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Die Reinhardskirche in Steinau an der Strasse wurde in den Jahren 1725 1731 als Kirche fur die lutherische Minoritat in der Obergrafschaft der Grafschaft Hanau Munzenberg errichtet Reinhardskirche 2012 Architekt der Kirche die sich an der Ziegelgasse in der historischen Altstadt befindet war der grafliche Baumeister Christian Ludwig Hermann Sie ist die alteste und grosste einer Reihe von Querkirchen die in der mehrheitlich reformierten Grafschaft fur die lutherische Minderheit in dieser Zeit errichtet wurden Vor Baubeginn musste deshalb der Widerstand der mehrheitlich reformierten Bevolkerung in Steinau uberwunden werden deren Rechte durch den Religions Hauptrezess von 1670 1 gesichert waren Der Bau war nur in der Vorstadt moglich Der Grundstein wurde durch den regierenden Grafen Johann Reinhard III im August 1725 gelegt Christian Ludwig Hermann gestaltete einen reprasentativen verputzten Saalbau mit Sandsteingliederung Uber allen Fenstern die als Rundbogenfenster gestaltet sind befinden sich Okuli Im Osten ist ein Treppenhaus im Westen der Turm vorgelagert Das Hauptportal findet sich an der sudlichen Langseite in einem rechteckigen Vorbau Im Innern ist der Raum quer orientiert und enthalt geschwungene zum Teil zweigeschossige Emporen Die Kanzel ist an der nordlichen Langseite uber dem Altar angeordnet Die Einweihung erfolgte am 9 September 1731 Reinhardskirche in der OrtslageDie Kirche hatte erheblichen Einfluss auf eine Reihe von Kirchenneubauten in dieser Zeit in der Region so z B die Evangelische Pfarrkirche Langenselbold in Niederrodenbach oder in Bad Nauheim Im Zuge der Hanauer Union von 1818 wurden die calvinistischen und lutherischen Gemeinden in allen Orten der ehemaligen Grafschaft Hanau Munzenberg zusammengelegt Um die zuvor nach den Konfessionen benannten Kirchengebaude weiter unterscheiden zu konnen wurde die Lutherische Kirche nun Reinhardskirche nach dem ehemaligen Landesherren der Grafschaft Hanau benannt ein in der Grafschaft Hanau Munzenberg ubliches Verfahren Die Reinhardskirche wurde nur noch saisonal genutzt und ab 1929 aufgegeben als Lager benutzt und im Zweiten Weltkrieg an Turm und Dach schwer beschadigt Seit der Restaurierung von 1962 bis 1965 ist die Reinhardskirche wieder Gemeindekirche Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Kinzigtal der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck Inhaltsverzeichnis 1 Orgel 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksOrgel BearbeitenZwischen 1729 und 1731 wurde die erste Orgel der Reinhardskirche durch Johann Nikolaus Schafer aus Hanau errichtet Die Orgel hatte 15 Register und wurde 1897 durch Wilhelm Ratzmann zum romantischen Stil umgebaut Die heutige Orgel wurde 1966 im alten Gehause Gebr Stehle aus Bittelbronn erbaut Die Mensuren und die Disposition stammten von Ernst Karl Rossler aus Hohenzell Die Orgel wurde zunachst nur mit 19 Registern aufgestellt Die fehlenden 6 wurden 1974 eingesetzt wodurch die Orgel heute 25 Register besitzt 2 3 I Hauptwerk C g3Pommer 16 Prinzipal 8 Gedacktflote 8 Oktave 4 Rohrflote 4 Nasat 2 2 3 Gemshorn 2 Mixtur V VI 2 Trompete 8 II Werk C g3Musiziergedackt 8 Weidenflote 8 Praestant 4 Nachthorn 4 Sesquialter III 2 2 3 Oktave 2 Rohrgemsquinte 1 1 3 Zimbelmixtur IV V 1 Tremulant Pedal C f1Subbass 16 Oktavbass 8 Rohrgedackt 8 Gemshorn 4 Doppelrohrflote 2 Grossmixtur 4 Posaune 16 Feldtrompete 4 Register 1974 eingebautKoppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenGerhard Bott Schlosser und offentliche Bauten in der Grafschaft Hanau Lichtenberg im 17 und 18 Jahrhundert In Neues Magazin fur Hanauische Geschichte 2015 S 35ff hier bes S 64 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Regierungsbezirk Darmstadt Bearb Folkhard Cremer u Tobias Michael Wolf 3 Aufl Munchen 2008 S 756 Kathrin Ellwardt Kirchenbau zwischen evangelischen Idealen und absolutistischer Herrschaft Die Querkirchen im hessischen Raum vom Reformationsjahrhundert bis zum Siebenjahrigen Krieg Michael Imhof Verlag Petersberg 2004 ISBN 3 937251 34 0 Caroline Grottker Lutherische Kirchen in der Grafschaft Hanau Munzenberg unter Graf Johann Reinhard III 1712 1736 unveroffentlichte Magisterarbeit am Fachbereich Philologie und Kunstwissenschaften der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Frankfurt 1984 S 36 45 Prinzessin Margarete von Isenburg Die evangelische Kirche in Langenselbold In Festschrift 225 Jahre evangelische Kirche in Langenselbold 1960 Inge Wolf Christian Ludwig Hermann Baudirektor am Hanauer Hof In Hanauer Geschichtsblatter 30 1988 S 445ff 476 482 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Reinhard Dietrich Die Landesverfassung in dem Hanauischen Hanauer Geschichtsblatter 34 Hanau 1996 ISBN 3 9801933 6 5 S 150ff Gottfried Rehm Die Orgeln des ehemaligen Kreises Schluchtern In U Pape Hrsg Norddeutsche Orgeln Band 10 U Pape Berlin 1975 ISBN 978 3 921140 14 7 S 186 190 Website Gunther Gottsche Die Orgel der Reinhardskirche Steinau a d Str Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reinhardskirche Steinau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt der Kirchengemeinde auf der Website des Kirchenkreises50 313055555556 9 4641666666667 Koordinaten 50 18 47 N 9 27 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhardskirche Steinau amp oldid 238579426