www.wikidata.de-de.nina.az
Der Riesenani Crotophaga major ist der grosste Vertreter der Gattung Crotophaga innerhalb der Familie der Kuckucke Cuculidae Der schwarze auffallend langschwanzige Vogel kommt vor allem in feuchten Niederungen des nordlichen und zentralen Sudamerikas vor Seine Insektenbeute sucht er in Familiengruppen bis zu etwa einem Dutzend Vogel am Boden oder im Geast der Baume Riesenanis sind keine Brutschmarotzer sondern vornehmlich Gemeinschaftsbruter Gewohnlich legen mehrere Weibchen ihre Eier in ein gemeinschaftlich errichtetes Nest und ziehen gemeinsam mit den anderen Gruppenmitgliedern die Jungen auf Die monotypische Art ist stellenweise haufig und gilt in ihrem Bestand als nicht gefahrdet RiesenaniRiesenani Crotophaga major SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Kuckucksvogel Cuculiformes Familie Kuckucke Cuculidae Unterfamilie Madenkuckucke Crotophaginae Gattung CrotophagaArt RiesenaniWissenschaftlicher NameCrotophaga majorGmelin 1788 Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Stimme 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Nahrung und Nahrungserwerb 5 Systematik 6 Verhalten und Brutbiologie 7 Bestand 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAussehen BearbeitenRiesenanis sind schwarze auffallend langschwanzige Vogel Mit einer Gesamtlange von 46 Zentimetern erreichen sie knapp die Grosse der heimischen Elster Der sich zur Spitze hin verbreiternde Schwanz macht etwas mehr als die Halfte der Gesamtlange aus Charakteristisch ist weiters der machtige am Oberschnabel bogenformig erhohte seitlich zusammengedruckt wirkende Schnabel Das gesamte Gefieder ist schwarz Der Nackenbereich die Brust und der Rucken weisen oft einen blaulichen Glanz auf die Federenden schimmern grunlich An den Flugeln changiert dieser Glanz eher ins Blauliche der Schwanz glanzt mehr purpurfarben Der Schnabel ist schwarz der Oberschnabel weist etwa ab der Schnabelmitte einen deutlichen Hocker auf Zwei parallele Kerben verlaufen an der Basis diese Erhebung sowie etwas tiefer von den Nasenlochern zur Schnabelspitze verlaufend Die Iris der Augen ist weiss mit einem leicht grunlichen Schimmer die Beine sind schwarz Wie andere Anis verstromen auch Riesenanis vor allem in Stresssituationen einen unangenehmen stechend scharfen Geruch Die Geschlechter unterscheiden sich in der Farbung nicht Mannchen scheinen geringfugig grosser und mit durchschnittlich 170 Gramm auch etwas schwerer zu sein als die Weibchen 1 Immature Riesenanis gleichen in der Gefiederfarbung weitgehend adulten jedoch ist der Schnabelhocker bei ihnen noch nicht ausgebildet die Iris ist dunkelbraun und der Schwanz zum Ende hin schmaler Riesenanis sollten in ihrem Verbreitungsgebiet auf Grund ihrer Grosse unverwechselbar sein Der sehr ahnlich gefarbte und in weiten Bereichen sympatrisch vorkommende Glattschnabelani ist fast ein Drittel kleiner und ein bedeutend weniger kraftvoller Flieger Bei ihm ist der Oberschnabelhocker gerundet wahrend er beim Riesenani schrag ansteigt Stimme BearbeitenRiesenanis sind akustisch wahrend des gesamten Jahres sehr auffallig Ihr Stimmrepertoire ist sehr vielfaltig Haufig sind gutturale dumpf gurgelnde Rufreihen zu horen die entfernt an das Blubbern von kochendem Wasser erinnern Entsprechend wird der Riesenani in der Orinocoregion Hervidor genannt was sich vom spanischen Verb hervir kochen herleitet 2 Daneben sind eine Reihe krachzender kreischender aber auch schriller Rufe und Pfiffe zu horen Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Riesenani in einem Regenwaldgebiet Panamas nbsp Verbreitungsgebiet des RiesenaniDas Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von der Kanalregion Panamas uber das gesamte nordliche und zentrale Sudamerika sudwarts uberwiegend ostlich der Andenkette bis Bolivien Paraguay und Nordargentinien Nur im Norden und im zentralen Bereich des Areals erstreckt sich das Vorkommen bis an die Pazifikkuste Besiedelt sind auch die der sudamerikanischen Nordkuste vorgelagerten Inseln insbesondere Trinidad Schwerpunkte der Verbreitung liegen in den feuchtheissen Niederungen Nord und Zentralsudamerikas insbesondere der Flusssysteme des Orinoco des Rio Magdalena und des Amazonas Die Siedlungsdichten nehmen nach Suden hin deutlich ab und sudlich des Sudlichen Wendekreises ist der Riesenani selten und regional eine Ausnahmeerscheinung 3 Die Brutgebiete liegen meist in tropischen Tieflandgebieten unter 500 Metern Ausserhalb der Brutzeit konnen umherschweifende Gruppen oder dismigrierende Jungvogel auch in grosseren Hohen von uber 2000 Metern angetroffen werden Riesenanis sind im grossten Teil ihres Verbreitungsgebietes Standvogel Ausserbrutzeitlich konnen sie eher kleinraumig umherschweifen Die sudlichsten Populationen Paraguays und des nordlichen Argentiniens unternehmen kurze saisonale Wanderungen 4 Riesenanis bevorzugen feuchte Habitate Sie bruten in flussbegleitenden Geholzen entlang von Tropenflussen oder Altarmen in Mangrovensumpfen an der Kuste an Randern dichter feuchter oft temporar uberschwemmter Walder oder in anderen feuchten baumbestandenen Landschaften In trockenere Gebiete dringt die Art nur entlang der Galeriewalder vor auch das Innere von Tropenwaldern besiedeln Riesenanis nur an den Randern der Flusslaufe Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenRiesenanis sind vornehmlich Insektenfresser Hauptbeutetiere sind verschiedene Heuschrecken Fangschrecken Zikaden Raupen und Kafer gelegentlich auch Libellen und andere Wirbellose Seltener erbeuten sie kleine Saugetiere Vogel oder Fische Fruchte und Samen spielen eine eher untergeordnete Rolle Wie andere Anis suchen auch Riesenanis Weidetiere insbesondere Rinder nach Zecken ab Der Gattungsname Crotophaga bedeutet Zeckenfresser 5 Die Nahrung wird am Boden und in allen Stamm bis in die Wipfelregionen sehr hoher Baume vor allem durch Auflesen und Ablesen gewonnen Riesenanis sind bei der Nahrungssuche immer mit Artgenossen vergesellschaftet Gelegentlich folgen sie Zugen von Treiberameisen oder Gruppen von Totenkopfaffchen die ihrerseits Insekten aufscheuchen Systematik BearbeitenDie Art gehort zur kleinen Gattung Crotophaga der ausser ihr noch der Riefenschnabelani und der Glattschnabelani angehoren Schwestergattung ist die ebenfalls auf Sudamerika beschrankte monotypische Gattung Guira 6 Die Art ist monotypisch es werden keine Unterarten beschrieben Verhalten und Brutbiologie BearbeitenRiesenanis sind in hohem Masse sozial lebende Vogel die in Gruppen von 4 bis etwa 10 Individuen zusammenleben Diese Gruppen bestehen aus mehreren monogamen Paaren am haufigsten sind es drei Unverpaarte Einzelvogel meist Weibchen konnen zu einer Gruppe gehoren Einzelpaare schreiten offenbar nicht zur Brut Gemeinschaftsgelege von Gruppen mit mehr als drei Paaren werden haufig vor der Brut aufgegeben 7 Die Brutzeit ist stark von der geographischen Lage abhangig in Trinidad liegt sie zwischen August und November in Guyana reicht sie von Mai bis in den Dezember Die Brutzeiten der sudlicheren Populationen sind nicht bekannt Das Nest ist ein umfangreiches Gebilde aus Zweigen und Ranken und aussen mit grunen Zweigen und Blattern getarnt Es wird oft auf uber dem Wasser hangenden Asten in 3 5 Metern Hohe errichtet An seiner Errichtung sind alle Gruppenmitglieder beteiligt entsprechend kurz zwischen 3 und Tagen dauert seine Fertigstellung Die Grosse der Gelege hangt von der Anzahl der beteiligten Weibchen ab und schwankt zwischen 2 und 3 und uber 10 Die grunblauen weisslich betupften Eier haben durchschnittlich 45 38 Millimetern Grosse sie sind also im Verhaltnis zur Korpergrosse der Vogel auffallend gross Sie werden von einigen Gruppenmitgliedern zwischen 11 und 14 Tagen bebrutet an der Jungenaufzucht beteiligen sich alle Gruppenmitglieder Nach dem Schlupfen verteidigen Riesenanis ihre Brut energisch gegen Nestrauber dies sind vor allem verschiedene baumkletternde Schlangen Affen sowie Greifvogel Bereits nach 8 10 Tagen verlassen die Nestlinge das Nest werden aber noch einige Wochen zuerst als Astlinge danach als flugge Jungvogel von den Altvogel betreut Kuken sind schon mit etwa 5 Tagen in der Lage sich bei Gefahr ins Wasser fallen zu lassen ans Ufer zu schwimmen und von dort wieder ins Nest zu gelangen 8 Nestlinge verteidigen sich auch durch explosives und zielgerichtetes Entleeren der Kloake Dennoch ist die Jungensterblichkeit hoch und selten wird mehr als die Halfte der Kuken flugge 9 Uber die Dauer des Verbleibs der Jungvogel im Familienverband beziehungsweise uber ihre Dismigration liegen keine Angaben vor Bestand BearbeitenDie Art hat ein sehr grosses Verbreitungsgebiet Zumindest in dessen Kernzonen scheint sie relativ haufig vorzukommen Bestandszahlen liegen nicht vor Es sind keine Bestandsabnahmen oder substanzielle Gefahrdungen bekannt deshalb wird der Bestand zurzeit als ungefahrdet eingeschatzt 10 Literatur BearbeitenFrancisco Erize Jorge R Rodriguez Mata Maurice Rumboll Birds of South America Non Passerines Rheas to Woodpeckers Princeton Illustrated Checklists Princeton University Press Princeton Oxford 2006 ISBN 0 691 12688 7 S 240 241 Robert B Payne The Cuckoos Bird Families of the World Nr 15 Oxford University Press 2005 ISBN 0 19 850213 3 Tafel 1 S 6 und 172 174 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Riesenani Crotophaga major Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien xeno canto Tonaufnahmen Greater Ani Crotophaga major Crotophaga major in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 2 Februar 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Robert B Payne The Cuckoos 2005 S 172 Robert B Payne The Cuckoos 2005 S 173 Robert B Payne The Cuckoos 2005 S 173 Robert B Payne The Cuckoos 2005 S 173 Robert B Payne The Cuckoos 2005 S 172 Michael D Sorenson Robert B Payne A molecular genetic analysis of cuckoo phylogeny In Robert B Payne The Cuckoos 2005 S 83 und 84 Christina Riehl Laura Jara Natural History and Reproductive Biology of the Communally Breeding Greater Ani Crotophaga major at Gatun Lake Panama In The Wilson Journal of Ornithology 121 4 2009 S 679 687 Robert B Payne The Cuckoos 2005 S 174 Christina Riehl Laura Jara Natural History and Reproductive Biology of the Communally Breeding Greater Ani Crotophaga major at Gatun Lake Panama In The Wilson Journal of Ornithology 121 4 2009 S 679 687 hier S 686 Factsheet auf BirdLife International Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riesenani amp oldid 218386861