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Reginhar auch Reginar I genannt um 850 zwischen dem 25 August 915 und dem 19 Januar 916 in Meerssen war ein fuhrender frankischer Grosser im nordlichen Lotharingien Niederlothringen im 9 und 10 Jahrhundert Er ist der Begrunder der Sippe der Reginare zu denen auch das bis 1918 regierende Haus Hessen gehort Seine familiare Herkunft ist nicht dokumentiert wenngleich er allgemein als Sohn des Maasgaugrafen Giselbert und einer Tochter Kaiser Lothars I angenommen wird 1 Alternativ wird allerdings auch ein Reginar als Vater in Betracht gezogen der zwischen 864 und 870 als Laienabt von Echternach genannt wird und der vermutlich mit dem comes Reginar identisch war der 876 in der Schlacht von Andernach getotet wurde Reginar I wird in einer Liste der Laienabte von Echternach als junior bezeichnet 2 Bereits in mittelalterlichen Chroniken wird Reginar I der Beiname Langhals Collo longus Longum collum beigegeben wohl irrtumlich in Verwechslung mit seinem Enkel Reginar III dem dieser Beiname schon fruher zugesprochen wurde 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Eine weitere Ehe Reginhars 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenReginar tritt bereits in den vom westfrankischen Konig Karl dem Kahlen 877 in Quierzy erlassenen Kapitularien urkundlich in Erscheinung einschliesslich des Maasgaugrafen Giselbert der vermutlich sein Vater war 4 Zusammen mit Bischof Franco von Luttich wurde er vom Konig um das Jahr 880 in das nordliche Lotharingien entsandt um dort die Normannen unter Gottfried zu bekampfen 5 Zusammen mit Graf Balduin II von Flandern und dessen Bruder Rodulfus paktierte Reginar 895 gegen Konig Karl III den Einfaltigen mit Konig Zwentibold von Lotharingien 6 Aber schon 898 brach er mit Zwentibold von dem er eine Zwolftagesfrist zum Verlassen Lotharingiens erhalten hatte und kehrte in das Gefolge Karls III des Einfaltigen zuruck Diesem riet er zu einem Angriff auf das Konigreich Lotharingien 7 Reginar hatte sich wahrend seiner Zeit in Lotharingien eine regionale Machtbasis aufgebaut die ihm trotz des Verweises von Konig Zwentibold uber dessen Tod 900 hinaus erhalten blieb Seit 897 amtierte er als Laienabt von Echternach spater brachte er auch Stablo und Malmedy an sich Inwieweit er mit dem Amt eines Grafen comes betraut war ist nicht aus zeitgenossischen Chroniken zu entnehmen erst ab dem 11 Jahrhundert werden ihm der Maasgau und Hesbaye zugeschrieben Angenommen wird auch dass Reginar schon den Hennegau innegehabt hatte bevor er 898 des Landes verwiesen und durch Sigehard ersetzt wurde 8 In einer Urkunde vom 21 Juli 905 nannte er sich selbst dux Nach dem Tod des ostfrankischen Konigs Ludwig dem Kind 911 hatte der lotharingische Adel darunter auch Reginar dessen Nachfolger Konrad I die Gefolgschaft verweigert und sich stattdessen dem westfrankischen Regnum zugewandt Dessen Konig Karl III der Einfaltige hatte die herausragende Machtstellung Reginars in Lotharingien anerkannt weshalb er folglich in koniglichen Urkunden auch als missus dominicus demarcus und marchio auftrat Reginar wird letztmals in einer Urkunde Konig Karls des Einfaltigen vom 25 August 915 genannt Seine beiden Sohne Giselbert und Reginar II werden am 19 Januar 916 an der Seite des Konigs in Herstal genannt Reginar selbst durfte zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben sein In der Liste der Laienabte von Echternach wird er bis 915 gefuhrt Sein Sterbeort war Meerssen 9 Verheiratet war er mit Alberada deren Herkunft unklar ist mit der er mindestens drei Kinder hatte Giselbert 939 Herzog von Lothringen Reginar II 931 Graf von Hennegau N N Tochter mit Berengar Graf im Lommegau und im MaifeldEine weitere Ehe Reginhars BearbeitenHeinz Renn ausserte die Vermutung dass Reginhar vor seiner Ehe mit Alberada bereits mit Ermentrud verheiratet war der Tochter des Konigs Ludwig der Stammler und dass Kunigunde die Tochter Ermentruds aus ebendieser Ehe stamme 10 Er begrundet seine Vermutung damit dass unter den Nachkommen Kunigundes die Namen Reginhar und Giselbert zu finden sind Eduard Hlawitschka schliesst sich der Auffassung Renns an 11 weist aber darauf hin dass in diesem Fall die weitgehend anerkannte aber nicht belegte Abstammung Reginhars vorausgesetzt eine Ehe zwischen Vetter und Cousine zweiten Graden vorliege Reginhar und Ermentrud haben mit Ludwig dem Frommen denselben Urgrossvater allerdings mit dessen Ehefrauen Irmingard von Hespengau fur Reginhar und Judith fur Ermentrud unterschiedliche Urgrossmutter Hlawitschka sieht eine zu nahe Verwandtschaft zwischen Reginhar und Ermengard als Ehehindernis und schliesst daraus dass Reginhars Mutter nicht die Tochter des Kaisers Lothars sondern eine zweite Ehefrau seines Vaters Giselbert gewesen sei siehe Hauptartikel Giselbert von Maasgau dass fur Reginhar also keine Abstammung von den Karolingern gegeben sei Literatur BearbeitenKarl Uhlirz Reginar In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 552 557 Robert Parisot Le Royaume de Lorraine sous les Carolingiens 1898 Leon Vanderkindere La Formation Territoriale des Principautes Belge au Moyen Age 2 Bande Brussel 1902 Carl Knetsch Das Haus Brabant Genealogie der Herzoge von Brabant und der Landgrafen von Hessen Darmstadt vol 1 1917 S 11 Heinz Renn 12 Das erste Luxemburger Grafenhaus 963 1136 Bonn 1941 Rheinisches Archiv 39 Eduard Hlawitschka Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutsche Konige Kaiser und ihrer Gemahlinnen Ein kommentiertes Tafelwerk Band I 911 1137 2 Teile 2006 MGH Hilfsmittel 25 1 2 Einzelnachweise Bearbeiten Basis dafur die Amtsnachfolge Reginars in jenen Gebieten in dene sich zuvor Giselbert feststellen liess und auf die Wiederkehr des Giselbert Namens bei Reginars I altestem Sohn Hlawitschka S 236 Catalogi Abbatum Epternacensium in MGH SS 13 S 741 Richer von Reims Richeri historiarum libri I hrsg von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 3 1839 S 579 und Folkwin Gesta abbatum Lobiensium hrsg von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 4 1841 S 62 MGH LL 1 S 539 Folkwin Gesta abbatum Lobiensium hrsg von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 4 1841 S 62 Annales Xantenses et Annales Vedastini hrsg von B de Simson in MGH SS rer Germ 12 1909 S 76 Annales Xantenses et Annales Vedastini hrsg von B de Simson in MGH SS rer Germ 12 1909 S 80 siehe Vanderkindere 2 1902 S 65 6 und 78 Richer von Reims Richeri historiarum libri I hrsg von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 3 1839 S 579 Renn S 10 12 und S 39 Hlawitschka S 232 Dr phil deutscher Historiker und Gymnasiallehrer 1963 1976 Leiter des Gymnasiums Zitadelle JulichWeblinks Bearbeitengenealogie mittelalter de Reginhar bei Medieval Lands Reginar I bei The Henry Project englisch VorgangerAmtNachfolgerGiselbert I Graf im Maasgau 915Giselbert II Graf von Hennegau 898SigehardGebhard als Herzog Markgraf in Lothringen als Stellvertreter fur Konig Karl III von Frankreich 911 915Wigerich Pfalzgraf von Lothringen Normdaten Person GND 141804424 lobid OGND AKS VIAF 135625545 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME ReginharALTERNATIVNAMEN Reginar I von Hennegau Reginhar von LothringenKURZBESCHREIBUNG Graf von Hennegau und MaasgauGEBURTSDATUM um 850STERBEDATUM zwischen 25 August 915 und 19 Januar 916STERBEORT Meerssen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reginhar Lothringen amp oldid 231681358