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Am 16 und 17 Mai 2003 fand in der Slowakei ein Referendum uber den Beitritt der Slowakei zur Europaischen Union statt 93 71 Prozent der Wahler stimmten fur den Beitritt Die Wahlbeteiligung betrug 52 Prozent EU Osterweiterung 2004 Slowakei andere Beitrittskandidatenlander Europaische Union Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Frage des Referendums 3 Ergebnisse 4 Nach dem Referendum 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach dem Zerfall der Sowjetunion und der Auflosung des Ostblocks in den Jahren 1989 bis 1991 wurden auch Auflosungserscheinungen in der Tschechoslowakei deutlich Nach einem kurzen Intermezzo als Tschechische und Slowakische Foderative Republik von 1990 bis 1992 wurde der Staat am 31 Dezember 1992 auf friedlichem Weg in die beiden Nachfolgestaaten Slowakei und Tschechien geteilt Beide Staaten strebten eine engere Anbindung an die Europaische Union an Davon versprachen sie sich in erster Linie wirtschaftliche Vorteile Wirtschaftshilfen aber auch eine politische Stabilisierung in einer Phase der Orientierungslosigkeit nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaften in Europa Im Oktober 1993 unterzeichnete die slowakische Regierung ein Assoziierungsabkommen mit der EU und im Jahr 1995 stellte die Regierung unter dem damaligen Premierminister Vladimir Meciar einen Antrag auf Vollmitgliedschaft des Landes in der EU 1 Die EU Kommission verhielt sich jedoch zunachst abwartend weil sie die Ansicht vertrat dass die Slowakei noch nicht die Mindestbedingungen fur eine Mitgliedschaft erfulle Insbesondere wurden Demokratiedefizite und eine mangelnde Stabilitat der politischen Institutionen in der Slowakei beanstandet Seit der Nationalratswahl 1994 regierte Meciars HZDS in einer Koalitionsregierung mit der linkspopulistischen ZRS und der als rechtsextrem geltenden Slowakische Nationalpartei SNS Das autoritare Verhalten der Regierung gegenuber der Opposition liess bei der EU Zweifel an Meciars demokratischer Gesinnung aufkommen Im Juli 1997 entschied die EU Kommission daher dass die Slowakei nicht die demokratischen Voraussetzungen fur eine Mitgliedschaft erfulle 2 nbsp Mikulas Dzurinda Premierminister und Chefunterhandler auf slowakischer SeiteDie Situation anderte sich jedoch deutlich als Meciars Regierung bei der Nationalratswahl 1998 abgewahlt wurde Die neue Regierung unter Ministerprasident Mikulas Dzurinda erzielte in den Verhandlungen mit der EU rasche Fortschritte Auf dem EU Gipfeltreffen in Helsinki im Jahr 1999 wurde die Slowakei zu den Beitrittsverhandlungen eingeladen und es wurde klar dass die Slowakei im selben Zeitrahmen wie die anderen drei Staaten der Visegrad Gruppe der EU wurde beitreten konnen 1 2 Innenpolitisch war das Ziel der EU Mitgliedschaft unumstritten Alle grosseren Parteien sprachen sich dafur aus Dabei spielte vor allem eine Rolle dass die Slowakei nicht als einziger der vier Visegrad Staaten ausserhalb der EU isoliert bleiben wollte Politische Analysen zeigten dass vor allem Anhanger der zentristischen Parteien die Mitgliedschaft befurworteten wahrend die Post Kommunisten und Nationalisten skeptischer waren Jungere Personen waren tendenziell EU freundlicher als altere und die Zustimmung zur EU stieg mit hoherem Bildungsniveau der Wahler Jedoch auch altere konservativ und antikommunistisch eingestellte Wahler befurworteten den EU Beitritt Auch die Kommunisten sprachen sich fur den Beitritt aus mit dem Argument dass die Wirtschaft der Slowakei nach dem Niedergang in den 1990ern ausserhalb der EU keine Chance habe 2 Nach Artikel 7 und Artikel 93 der slowakischen Verfassung musste ein Gesetz das den Beitritt oder das Verlassen einer Staatenunion nach sich zog durch ein Referendum bestatigt werden Bedingung fur die Gultigkeit eines Referendums war dass sich mindestens 50 der Wahlberechtigten daran beteiligten Dies wurde von allen politischen Akteuren als Hauptproblem gesehen Die Zustimmung der Mehrheit der Wahler stand weitgehend ausser Frage jedoch waren alle vier Referenden die es seit 1992 in der Slowakei gegeben hatte an zu niedriger Wahlbeteiligung gescheitert Da keine der im Parlament vertretenen politischen Parteien ein Nein Votum unterstutzte konzentrierte sich die ganze Wahlkampagne darauf die Wahler uber die EU zu informieren und zu motivieren zur Wahlurne zu gehen 2 Frage des Referendums BearbeitenDie im Referendum gestellte Frage lautete Suhlasite s tym aby sa Slovenska republika stala clenskym statom Europskej unie Sind Sie damit einverstanden dass die Slowakische Republik Mitglied der Europaischen Union werden soll Frage des Referendums vom 16 und 17 Mai 2003 3 Die Frage konnte mit ANO Ja oder NIE Nein beantwortet werden Ergebnisse Bearbeiten nbsp Anteil an Ja Stimmen nach Krajs nbsp Wahlbeteiligung nach Krajs uber 50 unter 50 Die folgende Tabelle gibt die Ergebnisse nach Krajs Landschaftsverbanden wieder Kraj Ja Stimmen Nein Stimmen Ungultige Stimmen Wahlbeteiligung in Zahl in Zahl in Zahl in Bratislavsky kraj 289 420 96 09 11 769 3 91 2 983 0 58 59 45Trnavsky kraj 208 670 94 43 12 316 5 57 2 917 0 67 51 60Trenciansky kraj 205 798 91 92 18 100 8 08 3 100 0 66 48 00Nitriansky kraj 266 166 94 17 16 486 5 83 3 868 0 69 51 01Zilinsky kraj 228 220 92 58 18 285 7 42 3 340 0 64 47 65Banskobystricky kraj 245 209 92 42 20 123 7 58 3 583 0 70 52 32Presovsky kraj 277 245 92 78 21 572 7 22 5 288 0 92 53 11Kosicky kraj 292 142 94 69 16 380 5 31 4 010 0 69 53 59Slowakei gesamt 2 012 870 93 71 135 031 6 29 29 089 0 70 52 15Quelle Statistikamt der SlowakeiNach dem Referendum BearbeitenDie Zustimmung zum EU Beitritt war durchgehend sehr hoch und lag im Landesmittel bei 93 7 Die hochste Zustimmungsrate und auch hochste Wahlbeteiligung wurde in der Hauptstadtregion Bratislava erreicht Damit erzielte das slowakische Referendum die hochste Zustimmungsrate unter allen neun Referenden die in den Beitritts kandidaten staaten erzielt wurden Allerdings war die Wahlbeteiligung mit 52 15 eine der niedrigsten Nur beim ungarischen Referendum war die Beteiligung noch niedriger gewesen Das Quorum von 50 der Wahlberechtigten war buchstablich erst in der letzten Stunde des Wahltages uberschritten worden Am 1 Mai 2004 trat die Slowakei im Rahmen der EU Erweiterung 2004 der Europaischen Union bei Einzelnachweise Bearbeiten a b Die Slowakei und die EU Die Geschichte der slowakischen EU Mitgliedschaft Nicht mehr online verfugbar eu2016 sk archiviert vom Original am 21 Juli 2016 abgerufen am 4 Juni 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eu2016 sk a b c d Karen Hendersen Referendum briefing No 7 The Slovak EU accession referendum 16 17 May 2003 EPERN European Parties and Referendums Network University of Leicester abgerufen am 4 Juni 2017 englisch Referendum http volby statistics sk abgerufen am 5 Juni 2017 slowakisch Nationale Referenden zur Ratifikation von Vertragen mit der EWG EG oder der EUEU Erweiterung 1973 Frankreich 1972 Danemark 1972 Irland 1972 Norwegen 1972 Vereinigtes Konigreich 1975 nbsp Einheitliche Europaische Akte Danemark 1986 Irland 1987Vertrag von Maastricht Danemark 1992 Danemark 1993 Frankreich 1992 Irland 1993EU Erweiterung 1995 Osterreich 1994 Finnland 1994 Schweden 1994 Norwegen 1994Vertrag von Amsterdam Danemark 1998 Irland 1998Europaische Wahrungsunion Danemark 2000 Schweden 2003Vertrag von Nizza Irland 2001 Irland 2002EU Erweiterung 2004 Malta 2003 Slowenien 2003 Ungarn 2003 Litauen 2003 Slowakei 2003 Polen 2003 Tschechien 2003 Lettland 2003 Estland 2003Europaische Verfassung Spanien 2005 Frankreich 2005 Niederlande 2005 Luxemburg 2005EU Erweiterung 2013 Kroatien 2012Europaischer Fiskalpakt Irland 2013EU Ukraine Assoziierungsabkommen Niederlande 2016Weitere Mitgliedschaft in der EU Vereinigtes Konigreich 2016Opt out Regelungen fur EU Vertrage Danemark 2022Bezuglich der Schweiz siehe Liste der Schweizer Volksabstimmungen uber 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