www.wikidata.de-de.nina.az
Robert Menard 6 Juli 1953 in Oran Algerien ist ein rechtsextremer franzosischer Politiker parteilos und ehemaliger Journalist Er war einer der Mitbegrunder der nichtstaatlichen Organisation Reporter ohne Grenzen von 1985 bis 2008 war er ihr Generalsekretar 2014 wurde er durch Unterstutzung rechtsextremer und nationalkonservativer Parteien Burgermeister der Stadt Beziers Robert Menard im 2015 in Toulouse Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Journalistik 1 3 Politik 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Menard wurde in einer in Franzosisch Nordafrika ansassigen Pied noir 1 konservativ 2 und katholisch gepragten Familie geboren sein Vater war Druckereibesitzer und Mitglied der rechten Terrororganisation Organisation de l armee secrete 3 Wahrend der Schulzeit zog seine Familie ins franzosische Mutterland und liess sich im Departement Aveyron nieder 4 wo er in bescheidenen Verhaltnissen aufwuchs und eine christliche Schule besuchte Er wollte ursprunglich Priester werden wahlte dann aber ein Studium der Philosophie an der Universitat Montpellier UPV Wahrend seiner Studien wurde er beeinflusst durch den Mai 1968 politisiert und trat 1973 der trotzkistischen Partei Ligue communiste revolutionnaire bei spater fand er seine politische Heimat in der sozialistischen Partei Parti socialiste PS bzw in deren linkem Flugel Centre d etudes de recherches et d education socialiste Nach der Wahl Francois Mitterrands zum Staatsprasidenten 1981 trat er aus der Partei wieder aus 1 Journalistik Bearbeiten 1975 grundete er den Piratensender Radio Pomarede 3 und wurde Prasident der Association pour la Liberation des Ondes was ihm den Widerstand der Politik und der etablierten Journalistik entgegenbrachte Spater rief er die unabhangige Zeitschrift Le Petit biterrois ins Leben und arbeitete von 1983 bis 1989 fur das Politikressort von Radio France Herault 3 nbsp Protestaufruf 2008 Nach einer Japanreise und seinen Eindrucken von der Dritten Welt gehorte er 1985 in Montpellier gemeinsam mit den Journalisten Remy Loury Jacques Molenat und Emilien Jubineau zu den Grundern der Nichtregierungsorganisation NGO Reporter ohne Grenzen ROG 3 Er ubte fur die Organisation viele Jahre das Amt des Generalsekretars aus 2004 grundete er die Zeitschrift Medias die ihren Schwerpunkt wie auch die NGO auf die Durchsetzung internationaler Pressefreiheit legen sollte 2008 wurde er erneut arrestiert als er gegen die Einladung des syrischen Prasidenten Baschar al Assad zum franzosischen Nationalfeiertag auf der Ehrentribune in Paris aktiv wurde 2 Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 wurden er und weitere Mitglieder von Reporter ohne Grenzen wegen ihres Protestes 3 u a auf der Kathedrale Notre Dame de Paris wo sie ein Transparent mit Handschellen anstatt den olympischen Ringen anbrachten gegen die Menschenrechtssituation in der Volksrepublik China im Zusammenhang mit den gewaltsamen Tibetischen Unruhen kurzzeitig inhaftiert In China machte er mit dem Spruch Freiheit fur China Freiheit fur Tibet auf sich aufmerksam 2 Im selben Jahr verliess er abrupt ROG 5 und wurde auf Vorschlag von Scheicha Musa bint Nasser al Missned fur weniger als ein Jahr Prasident des Doha Centre for Media Freedom in Katar 3 Differenzen beendeten seine Amtszeit vorzeitig 2008 grundete er den Verlag Mordicus Von 2011 bis 2012 war er noch fur das sudfranzosische Privatradio Sud Radio tatig 2012 wurde er in den Beirat eines georgischen Fernsehsenders des Unternehmers Bidsina Iwanischwili berufen Politik Bearbeiten 2014 kandidierte er nach einem Treffen mit Marine Le Pen 6 bei den franzosischen Kommunalwahlen und wurde dabei u a von der sich auf den Gaullismus berufenden souveranistischen Partei Debout la Republique dem nationalkonservativen Mouvement pour la France und der rechtspopulistischen bis rechtsextremen Front National unterstutzt Im Marz 2014 wurde er die burgerlich rechte UMP und PS Kandidaten auf die nachfolgenden Platze verweisend im zweiten Wahlgang mit 46 96 Prozent der Stimmen zum Burgermeister von Beziers im Departement Herault gewahlt Medien berichteten in der Vergangenheit uber intensive Kontakte zur extremen politischen Rechten u a der Front National dem Bloc identitaire und Vertretern der Bewegung Troisieme Voie Dritter Weg Menard vertritt umstrittene Thesen u a zur gleichgeschlechtlichen Ehe und zum Islam 1 2010 sprach er sich in bestimmten Fallen fur die Todesstrafe aus 7 die in Frankreich seit 1981 abgeschafft ist Seine ehemaligen Mitstreiter von ROG distanzierten sich 2013 in einem offenen Brief in der Tageszeitung Liberation von seinen politischen Ideen 2 8 Im Mai 2015 gab er bekannt den Anteil muslimischer Kinder an den Kindergarten Vor und Grundschulen der von ihm als Burgermeister regierten Stadt Beziers ermittelt zu haben zur Zahlung hatte er wie er sagte dabei die Vornamen der Kinder verwendet Dass er damit gegen ein Verbot zur Erhebung solcher Art von Daten verstiess war ihm nach eigenen Angaben klar Vertreter der staatstragenden Parteien in Frankreich verurteilten Menards Vorgehen scharf auch Marine Le Pen von der rechtsextremen Partei Front National distanzierte sich von ihm Das Erheben von Bevolkerungsstatistiken nach rassischer oder ethnischer Herkunft oder gemass religioser Uberzeugungen ist in Frankreich strafbar und kann mit Geldstrafe bis 300 000 Euro oder bis zu 5 Jahren Haft geahndet werden 9 Ein Strafverfahren gegen Menard in der Sache wurde im September 2019 eingestellt nachdem die Ermittler keinerlei Hinweise auf eine tatsachliche Datenerhebung gefunden hatten 10 Familie BearbeitenMenard ist Mitglied der romisch katholischen Kirche Er ist verheiratet mit Emmanuelle Duverger ehemalige Rechtsanwaltin und Herausgeberin von Medias mit der er mehrere Schriften publizierte und Vater von drei Kindern Auszeichnungen Bearbeiten2005 Sacharow Preis fur geistige Freiheit an Reporter ohne Grenzen 2008 Mitglied der Ehrenlegion Ritter 2009 Henri Nannen Preis 3 Schriften Auswahl Bearbeitenmit Geraldine Faes Ces journalistes que l on veut faire taire Reporters sans Frontieres Editions Albin Michel Paris 2001 mit Emmanuelle Duverger La Censure des bien pensants Editions Albin Michel Paris 2003 Des libertes et autres chinoiseries de Reporters sans frontieres aux JO de Pekin R Laffont Paris 2008 mit Elisabeth Levy Leonard Vincent Les Francais sont ils antisemites Mordicus Paris 2009 mit Thierry Steiner Mirages et cheikhs en blanc enquete sur la face cachee du Qatar le coffre fort de la France Editions du Moment Paris 2010 mit Emmanuelle Duverger Vive Le Pen Coups de colere Editions Mordicus Paris 2011 mit Thierry Rolando Vive l Algerie francaise Coups de colere Editions Mordicus Paris 2012 Weblinks BearbeitenWebsite von Robert Menard Rudolph Chimelli Stellungswechsel eines Unbequemen In SZ vom 11 Juni 2013 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Benedicte Fournier Robert Menard un esprit libre Memento des Originals vom 3 Juni 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www valeursactuelles com In Valeurs Actuelles 9 Dezember 2010 a b c d Rudolph Chimelli Journalist Robert Menard Stellungswechsel eines Unbequemen In Suddeutsche Zeitung 11 Juni 2013 a b c d e f g Tilman Muller Henri Nannen Preis 2009 Nervensage im Dienst der Demokratie In Stern 3 Mai 2009 Marie Guichoux Info Obs Robert Menard publie Vive Le Pen In Le Nouvel Observateur 31 Marz 2011 Robert Menard quitte la direction de Reporters sans frontieres In Le Point 26 Dezember 2008 Von Reporter ohne Grenzen zu Marine Le Pen Euronews 30 Marz 2014 Charlotte Menegaux Peine de mort R Menard se justifie In lefigaro fr 22 Marz 2010 abgerufen am 20 Juni 2021 franzosisch Lettre d ex de RSF a Robert Menard In liberation fr 4 Juni 2013 abgerufen am 21 Juni 2021 franzosisch Rechter Burgermeister in Frankreich zahlt muslimische Kinder In sueddeutsche de 6 Mai 2015 abgerufen am 20 Juni 2021 Non lieu pour Robert Menard accuse de ficher les eleves musulmans de Beziers In huffingtonpost fr 20 September 2019 abgerufen am 20 Juni 2021 franzosisch Normdaten Person GND 140266887 lobid OGND AKS LCCN n2002025175 NDL 00975069 VIAF 99024570 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Menard RobertKURZBESCHREIBUNG franzosischer Journalist und PolitikerGEBURTSDATUM 6 Juli 1953GEBURTSORT Oran Algerien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Menard amp oldid 229497788