbeitenMeriota die Tanzerin Osterreich 1921 Literatur BearbeitenKarl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Vierte erweiterte und aktualisierte Auflage K G Saur Munchen 2003 ISBN 3 598 11598 9 S 1186 Susanne Blumesberger Michael Doppelhofer Gabriele Mauthe Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18 bis 20 Jahrhundert Band 1 A I Hrsg von der Osterreichischen Nationalbibliothek Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 11545 8 S 63 f Bandler Rudolf in Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main S Fischer 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 27Weblinks BearbeitenRudolf Bandler in der Internet Movie Database englisch Rudolf Bandler Kurzbio und Foto bei holocaust cz Rudolf Bandler Kurzbio und Foto bei capriccio kulturforum In Anlehnung an K J Kutsch Leo Riemens Einzelnachweise Bearbeiten In der illegal gefuhrten Gettochronik sind nahere Umstande seiner Ermordung nicht festgehalten worden Elisabeth Lilly Bandler In The Central Database of Shoah Victims Names Yad Vashem abgerufen am 18 Marz 2022 englisch Rudolf Bandler Memento vom 2 Dezember 2013 im Internet Archive bei centrumdialogu pl Eckhard Jirgens Rundfunkzeitschriften der 1 Tschechoslowakischen Republik Musikhistorisches Fotomaterial der 20er und 30er Jahre Mit Fotos von Suse Lilly und Rudolf Bandler Dawid Bajgelman siehe polnische Wikipedia pl Dawid Bajgelman Chronik des Gettos Lodz Litzmannstadt Band 2 Wallstein Gottingen 2007 ISBN 978 3 89244 834 1 S 567 Isaiah Trunk Robert Moses Shapiro Lodz Ghetto A history Indiana University Press Bloomington Indiana 2006 ISBN 0 253 34755 6 S 381 Kay Weniger Zwischen Buhne und Baracke Lexikon der verfolgten Theater Film und Musikkunstler 1933 bis 1945 Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel Metropol Berlin 2008 ISBN 978 3 938690 10 9 Lemma auf S 381 Old Aquaitances Obituary In AJR Information Marz 1965 S 7 Die Angabe uber Susanne Bandler bei The Central Database of Shoah Victims Names Abgerufen am 7 November 2012 bezieht sich nur auf die unvollkommenen Angaben aus Lodz Alfred Einstein Das neue Musiklexikon Berlin Hesse 1926 S 30 und Peter Muck Einhundert Jahre Berliner Philharmonisches Orchester Darstellung in Dokumenten Dritter Band Die Mitglieder des Orchesters Die Programme Die Konzertreisen Erst und Urauffuhrungen Hans Schneider Tutzing 1982 ISBN 3 7952 0341 4 Guy Wagner Korngold Musik ist Musik Berlin 2008 ISBN 978 3 88221 897 8 S 174 Normdaten Person GND 116048360 lobid OGND AKS VIAF 30277239 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bandler RudolfKURZBESCHREIBUNG deutsch tschechoslowakischer Opernsanger Bass und RegisseurGEBURTSDATUM 5 Marz 1878GEBURTSORT Rumburg Osterreich UngarnSTERBEDATUM 14 August 1944STERBEORT Ghetto Litzmannstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Bandler amp oldid 225786187