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Roman Rubinstein 8 August 1917 in Berlin 27 Juni 1999 ebenda war ein deutscher Kommunist Widerstandskampfer in der Resistance und Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Exil in Frankreich 1 2 Jahre in der Resistance 1940 1943 und im KZ 1 3 Leben und Arbeit in der DDR 2 Schriften Auswahl 2 1 Ubersetzungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRoman Rubinstein war das einzige Kind von Jacob und Rosalia Rubinstein Sein Vater Doktor der Chemie arbeitete zuletzt in der Filmindustrie Seine Mutter geburtige Russin war mit einigen Unterbrechungen in der Modebranche tatig Roman besuchte zunachst eine Privatschule und im Anschluss ein Realgymnasium in Berlin Charlottenburg Von 1929 30 bis 1932 besuchte er aufgrund der beruflichen Tatigkeit des Vaters Schulen in Brussel und Paris Seine Eltern waren eher unpolitisch und konservativ eingestellt Politisiert wurde Rubinstein durch seinen Onkel mutterlicherseits Er brachte ihn dazu sich mit politischen Problemen auseinanderzusetzen Ich habe mir Gedanken daruber gemacht warum es Arme und Reiche gibt 1 1932 trat er dem Kommunistischen Jugendverband KJVD im Unterbezirk Charlottenburg bei Mit der Machtubernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 ging er das erste Mal in den Untergrund Bei den ersten illegalen Aktionen verteilte er Flugblatter Einige Zeit spater wurde er als Verbindungsmann zwischen der Unterbezirksleitung UBL des KJVD und der UBL der KPD eingesetzt Im Sommer 1933 wurde er das erste Mal verhaftet kam jedoch durch den Einfluss seines Vaters bald wieder auf freien Fuss Ihm konnte nichts nachgewiesen werden Ende 1933 wurden die fur Rubinstein verantwortlichen Funktionare der Partei verhaftet und spater ermordet Die Gestapo fahndete nach ihm Freunde rieten zur Flucht So emigrierte er Ende 1933 nach Paris wo eine Tante lebte und er bereits zur Schule gegangen war Exil in Frankreich Bearbeiten In Paris wurde er als politischer Emigrant anerkannt Da dort kein KJVD existierte trat er 1933 1934 auf Weisung von Hermann Matern in die KPD ein Zunachst von der Partei finanziert arbeitete er hauptamtlich im Patenschaftsburo das Patenschaften der franzosischen Gewerkschaften fur illegale Gruppen in Deutschland organisierte Nach der Grundung eines Jugendpatenschaftsburo das dem Weltjugendkomitee gegen Krieg und Faschismus unterstand arbeitete er als dessen Organisationsleiter Im Rahmen dieser Arbeit schmuggelte Rubinstein als Kurier politische Schriften nach Deutschland Ende 1934 ging er im Auftrag von Artur Becker illegal ins Saarland um am Abstimmungskampf uber die Zugehorigkeit des Saarlandes teilzunehmen Dort arbeitete er im Sekretariat des KJVD als Instrukteur mit Erich Honecker und Fritz Nickolay zusammen Nach der Abstimmung kamen viele junge Antifaschisten verschiedener politischer Lager nach Paris Damit begann sich die antifaschistische deutsche Jugendbewegung in der Pariser Emigration zu organisieren Nach seiner Ruckkehr im Januar 1935 nach Paris wurde im Fruhjahr das Jugendpatenschaftsburo aufgelost Gemeinsam mit Nickolay grundete Rubinstein daraufhin die Emigrationsgruppe des KJVD In leitender Position arbeitete er hier gemeinsam mit Hermann Axen Kurt Hager Hermann Burckhard und Peter Gingold Mit Verkundung der Beschlusse des VII Weltkongresses der Komintern zur Errichtung einer Volksfront 1935 grundeten die Pariser Gruppen der Sozialistischen Arbeiterjugend SAJ des Sozialistischen Jugendverbands SJV und des KJVD die Freie Deutsche Jugend FDJ 2 Gemeinsam mit Nickolay hatte Rubinstein an den vorbereitenden Verhandlungen teilgenommen Vertreter des SJV war Herbert Frahms Willy Brandt Rubinstein wurde fur den KJVD in die Leitung der FDJ gewahlt Jahre in der Resistance 1940 1943 und im KZ Bearbeiten Nach der Besetzung von Paris 1940 schloss er sich der Resistance an und leistete antifaschistische Propagandaarbeit gegenuber den Soldaten der Wehrmacht Hinzu kamen die Beschaffung von Unterhaltsmitteln und gefalschten Papieren fur illegal lebende Antifaschisten Er war auch an der Herstellung und Verbreitung von Publikationen der Bewegung Freies Deutschland fur den Westen CALPO beteiligt Die erste Widerstandsaktion gegen die deutschen Truppen in Paris fuhrte er zusammen mit Sally Grunvogel 3 schon zwei Tage nach dem Einmarsch durch Sie verbreiteten mit der Hand gefertigte Flugzettel mit denen die Wehrmachtsangehorigen uber den rauberischen Charakter des Hitlerkrieges aufgeklart wurden 4 Spater war er fur die Resistance in Nordfrankreich Polit Kommissar einer Partisanendivision Mit dem Decknamen Puche organisierte er den unterirdischen Krieg gegen die deutsche Besatzung 5 Von der franzosischen Armee erhielt Rubinstein den Dienstrang eines Oberstleutnants 1943 wurde er vom Sicherheitsdienst verhaftet und in dessen Pariser Zentrum in der Rue des Saussaies gebracht Bei der folgenden Folter wurde sein Gehor zerschlagen Zunachst in das Lager Compiegne gebracht wurde er Anfang Mai 1943 in das KZ Mauthausen verschleppt Aufgrund seiner umfangreichen Sprachkenntnissen konnte er der korperlich schweren Arbeit im Steinbruch entgehen und wurde zu Ubersetzungsaufgaben herangezogen Im KZ war er am illegalen kommunistischen Widerstand beteiligt Im Januar 1945 sass er zum Tode verurteilt im Bunker des KZ Aufgrund glucklicher Umstande wurde er mithilfe seiner Kontakte im Lager auf einen Transport in das Nebenlager Gusen I gesetzt Er uberlebte dieses als Vorhof zur Holle bezeichnete Lager und wurde im Mai 1945 mit gerade einmal 32 Kilogramm befreit Im August 1945 wurde er nach Frankreich repatriiert Nach seiner Genesung folgte er 1946 einem Parteiauftrag ins Saarland zu gehen Nachdem er von franzosischen Alliierten aufgrund einer Plakataktion erneut festgenommen wurde rief ihn die KPD im Juni 1946 nach Berlin Leben und Arbeit in der DDR Bearbeiten Ab 1947 war er Chefredakteur des SED Funktionarsorgans fur Gross Berlin Wille und Weg 6 Spater wurde er Lektor im Dietz Verlag und Leiter der franzosischen Redaktion von Radio Berlin International 7 1982 erhielt er den Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 8 Schriften Auswahl BearbeitenOtto Niebergall Roman Rubinstein Walter Beling et al Resistance Erinnerungen deutscher Antifaschisten Dietz Verlag Berlin 1973 Ubersetzungen Bearbeiten Andre Kedros Die neue Blume Dietz Berlin 1956 Paul Tillard Die Triumphierenden Dietz Berlin 1955 Literatur BearbeitenGottfried Hamacher Gegen Hitler Deutsche in der Resistance in den Streitkraften der Antihitlerkoalition und der Bewegung Freies Deutschland Kurzbiographien Unter Mitarbeit von Andre Lohmar Hrsg Rosa Luxemburg Stiftung Band 53 Berlin 2005 ISBN 3 320 02941 X online PDF als Artikel im DRAFD Wiki Dora Schaul Resistance Erinnerungen deutscher Antifaschisten Dietz Berlin 1973 2 Aufl ebd amp Roderberg Frankfurt 1975 auch uber Otto Niebergall Alfred Adolph Walter Beling Gerhard Leo Werner Schwarze Luise Kraushaar u a 3 Auflage Berlin 1985 Karlheinz Pech An der Seite der Resistance Zum Kampf der Bewegung Freies Deutschland fur den Westen in Frankreich 1943 45 Militarverlag der DDR Berlin amp Roderberg Frankfurt 1974 2 uberarb amp erg Aufl nur Berlin 1987 Rudi Goguel Antifaschistischer Widerstandskampf Hg Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskampfer der DDR Berlin 1974 Einzelnachweise Bearbeiten B V VdN e V Verein fur angewandte Konfliktforschung e V Im Widerstand gegen das NS Regime Gesprache aus den Jahren 1997 1998 Teil I Berlin 2000 S 120 Ein Gesprach mit Peter Gingold uber Antisemitismus und Befreiung Grunvogel begegnet spater als Mitglied des Widerstands im KZ Auschwitz in der SS Wascherei und der Lederfabrik siehe Bruno Baum Widerstand in Auschwitz VVN Verlag Berlin 1949 S 29 Kongress Berlin 1962 S 84 Ausstellung Deutsche in der Resistance 2 Endes neuer Anfang in Der Spiegel vom 6 Oktober 1949 SBZ Handbuch Kalendarium zur DDR Geschichte Memento des Originals vom 3 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dra de PDF 1 7 MB 90 Geburtstag von Roman Rubinstein Neues Deutschland 5 Oktober 1982 S 3 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 24 April 2023 PersonendatenNAME Rubinstein RomanALTERNATIVNAMEN PucheKURZBESCHREIBUNG deutscher Widerstandskampfer und KZ Haftling Redakteur und VerlagslektorGEBURTSDATUM 8 August 1917GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 27 Juni 1999STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roman Rubinstein amp oldid 237457077