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Die Risikoidentifikation auch Risikoerkennung englisch risk identification ist im Rahmen des Risikomanagements die systematische Erfassung und Sammlung aller auf ein Unternehmen einwirkenden Risiken Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Prozessablauf 3 Methoden 3 1 SWOT Analyse 3 2 Checklisten und Mitarbeiterbefragungen 3 3 FMEA Fehlermoglichkeits und Einflussanalyse 3 4 Delphi Methode 3 5 Brainstorming 3 6 Brainwriting 3 7 Dokumentationsanalysen Risikoidentifikation anhand vorhandener Daten 3 8 Controlling 4 Synektik 5 Wertkettenanalyse 6 Fehlerbaumanalyse 7 Fruhwarnsysteme 8 Risikoworkshops 9 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenEine Risikoidentifikation kann erst mit der Risikowahrnehmung beginnen sie ist die Voraussetzung dafur dass Risiken uberhaupt erkannt und entdeckt werden konnen Hierbei ergibt sich bereits das Problem dass verschiedene Risikotrager dasselbe Risiko unterschiedlich oder gar nicht wahrnehmen 1 Erfolgt die Risikowahrnehmung fehlerhaft als selektive Wahrnehmung so werden nur bestimmte Risiken wahrgenommen andere vorhandene jedoch ausgeblendet Eine mangelhafte Risikowahrnehmung wirkt sich negativ auf die nachfolgenden Phasen des Risikomanagements aus 2 Die Risikoidentifikation umfasst die Sammlung aktueller zukunftiger potenzieller und theoretisch denkbarer Risiken 3 und gilt meist als erste Stufe des Risikomanagement Prozesses 4 5 Erfasst werden alle Gefahrenquellen Storpotenziale und Schadenursachen eines Unternehmens die sich negativ auf das Erreichen der Unternehmensziele auswirken konnen 6 Das Ziel der Risikoidentifikation ist es die Risikoquellen des gesamten Unternehmens sowie aller Funktionsbereiche moglichst vollstandig und kontinuierlich zu erfassen Die Methoden vermitteln dem Prozess eine Systematik und strukturieren das Vorgehen helfen bei der Identifikation interner oder externer Risiken unterstutzen die Erstellung eines organisationsspezifischen Risikoprofils sowie die kontinuierliche Nachverfolgung von Risiken 7 165 8 Prozessablauf BearbeitenDie Risikoidentifikation wird als erste Prozessphase des Risikomanagementprozesses mit Hilfe von Methoden zur Risikoidentifikation ahnlich wie eine Inventur durchgefuhrt Das Ziel der Risikoidentifikation ist es die Risikoquellen des gesamten Unternehmens sowie aller Funktionsbereiche Beschaffung Produktion Finanzierung Verwaltung Vertrieb moglichst vollstandig und kontinuierlich zu erfassen Die Methoden vermitteln dem Prozess eine Systematik und strukturieren das Vorgehen helfen bei der Identifikation interner oder externer Risiken unterstutzen die Erstellung eines organisationsspezifischen Risikoprofils sowie die kontinuierliche Nachverfolgung von Risiken 7 165 8 Dabei mussen auch Schwachstellen entdeckt werden Ein wichtiges Instrument der Risikoidentifikation bilden Fruhwarnsysteme welche die Risikoobjekte Betriebsmittel wie Anlagen Gebaude oder Maschinen Personal Finanzen auf jede Art von Betriebsstorung uberwachen Der Risikoidentifikation folgt die Risikoanalyse Methoden BearbeitenAls Methoden kommen fur bestehende Risiken die SWOT Analyse Checklisten Risiko Identifikations Matrix und Befragungen in Betracht Potenzielle Risiken lassen sich unter anderem durch Fehlermoglichkeits und Einflussanalysen FMEA oder Fragenkataloge Brainstorming Brainwriting oder die Delphi Methode ermitteln 9 Aus der Risikoidentifikation kann lediglich abgeleitet werden welche Risiken fur sich alleine den Bestand eines Unternehmens gefahrden konnten Nicht erkannt werden kann hierdurch die mogliche Interdependenz verschiedener Risikoarten die erst in der Risikoaggregation auffallt SWOT Analyse Bearbeiten Hauptartikel SWOT Analyse Die SWOT Analyse dient der Positionsbestimmung und der Strategieentwicklung von Unternehmen und anderen Organisationen 10 Checklisten und Mitarbeiterbefragungen Bearbeiten Die Besichtigung von risikobedrohten Objekten dient zur einfachen und schnellen Erfassung visuell wahrnehmbarer Risiken vor allem Umweltrisiken sowie technische Risiken Diese Methode ermoglicht die Bildung eines Gesamtuberblicks uber die ortlichen Gegebenheiten 11 10 Die Befragung von externen Experten oder von fachkundigen Mitarbeitern kann wichtige Informationen uber interne sowie externe Unternehmensrisiken geben Befragungen konnen sowohl schriftlich als auch mundlich durchgefuhrt werden Die Mitarbeiterbefragung tragt primar zur Erfassung interner Risiken bei die Expertenbefragung hat die Erfassung externer Risiken zum Ziel Checklisten sind standardisierte Fragebogen zur systematischen Risikoerfassung im gesamten Unternehmen oder in Bereichen des Unternehmens Sie konnen offene sowie geschlossene Fragen enthalten wobei geschlossene Fragen i d R vorteilhafter fur die Erkennung von Risiken sind Checklisten erreichen in der Praxis einen breiten Mitarbeiterstamm Jedoch engen Checklisten den Blick ein weshalb Risiken die nicht in der Liste abgefragt werden vergessen werden konnen 12 69Die Tabelle zeigt einen Ausschnitt aus einer Checkliste mit offenen Fragen fur den Bereich Management und Organisation 13 104 Frage BedeutungKennt das Management die Chancen Risiken Starken Schwachen des Unternehmens Eine Chancen Risiken Analyse und Starken Schwachen Analyse sollte mindestens einmal im Jahr durchgefuhrt werden Wahrend die Chancen die externen Entwicklungen am Markt aufzeigen bilden die Starken und Schwachen das interne Potential des Unternehmens ab Ein Abgleich zwischen beiden Sichtweisen ist fur die strategische Ausrichtung hinsichtliche Markte Kunden Produkten Organisation Mitarbeiter Informationstechnologie Stichwort strategische Erfolgsfaktoren etc notwendigWirken sich Entwicklungen des E Commerce auf die Organisation des Unternehmens aus Das E Commerce hat stark an Bedeutung gewonnen Er wird zukunftig ein zentraler strategischer Erfolgsfaktor sein Diese Entwicklung zu verpassen kann existentielle Konsequenzen haben Liegt eine dokumentierte Strategie vor Ein fehlender bzw nicht ausreichender Strategiekonsens des Managements lahmt eine gemeinsame und zutreffende Zielpriorisierung und verfolgung innerhalb der FuhrungWird die Strategie kommuniziert Mit der Kommunikation der Strategie lasst sich die Diskrepanz zwischen Strategieformulierung und umsetzung schliessen Der unzureichenden bzw fehlenden Strategiekommunikation in die operativen Einheiten folgt eine unterschiedliche Umsetzung entsprechend der individuellen Sichtweise der Mitarbeiter Position Abteilung Vergutung etc Die Folge kann eine suboptimale Ressourcenallokation sein Ist das Personal motiviert Unzureichende Motivation wirkt sich einerseits negativ auf die Arbeitsleistung des Einzelnen aus andererseits beeinflusst es massgeblich das Betriebsklima 13 104FMEA Fehlermoglichkeits und Einflussanalyse Bearbeiten Hauptartikel FMEA Die Fehlermoglichkeits und Einflussanalyse FMEA ist eine systematische halbquantitative Risikoanalysemethode welche in den 1960er Jahren fur die Untersuchung von Schwachstellen und Risiken an Flugzeugen entwickelt wurde Anschliessend wurde sie in der Raumfahrt fur die Produktionsprozesse in der chemischen Industrie sowie in der Automobilindustrie genutzt Die zentrale Idee der FMEA ist das fruhe Erkennen und Verhindern von potentiellen Fehlern Fehler und deren Ursache werden deshalb praventiv untersucht Im Anschluss daran werden die Risiken bezuglich Auftreten und Bedeutung bewertet Man unterscheidet vier verschiedene Ansatze System FMEA Hier liegt der Fokus auf den einzelnen Systemkomponenten und ihrem Beitrag zum Gesamtrisiko Konstruktions FMEA Primarer Fokus hier ist das fehlerfreie Funktionieren der Produktionskomponenten Prozess FMEA Diese Untersuchung richtet ihren Fokus auf den Herstellungsprozess Design FMEA Diese FMEA ist Teil der Produktentwicklung und erstreckt sich auch auf Lieferanten Ablauf Schritt 1 Unternehmen wird als intaktes storungsfreies System beschrieben Schritt 2 Das System Unternehmen wird in unterschiedliche Funktionsbereiche zerlegt Schritt 3 Potentielle Storungszustande der einzelnen Komponenten sowie des gesamten Systems werden untersucht Schritt 4 Ableitung von Auswirkungen auf das gesamte System 12 61 64 14 256 266Delphi Methode Bearbeiten Hauptartikel Delphi Methode Die Delphi Technik ist eine Methode mit welcher in mehreren Stufen Experten oder Mitarbeitern befragt werden Die Ergebnisse einer Befragungsrunde beeinflussen die nachste dadurch konnen mogliche Risiken besser eingeschatzt werden Dies gelingt nur wenn die Befragten uber ein fundiertes Fachwissen verfugen Denn die Grundannahme der Delphi Technik ist dass Experten die Einflussfaktoren auf ihr jeweiliges Fachgebiet kennen Demzufolge kann man mithilfe der kumulierten sowie verdichteten Expertenmeinung eine relativ konkrete Aussage uber bestehende sowie zukunftige Risiken machen 15 38 Ablauf1 Runde Offene Befragung Online Sammeln von Ideen 2 Runde geschlossene Befragung Online Verdichten der Ideen 3 Runde personliches Gesprach Workshop abschliessende Diskussion Neue Ideen werden gesammelt und verdichtet 16 Brainstorming Bearbeiten Hauptartikel Brainstorming Das Brainstorming ist eine Methode die schopferische Kreativitat in einer Gruppe fordern soll Basierend auf der Grundidee der Gedankenassoziation eine Idee ruft eine weitere hervor etc ist das Ziel von Brainstorming bekannte Pfade gedanklich zu verlassen Optimalerweise wird der Prozess mit 4 bis 10 Teilnehmern durchgefuhrt Es ist sinnvoll einen Moderator und einen Protokollfuhrer zu bestimmen Wichtig ist dass beim Brainstorming keine Kritik ausgesprochen werden darf weil es sich um das wertungsfreie Sammeln von Ideen handelt Grundvoraussetzung hierfur ist ein gutes Vertrauensverhaltnis In der Risikoidentifikation kann diese Methode genutzt werden um Risiken unabhangig allgemein bekannter zu identifizieren 17 40 Brainwriting Bearbeiten Hauptartikel Brainwriting Im Gegensatz zum Brainstorming werden Ideen nicht ausgesprochen sondern schriftlich notiert und erst einmal gesammelt Die Anzahl der Teilnehmer ist bei dieser Methode variabler als beim Brainstorming da sich einzelne Teilnehmer beispielsweise nicht ins Wort fallen konnen Auch wird kein Protokollfuhrer oder Diskussionsmoderator gebraucht Diese Methode ist besonders wirkungsvoll in Gruppen in denen kein gutes Vertrauensverhaltnis besteht bzw wenn man die Ideen besonders vieler sammeln mochte 17 42 Dokumentationsanalysen Risikoidentifikation anhand vorhandener Daten Bearbeiten Die Dokumentationsanalyse ist eine ex post Analyse Das bedeutet dass die Risikoidentifikation auf bereits erstellten Dokumenten basiert wie beispielsweise aus der Buchhaltung oder aus der Controlling Abteilung Risiken welche aus der Buchhaltung abgeleitet werden konnen Speziell der Geschaftsbericht Risikoidentifikation anhand der Gewinn und Verlustrechnung 275 HGB Position der Gewinn und Verlustrechnung identifizierbare RisikofelderUmsatzerlose Produktstrukturrisiko Konkurrenzrisiko Wahrungsrisiko Abhangigkeiten von GrosskundenMaterialaufwand Abhangigkeiten von Lieferanten falsche nicht ausreichende Absicherungsstrategie unzureichendes Benchmarking bzgl der verwandten MaterialsPersonalaufwand schlechte falsche Entlohnungssysteme Qualifikation von Fach und Fuhrungskraften Abhangigkeitsaspekt Abschreibungen Investitions DesinvestitionsrisikoZinsaufwand Finanzierbarkeit von Investitionen ZinsanderungsrisikenRisikoidentifikation anhand der Bilanz 266 HGB Bilanzposition identifizierbare RisikenImmaterielle Vermogensgegenstande Werthaltigkeit z B bei Patenten Sachanlagen Betreiberrisiko Umwelt behordliche Auflagen Altersstruktur der Anlagen Anlagenintensitat VersicherungsschutzFinanzanlagen Termingeschafte Kapitalbeteiligungen DerivateVorrate Altersstruktur Abhangigkeit von Grosskunden Versicherungsschutz UmlaufintensitatEigenkapital EigenkapitalquoteRuckstellungen Finanzierbarkeit der betrieblichen Altersversorgung Pensionsruckstellungen drohende Verluste aus schwebenden GeschaftenVerbindlichkeiten Kontokorrentkredit Lieferantenkredit 17 35Controlling Bearbeiten Hauptartikel Controlling Eine wichtige Aufgabe des Controllings ist die Informationsbereitstellung fur Entscheidungen wie z B Unternehmensplanung Investitionsplanung oder Budgetierung Diese Entscheidungen werden mit Hilfe von Annahmen uber die zukunftige Entwicklung von bestimmten Einflussfaktoren getroffen Da diese Annahmen nicht sicher sind deckt die Controlling Abteilung jedes Mal wenn sie eine Annahme trifft ein potentielles Risiko auf Mogliche Annahme die getroffen werden sind z B Konjunkturannahmen Rohstoffpreise Umsatz etc 12 59 60Synektik BearbeitenEine unbekannte unsystematische Methode zur Risikoidentifikation ist die Synektik Bei dieser Methode werden scheinbar unzusammenhangende irrelevante Faktoren verknupft Dadurch ubertragt sie problemfremde Strukturen auf das Problem was wiederum zu einem anderen Blickwinkel und Losungsansatz fuhrt Das wesentliche Prinzip dieser Methode lautet Mach dir das Fremde vertraut und entfremde das Vertraute Ziel der Methode ist es durch Reorganisation von Wissen neues Wissen zu produzieren Das Verfahren ist sehr aufwendig und ein Moderator zur Diskussionsleitung ist notwendig Die einzelnen Prozessschritte der Synektik sind nachfolgend aufgefuhrt 14 130 131 Problemanalyse und definition Beispiel Wie kann Platte moglichst einfach auf Gestell befestigt werden Spontane Losungen Beispiel Saugnapfe Nagel Schrauben Klebeband Neuformulierung des Problems Beispiel Wie kann erreicht werden dass die Platte leicht wieder abgenommen werden kann Bildung direkter Analogien z B aus der Natur Beispiel Tier verliert Fell Baum verliert Blatter Schlange streift Haut ab hier in dem Beispiel von Gruppe gewahlt Personliche Analogien Identifikation Beispiel Wie fuhle ich mich als hautende Schlange Eingeengt Symbolische Analogien Kontradiktionen Beispiel Bedruckende Hulle luckenloses Fell von Gruppe gewahlt Direkte Analogien z B aus der Technik Druckbehalter Leitplanken Analyse der direkten Analogien Beispiel Druckbehalter fest hart glanzend Ubertragung auf das Problem Force Fit sollte nach Regeln des Brainstormings ablaufen Beispiel Profilrahmen Kugeln zwischen Platte und Gestell Rahmen nur an zwei Seiten Entwicklung von LosungsansatzenWertkettenanalyse Bearbeiten nbsp Wertkette nach PorterDie Wertkettenanalyse beruht auf dem Wertkettenmodell welches von Michael E Porter entwickelt wurde Dieses Modell geht davon aus dass Wettbewerbsvorteile aus wertschopfenden Aktivitaten des Unternehmens erwachsen Mit Hilfe dieses Modells lassen sich Wettbewerbsvorteile sowie Kernkompetenzen eines Unternehmens identifizieren Jedes Unternehmen besteht aus einer Vielzahl miteinander verbundener Aktivitaten Jede Aktivitat hat einen Anteil an der Wertschopfung und ist somit ausschlaggebend fur den unternehmerischen Erfolg Neben dem Aufdecken von Wettbewerbsvorteilen konnen mit Hilfe des Wertkettenmodells auch Risiken identifiziert werden Hierfur muss zunachst die unternehmensindividuelle Wertkette abgebildet werden Zu diesem Zweck mussen die unternehmerischen Aktivitaten in Anlehnung an das Grundmodell Abbildung eingepflegt werden Auch ist es sinnvoll die Aktivitaten in Einzelteile zu gliedern um die Vorgange im Unternehmen zu identifizieren welche am wichtigsten fur die Leistungserstellung sind Auch lasst sich daran Koordinationsbedarf zwischen einzelnen Bereichen ableiten und risikobehaftete Bereich erkennen Somit gibt die Wertkettenanalyse eine gute Ubersicht uber die unternehmerischen Risiken in ihrer Gesamtheit 7 60 61Fehlerbaumanalyse BearbeitenDie Fehlerbaumanalyse ist ein deduktives Top Down System welches zur Untersuchung von Gesamtsystemen eingesetzt werden kann Ziel der Analyse ist die Bestimmung der Verlasslichkeit der einzelnen Prozesse und infolgedessen auch des Gesamtsystems Die Erkennung aller moglichen Kombinationen von Ausfallen einzelner Prozesse wird sichergestellt Daruber hinaus ermoglicht sie die Beschreibung von Eintrittswahrscheinlichkeiten sowie Ereignisfolgen Voraussetzung fur die Auswertung komplexer Fehlerbaume ist eine Software Das Ziel dieser Analysemethode ist die Definition der Bedingungen unter denen das System nicht funktioniert Aus diesem Grund muss zunachst die Storung des Gesamtsystems moglichst exakt beschrieben werden Hierauf aufbauend findet eine Analyse statt Diese untersucht welche sekundaren Storungen zu einer Storung des Gesamtsystems fuhren konnen Diese sekundaren Ursachen konnen moglicherweise weiter aufgespaltet werden Die graphische Darstellung dieser Zusammenhange ist der Fehlerbaum Komplexere Fehlerereignisse lassen sich auch mittels logischer Verknupfungen z B Und Oder Verknupfungen abbilden Das Beispiel zeigt einen Ausschnitt des Fehlerbaums welcher das Gesamtsystem ERP betrachtet nbsp Fehlerbaum ERP Ausfall 18 215 216Fruhwarnsysteme BearbeitenZiel von Fruhwarnsystemen ist das Erkennen von internen und externen Risiken weit vor ihrem Eintritt so dass dem Unternehmen genug Zeit fur Gegensteuerungsmassnahmen bleibt Man kann diese Systeme fur einen spezifischen Bereich im Unternehmen sowie auf das gesamte Unternehmen anwenden Im Laufe der Zeit haben sich Fruhwarnsysteme weiterentwickelt So unterscheidet man heute zwischen drei Generationen die sich den operativen oder strategischen Fruhwarnsystemen zuordnen lassen konnen Unabhangig von der Entwicklungsstufe sollten alle Fruhwarnsysteme unter Ausnutzung der zum jeweiligen Zeitpunkt verfugbaren Informationen moglichst fruh moglichst prazise und moglichst nachvollziehbar die Zukunft fur die fur das Unternehmen relevanten Variablen vorhersagen Systeme der 1 Generation sowie Systeme der 2 Generation decken operative Risiken mit Hilfe der Kennzahlenanalyse auf So wurden Systeme der 1 Generation bereits in den 60er Jahren eingesetzt Diese Systeme leiteten Ausnahmemeldungen weiter Strategische Risiken werden mit einigen Systemen der 2 Generation sowie mit Systemen der 3 Generation aufgedeckt Systeme zur Erkennung operativer Risiken umfassen Kennzahlsysteme welche lediglich Daten aus der Vergangenheit ex post aufarbeiten und gegebenenfalls hochrechnen Durch die Hochrechnung kann man geschatzte zukunftige Kennzahlwerte erhalten Auf dieser Basis konnen beispielsweise Planwerte mit hochgerechneten Istwerten verglichen werden Die Genauigkeit der Hochrechnung ist abhangig von den zugrunde liegenden Prognosemethoden Man unterteilt Prognosemethoden in qualitative und quantitative Zeitreihenanalyse Kausale Methoden Methoden Quantitative Methoden nutzen mathematische Rechnungen und sind aus diesem Grund nur fur kurze Zeitraume sinnvoll einsetzbar Zudem werden nur quantitative nicht aber qualitative Fakten betrachtet Strategische Fruhwarnsysteme versuchen durch eine uneingeschrankte 360 Grad Suche im Sinne eines strategischen Radars auch bisher unerkannte Entwicklungen und Risiken aufzuspuren 7 74Risikoworkshops BearbeitenBestimmte Risikoarten konnen durch kritische Diskussionen im Rahmen eines Risikoworkshops identifiziert werden Hierzu gehoren operative und strategische Risiken Speziell heisst das dass Risiken aus dem Leistungserstellungsprozess operative Risiken rechtliche Risiken politische Risiken Risiken aus Unterstutzungsprozessen etc identifiziert werden konnen Der Vorteil von Risikoworkshops besteht darin dass neben der Risikoidentifikation weitere Themen bezuglich des Risikomanagements besprochen werden konnen wie z B das weitere Vorgehen mit den identifizierten Risiken Des Weiteren bewirken regelmassige Risikoworkshops eine Starkung des Risikobewusstseins der Belegschaft 17 36 Gleichgultig ob strategische oder operative Risiken identifiziert werden sollen ist eine gute Planung Grundvoraussetzung fur einen erfolgreichen Workshop Schritt 1 Auswahl der Beobachtungsbereiche Zunachst muss genau festgelegt werden welche Fragen geklart werden sowie in welchen Bereichen Risiken identifiziert werden sollen Schritt 2 Expertenauswahl Welche Mitarbeiter Experten sind zur Beantwortung der Kernfragen wichtig und sollten zu dem Workshop geladen werden Fur einen Workshop sind ungefahr zwei Arbeitstage einzuplanen Schritt 3 Auftaktveranstaltung Im Rahmen der Auftaktveranstaltung werden die Experten mit den notwendigen Informationen uber das Projekt ausgestattet Zudem ist es empfehlenswert schon mit der Einladung zur Auftaktveranstaltung Informationen uber das Projekt auszugeben Schritt 4 Einstieg in den Workshop Wahrend des Workshops werden in Gruppen Methoden zur Risikoidentifikation durchgefuhrt Es empfiehlt sich zu Beginn noch einmal die Intention des Projektes hervorzuheben sowie den Ablauf und die erwarteten Ergebnisse aufzuzeigen Zudem ist es sinnvoll Grundbegriffe der Risikobewertung zu klaren Schritt 5 Risikoidentifikation Viele mogliche Methoden zur Risikoidentifikation wurden bereits im Rahmen dieses Artikels betrachtet Die Wertschofpfungskettenanalyse ist z B ein wichtiges Werkzeug zur Identifizierung operativer Risiken Des Weiteren dient eine Analyse der Struktur der Risikofelder einem guten Anhaltspunkt Eine Durchfuhrung entlang einer Checkliste die abgearbeitet wird alleine ist nicht zielfuhrend da Menschen bei Vorlage einer solchen Liste kaum uber andere nicht gelistete Risiken nachdenken Es kann aber eine gute Erganzung darstellen Weitere Methoden wie z B die Delphi Technik konnen auch im Rahmen eines solchen Workshops zielfuhrend sein Schritt 6 Relevanzabschatzung Final mussen die identifizierten Risiken nach ihrer Relevanz beurteilt werden Ziel ist es die Risiken zu finden fur die eine Weiterbearbeitung sinnvoll ist Risiken die nicht weiterbearbeitet werden durfen nicht gestrichen werden Es ist anzugeben weshalb sie nicht weiterverfolgt werden 12 61 64Einzelnachweise Bearbeiten Nikolaus Raupp Das Entscheidungsverhalten japanischer Venture Capital Manager unter dem Einfluss der Risikowahrnehmung im Verbund mit anderen Faktoren 2012 S 27 Frank Romeike Hrsg Erfolgsfaktor Risiko Management 2004 S 165 Karsten Fuser Werner Gleissner Gunter Meier Risikomanagement KonTraG 1999 S 754 Katarzyna Smirska Optimierung eines Risikomanagementsystems im Mittelstand 2009 S 37 Marc Diederichs Stephan Form Thomas Reichmann Standard zum Risikomanagement in Controlling Heft 4 5 2004 S 191 Frank Romeike Hrsg Erfolgsfaktor Risiko Management 2004 S 165 a b c d Marc Diederichs Risikomanagement und Risikocontrolling 2013 S 105 a b Frank Romeike Robert Finke Erfolgsfaktor Risikomanagement 2013 Frank Romeike Hrsg Erfolgsfaktor Risiko Management 2004 S 174 Heribert Meffert Christoph Burmann Manfred Kirchgeorg Marketing 10 Auflage Gabler Wiesbaden 2008 S 236 Kai Ingo Voigt Risikomanagement im Anlagenbau 2010 a b c d Werner Gleissner Grundlagen des Risikomanagements im Unternehmen 2011 a b Klaus Wolf Bodo Runzheimer Risikomanagement und KonTraG Konzeption und Implementierung 2013 S 104 a b Frank Romeike Peter Hager Erfolgsfaktor Risiko Management 2 0 Methoden Beispiele Checklisten Praxishandbuch fur Industrie und Handel 2009 Ulrich Thonemann Operations Management Konzepte Methoden und Anwendungen 2010 Universitat Leipzig Arbeitspapiere zur Delphi Methode a b c d Mirco Grethen Risikomanagement in mittelstandischen Unternehmen 2001 Markus Junginger Wertorientierte Steuerung Von Risiken Im Informationsmanagement 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Risikoidentifikation amp oldid 219358075