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Rudi Strobel 24 November 1928 in Altenhain 22 April 2016 war ein Generalmajor des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS der DDR Er war Leiter der Abteilung M Postkontrolle Leben BearbeitenDer in Altenhain als Sohn eines Arbeiters geborene Strobel besuchte zunachst die Volksschule 1943 begann er eine kaufmannische Lehre konnte diese jedoch nicht beenden da er 1944 zum Reichsarbeitsdienst RAD eingezogen wurde Nach dem Krieg trat er 1945 der KPD bei und war bis 1947 als Arbeiter tatig 1947 wurde er FDJ Sekretar Ein Jahr spater fand er eine Anstellung bei der Volkspolizei VP und war dort zunachst bei der Grenzpolizei dann bei der Bereitschaftspolizei tatig 1950 wurde er Mitarbeiter der Hauptverwaltung Ausbildung des Ministeriums des Innern der DDR MdI Strobel wechselte 1951 zum MfS Dort war er operativer Mitarbeiter der Hauptabteilung HA I VP Bereitschaften sowie technischer Mitarbeiter in der Schule des MfS in Potsdam Eiche 1954 versetzte man ihn zur HA II Spionageabwehr wo er 1959 Abteilungsleiter wurde Zwischen 1962 und 1965 war er zudem Leiter der Operativgruppe Moskau des MfS ehe er 1965 die Leitung der Abteilung M Postkontrolle ubernahm Als solcher war er verantwortlich fur die Kontrolle und Auswertung von internationalen und nationalen Postsendungen sowie fur die Verhinderung des Verbreitens von Materialien mit staatsfeindlichem Inhalt Im Oktober 1974 erliess Strobel die Richtlinie uber die Bearbeitung von Briefsendungen mit Zahlungsmitteln Postwertzeichen und anderen Devisen im grenzuberschreitenden Postverkehr welche die Entnahme von Geldbetragen uber 20 DM festschrieb 1 An Wertgegenstanden aus geoffneten Paketen soll er sich auch selbst bereichert haben 2 Ein Fernstudium an der Hochschule des Ministeriums fur Staatssicherheit schloss er als Diplom Jurist mit einer Kollektivdissertation zum Thema Grundfragen der operativ technischen Arbeit der Linie M zur Verhinderung des Verbreitens von Materialien die der politisch ideologischen Diversion des Gegners dienen durch Missbrauch des internationalen und DDR inneren Postverkehrs unter den Bedingungen der neuen politisch operativen Lage ab 3 Am 5 Februar 1985 wurde Strobel von Erich Honecker zum Generalmajor ernannt und erhielt 1988 den Vaterlandischen Verdienstorden in Gold Am 9 November 1989 liess Strobel die Postkontrolle einstellen da fur die politisch operative Arbeit eine eindeutige gesetzliche Regelung fehle und gab stattdessen die Anweisung Raume in den Postdienststellen unverzuglich so zu raumen dass nichts auf Charakter und Umfang der Tatigkeit der Abteilungen M hinweist um die Dekonspiration der Tatigkeiten der Abteilung M zu verhindern 4 Im Zuge der friedlichen Revolution in der DDR wurde Strobel im Dezember 1989 von seiner Funktion entbunden und schliesslich im Januar 1990 entlassen Nach der Wiedervereinigung wurde gegen Strobel Anklage wegen Unterschlagung erhoben Ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Magdeburg wurde jedoch vom Landgericht Berlin aufgehoben da nicht nachgewiesen werden konnte dass Strobel sich personlich bereichert habe 5 Die zustandigen Richter urteilten dass das Zufuhren von Wertgegenstanden aus Postsendungen in den Staatshaushalt der DDR den Strafbestand der Unterschlagung nicht erfulle 6 Strobel war Mitglied des Vereins Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitaren Unterstutzung e V und lebte zuletzt in Berlin Er starb im Alter von 87 Jahren 7 Literatur BearbeitenJens Gieseke Rudi Strobel In BStU Wer war wer im Ministerium fur Staatssicherheit PDF 900 kB MfS Handbuch V 4 Berlin 1998 S 70 Jens Gieseke Strobel Rudi In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Roland Schissau Strafverfahren wegen MfS Unrechts Sie Strafprozesse bundesdeutscher Gerichte gegen ehemalige Mitarbeiter des Ministeriums fur Staatssicherheit der DDR Berlin 2006 S 106 Vgl Der Spiegel 8 1990 Schild und Schwert der Partei Vgl Gunter Forster BStU Diplomarbeiten und Abschlussarbeiten an der Juristischen Hochschule JHS der Staatssicherheit in Potsdam Vgl Stasi Mediathek des BStU Thesen fur Dienstkonferenz des Leiters der Abteilung M des MfS BStU MfS Abt M Nr 1026 Bl 59 63 Vgl Berliner Zeitung vom 6 Februar 1995 Waren Postdiebstahle der Stasi strafbar oder nicht Vgl Klaus Marxen Gerhard Werle Strafjustiz und DDR Unrecht Eine Dokumentation Bd 6 MfS Straftaten Berlin 2006 S 87 127 Ehrendes Gedenken in grh Mitteilungen Nr 5 2016 abgerufen am 30 Juni 2016 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 10 November 2023 PersonendatenNAME Strobel RudiKURZBESCHREIBUNG deutscher Geheimdienstler Leiter der Abteilung M des Ministeriums fur StaatssicherheitGEBURTSDATUM 24 November 1928GEBURTSORT AltenhainSTERBEDATUM 22 April 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudi Strobel amp oldid 239507186