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Reinhard Kurth 30 November 1942 in Dresden 2 Februar 2014 in Berlin war ein deutscher Virologe und Mediziner Er leitete von 1996 bis November 2007 das Robert Koch Institut in Berlin die fur Infektionskrankheiten zustandige Nachfolgeeinrichtung des fruheren Bundesgesundheitsamts Reinhard Kurth 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen Ehrungen und Mitgliedschaften 3 Weblinks und Quellen 4 BelegeLeben BearbeitenNach dem Schulbesuch in Hamburg und Nurnberg 1949 1962 und bestandenem Abitur am Martin Behaim Gymnasium studierte Reinhard Kurth von 1962 bis 1968 an der Universitat Erlangen Nurnberg Medizin und im Nebenfach Philosophie 1965 arbeitete er zeitweise in Kamerun als Entwicklungshelfer 1968 schloss er sein Medizinstudium mit Staatsexamen und Promotion ab 1968 69 war Kurth als Medizinalassistent am Stadtkrankenhaus in Ingelheim am Rhein tatig Nach seiner Zulassung als Arzt 1969 ging er an die Universitat Tubingen wo er bis 1971 als Stipendiat der Volkswagenstiftung Molekularbiologie und Biochemie studierte und am Max Planck Institut fur Virusforschung tatig war Im Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeiten standen die Retroviren und insbesondere HIV Bereits von 1971 bis 1973 war er Wissenschaftlicher Assistent in der Abteilung Virologie des Robert Koch Instituts wechselte dann aber an die Imperial Cancer Research Fund Laboratories in London Anschliessend leitete er von 1975 bis 1980 eine Nachwuchsgruppe der Max Planck Gesellschaft in Tubingen 1976 wurde er in Tubingen habilitiert und zum Privatdozenten ernannt 1980 wurde Kurth als Leiter der Abteilung Virologie an das Paul Ehrlich Institut nach Frankfurt am Main berufen das er von 1986 bis 2001 als dessen Prasident leitete die letzten funf Jahre zugleich mit dem Robert Koch Institut RKI Ab 1983 war er Honorarprofessor an der Universitat Frankfurt Seit September 2004 war er zudem kommissarischer Leiter des Bonner Bundesinstituts fur Arzneimittel und Medizinprodukte Auch nach seiner Pensionierung forschte Kurth weiterhin im RKI Forschungsschwerpunkte waren die funktionelle Charakterisierung der so genannten endogenen Retroviren des Menschen die Entwicklung eines HIV Impfstoffes und die Untersuchung von endogenen Retroviren des Schweins die moglicherweise bei einer kunftigen Xenotransplantation von Schweinegewebe oder organen auf den Menschen Schaden anrichten konnten Kurth verknupfte die Erkenntnisse der Infektionsforschung immer wieder auch mit anderen gesellschaftlichen Fragen So forderte er zum Beispiel finanzschwache Staaten beim Infektionsschutz zu unterstutzen Zu seinem Selbstverstandnis gehorte es auch die breite Offentlichkeit uber Gesundheitsrisiken zu informieren auch wenn das RKI aufgrund der gesetzlichen Vorgaben primar Fachoffentlichkeit und Politik berat Reinhard Kurth wurde mit zahlreichen wissenschaftlichen Auszeichnungen geehrt und war seit 1998 Mitglied der Biowissenschaftlich medizinischen Klasse der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Im Jahr 2005 erhielt er das Grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus der Hand von Bundesprasident Horst Kohler fur besondere Leistungen in der Wissenschaft und erfolgreiches Wirken in mehreren Bundesinstituten Fur seine herausragenden Verdienste hat ihm die Medizinische Fakultat der Charite in Berlin 2006 die Ehrendoktorwurde verliehen Reinhard Kurth wurde am 7 Oktober 2008 zum neuen Stiftungsratsvorsitzenden der Schering Stiftung berufen 1 Er erschien 2009 in dem Dokumentarfilm House of Numbers Anatomy of an Epidemic in dem er sich u a zu den Thesen Peter Duesbergs ausserte 2 Kurth verstarb am 2 Februar 2014 nach langer schwerer Krankheit 3 Seit 2001 war er mit Barbel Maria Kurth verheiratet 4 Auszeichnungen Ehrungen und Mitgliedschaften Bearbeiten1998 Mitglied der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 2005 Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 2005 Foreign Member der American Philosophical Society 5 2006 Ehrendoktorwurde der Medizinischen Fakultat der Charite in Berlin 2008 Mitglied der Leopoldina 2009 Johann Peter Frank Medaille des Bundesverband der Arztinnen und Arzte des offentlichen GesundheitsdienstesWeblinks und Quellen BearbeitenLiteratur von und uber Reinhard Kurth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Reinhard Kurth Prasident des Robert Koch Instituts Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Lebenslauf auf den Webseiten des Robert Koch Instituts Eintrag Prof Dr Reinhard Kurth auf dem Webserver der Leopoldina Der Virologe und Mediziner Prof Reinhard Kurth ist gestorben Nachruf auf rki de vom 3 Februar 2014 Verfechter der Vernunft Nachruf in Der Tagesspiegel vom 5 Februar 2014 Belege Bearbeiten Reinhard Kurth ist neuer Stiftungsratsvorsitzender der Schering Stiftung Auf idw online de vom 8 Oktober 2008 Dr Reinhard Kurth s Extended House of Numbers Interview auf YouTube Video Prof Reinhard Kurth gestorben In gesundheitsstadt berlin Abgerufen am 25 Marz 2020 Portrat Barbel Maria Kurth Member History Reinhard Kurth American Philosophical Society abgerufen am 4 Marz 2023 englisch mit Biografie Prasidenten des Robert Koch Instituts Robert Koch 1891 1904 Georg Gaffky 1904 1913 Friedrich Loeffler 1913 1915 Fred Neufeld 1915 1933 Friedrich Karl Kleine 1933 1934 Richard Otto 1934 1935 Eugen Gildemeister 1935 1945 Otto Lentz 1945 1949 Bruno Harms 1949 1952 Georg Henneberg 1952 1969 Hansjurgen Raettig Karl Ernst Gillert Hans Kroger Wilhelm Weise 1970 1984 Wilhelm Weise 1985 1990 Hans Kroger Joachim Welz Hans Hoffmeister komm Leiter 1990 1996 Reinhard Kurth 1996 2008 Jorg Hacker 2008 2010 Reinhard Burger 2010 2015 Lothar H Wieler 2015 2023 Lars Schaade seit 2023 Direktoren und Prasidenten des Paul Ehrlich Institutsab 1896 Paul Ehrlich 1896 1915 1 Wilhelm Kolle 1917 1935 1 Richard Otto 1938 1948 nbsp ab 1947 PEI Richard Otto 1938 1948 Richard Prigge 1949 1962 Gunther Heymann 1962 1966 Niels Kaj Jerne 1966 1969 Gunther Heymann 1969 1973 Hans Dieter Brede 1974 1986 Reinhard Kurth 1986 2001 Johannes Lower 2001 2009 Klaus Cichutek seit 2009 Ab 1896 als Institut fur Serumforschung und Serumprufung 1 Von 1899 bis 1947 als Konigliches Institut fur experimentelle Therapie Normdaten Person GND 106316648 lobid OGND AKS LCCN n88122239 VIAF 113986724 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kurth ReinhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Virologe und ArztGEBURTSDATUM 30 November 1942GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 2 Februar 2014STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhard Kurth amp oldid 231476049