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Die Rhein war ein Schiff der Marine des Norddeutschen Bundes und der Kaiserlichen Marine Ursprunglich als Transportschiff gebaut kam die Rhein ab 1883 als Schul und Versuchsschiff fur Seeminen zum Einsatz Nach der 1911 erfolgten Ausmusterung verkaufte die Marine das Schiff 1920 nach Ronnebeck wo es als Prahm aufgebraucht wurde Rhein p1 SchiffsdatenFlagge Norddeutscher Bund Norddeutscher BundDeutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp MinenschiffBauwerft AG VulcanBaunummer 55Stapellauf 7 September 1867Indienststellung 17 Oktober 1867Verbleib 1920 verkauft und als Prahm aufgebrauchtSchiffsmasse und BesatzungLange 47 1 m Lua 44 0 m KWL Breite 6 01 mTiefgang max 3 24 mVerdrangung Konstruktion 398 tMaximal 482 tVermessung 353 BRT Besatzung 81 MannMaschinenanlageMaschine 1 2 Zyl Dampfmaschine1 KofferkesselindizierteLeistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 273 PS 201 kW Hochst geschwindigkeit 9 7 kn 18 km h Propeller 1 dreiflugelig o 2 5 mBewaffnung2 Rev 3 7 cm 100 Minen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 2 1 Antriebsanlage 2 2 Bewaffnung 3 Kommandanten 4 Literatur 5 FussnotenGeschichte BearbeitenDie grosser werdende Marine sah sich 1867 gezwungen fur die marineinternen Transportaufgaben ein eigenes Schiff anzuschaffen Daher erging im August 1867 der Bauauftrag fur ein solches Transportschiff an die AG Vulcan Stettin Fur die Werft war es der erste Auftrag den sie von der Marine erhielt Bereits am 7 September 1867 konnte der Neubau vom Stapel laufen Seinen Namen hatte Prinz Adalbert der Oberkommandierende der Marine bereits im Vorfeld festgelegt Er begrundete damit die bis heute wahrende Tradition Tender der deutschen Marine nach deutschen Flussen zu benennen 1 nbsp Die von der Rhein bis 1877 gefuhrte Flagge der Arbeitsfahrzeuge der MarineAm 14 Oktober 1867 konnte eine von Kapitanleutnant Karl von Eisendecher gefuhrte Abnahmekommission die Rhein in die Marine ubernehmen Bereits drei Tage spater erfolgte die erste Indienststellung Das Transportschiff war fortan dem Marinedepot in Kiel unterstellt aber nicht als Kriegsschiff gelistet Der Status als ziviles Schiff spiegelte sich sowohl in der gefuhrten Flagge der Arbeitsfahrzeuge der Marine als auch in der Bezeichnung des Kapitans als Schiffsfuhrer statt als Kommandant wider 1 Die Rhein blieb mit kurzen Unterbrechungen von 1867 bis 1873 als Transporter in Dienst anschliessend lag sie fur vier Jahre in der Reserve 2 In dieser Zeit kam es durch die 1874 erfolgte Indienststellung des Flussmonitors Rhein dazu dass die Marine vorubergehend zwei Schiffe mit demselben Namen im Bestand hatte Durch die Unterstellung des Monitors unter das VIII Armeekorps ein Jahr spater endete dieser ungewohnliche Zustand 3 Zu einem kurzen Einsatz als ziviles Transportschiff kam die Rhein letztmals im Sommer 1877 2 Im Folgejahr diente sie von Anfang April bis Ende November fur Vermessungsaufgaben und lag dann bis 1883 in der Reserve 1 Im Herbst 1883 kam die Rhein zur Artillerie Inspektion um der neu gebildeten Technischen Versuchskommission in den folgenden vier Jahren fur Streuminenversuche zu dienen Mit der Bildung der Inspektion des Torpedowesens am 1 April 1886 gehorte die Rhein fortan zu dieser Das Schiff war bei der am 3 Juni 1887 erfolgten Grundsteinlegung fur den Kaiser Wilhelm Kanal anwesend und nahm im selben Jahr an den Herbstmanovern der Flotte teil Nach dem Abschluss der Streuminenversuche wurde das Schiff vorubergehend ausser Dienst gestellt um zum Minenschulschiff umgebaut zu werden Als solches kam es seit dem 17 Februar auch als Schulschiff gelistet und wieder der Artillerie Inspektion unterstellt bereits am 6 April 1888 in Dienst Bis 1894 versah die Rhein die Aufgabe als Schulschiff wobei sie bis 1893 in den Wintermonaten zudem der Schiffsprufungskommission zur Verfugung stand 1 Am 2 Oktober 1895 teilte eine Kabinettsorder die Rhein die sich zu diesem Zeitpunkt ausser Dienst befand der neu gebildeten Depot Inspektion zu Diese nahm das Schiff am 1 April 1896 als zweites Minenversuchsschiff neben der Pelikan in Dienst In diesem Jahr beteiligte sich die Rhein zudem vom 6 bis zum 15 September an den Manovern der Flotte Innerhalb der Depot Inspektion entstand am 3 Januar 1898 die Minenversuchskommission als separate Abteilung der die Rhein fortan unterstand Vom 24 Januar bis zum 14 Juli 1898 ersetzte sie die zur Uberholung in der Werft weilende Pelikan als erstes Minenversuchsschiff 1 Bis zum April 1911 blieb die Rhein bei der Minenversuchskommission die von 1899 an zur Inspektion der Marineartillerie und ab dem 1 Oktober 1904 zur Inspektion der Kustenartillerie und des Minenwesens gehorte Nach ihrer endgultigen Ausserdienststellung ersetzte das Schiff die Otter als Schul und Werkstatthulk fur Minensucheinheiten in Cuxhaven Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges endete diese Verwendung 4 Die Rhein wurde am 11 August 1920 nach Ronnebeck verkauft anschliessend zum Prahm umgebaut und als solcher aufgebraucht 1 Technik BearbeitenDie Rhein besass einen eisernen Rumpf in Querspantbauweise Dieser war in vier wasserdichte Abteilungen gegliedert Das Schiff war maximal 6 01 m breit und 47 1 m lang wobei die Konstruktionswasserlinie 44 0 m mass Bei einer Maximalverdrangung von 482 t lag das Schiff 3 24 m tief im Wasser Die Konstruktionsverdrangung betrug 398 t 5 Die Besatzung des Schiffs war anfangs 23 Mann stark Beim spateren Einsatz als Schulschiff befanden sich bis zu 80 Seeleute an Bord 2 Antriebsanlage Bearbeiten Die Rhein wurde von einer stehend eingebauten zweizylindrigen Dampfmaschine mit einfacher Dampfdehnung angetrieben Diese konstruktiv auf 200 PSi ausgelegte Antriebsanlage entwickelte im tatsachlichen Einsatz bis zu 273 PSi indizierte Leistung und wirkte auf einen dreiflugeligen Propeller mit 2 5 m Durchmesser Damit war eine Hochstgeschwindigkeit von 9 7 kn moglich was die planmassige Vorgabe um 0 7 kn ubertraf Die Dampferzeugung ubernahm ein kohlegefeuerter Kofferkessel der uber drei Feuerungen verfugte und 5 atu Druck erzeugte Der mitgefuhrte Kohlenvorrat von 39 t ermoglichte der Rhein eine Reichweite von 1 410 sm bei 7 kn Geschwindigkeit 5 Im Jahr 1896 erhielt das Schiffe eine neue Kesselanalage Zur Erprobung der damals neuen Bauart der Wasserrohrkessel wie zu Vergleichszwecken ist ein Durr Kessel der Dusseldorf Ratinger Rohrenkessel Fabrik verbaut wurden 6 Zur Unterstutzung der Maschinenanlage besass die Rhein ursprunglich auch eine Takelage Sie war als dreimastiger Rahschoner geriggt Die Takelage wurde spater entfernt 2 Bewaffnung Bearbeiten Als ziviles Schiff fur Transportaufgaben war die Rhein bei ihrer Indienststellung unbewaffnet Erst mit ihrer Nutzung als Streuminendampfer ab 1883 erhielt das Schiff zwei 3 7 cm Revolverkanonen 2 Zudem wurde sie fur die Aufnahme von 100 Seeminen hergerichtet 5 Kommandanten Bearbeiten17 Oktober bis 24 Dezember 1867 Unterleutnant zur See Gustav Darmer10 Marz 1868 bis 1 Februar 1869 Unterleutnant zur See Gustav Darmer15 Marz bis November 1869 Unterleutnant zur See Leutnant zur See August ThomsenDezember 1869 bis 22 Februar 1870 Leutnant zur See Ferdinand Schmidt15 April 1870 bis Mai 1872 Leutnant zur See Kapitanleutnant Ferdinand SchmidtMai bis September 1872 Kapitanleutnant BecksSeptember 1872 bis 13 August 1873 Leutnant zur See Julius Kothner11 Juni bis 11 September 1877 unbekannt1 April bis 30 November 1878 Leutnant zur See Adolph Becker30 November 1883 bis 20 Oktober 1884 Leutnant zur See Fritz Sommerwerck18 Mai bis 15 Dezember 1885 Leutnant zur See Fritz Sommerwerck1 April bis 31 Dezember 1886 Leutnant zur See Fritz Sommerwerck18 April bis 17 Dezember 1887 Leutnant zur See Fritz Sommerwerck6 April bis September 1888 Leutnant zur See Fritz SommerwerckSeptember 1888 bis Marz 1891 Kapitanleutnant HeynApril 1891 bis 31 Juli 1893 Kapitanleutnant Johannes Wallmann20 Mai bis 3 Oktober 1894 Leutnant zur See Kapitanleutnant Wilhelm Souchon1 April bis 15 Oktober 1896 Leutnant zur See Puttfarken1 April bis 30 September 1897 Leutnant zur See Karl Wedding24 Januar bis Juli 1898 Korvettenkapitan Carl FranzJuli bis 9 November 1898 Kapitanleutnant Karl Zimmermann4 April bis 30 September 1899 Oberleutnant zur See Wilhelm Heine3 April bis 29 September 1900 Oberleutnant zur See Wilhelm Heine2 April bis 30 September 1901 Oberleutnant zur See West2 April bis 30 September 1902 Kapitanleutnant Lebahn1 April 1903 bis September 1905 Kapitanleutnant Otto BreuerSeptember 1905 bis September 1906 Kapitanleutnant Karl SchultzSeptember 1906 bis Marz 1907 Kapitanleutnant BiermannMarz 1907 bis September 1908 Kapitanleutnant Paul WolframSeptember 1908 bis September 1910 Kapitanleutnant WichgrafSeptember 1910 bis 7 April 1911 Kapitanleutnant TholensLiteratur BearbeitenGroner Erich Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 3 U Boote Hilfskreuzer Minenschiffe Netzleger und Sperrbrecher Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1985 ISBN 3 7637 4802 4 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 7 Schiffsbiographien von Preussischer Adler bis Ulan Mundus Verlag Ratingen 1979 Genehmigte Lizenzausgabe Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg Fussnoten Bearbeiten a b c d e f Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe S 66 a b c d e Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe S 65 Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe S 69 Hildebrand Rohr Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe S 67 a b c Groner Die deutschen Kriegsschiffe S 174 Kohn von Jasky Die Wasserrohrkessel Frage in der deutschen Kriegsmarine In Marine Rundschau 12 1901 H 4 S 534 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhein Schiff 1867 amp oldid 238964424