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Der Rauhautige Gelbbauchmolch Taricha granulosa auch Westamerikanischer Rauhaut Molch angelehnt an den englischen Namen rough skinned newt zahlt zur Familie der Echten Salamander Ein besonderes Kennzeichen dieses Molches ist ein Schutzmechanismus gegen die naturlichen Feinde durch die Bildung eines starken Giftes des Tetrodotoxins TTX Rauhautiger GelbbauchmolchRauhautiger Gelbbauchmolch Taricha granulosa SystematikOrdnung Schwanzlurche Caudata Uberfamilie Salamanderverwandte Salamandroidea Familie Echte Salamander Salamandridae Unterfamilie PleurodelinaeGattung Westamerikanische Wassermolche Taricha Art Rauhautiger GelbbauchmolchWissenschaftlicher NameTaricha granulosa Skilton 1849 Rauhautiger Gelbbauchmolch in der Nahe von Langley Kanada Die raue Haut ist gut zu erkennen Rauhautiger Gelbbauchmolch in der Nahe von Cottage GroveRauhautiger Gelbbauchmolch im Wasser Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Fortpflanzung 4 Toxizitat und Evolution 5 Die Giftbildung 6 Quellen 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Rauhautige Gelbbauchmolch wird 12 bis 22 Zentimeter lang Die warzige Haut ist oberseits hellbraun bis schwarz und am Bauch gelb bis orange gefarbt In der Paarungszeit haben die mannlichen Tiere einen verbreiterten Schwanzsaum dunkel verhornte Zehenspitzen und eine starker gewolbte Kloake Vorkommen BearbeitenDer Rauhautige Gelbbauchmolch ist an der nordamerikanischen Pazifikkuste von Sudalaska bis Kalifornien zu finden Er lebt in Tumpeln Seen und langsam fliessenden Bachen in bis zu 2700 Metern uber Meereshohe Fortpflanzung BearbeitenDie Paarungszeit dauert von Dezember bis Juli Im Wasser umklammert das Mannchen das Weibchen von oben mit den Beinen Auf einem Gallertkegel wird das Sperma am Boden abgesetzt und mit der Kloake vom Weibchen aufgenommen Der Laich wird auf die Blatter von Wasserpflanzen geheftet Toxizitat und Evolution BearbeitenDer Schutz durch die Bildung von Tetrodotoxin TTX ist im Tierreich weit verbreitet Beispielsweise findet man diesen Schutzmechanismus u a bei Kugelfischen und Blaugeringelte Kraken Durch die Produktion dieses Giftes zahlt die Gattung Taricha zu den giftigsten Schwanzlurchen TTX wird auch als Tarichatoxin bezeichnet die Gattung war namensgebend Der Rauhautige Gelbbauchmolch ist die wohl giftigste Art der Gattung Bei TTX handelt es sich um ein Nervengift welches in den Drusen der Haut produziert wird und ein Abwehrstoff gegenuber Fressfeinden ist Die Gewohnliche Strumpfbandnatter Thamnophis sirtalis ist der einzige potentielle Feind der durch evolutionare Anpassung eine Resistenz gegen dieses Gift entwickelt hat Nach dem Fressen des Molches muss die Schlange fur einige Stunden in ein Ruhestadium ubergehen damit ihr Immunsystem effizient arbeiten kann Der Molch wiederum zeigt in Regionen wo diese Schlange vorkommt eine stark erhohte Produktion des Giftes Man kann von einem evolutionaren Wettrennen Koevolution sprechen Da die Produktionsrate des Molchgiftes und die Resistenz der Schlangen in verschiedenen Populationen und Regionen abhangig von der Bestandsdichte variieren spricht man in der angelsachsischen Fachliteratur auch von geographic mosaic theory of evolution 1979 starb in Oregon ein 29 jahriger Mann nachdem er einen 20 cm langen Rauhautigen Gelbbauchmolch als Mutprobe geschluckt hatte Es ist der bisher einzige bekannte Todesfall eines Menschen durch den Molch 1 Die Giftbildung BearbeitenWie genau Tetrodotoxin in der Haut des Molches gebildet wird ist noch unklar Bei einigen Bakterien z B bei Arten der Vibrionen und von Pseudomonas wurde die Produktion des Giftes nachgewiesen Somit geht eine Vermutung davon aus dass solche Bakterien als Endosymbionten in der Haut des Molches leben und dieses Gift produzieren Diese Hypothese wurde allerdings in Frage gestellt 2 Bei einer Suche nach bekannten Tetrodotoxin ausscheidenden Bakterien innerhalb der Gewebe des Rauhautiger Gelbbauchmolchs wurde die 16S rRNA Analyse genutzt wobei keine rRNA dieser Bakterien im Hautgewebe Leber oder im Eigewebe gefunden wurde Geringe Spuren der rRNA von TTX produzierenden Bakterien wurden innerhalb des Darms gefunden aber die geringe Menge der RNA also die Anzahl dieser Bakterien scheint nicht ausreichend zu sein um die Menge des produzierten Giftes zu erklaren Auch der Transport des TTX zum Hautgewebe musste nachweisbar sein was nicht der Fall ist Eine andere Untersuchung spricht ebenfalls gegen die Aufnahme der giftbildenden Bakterien durch die Nahrung So wurde der Molch ein Jahr lang in Gefangenschaft gehalten und in dieser Zeit zeigte sich keine Abnahme des Giftgehaltes sondern sogar eine Erhohung Wenn die giftbildenden Organismen durch die Nahrung aufgenommen wurden hatte sich der Giftgehalt bzw die Bildung verringern mussen da in dieser Zeit keine naturliche Nahrung des Molches zur Verfugung stand Diese Ergebnisse sprechen dafur dass der Molch eigene Gene fur die Bildung des Giftes besitzt und keine Hilfe von Bakterien benotigt Dies wurde bedeuten dass die Fahigkeit TTX zu produzieren bei den Bakterien und den Molcharten unabhangig voneinander im Laufe der Evolution entstanden ist Eine weitere Veroffentlichung stellt die Bildung von TTX im Kugelfisch durch Vibrio in Frage 3 4 Eine endgultige Losung dieser Probleme ware die Analyse der fur die Giftproduktion verantwortlichen Gene Die Moglichkeit der selbstandigen Bildung von TTX mit oder ohne als Endosymbionten fungierende Bakterien steht somit weiterhin unter Diskussion Quellen Bearbeiten Sean B Carroll Die Darwin DNA Wie die neueste Forschung die Evolutionstheorie bestatigt ISBN 978 3 10 010231 7 S 175 Elizabeth M Lehman Edmund D Brodie und Edmund D Brodie No evidence for an endosymbiotic bacterial origin of tetrodotoxin in the newt Taricha granulosa In Toxicon 44 2004 243 249 PMID 15302530 Kendo Matsumura Reexamination of Tetrodotoxin Production by Bacteria In Applied and Environmental Microbiology September 1995 S 3468 3470 AEM Online Kim D S Kim C H No ability to produce tetrodotoxin in bacteria authors reply In Applied and Environmental Microbiology Mai 2001 S 2393 2394 AEM Online Memento des Originals vom 5 Dezember 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot aem asm org Literatur BearbeitenEdmund D Brodie Chris R Feldman Charles T Hanifin Jeffrey E Motychak Daniel G Mulcahy Becky L Williams amp Edmund D Brodie Parallel Arms Races between Garter Snakes and Newts Involving Tetrodotoxin as the Phenotypic Interface of Coevolution Journal of Chemical Ecology 31 2 S 343 355 2002 ISSN 0098 0331 PMID 15856788 Edmund D Brodie Jr B J Ridenhour E D Brodie III The evolutionary response of predators to dangerous prey hotspots and coldspots in the geographic mosaic of coevolution between garter snakes and newts Evolution 56 10 S 2067 2082 2002 BioOne Online Journals Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Taricha granulosa Album mit Bildern Videos und Audiodateien Amphibian Information Resource Taricha Spiegel Online Das Gift von Jagern und Gejagten Taricha granulosa in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Hammerson 2004 Abgerufen am 12 Mai 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rauhautiger Gelbbauchmolch amp oldid 238182654